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Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen

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    Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen

    Hier kann der vollständige Charta-Text in Form einer Broschüre heruntergeladen werden.

    Gruß Harald

    #2
    Und die Sterbehilfe?

    Bedauerlicherweise kennt diese wortreiche Charta die Sterbehilfe lediglich
    als etwas, dem "entgegenzuwirken" sei:

    Wir werden uns dafür einsetzen, ein Sterben unter würdigen
    Bedingungen zu ermöglichen und insbesondere den Bestrebungen
    nach einer Legalisierung der Tötung auf Verlangen durch eine Perspektive
    der Fürsorge und des menschlichen Miteinanders entgegenzuwirken.
    Dem Sterben als Teil des Lebens ist gebührende Aufmerksamkeit zu schenken.
    Man kann ja viel schreiben über Würde, Autonomie und Selbstbestimmung,
    aber geschieht dies im Zusammenhang mit Schwerstleidenden und
    Sterbenden, reicht "Entgegenwirken" nicht als Umgang mit Suizid.

    Wie sollen denn die Betreuenden in Familie, Heim, Spital und Hospiz
    mit einem ihnen angetragenen Suizidwunsch umgehen?
    Und sollen sie den Suizid eines von ihnen Betreuten gar als Versagen
    erleben, da sie einfach nicht genug "entgegengewirkt" hätten?

    Sowohl die Patienten als auch die Betreuer haben dazu mehr zugute,
    als einen schäbigen Satz irgendwo im Fliesstext auf Seite 8!

    Carpe diem!
    Hvielemi / Konrad
    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
    [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
    [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
    [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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      #3
      Ergänzung - Sterbehilfe wo wie ??

      Bitte hier lesen.

      Gruß Harald

      Kommentar


        #4
        Sprechblasen

        Zitat von Harald_1933 Beitrag anzeigen
        Ergänzung - Sterbehilfe wo wie ??

        Bitte hier lesen.
        Da steht aber nix ausser inhaltslose Sprechblasen in diesem Stil:

        Damit der Wunsch nach individueller Lebens- und Sterbensqualität realisiert werden kann, ist eine besondere Fokussierung auf die bedürftige Person im Sinne einer „radikalen“ BewohnerInnenorientierung erforderlich.
        Den Pflegenden und Begleitenden wird mit solchem Gewäsch nicht im geringsten geholfen, mit dem Suizid oder dem Suizidwunsch eines Leidenden umzugehen. Da wird ein ganz wichtiges Thema einfach weggedrückt, zulasten aller Beteiligten, ausser diesen aufgeblähten Autoren, die wohl nie so ein Hospiz von Innen gesehen haben.

        Eine "radikale BewohnerInnenorientierung" würde aber gerade beim autonom gewählten Sterben viel mehr Hilfe erfordern für jene, die im Leben bleiben und hinterher weiterarbeiten müssen, im Bewusstsein, dass sie immer wieder mit dem Sterbenswunsch, dem Sterben und dem Tod ihrer Schützlinge konfrontiert sein werden.

        "Sterbensqualität" kann man nicht herbeischwätzen, die muss man, falls überhaupt möglich, schaffen.


        Let the good times roll!
        Hvielemi / Konrad
        Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

        [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
        [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
        [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
        [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
        [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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          #5
          Sterbehilfe - was ist erlaubt ?

          Die folgenden Erläuterungen klären über das auf, was teilweise schon länger bekannt ist:







          "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein"
          (Albert Einstein)

          Gruß Harald

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            #6
            Hospizverband + Sterbehilfe

            Hvielemi,

            falsche Adresse, wenn Du von der Seite irgendwas in Richtung Sterbehilfe erwartest. Das "... wollen wir uns dafür einsetzen, ... den Bestrebungen nach einer Legalisierung der Tötung auf Verlangen oder der Beihilfe zum Suizid ... entgegenzutreten" ist total ernst gemeint.

            Der Deutsche Hospiz- u. PalliativVerband hat seine Verdienste in der praktischen Hospizarbeit. Auf "politischer" Ebene sind das Hardcore Gegner von Sterbehilfe, jede Art von Liberalisierung (egal ob wie in CH, B oder NL) ist des Teufels. Die Position ist identisch mit der der etablierten Religionsvereine.

            Wohl gemerkt: Die konkrete praktische Arbeit in den meisten Hospizen ist vorbildlich (von dem Personalschlüssel können "normale" Pflege-Institutionen nur träumen). Aber bei der Wertediskussion haben wir den üblichen traurigen Fall von: Wir haben eine gute, hilfreiche Lösung für eine bestimmte Gruppe, hier von sich dem Lebensende nähernden Menschen (in der Hospiz-Praxis sind das die, wo das Ende gut sichtbar ist), und das ist jetzt die richtige Lösung für alle. Selbstbestimmung am Lebensende? Nicht vorgesehen!
            Gruß, Rastaman

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              #7
              Zitat von Rastaman Beitrag anzeigen
              Das "... wollen wir uns dafür einsetzen, ... den Bestrebungen nach einer Legalisierung
              der Tötung auf Verlangen oder der Beihilfe zum Suizid ... entgegenzutreten" ist total ernst gemeint.

              Selbstbestimmung am Lebensende? Nicht vorgesehen!
              Ist schon klar.
              Das steht auf Seite 9 des Papiers Charta-Langfassung, bzw. 'Charta-Prozess':

              Tötung auf Verlangen und assistierten Suizid lehnen wir ab.
              Bei allem Respekt für die Arbeit, die in den Hospizen geleistet wird,
              scheint mir das zu wenig Auseinandersetzung mit dem Thema,
              gerade in Deutschland, das mit der GroKo den letzten liberalen Funken
              verloren hat. Alt-Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger war der
              Garant gegen eine Verschärfung des Rechts im Bereich Suizid-Hilfe, und
              eine Liberalisierung wird ohne eine grundsätzlich liberale Ausrichtung
              der Gesellschaft zum ausichtslosen Anliegen.

              Es geht in keiner Weise darum, dass sich nun wir Krebspatienten uns selbst
              entsorgen sollten, sondern darum, dass der Entscheid, zu leben und leiden
              oder zu sterben, den Betroffenen, und nur ihnen, in die Hand gegeben wird.
              Es geht nicht an, dass Patienten, die sich in ein Hospiz begeben, dieser
              Autonomie beraubt werden und dass die Auseinandersetzung mit dem Thema
              in der Ausbildung von Mitarbeitern in Hospiz und Palliative-Care gezielt
              unterdrückt wird.

              Der Zustand, dass Sterbenswillige nur dann ihr Leben beenden können,
              wenn sie noch eine Auslandsreise antreten können und dort womöglich
              gar auf professionelle Erbschleicher angewiesen sind, ist von höchster
              Würdelosigkeit.

              Es geht auch anders und weitergehend und losgelöst von Krebs und Schmerz:
              Sterbehilfe: Tod auf Verlangen - Beobachter


              Carpe diem!
              Hvielemi
              Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

              [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
              [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
              [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
              [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
              [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                #8
                Hvielemi,

                von den beiden Institutionen, die den Sterbehilfe-Service anbieten, ist mir Exit auch sympathischer. Du als Schweizer (oder ist die Voraussetzung: in der Schweiz Residierender?) hast die Wahl, alle anderen nicht.

                Dignitas bietet den Service auch Nichtschweizern. Ja, nicht umsonst, und auch die Rahmenbedingungen sind nicht so toll, aber immerhin. Wohlgemerkt, wir reden für jetzt von Optionen. Klingt wenig, für deutsche Verhältnisse ist das viel!

                Ich hätte auch gern mehr Optionen, und vielleicht ist die Welt ja eine bessere in 10 Jahren, aber hier und heute muß man nehmen, was man kriegen kann. So gesehen ist diese eine Option (Dignitas) besser als nichts.

                Bis dahin einmal mehr Carpe Diem.
                Gruß, Rastaman

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                  #9
                  der mündige Mensch selbst

                  Zitat von Rastaman Beitrag anzeigen
                  Du als Schweizer hast die Wahl, alle anderen nicht.

                  Dignitas bietet den Service auch Nichtschweizern. Ja, nicht umsonst,
                  und auch die Rahmenbedingungen sind nicht so toll, aber immerhin.
                  Wohlgemerkt, wir reden für jetzt von Optionen.
                  Klingt wenig, für deutsche Verhältnisse ist das viel!

                  So gesehen ist diese eine Option (Dignitas) besser als nichts.
                  Ja, Rastamann, ich habe kein Problem mit der Sterbehilfe, zumal ich selbst im
                  Hause die nötigen Mittel vorbereitet habe für eine autonome, gewaltfreie Lösung.
                  (Aber ich würde einen begleiteten Freitod diesen Mitteln bei weitem vorziehen.)
                  Wir Prostatakrebskranke haben da einen grossen 'Vorteil' gegenüber den
                  Krebsbetroffenen aus anderen Branchen:
                  Uns sind Jahre der AHT gegeben, in denen wir uns in Ruhe mit der Frage des
                  Lebensendes auseinandersetzen können. Da wird auch eine Reise auf Abruf
                  planbar. Aber die meisten Betroffenen werden erst dann mit dem Sterbens-
                  wunsch konfrontiert, wenn dieser drängt. In einer sterbensfeindlichen
                  'Charta'-Umgebung hat man dann schon verloren.

                  Jene in D, die sich früh für 'Dignitas' entscheiden und sich dann
                  gegebenenfalls in der Limousine nach Wetzikon chauffieren lassen,
                  kriegen ihr Anliegen erfüllt (Wen es dann nicht doch andes kommt).

                  Wer sich aber schon im Stadium der Kachexie findet und weitere Wochen
                  des Leidens nicht mehr ertragen will, der hat bei diesen 'Charta'-Leuten
                  nicht die geringste Chance.
                  Auch hier in der Schweiz gibt es Institutionen, die sich dieser ach so
                  lebensbejahenden 'Charta' angeschlossen haben. Befindet man sich in
                  einer solchen Institution, etwa weil man sich dort besonders gute
                  Pflege und Schmerztherapie versprochen hatte, ist man in die
                  gnadenlosen Sackgasse nicht nur der edlmütigen Lebensbejahung
                  geraten, sondern auch in jene des brutalen Leidenszwanges.

                  Nicht für jeden Krebskranken muss das schrecklich ausgehen, aber
                  für die Betroffenen gibt es kein Entrinnen:
                  'Exit' oder 'Dignitas' dürfen in solche Institutionen nicht rein, und der
                  Prozess, der einer Sterbehilfe nach heutigem Muster vorangeht, dauert
                  zu lange. Und den Patienten zum Sterben wegzukarren in irgendeine
                  Gewerbezone ist unwürdig oder auch unmöglich, egal, ob eine
                  Landesgrenze dazwischenliege oder nicht.

                  Deshalb das Bemühen von 'Exit', die eigenen Regeln zur Sterbehilfe noch
                  weiter zu fassen (siehe Interview unten) und den Entscheid, zu sterben,
                  jedem einzelnen Menschen in die Hand zu geben, egal ob Krebs oder Bilanzsuizid:
                  Es geht (auch) darum, Gewaltsuizid mit Waffe, Schlinge, Gas zu vermeiden
                  und stattdessen eine Form zu finden, die sowohl für die Sterbewilligen als
                  auch für die Hinterbliebenen weniger belastend ist.

                  Nicht mehr, sondern bessere Suizide!
                  Die Zahl der Gewaltsuizide ist in der Schweiz regelmässig um die Zahl der
                  begleiteten Suizide gesunken.

                  Es ist dringend, ein Ende der Verteufelung des begleiteten Freitodes zu fordern,
                  denn sterben müssen wir ohnehin Alle.
                  Warum sollten wir das nicht autonom entscheiden und in Würde tun dürfen?

                  Es geht nicht darum, von jenen, die um unser Leben kämpfen, zu fordern,
                  uns die Natriumbarbiturat-Schnabeltasse hinzustellen.
                  Weder Pflegepersonal noch Ärzte sollten dies tun müssen und auch gar nicht tun dürfen.
                  Aber jede Institution, die sich mit Kranken, insbesondere Sterbenden,
                  befasst, sollte den Sterbebegleitern den Zutritt gestatten und dem Freitod
                  einen würdigen Rahmen geben.

                  Hvielemi / Konrad



                  Lies auch:
                  'Beobachter'-Interview mit Exit-Präsidentin Saskia Frei vom 21.03.2014:
                  "Sterbehilfe verträgt keine Fehlentscheidungen"

                  Beobachter: Wenn die Diagnose an Wichtigkeit verliert,
                  wird letztlich doch jemand den Entscheid *fällen müssen.
                  Frei: Ja, der mündige Mensch selbst.

                  Noch einmal zur Klarstellung:
                  Die in Hospizen und Einrichtungen der Palliative Care geleistete
                  Arbeit ist sehr hilfreich und zu würdigen. Meine Kritik an der 'Charta'
                  betrifft ausschliesslich die Einstellung dieser Leute zum Freitod.

                  Und:
                  Ich habe mich in keiner Weise entschlossen, dereinst per Suizid
                  aus dem Leben zu gehen. Aber ich will die Möglichkeit dazu
                  sicherstellen. Es erleichtert das Leben, wenn nicht dieser finstere
                  und unüberwindbar scheinende Berg des Leidens am voraussehbaren
                  Ende droht (ich habe jetzt einen PSA von ca. 0.25ng/ml. Bei 14
                  Verdoppelungen innert eines Jahres (VZ 26 Tage) wären das dann
                  an Ostern 2015 untherapiert satte 4'000ng/ml - Hallelujah!)
                  Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                  [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                  [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                  [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                  [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                  [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                    #10
                    Lieber Konrad,

                    es ist erfrischend und doch alles andere als humorvoll oder dämonisierend, wie Du das alles so locker in Worte verpackst, wenn es um das uns allen irgendwann bevorstehende Ableben in welchem Zustand auch immer geht. Unlängst hatte ich eher beiläufig erwähnt, dass ich mich im Endstadium meines Lebens hoffentlich in der Obhut meiner Frau befände, und die würde schon Sorge tragen, dass mir ein endloses Leiden erspart bliebe. Ein sehr aufmerksamer und mir wohl wohlgesonnener Mitleser erhob per PN warnende Signale in Richtung solcher hier im Forum von mir präsentierter Aussagen, was die Fürsorge meiner Frau beträfe und meinte, dass solche Verlautbarungen nach meinem Ableben möglicherweise Konsequenzen haben könnten, weil man die Todesursache hernach noch zusätzlich überprüfen würde. Ich kann mir nicht vorstellen, dass meine Frau trotz allen Bemühens, mir länger andauernde schmerzhafte Pein zu ersparen, etwas veranlassen würde, was strafrechtliche Konsequenzen hätte. Nun ja, die Gedanken sind frei, sicher auch bei dem PN-Informanten. Und der Phantasie sind alle Wege geöffnet.

                    Zitat von Hvielemi
                    ich habe kein Problem mit der Sterbehilfe, zumal ich selbst im
                    Hause die nötigen Mittel vorbereitet habe für eine autonome, gewaltfreie Lösung.
                    (Aber ich würde einen begleiteten Freitod diesen Mitteln bei weitem vorziehen.)
                    Heimlich davonschleichen wollte ich mich mit Rücksicht auf meine Frau auch nicht. Meine Frau würde mich auch nie bei einer professionellen Sterbehilfe abliefern!!

                    Zitat von Hvielemie
                    Aber jede Institution, die sich mit Kranken, insbesondere Sterbenden,befasst, sollte den Sterbebegleitern den Zutritt gestatten und dem Freitod einen würdigen Rahmen geben.
                    Das werde zumindest ich wohl hier in Deutschland nicht mehr erleben.

                    Lieber Konrad,

                    von der Velocity-Rechnerei habe ich mich verabschiedet. Die Parole des Hundertjährigen, der verschwand, nämlich" es ist, wie es ist, und es kommt, wie es kommt, beruhigt zusehends mein Nervenkostüm, obwohl ich Ende nächster Woche mir wieder Blut abzapfen lassen werde und neben wichtigen anderen Werten den womöglich angestiegenen PSA-Wert auch erfahre.

                    Charlie Chaplin hat mal gesagt ""Nichts währt ewig in unserer bösen Welt. Nicht mal unsere Sorgen"

                    In diesem Sinne ein ruhiges Osterfest.

                    "Bitter ist es, das heute zu müssen, was man gestern noch wollen konnte"
                    (Karl Ferdinand Gutzkow)

                    Herzliche Grüße Harald

                    Kommentar


                      #11
                      Zitat von Harald_1933 Beitrag anzeigen
                      Heimlich davonschleichen wollte ich mich mit Rücksicht auf meine Frau auch nicht.
                      Meine Frau würde mich auch nie bei einer professionellen Sterbehilfe abliefern!
                      Aber vielleicht würde sie Dich zur Sterbehilfe und beim Sterben begleiten?
                      Die wird hier im übrigen nicht gewerbsmässig, also 'professionell' betrieben,
                      sondern im Rahmen der Freiwilligenarbeit. Berufskiller sind auch hier
                      in der Schweiz verboten.


                      von der Velocity-Rechnerei habe ich mich verabschiedet.
                      Obwohl ich Ende nächster Woche mir wieder Blut abzapfen lassen werde
                      und ... den womöglich angestiegenen PSA-Wert auch erfahre.
                      Dir wurde hier im Forum ärztlich geraten, keinen PSA mehr zu messen,
                      und ich hatte Dir per "Velocity-Rechnerei" vorgerechnet, dass dein Krebs
                      dir mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr gefährlich werden wird.

                      Du hast wahrlich genug Anderes am Hals:
                      Womit sich ein an Prostatakrebs erkrankter Mann auch noch abfinden muss


                      Die PSA-VZ-Rechnerei dient mir nicht dazu, im Kalender ein schwarzes
                      Kreuz einzutragen und bis dahin täglich die Verkürzung der Restlebenszeit
                      zu bedauern, sondern dazu, kurz und mittelfristig Diagnostik- und
                      Therapieentscheide zu fällen. Meine Lage ist ernst, aber nur insoweit
                      "hofnungslos", als das Leben ohnehin stets mit dem Tod endet.
                      Aber diesen Lauf der Dinge will ich doch noch etwas hinausgezögert wissen,
                      und was viel wichtiger ist, die Lebensqualität zwischenzeitlich so gut
                      wie möglich erhalten.

                      Vorgestern und auch gestern waren wir bei kaltem Nordwind, aber
                      wärmendem Sonnenschein in den Bergen. Unten im Tal Kirschblüte
                      und Fliederduft, oben Soldanellen und Schlüsselblumen nahe am
                      weichenden Schnee, und an schon trockenen Orten auch erste
                      leuchtend blaue kleine Enziane.
                      Ostern 2014 werden nicht meine letzten Ostern gewesen sein!

                      Let the good times roll!
                      Hvielemi / Konrad



                      Nachtrag@Rastaman:
                      (oder ist die Voraussetzung: in der Schweiz Residierender?)
                      Ja, 'Exit' bindet seine Arbeit an den Wohnsitz inn der Schweiz.
                      'Dignitas' lässt auch den 'Sterbetourismus' zu, und das Gesetz sagt
                      dazu nichts.
                      (Wir 'wohnen' in der Schweiz genauso wie die Leut' in Deutschland wohnen.
                      'Residieren' tun Hohenzollern, Botschafter und gewisse Bischöfe sowie ein
                      paar Neureiche in den überteuerten Terrassensiedlungen am steuergünstigen
                      Schwyzer Ufer des Zürichsees.)
                      Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                      [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                      [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                      [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                      [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                      [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                        #12
                        Schuberts Streichquintett C-Dur, Op 163 Deutschverzeichnis D 956

                        Ein lieber Forumsaktivist informierte per PN, dass er sich gerade Schuberts, vom ihm als Seufzeradagio bezeichnetes Adagio aus obigem Streichquintett zu Gemüte führe.

                        Hier kann man es sich zum Osterfest auch anhören.

                        "Mische ein bisschen Torheit in dein ernsthaftes Tun und Trachten! Albernheiten im rechten Moment sind etwas Köstliches"
                        (Horaz)

                        Gruß Harald.

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                          #13
                          Karfreitag

                          Zitat von Harald_1933 Beitrag anzeigen
                          Schuberts Streichquintett C-Dur, Op 163 Deutschverzeichnis D 956

                          Hier kann man es sich zum Osterfest auch anhören.
                          Naja, wenn schon der Bezug zum religiösen Fest, sei der Hinweis
                          erlaubt, dass heut' nicht Ostern, sondern Karfreitag sei.

                          "Seufzen" passt zu diesem Tag wohl besser als zu Ostern,
                          die von Vielen als Fest einer frohen Botschaft verstanden wird,
                          obwohl auch an diesem Tag - wie an jedem anderen - im Verlaufe
                          der Geschichte viele Menschen am Kreuz gefoltert wurden
                          oder sonst auf unmenschliche Weise zu Tode gebracht worden sind.

                          Carpe diem!
                          Hvielemi / Konrad
                          Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                          [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                          [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                          [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                          [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                          [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                            #14
                            Sterbehilfe

                            Ich beschäftige mich konkret mit dem Thema Sterbehilfe, weil Selbstbestimmung und Lebensqualität für mich einen sehr hohen Stellenwert haben und mir wichtiger sind als Lebensdauer.

                            Schon lange bin ich Mitglied bei der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben, die sich für eine Lockerung der Gesetzgebung in Deutschland einsetzt, im Moment allerdings mit erneut verschlechterten Chancen.

                            Deshalb habe ich mit einigen Sterbehilfe - Organisationen direkten Kontakt aufgenommen, um Informationen zu sammeln und denkbare Optionen einzugrenzen.

                            Es bleibt durchaus offen, ob diese Möglichkeit dann auch genutzt wird, aber das Wissen um die Realisierbarkeit würde Erleichterung und Ruhe für die restlichen Jahre vermitteln.

                            Ich bin der Ansicht, dass ein Mensch, der ein Leben lang geplant und Verantwortung übernommen hat, auch für sein Ableben rechtzeitig planen, Vorsorge treffen und Verantwortung übernehmen sollte.

                            Mit Interesse habe ich festgestellt, dass es neben Exit und Dignitas noch etliche weitere Organisationen gibt, die weniger bekannt sind. Ich bin noch dabei, weitere Informationen zu sammeln und werde vielleicht demnächst hier darüber berichten.

                            Wer Interesse an einem Austausch von Gedanken und Informationen hat, möge sich bitte melden.

                            Viele Grüße
                            Helmut

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                              #15
                              Zitat von Hvielemi
                              Naja, wenn schon der Bezug zum religiösen Fest, sei der Hinweis
                              erlaubt, dass heut' nicht Ostern, sondern Karfreitag sei.
                              Asche auf mein Haupt, aber mir fehlt der Bezug sowohl zum Karfreitag als auch zum Osterfest. Immerhin haben die dem Adagio unterlegten Bilder die notwendige gedankliche Verbindung hergestellt.

                              "Ewige Liebe: die Ewigkeit in ihrer vergänglichsten Form"
                              (Hans Krailsheimer)

                              Gruß Harald

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