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Neu mit Gleason 5+5=10 - Papa gehts echt schlecht

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    Neu mit Gleason 5+5=10 - Papa gehts echt schlecht

    Liebe Forenmitglieder,

    es geht hier um meinen Vater, der zwar schon 86 Jahre alt ist, aber erwar bis März aber eigentlich sehr mobil und fit wie ein Turnschuh. Es bricht mir das Herz ihn so leiden zu sehen. Er hat sehr starke krampfartige Schmerzen in Blase und Penis und ich hoffe, dass hier vielleicht jemand eine Idee hat, was das sein kann bzw. wie man diese Schmerzen in Griff bekommen könnte.

    Diagnose
    Ossär metastasiertes, zirkulär Rektum-infiltrierendes Andenokarzinom der Prostata (Gleason 5-5=10, G3, PSA 150 ng/ml

    Derzeit läuft die lokale Bestrahlung noch. Antiandogene Therapie mit Bicalutamid, Bisphosphonat-Therapie, suprabubischer Dauerkatheter.


    Krankheitsverlauf

    November 2013
    Harnstau – Notfall, Katether gelegt, seitdem weitere Katheterwechsel beim Urologen

    Mitte März 2014
    Krankenhausaufenthalt wegen Stuhlverhalt und Diagnose des Prostatakarzinoms, Einlage suprapubischer Dauerkatheter
    Oxigesic 5 mg dann 10 mg 1-1-1, Novalgin 500 bis 4x tägl., außerdem Movicol 1-1-1
    Nächtlicher Juckreiz und Quaddeln, Durchfälle bis hin zur Stuhlinkontinenz, bei Reduzierung Movicol Stuhlverhalt, Schmerzen beim Sitzen

    2. April 2014 - 28. April 2014
    Bestrahlungen

    11. April 2014
    Papa hat fast 15 KG abgenommen. Nach Telefonat mit Schmerzambulanz zusätzliche Gabe von Oxigesic 5 mg akut.

    15. April 2014
    Erster Besuch der Schmerzambulanz: Umstellung auf Oxigesic 20 mg 1-1-1, Oxicodon akut 10 mg bei Bedarf (Novalgin wird abgesetzt wegen allergischer Reaktion), Lyrica (langsamer Einstieg bis 2-0-2), Movicol wird abgesetzt, da Po massiv Wund mit Fissuren.

    16. April 2014
    Hausbesucht durch Urologe: Spasmex 45 1/3 2xtägl. Gegen die krampfartigen Schmerzen in der Blase

    18. April 2014
    Erneute Einnahme von Movicol 1-2x tägl., da seit 3 Tagen kein Stuhlgang. Nächtlicher Juckreiz hält an.

    20. April 2014
    Endlich Stuhlgang! Papa ist sehr wackelig auf den Beinen, kippt mehrfach fast um. Schweißperlen, Angst, Zittrige Beine beim Treppensteigen, sehr durcheinander. Trotz Dauerkatheter (mit angeschlossenem Beutel) ständiges stark schmerzaftes Gefühl auf die Toilette zu müssen.

    22. April 2014
    Telefonat mit Schmerzambulanz: Oxicodon 10 mg akut wird abgesetzt (trotz Einnahme von 7 Tabletten täglich keine Linderung), am 24. April neuer Termin Schmerzambulanz


    Ich bin für jeden noch so kleinen Tipp wie meinem Vater geholfen werden kann echt dankbar!

    Viele Grüße
    Erika

    #2
    Hallo, Erika,

    viele Forumsteilnehmer würden Dir und Deinem Vater wohl gerne helfen, wenn sie denn könnten . . . ich denke, das können in Eurem Fall nur die Fachleute. Ob die bisherigen ausreichen, kann ich nicht beurteilen. Euer Urologe aber wäre doch der geeignete Ansprechpartner bei der Suche nach weiteren Therapiehelfern . . . ?

    Ich wünsche Euch Erfolg.

    Knut
    Alles bleibt anders

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      #3
      Danke Knut, wir arbeiten daran... gar nicht so einfach. Das Protatazentrum ist leider nur was für "Privatpatienten". Als Kassenpatient ohne dickes Konto sieht es schlecht aus.

      Gestern habe ich mit dem Urologen telefoniert, wir haben das Spasmex 45 auf 1/3 auf 3xtäglich erhöht. Nachdem das Oxicodon abgesetzt wurde ist er auch nicht mehr ganz so wackelig auf den Beinen. Eine weitere gute Nachricht gibt es: Der nächtliche Juckreiz ist zwar nicht ganz weg, hat aber nachgelassen.

      Heute geht es ins Schmerzzentrum...

      Viele Grüße

      Erika

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        #4
        Sollten es hauptsächlich Knochenschmerzen sei, ist eine Samariumtherapie sehr zu empfehlen!
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        Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
        sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
        wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
        vor Ort ersetzen

        Gruss
        fs
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          #5
          Vielen Dank für den Tipp. Leider sind es keine Knochenschmerzen die meinem Vater so zu schaffen machen. Es sind krampfartig kommende (wehenartige) Schmerzen an seinem Glied und an der Blase. Er sagt, als ob da ein heißes Eisen eingefügt würde.

          Bei der Schmerzambulanz wurde heute Lyrica wird von 50 mg auf 75 mg morgens und abends erhöht. Um die akuten Schmerzen einzufangen wird jetzt PecFent 100 mg eingesetzt (zunächst ein Pumpstoß max. alle 4 Stunden). Das Zeug macht mir ein bisschen Angst. Weil ich die Einnahme nicht die ganze Zeit überprüfen kann. Nebenwirkungen etc. ist echt hardcore.

          Weil der Stuhlgang derzeit wieder ausbleibt, wird Movicol jetzt wieder morgens und abends gegeben. Er hat mittlerweise richtige Erinnerungslücken (von den Medikamenten?), wusste nicht mehr, dass er am Sonntag Stuhlgang hatte. Ich glaube ich mache langsam besser eine Strichliste, um alles im Blick zu behalten. Bin ja nicht ständig vor Ort.

          Viele Grüße
          Erika

          Kommentar


            #6
            Dann sind es Blasenkrämpfe durch den Katheter!

            Da der Katheter durch die Bauchdecke läuft könnte man diesen auch abklemmen.
            Dadurch, dass sich die Blase ein wenig gefüllt steuert der Katheter nicht mehr an der gegenüberliegenden Blasenwand
            und damit werden die Krämpfe weniger.
            Es gibt die Möglichkeit, einen so genannten Ein-Hand-Stöpsel
            Medithek CareVent, PZN 1914676

            anzusetzen und ihren Papa alle 2 h die Blase entleeren zu lassen. Echte Dauerableitung sind nämlich nur selten erforderlich.
            Außerdem kann man die Blase entleeren und ein Lokalanästhetikum (zum Beispiel Xylonest 2 % 20 ml) in die Blase geben.
            Nach 15-20 min sollten dann die Blasenschmerzen verschwunden sein.
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            Gruss
            fs
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              #7
              Oha, dass ist ein guter Tipp. Dem werde ich nachgehen.

              Allerdings sagt mein Papa, dass die Schmerzen stärker werden, wenn er den Dauerbeutel nicht dran hat. Habe eine Rückrufbitte bei unserem Urologen hinterlassen. Werde einfach mal nachfragen, ob er das mit dem Lokalanysthetikum mal versuchen kann.

              Vielen Dank!

              Gruß
              Erika

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                #8
                Pflege von Patienten mit transurethralem Dauerkatheter
                Bei
                der Ableitung des Urins aus der Harnblase über einen transurethralen
                Dauerkatheter sind sorgfältige pflegerische Maßnahmen erforderlich.
                Im
                Rahmen der täglichen Hygiene sollen die Genital- und Dammregion mit
                Wasser und einer neutralen Seifenlösung gereinigt werden. Bei Männern
                ist besonders auf die sorgfältige Reinigung des Präputialsackes zu
                achten, bei Frauen auf die Region zwischen den Labien.
                Auch der
                äußere Katheteranteil soll mit Wasser und Seifenlösung gereinigt werden.
                Besonders an der Katheteraustrittsstelle aus der Harnröhre setzen sich
                Krusten und Sekret an, die entfernt werden müssen. Beim Mann kann man
                dazu den Penis bei festgehaltenem Katheter etwas zurückziehen, um so
                besser an die „kritische" Stelle am Katheter zu gelangen. Zur Reinigung
                kann auch Wasserstoff-Superoxid 3% verwendet werden. Wegen der
                Schleimhautreizung auf keinen Fall alkoholhaltige Desinfektionsmittel
                verwenden!
                Bei starker Sekretion aus der Harnröhre neben dem
                Katheter kann eine sterile, trockene Kompresse um den Katheter gewickelt
                und mit Pflaster fixiert werden. Die Verschmutzung von Leib- oder
                Bettwäsche wird so verhindert.
                Patienten, die dazu in der Lage sind, sollten durchaus angeleitet werden, die täglichen Hygienemaßnahmen selbst durchzuführen.
                Mit
                einem transurethralen Katheter kann man duschen und baden! Viele
                Patienten haben Angst davor, sie sollten entsprechend aufgeklärt werden.

                Der Katheter bildet mit dem Auffangsystem (Bett- oder
                Beinbeutel) ein geschlossenes System mit Ablassvorrichtung. Eine
                Tropfkammer und ein Klappenventil verhindern den Urinrückfluss. Ein
                solches geschlossenes System dient der Minderung von aufsteigenden
                Harnwegsinfektionen. Die Verbindung zwischen Katheter und Ablaufschlauch
                sollte so selten wie möglich geöffnet werden. Muss sie geöffnet werden,
                dann nur unter sterilen Bedingungen (Händedesinfektion, Handschuhe,
                Sprühdesinfektion des Schlauchkonus vor Wiedereinstecken).
                Trotz des Rückschlagventils ist darauf zu achten, dass sich der Urinbeutel stets unterhalb des Blasenniveaus befindet.
                Viele
                Katheterträger bevorzugen einen Stöpsel an Stelle des Urinbeutels.
                Dafür sollte heute ein Stöpsel mit Ventilmechanismus verwendet werden
                (z.B. Stäubli-Einhandventil), da dies wesentlich hygienischer ist. Da
                der Stöpsel im Katheter verbleibt, kann er beim Ablassen des Urins auch
                nicht verloren gehen.
                Die Liegedauer eines Blasenkatheters hängt
                einerseits von den Materialeigenschaften des Katheters, andererseits von
                patientenabhängigen Faktoren wie Urinausscheidung, Verkrustungsneigung,
                Infektion und Verschmutzung ab. Als Richtwert für die Liegedauer eines
                Silikonkatheters werden drei Wochen angegeben. Man muss sich jedoch
                nicht starr daran halten, Dauerkatheter sollten heute nicht mehr
                routinemäßig in festen Abständen gewechselt werden. Die Länge der
                Wechselintervalle unterliegt vor allem patientenabhängigen Schwankungen.
                Ein Katheter muss nicht gewechselt werden, solange der Urin klar ist,
                frei abfließt und keine Hinweise auf Verkrustungen bestehen, solange
                keine symptomatischen Infektionen vorliegen und solange der Patient
                beschwerdefrei ist.
                Was kann man tun, um Komplikationen zu verhindern und die Wechselintervalle zu verlängern?
                Die
                wichtigste Maßnahme ist die Harnverdünnung durch Steigerung der
                Trinkmenge auf zwei bis drei Liter pro Tag. Eine objektive Kontrolle ist
                die Bestimmung des spezifischen Gewichts des Urins, das unter 1015
                liegen soll. Besonders ältere Patienten müssen immer wieder zum Trinken
                angehalten werden. Durch den resultierenden Spüleffekt („innere
                Spülung") und die Verdünnung des Urins kommt es zu einer Verminderung
                der Keime und der Verkrustungen.
                Blasenspülungen von außen
                sollten nur in Ausnahmefällen durchgeführt werden. Sie begünstigen die
                Entstehung von Harnwegsinfektionen. Eine Keimreduktion bei vorhandener
                Infektion kann dadurch nicht erreicht werden, auch nicht durch Spülungen
                mit Antibiotikazusatz. Lediglich bei schweren Pilzinfektionen kann das
                Einbringen pilzabtötender Substanzen in die Harnblase indiziert sein.
                Bei
                Infektionen wird der Urin sehr oft alkalisch, was das Entstehen von
                Verkrustungen begünstigt. Das Ansäuern des Urins (z.B. durch Einnahme
                von L-Methionin) auf einen pH-Wert von 5,8 bis 6,2 ist eine wirksame
                Gegenmaßnahme.
                Der alleinige Nachweis von Bakterien im
                Urin bei Beschwerdefreiheit des Patienten rechtfertigt weder die Anlage
                einer Kultur und Resistenzbestimmung, noch die Gabe von Antibiotika!

                Antibiotika
                sollten beim Dauerkatheterpatienten nur eingesetzt werden, wenn eine
                symptomatische Harnwegsinfektion vorliegt. Bei asymptomatischen
                Infektionen ist nur in Ausnahmefällen wie etwa einer bevorstehenden
                Herzklappenoperation oder bei Risikopatienten mit medikamentös oder
                durch Krankheit geschwächtem Immunsystem eine gezielte
                Antibiotikatherapie gerechtfertigt.

                Man sollte
                sich immer vor Augen halten, dass selbst bei korrekter
                Katheter-Einlagetechnik, geschlossenem Harnableitungssystem und
                sorgfältigster Pflege nach drei Wochen praktisch bei allen Patienten
                Bakterien im Urin nachzuweisen sind. Bei jedem Katheterwechsel sollte
                deshalb erneut die Indikation zur Fortführung der Katheterdrainage
                überprüft werden.

                Fördert der Katheter keinen Urin mehr, prüfen Sie ob
                · der Katheter abgeknickt ist,
                · der Ableitungsschlauch abgedrückt ist,
                · der Urinbeutel in der richtigen Höhe sitzt,
                · Sie genügend trinken.

                Schrumpfblase
                Katheterablauf
                Der Dauerkatheter ist verstopft/läuft para/Pat. muss immerzu
                Häufigster
                Grund für außerplanmäßige Haus-/Praxis-Besuche und, da meist mit
                Krankentransport verbunden, die größte Quelle unnötiger Kosten (ein
                durchschnittlicher Liegend-Transport kostet mehr als 20x
                Katheterwechsel!)
                Dabei ist bei 9 von 10 Patienten der Katheter
                NICHT verstopft, sondern die Patienten haben Blasenkrämpfe durch den
                Fremdkörper. Durch ständige Urinableitung schrumpft die Blase von
                ehemals 400 bis 500 ml Kapazität auf 10 bis 20 ml zusammen(!) - nämlich
                die Größe des Katheterballones. Anstatt frei zu „schweben" berührt
                dieser nun überall die Blasenwand und der Katheterablauf knickt ab.
                Das
                führt 1. zu einem ständigen Harndrang mit Blasenkrampf und 2. zu einem
                abgeknickten Katheterablauf -> der Urin fliesst neben der Harnröhre
                her.
                Dieses zu Vermeiden ist sehr einfach: JEDER
                Blasenkatheterpatient (außer auf ausdrücklicher ärztlicher Anordnung bei
                sogenannter „Niederdruckableitung") bekommt mindestens 1x täglich ein
                Blasentraining; d.h. der Katheter wird mindestens 2 Stunden in einem
                Stück abgeklemmt damit sich die Blase etwas dehnen kann und nicht auf
                „Schnapsglassgröße" zusammenschrumpft. Wo es geht ist es noch besser nur
                bei Bedarf alle 3 Stunden den Urin abzulassen.
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                Gruss
                fs
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                  #9
                  Das sind ja hier super Hinweise, herzlichen Dank! Das hört sich in meinen Ohren alles sehr plausibel an.

                  Papas Urologe hat sich gestern bei mir gemeldet. Das Lokalanästhetikum würde nur kurzfristig für max. 2 Stunden helfen. Ich habe darauf bestanden, dass wenigsten eine Urinprobe untersucht wird und die Nierenwerte überprüft werden (wegen der ganzen Medikamente). Papa hat leider erst am Montag einen Termin dort.

                  Papa hat einen Katheter über die Bauchdecke in der Blase liegen. Aber er fummelt sich immer selber einen neuen Beutel dran etc. Es könnte daher gut sein, dass sich dort Bakterien eingeschlichen haben. Ein Versuch ist es allemal wert.

                  Da er seit ca. vier Wochen durchgehend den Beutel am Kathether angeschlossen hat, kann ich mir die Version einer "Schrumpfblase" sehr gut vorstellen. Das Blastentraining werde ich heute mit Papa beginnen! Und jetzt kommt das winzig kleine "aber"..., die Idee mit dem Beutel ist nur entstanden, weil Papa Schmerzen hatte, die bei ständigem Ablauf geringer waren???

                  @ Urologe: Sie sind eine tolle Hilfe. Vielen Dank dafür!

                  Viele Grüße
                  Erika

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