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PSA erhöht, Biopsie negativ - Und nun?

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    PSA erhöht, Biopsie negativ - Und nun?

    Liebe Forumsmitglieder,

    mein Vater hatte vor kurzem eine Prostatabiopsie wegen eines erhöhten PSA (9 ng/ml). Es wurde kein Krebs gefunden. Eigentlich ja eine tolle Nachricht und ich sollte mich freuen. Doch ich habe immer noch Angst.
    Ich habe gelesen, dass bei einem negativen Biopsieergebnis der Krebs nicht ausgeschlossen, sondern möglicherweise nur von der Nadel verfehlt worden ist. Bei meinem Vater wurden nur 6 Gewebeproben entnommen. Damit steigt doch die Wahrscheinlichkeit, daneben gestochen zu haben?!?

    Was kommt jetzt? Müssen wir eine zweite Biopsie abwarten? Gibt es noch andere Untersuchungen, mit denen die Ursache für den erhöhten PSA gefunden werden kann? Der PSA ist innerhalb von 1,5 Jahren von 1,7 ng/ml auf 9 ng/ml gestiegen!

    Ich versuche nicht in Panik zu geraten, aber ich habe immer noch große Angst, zumal in unserer Familie bereits mehrere Krebsfälle (darunter auch ein tödliches Prostatakarzinom) aufgetreten sind.

    Ich bin für jeden Rat dankbar.

    Viele Grüße,
    Sorgenkind

    #2
    PSA erhöht, Biopsie negativ - Und nun?

    Hallo Sorgenkind,

    in der Tat ist ein negatives Biopsieergebnis noch kein Grund zur Entwarnung. Sie sehen die Sache schon richtig. Was sagt der behandelnde Urologe. Kann eine Entzündung der Prostata ausgeschlossen werden?


    Gruß


    Wolfgang A.

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      #3
      Hallo Wolfgang,

      leider weiß ich dazu nichts Genaueres.
      Zumindest hat er keine Antiobiotika vor dem PSA-Test bekommen. Ich denke aber, der Urologe würde doch nicht eine Biopsie veranlassen, wenn auch eine Entzündung vorliegen könnte?!?

      Als Angehöriger sitze ich ja leider nicht direkt an der Quelle. Mein Vater wiederum hält sich mit Fragen, sein Arzt mit Informationen zurück.

      Am liebsten würde ich mit in die Sprechstunde. Mein Vater hätte nichts dagegen. Aber was ist mit dem Arzt? Er gehört wohl noch zur alten Schule und hat Fragen nicht so gern. Ich möchte nicht riskieren, dass der Arzt, zu dem mein Vater Vertrauen hat, genervt ist...
      Was soll ich tun?

      Viele Grüße
      Sorgenkind
      Zuletzt geändert von Gast; 28.10.2006, 15:04.

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        #4
        Hallo Sorgenkind,
        was sollte der Arzt dagegen haben, wenn Du als Angehöriger mit Genehmigung des Vaters die Sprechstunde mit besuchst? Als ich mein Biopsieergebnis abholte war meine Lebensgefährtin selbstverständlich auch dabei und konnte somit alles, was mit meinem Krebs zusammenhing, gleich mit erfahren.

        Alles Gute für Deinen Vater und hoffentlich eine Prostatitis

        Gruß renegat

        Kommentar


          #5
          Zitat von Sorgenkind Beitrag anzeigen
          ..., genervt ist...
          Was heißt hier: "nerven"?

          Das muss der aushalten. Dafür wird er bezahlt. Ich bin in der Zwischenzeit so weit, dass mich mein Urologe als Gesprächspartner auf gleicher Augenhöhe schätzen gelernt hat.

          WW

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            #6
            Hallo Renegat, hallo Winfried,

            danke für Euren Zuspruch.
            Leider musste ich selbst schon einmal die Erfahrung machen, dass ein "Gesprächspartner auf gleicher Augenhöhe" nicht immer erwünscht ist, und bin deshalb ein wenig vorsichtig in diesen diesen Dingen geworden. Ich konnte meinen Arzt damals wechseln, doch möchte ich nicht meinen Vater in eine solche Situation bringen, zumal er zu seinem Urologen großes Vertrauen hat.
            Aber Ihr habt sicher Recht. Grundsätzlich wird ein Arzt nichts dagegen haben, auch Angehörigen Fragen zur Diagnose zu beantworten. Ich werde es also versuchen.

            Danke Euch,
            Sorgenkind

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              #7
              Hallo Sorgenkind,

              aus Deinem ersten Beitrag las ich heraus, daß Du die eigentliche Sachlage zur Krebsgefahr ziemlich klar erkannt hast (familiäres Risiko, PSA plötzlich bei 10, Angst).

              Häufig sind plötzliche PSA-Anstiege durch eine Entzündung der Prostata verursacht. Diesen Umstand klärt man gewöhnlich durch die Gabe eines Antibiotikums und anschließender erneuter PSA-Messung. Besonders starke Reizungen der Prostata wie Reiten, Fahrradfahren, GV oder DRUS kurz oder unmittelbar vor der Blutabnahme zur PSA-Messung sollten unterbleiben, weil diese ebenfalls die Werte kurzfristig nach oben treiben können.

              Eine weitere Möglichkeit eines nicht-krebs-bedingten PSA-Anstiegs ist die BPH = Benigne Prostata Hyperplasie = Gutartige Prostata Vergrößerung. Ein Urologe, der seinen Patienten schon über längere Zeit betreut, kann eine BPH gut erkennen, weil der PSA-Anstieg normalerweise nicht von heute auf morgen stattfindet und sich auch noch weitere Symptome über längere Zeit erkennen lassen. Aber davon gehe ich von der Logik her mal nicht aus.

              Bleibt: Dringender Verdacht, der unbedingt geklärt werden sollte!

              Was könnte man tun?

              Man könnte den Urologen mal nach dem Prostatavolumen fragen, um die Prosata-Density auszurechnen.

              Man könnte in einigem Abstand zur Biopsie eine weitere PSA-Messung veranlassen um hiermit neue Anhaltspunkte zu erhalten.

              Es gibt aber auch Urologen, welche besonders verdächtige Areale der Prostata aufspüren und gezielt dort biopsieren. Für den Fall, daß eine zweite Biopsie geplant wird, wäre dieses eine denkbare Möglichkeit.

              Nach alledem mag es für Dich im Moment nicht unbedingt sehr tröstlich sein, daß der PCa sehr oft über lange Zeit in Schach gehalten werden kann, besonders im frühen Stadium. Tröstlich aber könnte es für Dich sein, daß ich persönlich eine erheblich prekärere Situation als Dein Vater habe und trotzdem in der Lage bin, Dir diese Zeilen zu schreiben.

              Wenn Fragen zu den Fachausdrücken bestehen: Das Forum hat auch eine Mailfunktion!

              Beste Grüße
              Dieter

              PS.: Wie alt ist Dein Vater?
              Zuletzt geändert von Gast; 27.10.2006, 19:55.

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                #8
                Hallo Dieter,

                danke für deine vielen Ratschläge. Es hilft mir sehr, in dieser Situation so hilfreiche Informationen zu lesen.

                Mein Vater wird bald 54 Jahre alt.

                Vor der PSA-Messung hat er keine Antibiotika bekommen. Reiten und Fahrradfahren können ausgeschlossen werden, GV weiß er nicht mehr so genau. Und die DRUS... naja, da kann er sich nicht mehr dran erinnern, ob die vor oder nach der Blutabnahme war, aber ich gehe ich jetzt einfach mal davon aus, dass der Urologe sein Handwerk versteht.

                Also ich habe mal in den Unterlagen, die wir von der Biopsie haben, nachgeschaut. Dort steht unter TRUS: V ca. 18 ml. Wenn das das Volumen ist, ist die Prostata zu groß?
                Und die Prostata-Density müssste dann doch 9/18, also 0,5 sein. Das ist doch aber zu hoch, oder?

                Wie lange sollte man nach der Biopsie bis zu einer erneuten PSA-Messung warten?

                Wie erfahre ich, wo es solche spezialisierten Urologen gibt? Nehmen die auch Kassenpatienten? IdR wird man ja vom gerade diensthabenden Assistenzarzt behandelt.

                Nochmals vielen Dank für deine tröstenden Worte. Aber sei sicher, ich käme nie auf die Idee, mich mit schlimmeren Schicksalen über das meines Vaters hinwegzutrösten. Ich schöpfe meine Kraft aus den tollen Informationen und lieben Antworten, die mir dieses Forum bietet.

                Ich wünsche dir alles, alles Gute,

                Sorgenkind
                Zuletzt geändert von Gast; 28.10.2006, 15:06.

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