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Prostata-Biopsien: Bessere Detektionsraten?

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    Prostata-Biopsien: Bessere Detektionsraten?

    Hallo,

    wurde folgendes im Forum schon mal diskutiert?

    Fragestellung: Dutasterid ist ein
    5á-Reduktase-Inhibitor für die
    Behandlung der Benignen Prostata-
    hyperplasie (BPH). Im Gegensatz zu
    Finasterid inhibiert Dutasterid beide 5á-
    Reduktase-Isoenzyme (Typ 1 und 2). Die
    intraprostatischen Blutflußmuster wie
    auch die Prostatakarzinomdetektions-
    raten wurden bei 15 Patienten evaluiert,
    die sich nach 14-tägiger Dutasteridmedi-
    kation einer Prostatastanzbiopsie unter-
    zogen.

    Methodik: Dutasterid wurde 15 Patien-
    ten mit erhöhten PSA-Werten (3,7-13,6
    ng/ml) 14 Tage vor der geplanten Biopsie
    verabreicht. Vor der ersten Einnahme
    führte Untersucher 1 eine kontrastmittel-
    unterstützte Farbdoppler-Ultraschall-
    untersuchung mittels des Sequoia 512
    EC10C5 Schallkopfes (Acuson, Mountain
    View, Cal, USA) durch, um das initiale
    Blutflußmuster zu dokumentieren. Zwei
    Wochen später wurden fünf gezielte
    Biopsien aus hypervaskularisierten Area-
    len der peripheren Zone während intra-
    venöser Infusion des Kontrastmittels
    Levovist entnommen. Im Anschluß daran
    wurden 10 standardisierte Prostatastanz-
    biopsien durch Untersucher 2 durchge-
    führt (Combison 530MT, Kretztechnik,
    Zipf, Austria).

    Resultate: Dutasterid führt zu einer
    Downregulation des Blutflusses in
    benignem Prostatagewebe; im Gegen-
    satz dazu bleibt in Arealen, die Prostata-
    karzinomgewebe enthalten, ein patholo-
    gisches Blutflußmuster auch 14 Tage
    nach Dutasterideinnahme erhalten. Bei
    fünf Patienten (33,3 %) der obengenann-
    ten Patientengruppe wurde ein Prostata-
    karzinom diagnostiziert, wobei drei Tu-
    more ausschließlich aufgrund der Aussa-
    gen der kontrastmittelverstärkten Dop-
    plerultraschalluntersuchung entdeckt
    wurden.

    Conclusio: Die vorliegenden Daten einer
    allerdings kleinen Patientengruppe zei-
    gen eine Downregulation des Blutflusses
    in benignem Prostatagewebe, jedoch
    nicht in jenen Arealen, die Prostata-
    karzinomgewebe enthalten. Eine erhöhte
    Prostatakarzinomdetektionsrate könnte
    durch gezielte Biopsien in hypervaskula-
    risierte Areale während intravenöser
    Kontrastmittelapplikation erzielt werden.
    Gruß Dieter

    #2
    Zitat von shg-pca-husum Beitrag anzeigen
    Hallo,

    wurde folgendes im Forum schon mal diskutiert?

    Gruß Dieter

    Lieber Dieter,
    nach allem, was ich von Studien weiß, kann ich nicht erkennen, was ein solcher 14 tägiger Schnellschuß bringen soll. Du hast zwar die Überschrift "Fragestellung" benutzt, aber eine prospektive Frage war nicht gestellt. Es gab zwar 15 Patienten, die an der Maßnahme teilgenommen haben, aber keine Vergleichsgruppe, die erst eine vergleichende Aussage ermöglicht hätte. Bei einer Wirkzeit von 14 Tagen muß der Studienführer die Klärung einer schon recht seltsamen Fragestellung angestrebt haben.

    Dutasterid hat - wie Finasterid auch - die Aufgabe, die Entstehung des Dihydrotestosteron zu verhindern. Da passiert m.E. in 14 Tagen gar nichts, was zu einer Aussage führen könnte. Die Studie mit Finasterid mit 18 000 Teilnehmern über fast 6 Jahre hat erbracht, dass gegenüber der Placebogruppe 25% weniger Krebsfälle in der Finasteridgruppe aufgetreten sind.
    Ich verstehe diese 14tägige Schnellstudie überhaupt nicht. Ist das eine Sondermaßnahme für Sonderpatienten?
    Grüße
    Christian
    Christian (L)

    Kommentar


      #3
      Hallo lieber Christian,

      ich befürchte leider, daß Du hier etwas gründlich mißverstanden hast.
      Zitat von Christian
      Ich verstehe diese 14tägige Schnellstudie überhaupt nicht
      Es handelt sich hier nicht um eine 14-tägige Schnellstudie, einen Schnellschuß wie Du orakelst.

      Es handelt sich um Verabreichung von Dutasterid 14 Tage vor eine Biopsie, um mit dieser Maßnahme möglicherweise besser krebsverdächtige Areale der Prostata zu orten.

      Gruß Dieter

      Kommentar


        #4
        Lieber Dieter,
        ..... falls es bereits bekannt ist, dass man mit Dustasterid besser krebsverdächtige Areale der Prostata orten kann, wovon ich allerdings noch nie etwas gehört habe, dann kann man das mal an 15 Patienten ausprobieren.
        Falls die 14 Tage und die paar Männeken belegen oder widerlegen sollen, ob man mit Dustasterid besser krebsverdächtige Areale der Prostata orten können will, dann verstehe ich die ganze Angelegenheit wirklich nicht.

        Conclusio: Die vorliegenden Daten einer allerdings kleinen Patientengruppe zeigen eine Downregulation des Blutflusses in benignem Prostatagewebe, jedoch nicht in jenen Arealen, die Prostatakarzinomgewebe enthalten.
        Eine erhöhte Prostatakarzinomdetektionsrate könnte durch gezielte Biopsien in hypervaskularisierte Areale während intravenöser Kontrastmittelapplikation erzielt werden.
        Wie will man denn die Dutasteridwirkung feststellen, wenn es keine Vergleichsgruppe von Patienten gegeben hat, die kein Dutasterid erhalten haben.
        Die Identifizierung hypervaskulärer Areale mit Hilfe eines Kontrastmittels wird seit langem bei mehreren bildgebenden Verfahren eingesetzt und ist der Grund, weshalb man glaubt, Prostatakrebs bestätigen und auch lokalisieren zu können. Ein übliches Problem dabei: hypervaskuläre Areale entstehen auch infolge entzündlicher Vorgänge (Prostatitis), die nur mit sehr viel Erfahrung des Bewertenden und dann immer noch nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auseinander gehalten werden können. Wenn ein in den Praxen übliches Ultraschallgerät (US) ausreichen würde, um diese Bereiche zu identifizieren, dann könnte so etwas bei einer US-gesteuerten Biopsie eine Hilfe sein. Aber m.E. reicht ein einfaches US-Gerät bisher dazu nicht aus. Mit oder ohne Dutasterid.

        Oder sollte ich da wieder etwas falsch vertanden haben?

        Grüße
        Christian
        Zuletzt geändert von cligensa; 29.10.2006, 16:50.
        Christian (L)

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          #5
          Versuch einer Erklärung

          Hallo Christian,

          wenn Du fragst, ob Du wieder was falsch verstanden hast, komme ich an einem ja nicht vorbei. Denn es geht ja nicht um den Vergleich von zwei Patientengruppen, sondern um den Vergleich von zwei Auswertern. Auswerter 1 mit konstrastmittelgestützter (Dutasterid) Farbdoppler-US-Areal-Biopsie, Auswerter 2 mit 10-er (Koordinaten)-Biopsie. Auswerter 1 war besser!

          Kleines Beispiel:

          Zwei Menschen werden 15 Bilder dieser Art vorgelegt:



          Mensch 1 hat eine gute Brille auf, Mensch 2 eine schlechte.

          Obwohl nur 15 Bilder vorgelegt wurden, stellt sich heraus, daß Mensch 1 besser erkennt, was abgebildet ist.

          Kannst Du mit dieser Erklärung was anfangen???

          Gruß Dieter

          Kommentar

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