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    14 Jahre

    Eine ungewöhnliche Bilanz


    Heute vor 14 Jahren - am 17.05.2000 - erhielt ich die Diagnose Prostatakrebs.

    Dieses "Jubiläum" ist für mich immer wieder Anlass, Bilanz zu ziehen, um sowohl die Vergangenheit wie auch die Gegenwart zu bewerten und die Zukunftschancen einzuschätzen.

    Die einzelnen Stationen der Vergangenheit sind im Profil dargestellt, persönliche Gedanken dazu in diesem Bericht nachzulesen.


    Es klingt sicher eigenartig, aber der Prostatakrebs selbst hat mir bisher keine nennenswerten Beschwerden verursacht, wenn man von den Nebenwirkungen der primären DHB absieht.

    Ich habe mich in den 14 Jahren sozusagen an ihn gewöhnt; es hat sich eine Gelassenheit eingestellt, die mich manchmal selbst verwundert. Ich betrachte ihn auch nicht als "Feind", den ich "bekämpfen" muss, sondern als eine Schwachstelle meines Körpers, mit der ich (bisher) gut zurechtkomme. Oft denke ich wochenlang überhaupt nicht daran, dass sich in meinem Körper etwas eingenistet hat, was nicht dort hingehört.

    Die Gelassenheit resultiert natürlich im wesentlichen aus meinem Alter (84) und der Tatsache, dass die Progression langsam verläuft.

    Es wird heuer 10 Jahre, dass ich im DKFZ in Heidelberg eine IMRT durchgeführt habe.
    Ab 03/11 liegt nach gängiger Definition ein Rezidiv vor. Mit einem aktuellen PSA - Wert um 6.5 ergibt sich ab Nadir eine durchschnittliche VZ von 36.5 Monaten, also rund 3 Jahren.

    Ich habe bisher nichts dagegen unternommen und werde diese Strategie auch beibehalten.
    (Erfreulicherweise wird sie von meinem Urologen unterstützt!). Sie resultiert aus der Überlegung, dass mir in meinem Alter von Seiten des PK mit größter Wahrscheinlichkeit keine wirkliche Gefahr mehr droht.

    Natürlich gibt es keine absolute Sicherheit. Mein "Risiko" besteht darin, dass ich evtl. ein sehr hohes Alter erreichen könnte. Doch dies halte ich aus Gründen, die nachfolgend beschrieben sind, nicht für erstrebenswert.

    Meine Lebensqualität wird durch andere Faktoren stark beeinträchtigt.

    Eine seit 20 Jahren bestehende Polyneuropathie hat im Lauf der Zeit zu deutlichem Muskelabbau, Sensibilitäts- und Koordinationsstörungen geführt. Stand- und Gangunsicherheit sowie ein erhöhtes Sturzrisiko sind die Folge. Erbärmliche allgemeine Schwächezustände legen die Vermutung nahe, dass die Symptomatik durch eine Sarkopenie (vornehme Umschreibung für Altersschwäche!) oder andere Ursachen zusätzlich verstärkt wird.

    Ich säße vermutlich schon im Rollstuhl wenn ich nicht seit Jahren intensiv durch tägliche Gymnastik und wöchentliches Fitnesstraining gegen den ständigen Abbau ankämpfen würde.

    Zunehmend zeigt sich, dass bestimmte Alltagsaufgaben kaum mehr bewältigt werden können und fremde Hilfe angenommen werden muss. Der Verlust der Selbstbestimmung - bisher ein abstraktes Schreckensszenario - wird als Realität konkret spürbar.

    Selbstbestimmung und Lebensqualität sind mir wichtiger als Lebensdauer; letztere verliert
    an Bedeutung, wenn sie zu Lasten der Lebensqualität erkauft werden muss.

    Ich fürchte nicht den Tod, wohl aber ein langes und qualvolles Sterben. Ebenso unerträglich erscheint mir der Verlust der Autonomie mit Fremdbestimmung als Folge.

    Der Gedanke, bei den elementarsten Verrichtungen auf fremde Menschen angewiesen zu sein, ist der pure Horror. Die Vorstellung, in Windeln und mit Magensonde, in einem Milieu der Hoffnungslosigkeit dahin zu vegetieren, ist unerträglich. Ebenso unvorstellbar ist es, den Verfall der Persönlichkeit durch Demenz erleben zu müssen.


    Ich schreibe diese Zeilen nicht, um mein Schicksal zu beklagen, sondern um zu erwähnen, dass ich in den Strategien gegen Prostatakrebs und gegen den Verlust der Selbstbestimmung Parallelen sehe, die mir immer deutlicher bewusst werden.

    Vorsorge, intensive Information, konsequente Umsetzung und Disziplin (natürlich auch ein gewisses Maß an Glück) haben es ermöglicht, dass ich eine bedrohliche Erkrankung lange Zeit ohne nennenswerte Einschränkungen überlebt habe.

    Genau diese Komponenten sollte man auch anwenden, um die geschilderten Schreckens-Szenarien im Alter zu mindern bzw. abzukürzen.

    Ein Mensch, der ein Leben lang geplant und Verantwortung übernommen hat, sollte auch sein Ableben in dieses Konzept mit einbeziehen.

    Die Bereitschaft, Eigenverantwortung zu übernehmen und einem drohenden Verfall evtl. aktiv entgegenzuwirken, erfordert klare Wertvorstellungen, Information und Disziplin.

    Testament, Patientenverfügung, Vollmachten und Bestattungsverfügung sind erste elementare Vorsorgemaßnahmen.

    Eine gründliche Information über gangbare Wege, um das Leben selbstbestimmt zu beenden, wenn es ab einem bestimmten Stadium des Verfalls nicht mehr lebenswert erscheint, ist ein weiterer konsequenter Schritt.

    Es bleibt durchaus offen, ob diese Möglichkeit dann auch genutzt wird, aber das Wissen um die Realisierbarkeit bringt Erleichterung und fördert die Gelassenheit für die restliche Zeit.

    Es ist für mich unverständlich, warum Gesellschaft, Staat und Kirche diesem Thema so restriktiv gegenübersehen. Das Argument "die Ehrfurcht vor dem Leben" verbiete eine solche Lösung, erscheint nicht nur unpassend, sondern ausgesprochen heuchlerisch.

    Wo bleibt die Ehrfurcht vor dem Leben, wenn dieselbe Gesellschaft Waffen produziert,
    Kriege führt, Diktatoren unterstützt und Menschen in Entwicklungsländern verhungern lässt,
    um selbst Macht und Reichtum zu erlangen?

    Ich sehe in dem Bekenntnis zur Sterbehilfe einen hohen ethischen Wert, weil sie vielen Menschen unendliches Leid ersparen würde. Viele Ärzte in Deutschland wären zu einer Freitodbegleitung bereit, wenn ihre Standesorganisation es nicht verbieten würde.

    Es ist durchaus denkbar, dass die demographische Entwicklung in absehbarer Zeit eine Änderung dieser Restriktionen schon aus ökonomischen Gründen erzwingt. Die Zahl der pflegebedürftigen Senioren steigt dramatisch an, während qualifiziertes Pflegepersonal bereits heute knapp und unterbezahlt ist. Die Kosten werden ins Unermessliche steigen, die Pflege wird weiter an Qualität verlieren.

    Aufgrund dieser Überlegungen bin ich im Moment dabei, mich intensiv über die Möglichkeiten eines selbstbestimmten Sterbens zu informieren und habe auch Kontakt zu einigen Sterbehilfe - Vereinigungen aufgenommen.

    Ich werde darüber noch näher berichten.

    Die Natur betreibt einen unvorstellbaren Aufwand, um neues Leben zu schaffen.
    Jedes Lebewesen, ob Mensch, Tier oder Pflanze ist diesem Programm unterworfen und es funktioniert seit Jahrmillionen bestens.

    Aber die Natur hat keine Vorsorge getroffen, um das "gelebte" Leben menschenwürdig zu beenden. Das Individuum verliert nach Erfüllung seiner biologischen Aufgabe an Bedeutung. Es wird einem kontinuierlichen Abbau ausgesetzt und schließlich - von Ausnahmen abgesehen - gnadenlos dem Verfall preisgegeben.

    Warum beweist die Natur nicht auch am Ende des Lebens ihre geniale Vielfalt, indem sie ein Ableben ohne Leid, Elend und Verzweiflung ermöglicht?

    Es gibt für mich nur eine logische Antwort:

    Der "Sinn des Lebens" besteht ausschließlich in der Erhaltung der Art,
    das Individuum ist ohne Bedeutung.


    Eine traurige Bilanz?

    Ich finde, dies ist nicht zwangsläufig der Fall, wenn wir uns in unseren Erwartungen ebenfalls auf die Grenzen beschränken, welche die Natur uns setzt.

    Wir haben die Möglichkeit und die Fähigkeit, uns Aufgaben und Ziele zu setzen, deren Bewältigung uns Befriedigung und Selbstbestätigung bietet.

    Wir sind imstande, Glück, Freude und Dankbarkeit zu empfinden, können durch das Spenden und Empfangen von Liebe das Leben bereichern.

    Wir haben somit durchaus die Möglichkeit, unser begrenztes Leben so zu gestalten, dass wir dankbar und zufrieden zurück blicken können. Dies kann ich für mich vollauf bestätigen.


    Ich sehe keinen Grund, das "Nichts" zu fürchten, welches mich anschließend erwartet.
    Wir kommen aus dem Nichts und dort landen wir wieder.

    Aber der Übergang kann mühsam und qualvoll werden, deshalb sollten gangbare Wege möglich sein, dies zu erleichtern.

    Ich erwarte nicht, dass diese Gedanken ungeteilte Zustimmung finden.

    Aber ich möchte dafür plädieren, das Unvermeidliche nicht völlig passiv hinzunehmen, sondern sich bewusst zu machen, dass auch das Lebensende innerhalb gewisser Grenzen gestaltbar ist und damit möglicherweise viel Leid und Elend vermieden werden kann.

    Grüße Helmut

    #2
    Helmut,

    auch ohne den Verfasser des Textes zu lesen, hätte ich Dir diese Zeilen spontan zugeordnet.
    Deine unnachahmliche Art, Fakten zu bewerten, und Themen auf den Punkt zu bringen, ist eine bemerkenswerte Gabe.
    Diesbezüglich können Dir hier im Forum nur ganz wenige "das Wasser reichen".

    Vor 5 Jahren gingen mir die von Dir beschriebenen Gedanken auch für ein paar Tage durch den Kopf...

    Mir fehlen zwar noch 30 Jahre Deiner Lebenserfahrung, aber in meinem Umfeld sehe ich bei der Generation "vor mir" exakt die von Dir geschilderte Situation.
    So wie manch ein PK-Erkrankter bezüglich seiner Behandlung alles über sich ergehen lässt, verhalten sich auch die allermeisten Menschen spätestens zum Ende ihres Lebens.
    Ich habe Deinen Ausführungen nichts hinzuzufügen.

    Ich wünsche dir noch eine gute, beschwerdefreie, selbst bestimmte Zeit.
    Gruß aus dem mittleren Neckarraum bei Stuttgart

    Frank


    Informationen und Wissen reduzieren
    Glück und Panik
    vor der Therapieentscheidung


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      #3
      Lieber Helmut,
      deine Analyse und die daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen zeigen das deine kognitiven Fähigkeiten vom Alterungsprozess verschont blieben und gepaart mit großer Erfahrung und Weitsicht immer wieder echte Highlights des Forums hervorbringen.
      Respekt Helmut
      Viele Grüße
      Skipper
      http://www.myprostate.eu/?req=user&id=244

      Kommentar


        #4
        Lieber Helmut
        toll, wie Du in Deinem Bericht über Leben und Sterben reflektierst. Ich hoffe, sollte ich auch mal so alt wie Du werden, dass ich rückwirkend die Dinge mit derselben Klarheit und Gelassenheit anschauen kann wie Du.
        Danke Nikos
        Meine Daten auf http://www.myprostate.eu/?req=user&id=167

        Kommentar


          #5
          ... deine Predigt ist sehr stark durch deine individuellen Erfahrungen geprägt. Trotzdem hat für dich das Individuum keine Bedeutung? "Der Sinn des Lebens besteht ausschließlich in der Erhaltung der Art" - also dient deine Predigt der Erhaltung der Art? Da gibt es wohl doch noch etwas, jenseits von Darwin. Etwas, was die Darwinisten immer verleugnen. Homosexualität dient nicht zur Erhaltung der Art - trotzdem gibt es sie, seit Bestehen der Menschheit.

          Bekanntlich ist nur eine Minderheit im Alter von Leid, Elend und Verzweiflung betroffen. Viele Menschen sterben einfach im Schlaf an Altersschwäche.

          Gruß

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            #6
            Der Sinn des Lebens

            Hier und hier.

            "Mich lässt der Gedanke an den Tod in völliger Ruhe. Ist es doch so wie mit der Sonne: Wir sehen sie am Horizont untergehen, aber wissen, dass sie "drüben" weiter scheint"
            (Johann Wolfgang von Goethe)

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              #7
              Fluch und Segen der Medizin

              Hallo Helmut,

              ich schließe mich Peters Post an.

              Mit der Natur hat es wenig zu tun.
              Der Mensch ist das einzige Wesen, welches sein Leben auf künstliche Art verlängern kann.
              Fluch und Segen der Medizin.
              Die heutigen Operationstechniken, die Medikamente, und vieles mehr, ermöglichen ein langes Leben, dass aber nicht immer das Gelbe vom Ei ist.
              Die Lebenserwartung würde heute immer noch bei ca. 65 Jahren liegen, wenn der Mensch nicht eingreift. Darüber hinaus sollten Einschränkungen in kauf genommen werden.
              Möchte der Mensch dieses nicht, beendet er sein Leben.
              Dazu benötigt man nicht immer eine Sterbehilfe. Wir können es uns von den Tieren abgucken. U.a. gibt es Wahlfisch -Arten, die machen es uns vor.
              Es gibt auch viele andere Mittel, aus dem Leben zu scheiden.
              Man futtert seine Schublade mit den Medikamenten leer, oder man fast eine Hochspannungsleitung an. Da reicht oft schon der Elektroherd mit 380 Volt.

              Nein Helmut, dein philosophisches Schreiben kann ich nicht verstehen. Vielleicht fehlt mir auch nur der Grips dazu im Kopf.
              Das einzige was ich verstehe, dass du den PCa recht gut überstanden hast. Und das mit wenigen Mitteln Dieses macht anderen mut.
              Du siehst deinen Untermieter nicht als Feind an.
              Ich bin auch der Meinung, dass man die hochintelligenten Zellen vielleicht nicht ärgern sollte.
              In unseren Profilen der User konnte ich erkennen, dass viele die sich mit den sogenannten Nahrungsergänzungsmitteln gewehrt haben, die Zellen oft aggressiver wurden.
              Ich bin ein Laie, habe damals nur unsere Profile mal genauer ausgewertet.
              Damals waren mir auch andere Dinge aufgefallen, über die ich aber heute nicht mehr sprechen mag. Wenn du möchtest, und die Zeit hast, finde es selbst.
              http://forum.prostatakrebs-bps.de/showthread.php?7826-PK-was-nun

              Gruss
              Hartmut
              http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

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                #8
                Der Sinn der Lebens ist fragwürdig, es sei denn, man gibt ihm irgendeinen Sinn, und die Bandbreite der Sinne (ausgenommen natürlich die 5 Sinne) ist gross.. laßt Euch überraschen

                Lebenssinnliche Gruesse
                WJ
                ps. So sah ich denn, daß nichts Besseres ist, als daß ein Mensch fröhlich sei in seiner Arbeit: denn das ist sein Teil. Denn wer will ihn dahin bringen, daß er sehe, was nach ihm geschehen wird? [Prediger 3,22]

                Kommentar


                  #9
                  Also der Sinn meines Lebens besteht darin mich an einem lachenden, vor Vergnügen quiekenden Kind zu erfreuen, meine Freunde um mich zu haben, mit Musik mein Leben zu bereichern, mich von der Sonne kitzeln zu lassen, mich an schöne Momente zu erinnern und in so vielen anderen schönen Dingen die unsere Welt uns gibt. Manchmal muss man sich das Glück selber holen, niemand schenkt einem Zufriedenheit und Glücklichsein. Wenn ich von vornherein davon ausgehe, dass der Sinn des Lebens lediglich in der Fortpflanzung der Art besteht, darf ich keine Kinder in die Welt setzen - denn dann wäre menschliches Leben ja insgesamt für die Katz.

                  Der Sinn meines Lebens besteht auch nicht darin, Tag für Tag zu schuften, manchmal 14 Stunden am Stück, krank zu sein, Familie und Freunde mich verlassen zu sehen usw., aber es gehört dazu. Ebenso wie das Sterben - in dem Moment wo mein Lebensvertrag geschlossen wird, wird auch mein Tod besiegelt. Und letztendlich (man möge mich nicht schlagen dafür) habe ich es ja in der Hand mein Leben zu beenden wenn ich es nicht mehr für würdig erachte. Ich würde auch gerne festlegen können, dass man mir im Falle einer unheilbaren Erkrankung - sollte ich selbst nicht mehr in der Lage sein dies selbst zu tun - ein tödliches Medikament verabreicht und nicht nur passiv jegliche Versorgung einstellt. Aber ich befürchte diese Verantwortung wird nie ein anderer/fremder Mensch übernehmen, und ich würde diese Verantwortung auch niemandem aufbürden wollen.
                  Das soll jetzt weder ein Plädoyer für Selbstmord sein, noch ein Befürworten eines Dahinsiechen - solange ich im Leben noch ein Lächeln habe - und sei es auf Grund schöner Erinnerungen - solange ist mein Leben lebenswert.
                  Nur eines sollten wir uns bewusst machen: dennoch Vorsorge treffen! Ich bin auch so ein Vertreter von "ach, ich bin ja noch jung und gesund, mach ich mal demnächst", aber es kann sich schnell alles durch Krankheit oder einen Unfall verändern.
                  Sollte ich das Glück haben und mich an einem langen Leben erfreuen, werde ich sicherlich auch im Alter denken "ach schau, jetzt ist meine Zeit begrenzt", aber vielleicht schaffe ich es dann noch diese Zeit glücklich auszufüllen, ohne allzu sehr zu grübeln und mich zurückzuziehen.

                  Ach was ein wirrer Text
                  So long Jule

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                    #10
                    Der Sinn des Lebens!

                    Der Sinn des Lebens besteht darin . . . .
                    . . . . einfach nur glücklich zu sein

                    1 das man sich freut auf dieser Welt geboren zu sein
                    2. das man alles macht, was einem Spaß macht
                    3. anderen Menschen zu helfen
                    4. danach strebt, lange zu leben, zu genießen und zu leiden

                    Im Einzelnen ist damit gemeint:
                    Diese Welt ist trotz Ihrer grausamen Seiten, eine schöne Welt.
                    Rauchen saufen (auch Milch u. Kaffee), sich mit Frauen (oder auch nur eine) zu amüsieren,
                    sich an seinen Goldfischen oder Kois zu erfreuen, Boot u. Auto fahren, und sich ein Nest bauen, in dem man sich wohlfühlt.

                    Nicht nur arbeiten und vielleicht noch ein Streber werden, das hilft im Alter nicht viel.

                    Später werden nur noch Villen, Geld u. Autos gezählt.
                    Das ist nicht der Sinn des Lebens!
                    Etwas schöne machen. Es gibt so viele Menschen die andere Menschen brauchen.
                    Das Leben ist Endlich. Man sollte wissen, wann es soweit ist

                    Ich genieße jeden Tag, den mir der liebe Gott (oder wer auch immer) schenkt!
                    Ich habe alles, was ich brauche, inkl. einer lieben Partnerin.
                    Ich hätte gerne mehr gehabt, aber dann hätte ich (wegen der Mehrarbeit) auf vieles verzichten müssen.
                    Der Sinn des Lebens ist einfach nur der, wenn man glücklich und zufrieden ist, macht es sinn zu leben.

                    Ein armer Mensch in Lateinamerika kann auch glücklich sein.

                    Ein Harz4 Empfänger bei uns ist es wohl nicht immer.
                    Trotzdem sollte er einmal über den Sinn seines Lebens nachdenken.
                    Vielleicht weiß er gar nicht, dass er auch glücklich sein kann.

                    @jule, schön geschrieben!
                    Ich erfreue mich an meinen Hunden, an meiner Musik, und an schöne Filme *g*

                    Gruss
                    Hartmut
                    http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

                    Kommentar


                      #11
                      Rückblende auf 80 Jahre Leben

                      Liebe Jule, lieber Hartmut,

                      die oben von mir verlinkten Deutungsversuche aus fremder Feder über den Sinn des Lebens entsprechen natürlich nicht dem, was mein persönliches Empfinden betrifft. Ja, ich habe das Leben trotz mannigfacher Belastungen von Anfang an genossen und genieße es immer noch. Ich würde wahrhaftig alles noch einmal so abspulen lassen, wie es letztlich gekommen ist. Es gibt nichts wirklich zu bereuen. Auch ich kann und konnte mich am Juchzen eines Kindes oder am Schwanzwedeln eines Hundes erfreuen. Ich lebe. Und schon allein das macht Sinn. Niemand vermag erschöpfend zu deuten, was Leben eigentlich ist. Also ist das, was wir als Leben bezeichnen, etwas außerhalb unseres bis jetzt bestehenden Wissens. Ich wünsche allen Menschen Erfüllung allein durch die Tatsache leben zu können oder vielleicht besser zu dürfen.

                      "Wer Bäume setzt, obwohl er weiß, daß er nie in ihrem Schatten sitzen wird, hat zumindest angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen"
                      (Rabindranath Tagore)

                      Herzliche Grüße

                      Harald

                      Kommentar


                        #12
                        Schade, dass der eigentliche Inhalt meines Appells nicht überall richtig ankam, weil er offensichtlich von einem Missverständnis überlagert wurde.

                        Die Aussage zum "Sinn des Lebens" stellt meine persönliche Meinung dar, welche ich äußern, aber niemals jemandem aufdrängen möchte. Das kann und soll jeder für sich entscheiden.

                        Außerdem habe ich deutlich zum Ausdruck gebracht, dass wir trotzdem die Möglichkeit haben, unser zeitlich beschränktes Leben durch Ziele und Aufgaben zu gestalten und durch Glück, Freude und Liebe zu bereichern.

                        Es ist somit ein Missverständnis, anzunehmen, dass ich die Ansicht vertrete, das Leben sei nicht lebenswert, nur weil der Mensch nicht die Krone der Schöpfung sei.

                        Das Gegenteil ist der Fall: Ich bin dankbar für ein reich erfülltes Leben, wünsche mir aber auch einen würdigen Abschluss.

                        Zum besseren Verständnis meines Anliegens noch ein paar Fakten:


                        • So faszinierend und hilfreich die Ergebnisse der medizinischen Forschung sind, so ist doch die Kehrseite der Entwicklung nicht zu übersehen. Im Alter treten Krankheiten auf, die man früher überhaupt nicht kannte und trotz aller Therapien entwickelt sich früher oder später ein Zustand der "Multi - Morbidität", der langsam aber sicher zum körperlichen und geistigen Verfall führt.

                        • Die Medizin wird zunehmend von ökonomischen Faktoren bestimmt. Kliniken stehen im Wettbewerb ums Überleben, die enormen Investitionen müssen sich amortisieren, Personalkosten müssen erwirtschaftet werden und die Pharmaindustrie streicht hohe Gewinne ein. Als Folge werden viele Maßnahmen durchgeführt, die eine Lebensverlängerung möglich machen, aber nicht mehr der Würde des Menschen gerecht werden.

                        • Zum Thema selbstbestimmtes Leben habe ich mich deutlich geäußert.
                        Die Zahl der pflegebedürftigen Bundesbürger liegt nach Angaben des Statistischen Amtes heute bereits bei 2.5 Millionen und bis 2030 wird sich die Anzahl verdoppeln!
                        Wenn man den Mut hat, weiter zu rechnen, kommt man auf erschütternde Zukunftsperspektiven in durchaus absehbarer Zeit!!! Die zwangläufige Folge ist ein dramatischer Mangel an Pflegepersonal und eine Kostenexplosion, die nicht mehr finanzierbar ist.


                        Natürlich ist es unbequem, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen und über die Konsequenzen für das eigene Leben nachzudenken. Man kann auch den Kopf in den Sand stecken und den weiteren Verlauf passiv abwarten.

                        Ich gehe jedoch davon aus, dass gerade in d i e s e m Forum die überwiegende Mehrzahl der Teilnehmer die Fähigkeit besitzt, durch intensive Information, Disziplin und konsequente Umsetzung Eigenverantwortung zu übernehmen..

                        Wie erwähnt, wollte ich dafür plädieren, sich bewusst zu machen, dass diese Strategien auch genutzt werden können, das Lebensende innerhalb gewisser Grenzen zu gestalten.

                        Gruß Helmut

                        Kommentar


                          #13
                          Hallo Helmut,

                          ich denke, ich hatte Dich schon bei Deiner ersten Ausarbeitung richtig verstanden. Ein m. E. beeindruckender Beitrag, für den ich sehr dankbar bin.

                          Alles Gute

                          WernerE

                          Kommentar

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