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Studie: Frühe Chemotherapie verlängert Überleben um mehr als 1 Jahr – neuer Standard?

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    Studie: Frühe Chemotherapie verlängert Überleben um mehr als 1 Jahr – neuer Standard?

    Liebe Schwerbetroffene,

    das Vorziehen der Chemotherapie vom hormon-refraktären (kastrationsresistenten) Stadium in das hormon-sensitive Stadium, führte in einer evidenz-basierten Vergleichsstudie zu einem Sprung bei der Überlebensverlängerung.

    „Die Überlebenszeit wurde nach der auf der Jahrestagung der ASCO vorgestellten Studie um mehr als ein Jahr verlängert.
    [ statt median 2-3 Monate bei kastrationsresistentem Prostatakrebs ]
    Patienten mit metastasiertem Prostatakarzinom wird heute in der Regel zunächst zu einer Androgendeprivation geraten, die das Wachstum des Tumors über einige Zeit bremsen kann. Die Chemotherapie schließt sich erst später an, wenn es – früher oder später – zu einer Hormonresistenz gekommen ist.

    Die Studie E3805 (CHAARTED) hat dieser Strategie eine „Upfront“-Therapie gegenübergestellt, in der die Patienten parallel zur Androgendeprivation mit einer Chemotherapie [ Docetaxel 6 X 3-wöchentlich ] begannen…

    Bei Patienten mit ausgedehnten Metastasen stieg die durchschnittliche Überlebenszeit sogar von 32,2 auf 49,2 Monate, ein Plus von 17 Monaten. Des Weiteren konnte das progressionsfreie Überleben von 19,8 auf 32,7 Monate gesteigert [ und Symptome bzw. Kastrationsresistenz aufgeschoben ] werden…

    Die frühzeitige Therapie ist mit zusätzlichen Nebenwirkungen verbunden. Am häufigsten kommt es zu einem neutropenischen Fieber und einer Neuropathie [ hier 6% bzw. 1% ]. In der Studie starb ein Patient an den Folgen der Therapie.“

    Dies ist erst das Zwischenergebnis der Studie. Ob auch Männer mit niedriger Metastasenlast (z.B. Lymphknotenmetastasen, keine Knochenmetastasen, keine Metastasen in Großorganen) von früher Chemotherapie profitieren, bleibt bis zum Endergebnis abzuwarten.
    Leider fehlte eine weitere Vergleichsgruppe mit intermittierender Hormontherapie nach Docetaxel (wg. Lebensqualität).

    Letztendlich sollten wir Patienten grundsätzlich selbst entscheiden, ob und wann wir die Risiken der Chemotherapie in Kauf nehmen wollen.

    Viele Grüße
    Udo

    Literatur:

    www.aerzteblatt.de/nachrichten/58903/Prostatakarzinom-Fruehe-Chemotherapie-verlaengert-Leben?s=prostatakarzinom







    #2
    Ich habe die Empfehlung von Prof. Schwentner von Uni Tübingen bekommen und habe vor die Erkenntnisse zu ausprobieren, Chemo als Ergenzung zu Hormonblockade.
    Ich fange an mit der Chemotherapie im August 2014, Termin habe ich schon.

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    Meine Internet Seiten:
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    mein PK Verlauf: https://myprostate.de/ (meine Seite)
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      #3
      Hallo Udo,

      bei 395 Betroffenen hat man ein längeres medianes Überleben festgestellt. Was heißt das? Median ist doch ein Durchschnitt. Wie verteilt sich das auf diese 395 Betroffenen?
      Bevor in meinen Körper eine Chemo kommt möchte ich doch vorher wissen, ob die Chemo überhaupt wirkt.
      Mich blind Verlassen auf die Aussagen eines Arztes kann ich bei dem bisher erlebten nicht mehr. Wir haben doch beide erlebt wie mit der Verordnung von Chemo umgegangen wurde und wie die Betroffenen elendig gestorben sind.

      MalteR

      Kommentar


        #4
        Zitat von MalteR Beitrag anzeigen

        bei 395 Betroffenen hat man ein längeres medianes Überleben festgestellt. Was heißt das? Median ist doch ein Durchschnitt. Wie verteilt sich das auf diese 395 Betroffenen?
        "Median" bedeutet,

        dass ist das "arithmetische Mittel" nach der "Gauß`schen Normalverteilung (quantitative Häufigkeitsverteilung). Ca. 68% der Probanden in dieser Untersuchungsgruppe (395 Betroffene) entsprechen dem Durchschnitt dieser Gruppe (Median). Der Rest unterliegt der jeweiligen Standardabweichung (+ Z1, + Z2 versus -Z1, -Z2) jeweils zu der entsprechenden %-Zahl. Auf die statistischen "Feinheiten" möchte ich hier nicht eingehen. Wichtig ist ist bei dieser Verteilung, wie hoch die jeweilige "Streuung" ist, d. h. die Standardabweichung versus "Vertrauensintervall-oder Irrtumswahrscheinlichkeit." Die Irrtumswahrscheinlichkeit inpliziert die unbekannten Fakroren (auch diese sind "Normal" verteilt"), welche bei statistischen Datenerhebungen mit einhergehen. Daher wird auch immer das s. g. "Vertrtauensintervall" mit 95% versus 98% angegeben, d.h. die s. g. Irrtumswahrscheinlichkeit beträgt demnach 5% versus 2%. Je nach dem mit welcher statistischer Methode die Annahme, Hypothese, verifiziert oder falzifiziert wird. Da fängt schon die statistische Manipulation an.
        Komplizierter wird es in der Interferenzstatistik mit den Vermerken, z. B. p 00,5 etc, und ist abhängig vom jeweiligen statistischen Prüfverfahren.

        Fazit: "Uff basse mit de Statistik, gelle !"

        Gruß Helmut

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          #5
          p. s. :

          Aussagekräftige statistische Erhebungen können ohnehin erst ab einer Versuchspersonenanzahl (VP), Probanden, Kohorten, wie auch immer, ab VP 1000. Dies ist aber in der Humanmedizin aus ethischen Gründen nicht möglich. Deshalb mag ich auch den Begriff " Evidenz-Level 1, 1A", oder ähnliches nicht. „Augenwischerei.“

          Exemplarisches Beispiel dafür ist das "Cut-off" für den PCA3-Urin Test, welcher seinerseits von dem Tübinger Dipl. Biol. Jörg Hennenlotter (Uni- Tübingen) auf Grund der quantitativen Datenerhebung von 27 VP, auf 34 gesetzt wurde. Später, nach einer Datenerhebung von Nakanishi, welcher diesen Test an ca. 680 VP vornahm, das Cut-off auf 27 herunter korrigiert wurde.
          Fazit: Je höher die Prabandenanzahl, je unterschiedlicher das Ergebnis, dass "arethmetische Mittel", Median, schlechthin.

          Da nutz es auch nicht wenn explizit auf "wissenschaftliche Kriterien" wie Doppel-Blind-, oder randomesierte Studie ( was wieder ein separates Thema bzgl. "Gütekriterien" ist.) hingewiesen wird.

          Passte einfachmal mal an dieser Stelle.

          Gurß Helmut

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            #6
            Zitat von MalteR Beitrag anzeigen
            ...Mich blind Verlassen auf die Aussagen eines Arztes kann ich bei dem bisher erlebten nicht mehr...
            Lieber Malte,
            das würde ich voll und ganz unterschreiben!

            Bei der von dir angesprochenen Therapieoption (upfront Chemo + ADT) handelt es sich aber um eine sehr gut durchgeführte prospektive Studie an mehr als 300 Standorten in den USA, die von namhaften Spezialisten, wie z.B. Sweeney, Carducci, Eisenberger, Vogelzang, Hussain…, begleitet wurde. Hier wäre etwas mehr Vertrauen doch wohl angebracht. Weitere Information in Jaceks Originalthread. Ich hatte die ASCO Präsentationen von Sweeney und Morris dem Reinardo geschickt. Wenn Interesse besteht kannst du sie sicher von ihm bekommen, wenn er sie im Verein nicht schon rumgeschickt hat.

            Bei ihm und bei dir würden die Studienergebnisse eigentlich nicht relevant sein, da ihr schon einige Vorbehandlungen hinter euch habt. Ob die Ergänzung mit Docetaxel auch in einer hormonsensitiven Rezidivsituation, nach Vorbehandlung(en), sinnvoll wäre, weiß man nicht.

            Have a little faith in medical science.
            Who'll survive and who will die?
            Up to Kriegsglück to decide

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              #7
              Hallo Jacek,
              an anderer Stelle schriebst Du, dass Deine Knochenmetastasen schon vor etwa einem halben Jahr unter Hormontherapie diagnostiziert wurden. Noch besser wäre es gewesen sofort nach der Diagnose der ausgedehnten Metastasen mit der frühen Chemohormontherapie zu beginnen. Da Dein PSA-Wert unverändert unten ist, spricht dies gegen Kastrationsresistenz bzw. gegen kastrationsresistenten Prostatakrebs (CRPC). Die Prostatektomie erfolgte vor etwa vier Jahren und zeigte über Prostata fortgeschrittenen Tumor mit Hochrisiko- Gleason Score 8. Gleichwohl könntest Du durch die Entfernung des Primärtumors Zeit gewonnen haben. Jetzt willst Du mit der frühen Docetaxel-Chemotherapie die mehrjährige Hormontherapie ergänzen, solange Du noch im hormon-sensitiven Stadium bist. Das eröffnet Dir die Chance, erheblich länger zu überleben. Denn aktuelle CHAARTED-Studie von Sweeney hat den Nutzen der frühen Chemohormontherapie bewiesen. Deshalb ist es begründet, von der hier überholten S3-Leitlinie Prostatakarzinom der Version 2.0 von 2011 abzuweichen, die Chemotherapie erst im kastrationsresistenten Stadium empfahl (Kap. 6.4. S.167 ff: www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/043-022OL.html ). Der Vorschlag Deines Professors ist daher zu begrüßen.

              Viele Grüße
              Udo

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                #8
                Mediane (mittlere) Überlebenzeit nach früher Chemohormontherapie

                Hallo Malte,

                wie Lowroad schon sagte, kannst Du Dich auf die Ergebnisse der CHAARTED-Studie von Sweeney verlassen, da sie von höchster nachweis-gestützter Qualität ist. Frühe Chemohormontherapie ist keine sog. Alibi-Behandlung im Endstadium. Natürlich gibt es immer Männer, die keinen oder einen geringen Vorteil von einer Behandlung haben, z.B. Männer mit erheblichen Begleiterkrankungen. Die Ansprechrate bei früher Chemotherapie ist jedoch sehr hoch, so konnten 74% der Männer ohne Modifikation nach Standardprotokoll behandelt werden.

                Medianes (mittleres) Überleben ist kein Summendurchschnitt, sondern die Zeit nach der Diagnose (der Metastasen) bis die Hälfte der Patienten überlebt hat bzw. verstorben ist. Das kann man am Beispiel der Untergruppe schwerstbetroffener Männer mit ausgedehnten Knochenmetastasen oder Großorganmetastasen zeigen. Die mittlere Überlebenszeit nach früher Chemohormontherapie im hormon-empfindlichen Stadium war hier über 49 Monate (ca. 4 Jahre). Davon überlebte die eine Hälfte bis 4 Jahre, die andere Hälfte über 4 Jahre bis über 7 Jahre. Sie lebten im Vergleich zu den Männern, die Hormontherapie allein bekamen, im Mittel um 17 Monate länger. D.h. eine Hälfte davon lebte bis 17 Monate länger und die andere Hälfte über 17 Monate bis ca. 3 Jahre länger… Die individuelle Überlebenszeit der einzelnen Patienten ist also sehr unterschiedlich. Uns Patienten fällt es schwer mit diesen Ungewissheiten zu leben...

                Hier einige Argumente zur frühen Chemohormontherapie

                Kontra:

                1. die Hormonentzugstherapie könnte Krebszellen aus dem Verkehr ziehen und weniger empfindlich gegen Chemotherapie werden lassen.
                2. manche Patienten sprechen lange auf Hormontherapie an und brauchen nie Chemotherapie (oder sie sterben vorher an einer Begleiterkrankung).


                Pro:

                1. „Oft sind die Patienten zum Zeitpunkt der Tumorprogression jedoch bereits zu schwach für eine Chemotherapie, was für einen früheren Einsatz von Docetaxel spricht. "
                2. "Ein wichtiger Vorteil der Gabe von Docetaxel bereits bei Beginn der Hormontherapie ist auch die Tatsache, dass neu entstandene testosteronresistente Tumorzellklone abgetötet werden… Dies führt zu einer Verlängerung der Remission.“
                (Studienleiter Prof. Sweeney auf dem ASCO-Kongress 2014: www.medscapemedizin.de/artikel/4902293 )

                Da Du bereits fünf Jahre (!) nach der Erstdiagnose Knochenmetastasen und nachfolgender palliativer Prostatektomie überlebt hast, und die Progression unter alleiniger (intermittierender) Hormontherapie immer noch ruht, finde ich es nachvollziehbar, dass Du als nächstes eine Behandlung mit Theranostics zu versuchen willst.

                Viele Grüße
                Udo

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                  #9
                  Hallo Lowroad,

                  Du hast Recht, die Studie ist nach höchsten methodischen Standards der evidenz-basierten Medizin durchgeführt, als Patienten können uns auf die Ergebnisse verlassen.

                  Der Nutzen der frühen Chemohormontherapie (Docetaxel + LHRH-Depotspritze u.a.) im hormon-sensitiven Stadium ist mit über einem Jahr mittlerer Überlebensverlängerung um ein Vielfaches besser als alleinige Hormontherapie oder späte Chemotherapie oder Abirateron oder Enzalutamid oder Radium-223 im kastrationsresistenten Stadium, wo die mittlere Überlebensverlängerung einige Monate beträgt und die Ansprechraten niedriger sind.

                  Der Onkologenverband DGHO stellt fest:
                  „Diese Studie verändert den Standard. … die Ergebnisse sind beeindruckend. Eine solche Verlängerung der Überlebenszeit ist klinisch relevant. Da es inzwischen viele Alternativen zu Docetaxel beim kastrationsrefraktären Prostatakarzinom gibt, kann Docetaxel „nach vorn“ in der Therapiesequenz von Risikopatienten rücken.“
                  www.dgho.de/informationen/nachrichten/ASCO%202014%20Prostatakarzinom%20-%20Chemohormontherapie.pdf

                  Hier findet man den gesamten Vortrag von Prof. Sweeney auf dem ASCO-Kongress 2014 zur CHAARTED-Studie über die frühe Chemohormontherapie als Powerpoint-Slides (Englisch):



                  Wer die PDF-Konversion davon braucht, kann sich per Email an mich wenden.

                  Weitergehende Ergebnisse aus der späteren Veröffentlichung der Studie in einer Fachzeitschrift müssen wir noch ein paar Monate abwarten.

                  Viele Grüße
                  Udo

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                    #10
                    AUO (DKG) & AKO (DGU): „Überlebensvorteil bei hoher Tumorlast beeindruckend“


                    Kann-Empfehlung für frühe Chemohormontherapie - Kostenübernahme bei Hinweis auf Studie

                    Liebe Fortgeschrittene,

                    inzwischen liegt auch die gemeinsame Stellungnahme von 34 Urologie-Professoren der uro-onkologischen Arbeitsgemeinschaften von Krebsgesellschaft und Urologengesellschaft zur CAARTED-Studie vor.


                    „So ist der Überlebensvorteil für Patienten mit hoher Tumorlast beeindruckend“. (Dagegen ist bei der Standardtherapie Hormonentzug kein Überlebensnutzen belegt.) Als hohe Metastasenlast definiert die Studie Großorganmetastasen oder mindestens vier Knochenmetastasen. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass erst Zwischenergebnisse der Studie vorliegen bzw. die Endergebnisse abzuwarten sind. Daraus ergibt sich folgende…

                    Empfehlung für die Praxis:
                    Basierend auf den Ergebnissen der CHAARTED-Studie kann Patienten mit einem hormon-sensitivem, metastasierten Prostatakarzinom mit hoher Metastasenlast eine kombinierte Chemohormontherapie angeboten werden. Aufgrund der fehlenden Zulassung von Docetaxel für Patienten mit einem hormon-sensitivem Prostatakarzinom stellt der Einsatz in dieser Indikation prinzipiell einen „off-Label-Use“ dar, so dass im konkreten Fall bei der zuständigen Krankenkasse vor Therapiebeginn mit Hinweis auf die Studie eine Kostenübernahme einzuholen ist. Die formalen Voraussetzungen für den off-Label-Use nach §2 Abs. 1a SGB V sind gegeben.“

                    Die Entscheidung fiel knapp aus, 50% der Mitglieder votierte für die stärkere „Sollte“-Empfehlung.

                    Quelle:
                    www.klinikum-braunschweig.de/fileadmin/urologie/Publikation/Stellungnahme_Chaarted.pdf
                    AUO Formular für off-label-use:
                    www.auo-online.de/pdf/offlabel.doc

                    „§2 Abs. 1a SGB V:
                    (1a) Versicherte mit einer lebensbedrohlichen oder regelmäßig tödlichen Erkrankung oder mit einer zumindest wertungsmäßig vergleichbaren Erkrankung, für die eine allgemein anerkannte, dem medizinischen Standard entsprechende Leistung nicht zur Verfügung steht, können auch eine von Absatz 1 Satz 3 abweichende Leistung beanspruchen, wenn eine nicht ganz entfernt liegende Aussicht auf Heilung oder auf eine spürbare positive Einwirkung auf den Krankheitsverlauf besteht. Die Krankenkasse erteilt für Leistungen nach Satz 1 vor Beginn der Behandlung eine Kostenübernahmeerklärung, wenn Versicherte oder behandelnde Leistungserbringer dies beantragen…“

                    Wegen der jetzigen Studienlage scheint ein ablehnender Bescheid eher unwahrscheinlich bzw. leicht zu kippen.

                    Viele Grüße
                    Udo

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                      #11
                      Hallo Udo,

                      als Abrundung und zur schnelleren Übersicht bitte hier lesen.

                      Gruß Harald

                      Kommentar


                        #12
                        Zitat von Jacekw Beitrag anzeigen
                        Chemo als Ergenzung zu Hormonblockade.
                        Ich fange an mit der Chemotherapie im August 2014, Termin habe ich schon.
                        Ja ich habe erst in Oktober damit angefangen, die Genehmigung durch die Krankenkasse hat gedauert (die Beantragung durch meinen Urologen für die Bezahlung hat auch gedauert).
                        Aktuell bin ich in dem zweiten Zyklus. Der erste Zyklus war für mich sehr unangenehm, der zweite läuft besser.
                        Ob es wirkt, wird die Zeit zeigen.

                        Wenn Jemanden interessiert, mein Leiden und Fortschritte in der Chemo, dokumentiere ich (auch mit Fotos) in meinem Blog:
                        Chemotherapie Verlauf

                        Gruß, Jacek

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                          #13
                          Lieber Jacek,
                          hab grad Deinen Chemo-therapie-Verlauf gelesen. Find ich sehr hilfreich. Da kommen bei mir auch schon Einige Gedanken zurück. Kann gut nachvollziehen was Du gerade durchmachst.
                          Ich glaube mich zu erinnern daß ich damals auch die Füße in eine Schüssel mit Eiswasser während der Infusion gestellt habe und die Zunge mit Eiswürfel kühlte.
                          Einen Magenschutz z.B. Pantopranzol zu nehmen wurde mir ausdrücklich nahegelegt. An den ersten drei Tagen nach einer Infusion schmeckte Alles irgenwie metallisch.
                          Damals war das Alles noch nicht zugelassen und mußte selbst finanziert werden.
                          Ich hab auch während der ganzen Zeit gearbeitet. Zum Einen war es manchmal schon grenzwertig durch die Nebenwirkungen, anderseits hat es mich auch motiviert. "ICH ZEIG S DIR ".
                          Wobei ich am Anfang meinte ich müßte den Taktschlag noch erhöhen, ich aber auch schnell merkte hier schädige ich meinen Körper mehr als meinem Erzfeind. Ab dem 3. Monat kam der Haarausfall, ständiges spontanes Nasenbluten, Doppelbilder wenn ich auf meinen Reisen zu lange am Steuer saß. Im letzten 6. Monat hatte ich eine Erkältung, meine Werte sanken in den Keller und ein Schüttelfrost mit Wahnvorstellung versetzten mich in einen Zustand daß ich die nächste Infusion am darauffolgenden Tag absagen wollte. Habe mich dann doch dazu durchgerungen und bin die 150 Km nach Nürnberg gefahren.
                          Das besonderer Augenblick war für mich als ich meinem "Infusionär" bei der letzten Chemo mitteilte Tags darauf in Urlaub zu fliegen. Er war nicht wirklich "!!!begeistert"!!!!
                          Es war ein wunderschöner, einzigartiger Urlaub. Besonders auch weil ich für meine Familie trotz der " Entstellung" immer noch der gleiche war. Das tat ssssssssssssssooooooooooooooo gut.

                          Ich wünsche Dir ALLLEESS ALLLLEESSS Gute .

                          P.S. Wie die Zeit vergeht, schon ca. 9 Jahre her.

                          klausi

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                            #14
                            Lieber Klausi,
                            danke schön für Deine Antwort.

                            Ich habe meine Haare schon nach 2 Wochen verloren, was bedeuten kann, dass sich in den 9 Jahren zwischen Deiner in meiner Chemo einiges geändert hat.
                            Ich habe auch versucht während der Chemo zu arbeiten, aber nach dem mir sehr schlecht ginge, besonders am 3 und 4 Tag nach der Infusion, habe mich entschieden mich zu schonen und lasse mich für eine Woche krankschreiben.

                            Zur Unterstützung der Chemo habe ich Hyperthermie in der Badewanne gemacht.
                            Darüber habe ich auch berichtet: Hyperthermie Selbstversuch

                            Ich bin selbe gespannt, wie es mit mir weiter geht.

                            Alles Gute auch für Dich
                            Jacek

                            Werden Sie Manager Ihrer Krankheit, Werden Sie zum Chef Ihrer Gesundheit


                            Meine Internet Seiten:
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                              #15
                              Hallo Jacek,

                              zuerst einmal "Respekt" du hast erkannt, dass Zytostatika unterstützt werden müssen um die Ansprechrate zu erhöhen. Ganz wichtig wäre aber, dass die in Seneszenz befindenen Tumorzellen ( TZ ) sich nach G1 bewegen. Nur dann kommen diese in den Zellzyklus und in die Mitosephase.
                              Das wäre dann als sehr positiv anzusehen bei der natürlichen Apoptose.

                              Jedoch bei der nekrotischen Apoptose - unter Einsatz von Zytostatika - könnte sich der Zellzyklus unvollkommen darstellen und die Checkpoints geben kein Signal zur Apoptose.
                              Ähnlich einer Endlosschleife wird der Repair immer wieder vorgetragen.
                              Das Zytostatika wirkt jedoch direkt auf die TZ, jedoch nur auf die sich gerade teilenden. Das ist die Krux.

                              Die Hyperthermieversuche gehen in die richtige Richtung. Vorgelagert zur Chemo die Sensibilisierung.
                              Neuere Untersuchungen haben ergeben, dass sich die NK und LAK Killerzellen bis zu 24 Std. nach der Hyperthermiebehandlung in Erregung befinden.
                              Ab 40,5° C sterben sie ab.
                              Wenn es dir gelänge, bis an 39,8 oder max. 40,2°C zu kommen, dann nämlich aktivierst du noch die Hitzeschockproteine. Hier ist es HSP 27 und 70 die unterstützen in diesem Temperaturbereich. Höher wirken sie kontraproduktiv.

                              Letztlich möchte ich dich noch auf dein eigenes Immunsystem aufmerksam machen, was du natürlich durch Zytostatika lahm gelegt hast.
                              Beides zusammen geht natürlich nicht, aber vorgelagert schon.
                              Dein Ansatz mache ich seit 2,5 Jahren, jedoch nicht mit Zytostatika, sondern mit Komplementären Mitteln + Schulmedizin.

                              Ersteres sorgt hier immer für große Aufregung, kann aber sowohl die DNA Triggern als auch dein Immunsystem puschen, besonders in Verbindung mit Hyperthermie.
                              Google einmal: Hyperthermie + Quercetin, Argenin, Natriumdichlorazetat (DCA) Artemisinin u.a.

                              Wichtig ist und hilft, ein kühles/nasses Kopftuch im Wechsel bei der Badewannenhyperthermie. Ein kühler Kopf läßt einiges besser ertragen.

                              Ich wünsche dir, wenig NW, LQ, und dann eine lange Zeit der Seneszenz.

                              Hans-J.

                              PS.
                              Belastbare Studien und wissenschaftliche Erkenntnisse meiner Ausführung trage ich nicht mehr vor. Sie können in einigen meiner Threads sehr gut nachgelesen oder erarbeitet werden.
                              Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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