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Krebs, Inkontinenz, ProAct und Schmerzen

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    Krebs, Inkontinenz, ProAct und Schmerzen

    Hallo und ich freue mich, hier austauschen zu können! Ich bin die Frau eines Mannes mit 56 Jahren, bei dem 02/2013 Prostatakrebs (Klinikum Aschaffenburg) diagnostiziert wurde.
    Jahrelang wurde bereits beobachtet - der PSA stieg und stieg und es wurden zwei Stanzungen gemacht ... die erste 8fach in der Praxis, die zweite dann 12fach im Krankenhaus ... alles ok, also weiter beobachtet.

    Der PSA stieg weiter und dann kam es 2013 dicke: 24 fach Stanzung, bei der 30 (!) Proben entnommen wurden, davon war dann 1 (1) böse ... Gleason unter 8. Mein Mann entschied sich zur radikalen Entfernung (in Würzburg), weil er "Ruhe haben" wollte; eingewiesen 03/2013 zur OP wurde jedoch eine Schlitzung vorgezogen, weil die Harnröhre sehr verengt war; 1 Monat später dann die radikale OP. Nach der AHB wurde er nicht trocken, sodass im Janur 2014 eine OP mit Pro-act Bällen (Uni Mainz) gemacht wurde; mit denen wurde er ziemlich schnell "dicht" will weißen diese griffen bei 3,5 ml pro Seite.

    So, und dann kam die Wiedereingliederung, die mit 2 Wochen zu 4 Std. begann ... alles ok; dann 2 Wochen zu 6 Std. ... am dritten Tag Abbruch der Maßnahme, weil Schmerzen die Arbeit unmöglich machten. Anfang der Wiedereingliederung - mein Mann arbeitet schwer körperlich - hatte er ein Befinden das sich wie Muskelkater darstellte; später entwickelten sich daraus Schmerzen, die anfangs mit IBU besser waren, aber nicht weg gingen.

    Termin in Mainz zur Kontrolle des Pro-Act-Systems: wurde eine leichte Infektion festgestellt = 5 Tage Antibiotikum; bei der Kontrolluntersuchung 1 Woche später dann nochmal 10 Tage drauf ...

    Und nun begann ein Ärztemarathon, an dessen Ende wir jetzt stehen und warten ...

    Mehrere Male notfallmäßig in der Uni Mainz (Urologie) vorstellig geworden ist alles ok; er solle zum Darmdoktor ...
    Darmspiegelung ohne Befund - kein Befund, welcher die Schmerzen erklären würde.
    Mainz: er solle zur Blasenspiegelung - diese terminiert ...
    Beim letzten Mal in Mainz war mein Mann 5 Tage stationär dort zur Abklärung der Schmerzen und der nun vorgezogenen Blasenspiegelung ... ProAct sitzt optimal und funktioniert, Blasenspiegelung o.B. = urologisch alles in Ordnung.

    Die Ärzte wollten ihn mit einem schmerzstillenden Antidepressivum versorgen - mein Mann sagte, dass er bereits ein AD nehme - Großes Konzilium und einige Tage später ruderten die Ärzte zurück will heißen, sie wollten ihn nicht mehr mit diesem Medikament versorgen, weil "ihnen die Sache zu heikel sei" ... Er solle bei seinem Neurologen vorstellig werden.

    Der Neurologe sagt, dass die Beschwerden körperlich seien und ob schon an ein MRT o.ä. gedacht worden sei ... War nicht, also stellte er Überweisungen für zwei Untersuchungen aus: 1 x MRT des Unterleibes und 1 x MRT der LWS (Lendenwirbelsäule) ...
    Diese waren mittlerweile, von denen nach einem MRT der Arzt gesagt hatte "da sei alles in Ordnung", bei dem anderen war der Arzt nicht mehr da;

    so, und jetzt warten wir auf den 18.07. da sind wir dann beim Neurologen und bekommen dessen Meinung gesagt: wir beide sind sowas von ratlos, was sein kann ...

    Es wirken keine Schmerzmittel, deswegen nimmt mein Mann natürlich auch keine; er liegt fast nur noch, sitzen ist unmöglich: die Schmerzen sind druckartig um den After herum, ziehen in die Pobacke und den Oberschenkel entlang. Eine kleine Erleichterung bringt "Pupsen" oder Stuhlgang - wenn mein Mann auf der Schüssel sitzt, dann schmerzt es arg beim pressen und danach ist es leicht besser.

    Ich bin sicher, dass mein Mann grad depressiv ist - das ist für mich auch verständlich und nachvollziehbar - es geht nix vorwärts und die "Aussteuerung" kommt auch Anfang September (danach ALG).
    Er ist offiziell beschäftigt und eine Entlassung steht auch NICHT im Raum, soweit alles im Reinen;
    er ist kontinent, aber impotent und auch nicht willens, da irgendwas auszuprobieren, weil er Männer kennt, bei denen nichts geholfen hat (er will nicht testen und enttäuscht werden).
    Ich habe mit ihnen gesprochen, dass ich diese Situation auch mittrage und ihm vermittelt, dass mir der vollständige Akt nicht wichtig ist.

    Wir sind jetzt gespannt auf den Neurologentermin: was kommt raus, was kann getan werden? Mein Mann will wieder arbeiten!

    Ich bin soweit, dass ich den Arzt mit der Idee "Schmerzklinik" konfrontieren werde - von einer ambulanten Therapie verspreche ich mir nichts (mehr); außerdem gibt es bei uns nur 2 Schmerzmediziner: zu dem einen geht er garantiert nicht (schlechte familiäre Erfahrungen) und ob der andere Neupatienten aufnimmt, wissen wir noch nicht - wir sollen vorstellig werden, wenn das aktuell wird.

    Also bleibt in meinen Augen nur eine stationäre Maßnahme, wo er auch beobachtet werden kann: er und sein Körper, wie er reagiert ...

    So, jetzt höre ich mal auf und freue mich, wenn ein User bzw. eine Userin seine / ihre Meinung dazu sagen mag.

    Und: mein Mann weiß selbstverständlich von diesem Post, er hat sogar gesagt, dass ich mal im Netz tätig werden soll ob vielleicht wer was weiß (mein Mann "hat es nicht so" mit dem Internet).

    #2
    Unter Umständen ist bei der Implantation der ProAct ein Nerv verletzt worden oder von einer dadurch ausgelösten Narbenbildung eingeschlossen.
    eine MRT sollte in diesem Falle mit endorektaler Spule erfolgen - sonst ist in der Region zu wenig zu sehen
    und ein transrektaler Ultraschall könnte ggf. auch Probleme sehen.

    Normaler Weise würde ich empfehlen, die ProAct auszubauen aber bei NArbenbildung ist diese danach nicht zwingend weg.

    Was u.U. weiterbringen könnte ist ein etwas ungewöhnliches Vorgehen:

    Über einen transrektalen Ultraschall direkt NEBEN die ProAct-Ballons ein örtliches Betäubungsmittel spritzen.
    Sind dann in den nächsten Stunden die Beschwerden weg ist damit die Ursache gefunden.
    Dann wäre in der Tat ein Ausbau mit mikrochirurgische Revision der Nervenbahnen zu erwägen.

    Das ist zwar auch keine Garantie aber auf jeden Fall ein Weg der weiterbringt und nicht Ihren Mann von Arzt zu Arzt schiebt.
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    Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
    sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
    wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
    vor Ort ersetzen

    Gruss
    fs
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      #3
      Ein neuer Zwischenbefund ...

      In der Urologie in Mainz wurde mein Mann auf sein und des Schwagers Drängen (der ihn oft gefahren ist, weil ich im Krankenhaus war) stationär aufgenommen und unter Narkose untersucht: alles liegt einwandfrei und urologisch alles in Ordnung - wie gehabt. Auch weitere Untersuchungen ergaben nichts was die Schmerzen erklärt ... also weiter hoffnungslos und mittlerweile hatte mein Mann 24 Std. Schmerzen, die immer rechtsseitig und immer stärker wurden ... er hatte 5 Medikamente durch und nichts hat angeschlagen ...
      Mittlerweile war ich wieder von meinem Aufenthalt (psychosomatische Maßnahme) zuhause und bestand bei meinem ersten gemeinsamen Arztbesuch mit meinem Mann auf die Möglichkeit eines Aufenthaltes in der Schmerzklinik - und siehe da: auf einmal finden das die Ärzte eine durchaus machbare Lösung ... Warum nur kam kein einziger Arzt von selbst auf diese Maßnahme?
      Mir fiel dazu der Blick über den Tellerrand hinaus ein ...
      Also knappe 7 Wochen auf einen ambulanten Termin gewartet und jetzt ist mein Mann grad zum stationären Aufenthalt, den die Ärzte dort für nötig und angezeigt hielten; knappe 2 Wochen sind veranschlagt.

      Zur vorläufigen Diagnose: es kann sein, dass es eine Art "Männer-Beckenboden-Geschichte" ist ... Es käme gar nicht so selten vor, dass die Beschwerden bei Männern ab einem gewissen Alter vorkommen - und bei "manipulierten" Unterleiben wie nach einer Karzinomgeschichte erst recht Probleme machen können.

      Nach ersten Maßnahmen wie Entspannung- und Bewegungs(Übungen) und Eisreibungen gibt es jetzt ein spezifisches Medikament, dass erste Linderung bringt.

      Wir sind voller Hoffnung - gerne berichte ich weiter.

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        #4
        Die Medikation hat lediglich oberflächlich geholfen; sehr viel hilfreicher war der Wiedereinstieg in das Berufsleben ... mittlerweile hat mein Mann die Antidepressiva wieder reduzieren können und auch durch die Unterstützung von Kollegen und -innen und Geschäftsleitung ist ihm das Arbeiten möglich.

        Neues von dieser Front ... Seit Januar 2015 arbeitet mein Mann wieder, zunächst in Teil- und dann wieder Vollzeit.
        Nach einem sehr schweren Infekt mit allem drum und dran platzte jedoch ein Implantat des Pro-Act und nun ist er wieder vollständig "nass"; für den kommenden Mittwoch ist er jetzt zum Eingriff vorgesehen - angedacht war (!) der Austausch des defekten Ballons.
        Zwischenzeitlich waren wir wegen starken Schmerzen in der ursprünglichen Gegend notfallmäßig in Mainz und dort wurde uns das 1. x gesagt, dass genau in der Gegend wo die Schmerzen sind auch eine Narbenverwachsung ist, die wohl die Schmerzen auslöst (evtl. durch einen Druck auf einen Nerv) ... Das hatten wir bereits letztes Jahr "im Urin", da konnte aber nichts nachgewiesen werden.

        So, und jetzt steht die Frage im Raum, ob lediglich ausgetauscht wird oder komplett entfernt: beim Eingriff wird natürlich das Narbengewebe entfernt, aber es wird sich wohl auch Neues bilden - und dann wieder von vorne?! Wir müssen abwarten, was nun geschehen kann -

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