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Prostatakarzynom OP oder Bestrahlung

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    Prostatakarzynom OP oder Bestrahlung

    Mein Urologe hat bei mir (Alter 52) eine aggressive Krebsart in der Prostata festgestellt. Die angrenzenden Lymphknoten sind ebenfalls befallen.
    Mein Arzt hat mir dringend zu einer operativen Entfernung der Prostata und der angrenzenden Lymphknoten geraten.

    Ich habe Angst davor und habe dazu Fragen:

    1. Gibt es keine andere Alternative dazu wie z.B. Bestrahlung ?

    2. Können Sie eine gute Klinik mit viel Erfahrung in der Entfernung der Prostata empfehlen (PLZ 84032, im Klinikum Straubing oder besser in Grosshadern München?

    Dazu noch Befunde nach CT und Biopsie:

    I. PSA Wert war über 100.

    II. Befund bei CT des Abdomens:
    zwei suspekte Lymphknoten ca. 17mm groß an der lliakalbifurkation links. Keine osteopatischen Metastasen.

    III. Befund nach Prostatabiopsie:
    1. Auf Schnittstufen von Stanzzylindern sind 4 der 6 Zylinder infiltriert durch einen Tumor, der teils glanduläre Strukturen, in weiten Bereichen aber auch kribriforme Strukturen ausbildet und sich infiltrierend zwischen den ortsständigen Strukturen ausbreitet. Die betroffenen Zylinder sind zwischen 10 und 80% der Zylinderlänge infiltriert, insgesamt sind 60% der untersuchten Fläche betroffen. Ausserhalb der Tumorinfiltrate lobulär gegliederte Prostatadrüsen mit zweischichtigen oder atropischem Epithel, gelegentlich geringe begleitende entzündliche Infiltrate.
    2. Auf Schnittstufen von Zylindern der linken Seite in allen sechs Zylindern in unterschiedlichem Ausmaß zwischen 20 und 70% der Zylinderlänge eine Infiltration durch den beschriebenen Tumor, hier teilweise auch mit kleindrüsigen Differenzierungen, wobei diese kleinen Drüsen miteinander fusioniert sind. Stellenweise auch immer wieder erkennbare Nervenscheideninfiltrate.

    In 1. und 2. jeweils eine Infiltration durch ein gering differenziertes pluriformes, teils glanduläres, teils kribriformes Adenocarcirom der Prostata, histologischerr Score nach Gleason (4+4) = 8.

    Vielen Dank im Voraus für Tipps und Empfehlungen.

    #2
    Hallo deepbluehai,

    Der Befund, so wie Du Ihn dargestellt hast, ist nicht gerade berauschend. Mit einer RPE (Operation) wirst Du nicht sehr weit kommen, ausser einer Tumorlastreduzierung. Bei einem initial iPSA-Wert von 100 ng/ml, 8 befallene Stanzen von 12 mit einem GS von 8, und Befall der angrenzenden Lymphknoten, soweit es sich mir erschliesst, liegt eine T4-Situation (kl. Stadium) vor, und eine systemische Krankheitsentwicklung ist nicht auszuschliessen.
    Zur genauen Einschätzung des kl. Stadiums ist eine mpMRT, evtl. eine PSMA-PET/CT, oder aber eine MRT-Spektroskopie mit endorektaler Spule an einem 3-Tesla Tomographen angesagt.

    Eine IMRT oder IGRT (Strahlentherapie) mit Einbeziehung der Lymphabzugswege ist hier eher angezeigt als eine RPE. Wahrscheinlich wirst Du auch nicht um eine AHT (Antihormontherapie) herumkommen.
    Wende Dich am besten an ein Prostatakrebszentrum. Diese bieten einen sog. Tumorboard an, welches mit Speziallisten der versch. Fachrichtungen vertreten sind.
    Urologe, Strahlentherapeut usw., oder an unseren Forumsurologen "fs" sowie Prof. Schostak Magdeburg.

    Gruss Helmut

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      #3
      Hallo, deepbluehai,

      ich war in einer ähnlichen Situation, allerdings mit niedrigerem PSA, dafür mit einem Gleason 4+5 + Kapselüberschreitung + Nervenscheideninvasion.
      Meine Therapie: Zunächst weiträumige Lymhknotenentnahme (22 Stück) im Rahmen einer vorgeschalteten minimalinvasiven Bauchspiegelung. 2 Knoten waren befallen, was eine kurative Therapie noch sinnvoll erschienen ließ. OP wegen der Kapselüberschreitung ausgeschlossen, dafür externe Bestrahlung (3D konformal, heute eher IMRT, inkl. kleinem Becken) unter gleichzeitiger Antihormontherapie mittels Spritze (Trenantone). Diese habe ich für 4 Jahre fortgeführt, allerdings mit einem Antiandrogen (Casodex + Avodart, einem Alpharezeptorenblocker). Bin seitdem beschwerdefrei bei einem PSA kurz über dem Minimum.
      Da mein Testosteronspiegel über die gesamte Zeit sehr niedrig war, obwohl er sich unter dem Antiandrogen eigentlich erholen sollte, waren mein Uro und ich nach weiteren zwei therapiefreien Jahren mutig und haben vor 2 Jahren eine Ersatztherapie erfolgreich gestartet, die u.a. auch von Prof. Schostack aus dem Forum befürwortet wird, wenn die Umstände stimmen.

      Soweit zu meinem Fall. Ich wünsche dir neben deinem Uro gute Therapeuten, die mit dir gemeinsam die richtige Strategie entwickeln. Ein wenig Glück brauchst du so oder so.

      Knut
      Alles bleibt anders

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        #4
        Hallo, deepbluehai,

        . . . hier eine Korrektur: Avodart ist kein Alpharezeptorenblocker, der den Harnfluss verbessern soll, sondern ein Alphareduktasehemmer, der die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron bremsen bzw. unterbinden soll . . .

        Gruß
        Knut
        Alles bleibt anders

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