Viagra, Cialis und andere Substanzen. Beobachtet von Medizinern aus der Martini-Klinik
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Winfried
Erhöhen PDE-5-Hemmer Rezidivrisiko nach Prostata-Op.?
Erektile Dysfunktion
Quelle: springermedizin.de Quellendetails Quellendetails
publiziert am: 19.9.2014 15:50
Quelle: springermedizin.de
Autor: Peter Leiner
basierend auf: Michl U et al. Use of PDE5-inhibitors may adversely impact biochemical recurrence following radical prostatectomy. J Urol 2014, online 5. September; doi: 10.1016/j.juro.2014.08.111
Nach radikaler Prostatektomie ist die Therapie mit PDE-5-Hemmern mit einem erhöhten biochemischem Rezidivrisiko assoziiert - wenn man der Statistik glauben kann.
Die Therapie mit einem PDE-5-Hemmer gegen erektile Dysfunktion nach einer Prostatektomie bei Männern mit organbegrenztem Prostatakarzinom erhöht möglicherweise das Risiko für ein biochemisches Rezidiv. Hinweise dafür liefern die Ergebnisse einer Hamburger Studie.
Erektile Dysfunktion
Quelle: springermedizin.de Quellendetails Quellendetails
publiziert am: 19.9.2014 15:50
Quelle: springermedizin.de
Autor: Peter Leiner
basierend auf: Michl U et al. Use of PDE5-inhibitors may adversely impact biochemical recurrence following radical prostatectomy. J Urol 2014, online 5. September; doi: 10.1016/j.juro.2014.08.111
Nach radikaler Prostatektomie ist die Therapie mit PDE-5-Hemmern mit einem erhöhten biochemischem Rezidivrisiko assoziiert - wenn man der Statistik glauben kann.
Die Therapie mit einem PDE-5-Hemmer gegen erektile Dysfunktion nach einer Prostatektomie bei Männern mit organbegrenztem Prostatakarzinom erhöht möglicherweise das Risiko für ein biochemisches Rezidiv. Hinweise dafür liefern die Ergebnisse einer Hamburger Studie.
Männer hatten keine Hormontherapie und keine Bestrahlung
Deshalb werteten Ärzte der Martini-Klinik am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf retrospektiv die an der Klinik zwischen 2000 und 2010 erhobenen Befunde von Patienten mit einer bilateralen nervenschonenden Prostatektomie aus. Alle in die Studie einbezogenen Männer hatten keine adjuvante oder neoadjuvante Hormontherapie und keine adjuvante Bestrahlung erhalten.
Patienten mit PDE-5-Hemmer-Therapie bekamen Sildenafil, Vardenafil oder Tadalafil. Von insgesamt 4752 Patienten konnten die Befunde für die Studie berücksichtigt werden. Davon waren 1110 (23,4%) mit einem der drei PDE-5-Hemmer behandelte worden, die übrigen Männer nicht. Das Follow-up lag median bei 60,3 Monaten.
Die statistische Auswertung ergab, dass in der Gruppe der Männer mit PDE-5-Hemmer-Behandlung die Fünf-Jahres-Überlebensrate ohne biochemisches Rezidiv bei 84,7% lag (95%-Konfidenzintervall zwischen 82,1% und 87,0%). In der Vergleichsgruppe betrug sie 89,2% (95%-Konfidenzintervall zwischen 88,1% und 90,3%) lag – mit p = 0,0006 ein statistisch signifikanter Unterschied. Als biochemisches Rezidiv definierten die Ärzte einen PSA-Wert von mindestens 0,2 ng/ml mit einem Anstieg nach der radikalen Prostatektomie.
Keine Assoziation mit Rauchen, BMI oder Alter
Aufgrund der Ergebnisse einer Multivariatanalyse stellte sich die Therapie mit einem PDE-5-Hemmer als unabhängiger Risikofaktor für die Entwicklung eines biochemischen Rezidivs heraus. Die Therapie erhöht das Risiko demnach um fast das 1,4-Fache (Hazard Ratio: 1,38; 95%-Konfidenzintervalle zwischen 1,11 und 1,70; p = 0,0035). Weder Alter noch BMI oder Rauchen – also die Risikofaktoren für erektile Dysfunktion – waren damit assoziiert.
Nach Ansicht der Hamburger Ärzte ist eine mögliche Erklärung für den Effekt der PDE-5-Hemmer, dass sie sowohl das Immunsystem als auch die Angiogenese und das autonome Nervensystem beeinflussen. Bekannt sei zum Beispiel, dass Sildenafil die Zahl der natürlichen Killerzellen senkt und die Neurogenese anstößt. In einer Studie sei zudem festgestellt worden, dass die Dichte sympathischer und parasympathischer Nervenfasern in Tumoren und dem umliegenden gesunden Gewebe mit einer schlechteren klinischen Entwicklung assoziiert ist.
Einschränkend weisen die Ärzte auf den retrospektiven Charakter der Studie hin, deren Ergebnisse deshalb in weiteren Studien überprüft werden müssten. Sie schließen nicht aus, dass es sich um einen Zufallsbefund handelt oder das Ergebnis durch bisher nicht bekannte Faktoren verzerrt worden ist.
Deshalb werteten Ärzte der Martini-Klinik am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf retrospektiv die an der Klinik zwischen 2000 und 2010 erhobenen Befunde von Patienten mit einer bilateralen nervenschonenden Prostatektomie aus. Alle in die Studie einbezogenen Männer hatten keine adjuvante oder neoadjuvante Hormontherapie und keine adjuvante Bestrahlung erhalten.
Patienten mit PDE-5-Hemmer-Therapie bekamen Sildenafil, Vardenafil oder Tadalafil. Von insgesamt 4752 Patienten konnten die Befunde für die Studie berücksichtigt werden. Davon waren 1110 (23,4%) mit einem der drei PDE-5-Hemmer behandelte worden, die übrigen Männer nicht. Das Follow-up lag median bei 60,3 Monaten.
Die statistische Auswertung ergab, dass in der Gruppe der Männer mit PDE-5-Hemmer-Behandlung die Fünf-Jahres-Überlebensrate ohne biochemisches Rezidiv bei 84,7% lag (95%-Konfidenzintervall zwischen 82,1% und 87,0%). In der Vergleichsgruppe betrug sie 89,2% (95%-Konfidenzintervall zwischen 88,1% und 90,3%) lag – mit p = 0,0006 ein statistisch signifikanter Unterschied. Als biochemisches Rezidiv definierten die Ärzte einen PSA-Wert von mindestens 0,2 ng/ml mit einem Anstieg nach der radikalen Prostatektomie.
Keine Assoziation mit Rauchen, BMI oder Alter
Aufgrund der Ergebnisse einer Multivariatanalyse stellte sich die Therapie mit einem PDE-5-Hemmer als unabhängiger Risikofaktor für die Entwicklung eines biochemischen Rezidivs heraus. Die Therapie erhöht das Risiko demnach um fast das 1,4-Fache (Hazard Ratio: 1,38; 95%-Konfidenzintervalle zwischen 1,11 und 1,70; p = 0,0035). Weder Alter noch BMI oder Rauchen – also die Risikofaktoren für erektile Dysfunktion – waren damit assoziiert.
Nach Ansicht der Hamburger Ärzte ist eine mögliche Erklärung für den Effekt der PDE-5-Hemmer, dass sie sowohl das Immunsystem als auch die Angiogenese und das autonome Nervensystem beeinflussen. Bekannt sei zum Beispiel, dass Sildenafil die Zahl der natürlichen Killerzellen senkt und die Neurogenese anstößt. In einer Studie sei zudem festgestellt worden, dass die Dichte sympathischer und parasympathischer Nervenfasern in Tumoren und dem umliegenden gesunden Gewebe mit einer schlechteren klinischen Entwicklung assoziiert ist.
Einschränkend weisen die Ärzte auf den retrospektiven Charakter der Studie hin, deren Ergebnisse deshalb in weiteren Studien überprüft werden müssten. Sie schließen nicht aus, dass es sich um einen Zufallsbefund handelt oder das Ergebnis durch bisher nicht bekannte Faktoren verzerrt worden ist.
Winfried
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