Leibowitz-Methode auch in Deutschland kompetent zu erhalten??

[Gast]

Guten Tag, liebe Teilnehmer,
nach fehlgeschlagener HDR / PERCUTANE stehe ich vor einer Neuentscheidung über den Fortgang der Therapie. Da ich -trotz der Empfehlung von Prof. Böcking- eine OP ausschliesse, bleibt für mich als erste Wahl die 3-fache Hormantherapie. Die Ansätze von Dr. Leibowitz scheinen erfolgreich, soweit ich das den vorliegenden Unterlagen des Forums entnehmen kann.In einer "Reisebeschreibung" von Ralf vom 20.8.2003 wird in einem PS 3 auf einen Internisten / Onkologen hingewiesen, "bei dem es genau so kompetent und prjofessionell wie bei Dr. Tucker zugeht".
Wer kann hierzu weitere Hinweise geben und vielleicht sogar Name und Telefon / email dieses Onkologen bekannt geben?
Oder ist es unumgänglich nach Los Angeles zu düsen?
Auf jede Info und / oder weiterführende Hinweise auch zu Therapie-alternativen bin ich sehr dankbar und hoffe diesmal auf Wortmeldungen.

[RalfDm]

Leibowitz-Methode in Deutschland

Liebe Mitstreiter,

ich habe kristian eben per Email eine Antwort geschickt, weil wir es hier unterlassen wollen, die Namen von Ärzten zu nennen*). Ich schrieb unter anderem:
"Hallo kristian,

Der Arzt, nachdem Du fragst, ist

Dr. XXX

J. hat sich damals nach einiger Zeit wieder von Dr. XXX getrennt, weil der überlaufen war, und die Erkrankung aus dem Ruder lief; es konnte aber auch kein anderer Arzt ihm mehr helfen. J. hatte den aggressivsten PK, der mir in sechs Jahren bisher begegnet ist.
Dr. Leibowitz nimmt keine neuen Patienten mehr. Dr. Tucker ist nicht mehr in L.A., sondern ist seit Anfang September in Singapur und baut dort eine onkologische Praxis nach westlichen Standards auf. Ich war Ende September bei ihm. Derzeit scheint er mit dem Aufbauen der Praxis sehr im Stress zu sein.
Mir ist in Deutschland kein Arzt bekannt, der von sich aus die komplette Leibowitz-Tuckersche Chemotherapie mit Taxotere, Carboplatin, Estramustinphosphat (Estracyt, Multosin) und Decadron sowie einigen begleitenden Komponenten einleitet. Dr. Tucker selbst ist mit dem Verschreiben zögerlicher geworden und will auch bei Vorliegen von Hochrisikofaktoren erst sehen, wie eine Hormonblockade wirkt, was sicher sinnvoll sein kann.
Einige Ärzte in Deutschland sind immerhin bereit, eine abgespeckte Version der Chemotherapie durchzuführen, z. B. ohne Carboplatin, das bei PK keine Zulassung hat. Taxotere hat die Zulassung bei hormonrefraktärem Krebs. Bei vorheriger Verabreichung, also wenn der Krebs zumindest noch teilweise auf eine HB anspricht, muss der Patient das Taxotere selbst zahlen (400-600 € pro Verabreichung). U. U. kann man es mit einer gering dosierten Verabreichung probieren, z. B. 25 ml/m²/Monat, davon habe ich auch schon gehört.
In Deutschland überwiegt die ärztliche Meinung, dass Estramustinphosphat zusätzlich zu Taxotere nichts bringt, Dr. Tucker ist aufgrund seiner Erfahrung da anderer Ansicht.
Wenn Du mir sagst, in welchem PLZ-Bereich Du wohnst, kann ich Dir vielleicht einen der "aufgeschlosseneren" Ärzte nennen, die zumindest die abgespeckte Version durchführen würden, ggf. aufgrund einer entsprechenden Verschreibung (jetzt aus Singapur).
Alles Gute!
Ralf"

*) Ehe jetzt der Aufschrei kommt: Das Nennen von Namen wie Leibowitz und Tucker halte ich für unbedenklich. Das Nennen der Namen deutscher Ärzte kann dagegen von diesen durchaus nicht immer gewünscht sein, um nicht unter Umständen von "Kollegen" angegiftet zu werden, was sie denn da treiben. Deshalb sollten wir es im Forum unterlassen.

Ralf

[Günter Feick]

Hallo Ralf,

möchte Deiner Information eine eigene Erfahrung hinzufügen. Eine Taxantherapie vor Manifestation der Hormonrefraktärität könnte durchaus auch in einem Klinikum möglich sein, wenn das Tumorkonsil zustimmt und der Patient die Kosten der Medikation trägt. Das wurde mir so in Aussicht gestellt.

Gruß

Günter