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Prostatakrebs unter 40

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    Prostatakrebs unter 40

    Hallo alle Miteinander,

    ich weiss seit dieser Woche,dass ich Prostatakrebs im Anfangsstadium habe.

    Gibt es in diesem Forum noch andere "junge Männer" unter 40,
    die betroffen sind?

    BG

    #2
    Hallo BG,

    ob es hier Betroffene unter 40 gibt, weiß ich nicht. Sicherlich werden sich aber junge Männer hier aus dem Forum bei Dir melden. Und ich denke auch, die Experten. Wenn Dir konkret geholfen werden soll, musst Du aber noch Deine Histologie-Ergebnisse einstellen (PSA, Biopsie-Ergebnis...). Eben alles, was Du über Deine Erkrankung weißt.

    Viele Grüße

    WernerE

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      #3
      Bei sehr jungen Männern - so wie bei Ihnen - sollte man(n) sehr vorsichtig und besonders gründlich sein
      vor einer Therapieentscheidung.

      Leider sind oft versteckt atypische Zellen mit dabei und die Standard - 08/15 - Therapie kann falsch sein.

      Trotzdem haben Sie Zeit: Erst in Ruhe ALLE Informationen zusammentragen, DANN entscheiden. KEINE SCHNELLSCHÜSSE (OP, Bestrahlung etc.)
      aus Panik
      ----------------------------------------------------------
      Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
      sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
      wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
      vor Ort ersetzen

      Gruss
      fs
      ----------------------------------------------------------

      Kommentar


        #4
        "junge Männer" unter 40

        Zitat von UsKölle Beitrag anzeigen
        Gibt es in diesem Forum noch andere "junge Männer" unter 40,
        die betroffen sind?

        BG

        Hallo BG,

        hier im Forum sind einige Nutzer, die mit Anfang/Mitte 40 die Diagnose hatten, einschl. mir. Träger des PK waren wir aber wahrscheinlich auch, als wir noch unter 40 Jahren alt waren.
        Wenn du hilfreiche Ratschläge zu deiner Diagnose und/oder Therapie erwartest, hinterleg in deinem Profil den bisherigen PSA-Verlauf und Diagnoseergebnisse.

        Bei der Suche nach anderen jungen Betroffenen und deren Erfahrungen hilft dir auch auch diese Seite:

        http://de.myprostate.eu/?req=home (links, in der Navigation auf "erweiterte Suche")

        Mit unter 40 bist du in einem Alter, wo bei der Therapiewahl größte Vorsicht geboten ist. Die meisten Informationen/Empfehlungen sind für ältere Herren ab ~70 Jahre ausgelegt.


        Jack

        Kommentar


          #5
          Zitat von Urologe Beitrag anzeigen
          Bei sehr jungen Männern - so wie bei Ihnen - sollte man(n) sehr vorsichtig und besonders gründlich sein
          vor einer Therapieentscheidung.

          Leider sind oft versteckt atypische Zellen mit dabei und die Standard - 08/15 - Therapie kann falsch sein.

          Trotzdem haben Sie Zeit: Erst in Ruhe ALLE Informationen zusammentragen, DANN entscheiden. KEINE SCHNELLSCHÜSSE (OP, Bestrahlung etc.)
          aus Panik
          Das ist der beste Rat, den man geben kann. Leider war es bei mir (Diagnose mit 41 Jahre) ein wenig anders von ärztlicher Seite aus. Sofort nach der Diagnose Bicalutamid mit 150 mg, volles Brett, obwohl ein Gleason von 3+3 in der Biopsie festgestellt wurde. Panikmache ohne Ende ("in Ihrem Alter"...."hyperaggressiv" usw.) und am liebsten direkt ins Belegbett des Urologen, der vielleicht 5 mal im Jahr die OP macht. Auf der einen Seite neigt man selbst dazu, den Tumor schnellstmöglich loswerden zu wollen, aber eine Zweit oder gar Drittmeinung z.B. in einem zertifizierten Prostatazentrum einzuholen ist definitiv kein Fehler.
          Recht lehrreich war für mich auch ein Anruf beim deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Dort hatte ich eine sehr kompetente Gesprächspartnerin.
          nebenbei...bin auch us Kölle...
          Meine PCa-Geschichte: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=494

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            #6
            Guten Abend an den Herrn aus Kölle......

            Wenn´s Dich schon mit unter 40 erwischt hat ist dies schon ziemlich dumm gelaufen.

            Woher weisst Du eigentlich, ob ein Anfangsstadium vorliegt ????

            Ist die Diagnose im Rahmen einer Früherkennung erfolgt ? Wenn ja, dann mein Repekt für diese frühe und kluge Entscheidung.

            Mich hatte es kurz nach meinem 44. Geburtstag erwischt, was die Situation im Gegensatz zu Deiner nicht wesentlich ändert. Ich bin nun im 10. Jahr nach der OP, und mir geht es recht gut, obwohl natürlich nichts mehr so ist wie es war.

            Dafür bin ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht metastasiert oder habe schlaflose Nächte, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Für mich habe ich nämlich die richtige Entscheidung getroffen; d. h. damls hat mein Doc diese für mich getroffen, und die lautete "OP".

            Drei Wochen nach Diagnosestellung, weitere Einzelheiten sind in meinem Profil ersichtlich, war das Teil raus......und das war auch gut so, wie man hier in Berlin zu sagen pflegt. Dieser relativ kleine Tumor (nur 2 ml auf -2- Herde verteilt) hatte schon die Kapsel durchbrochen und an 14 Stellen Kontakt zum Lymphsystem. Dies hätte auch die allerbeste Bildgebung vor der OP nicht gezeigt.

            Diese Entscheidung war natürlich mit Risiken verbunden, aber irgendwie befinde ich mich seit meiner Geburt immer in irgendwelchen Gefahren. Heute war der Verkehr in Bangkok besonders dicke.

            Fakt ist natürlich, dass einwandfrei und gesichert feststehen muss, ob überhaupt ein Karzinom vorliegt. Ebenso steht fest, dass Deine natürliche Lebenserwartung noch über 35 Jahre beträgt. Dieser Umstand müßte schon berücksichtigt werden.

            Ich glaube ebenfalls, dass man dieses Problem, sofern tatsächlich eines vorliegt, weder wegdiskutieren, weggeschwitzen oder mit heissen Duschen aussitzen kann. Dieses Ding wird nämlich weiterwachsen, und zwar möglicherweise nicht so langsam oder an einer so günstigen Stelle wie man es gerne hätte.

            Ich werde Dir hier natürlich keine Empfehlung geben, zumal unser kompetenter Urologe sich schon geäußert hat; ebenso habe ich gelernt, dass es offensichtlich unterschiedliche Definitionen bezüglich der Bedeutung von "Lebensqualität" gibt. Meine scheint recht eigenwillig zu sein.

            Dieses Forum mit seinem Archiv bietet allerbeste Möglichkeiten sich in alle Richtungen zu informieren, allerdings sollte immer der behandelnde Urologe federführend bei der weiteren Behandlung bleiben, zumal die Kompetenz der jeweiligen Schreiberlinge für Neubetroffene nur schwer einzuschätzen ist.

            Vieles, was wohlformuliert und weise klingt, muss trotzdem nicht richtig sein.

            Einen klaren Kopf behalten ist schon mal richtig aber nicht die Lösung.......

            Gruss von Spertel on Tour to New Zealand

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              #7
              Hallo Kölle,

              bei mir wurde Mitte des Jahres im Alter von 45 Jahren ein Karzinom gefunden.
              Ich war Angangs panisch und wollte den PK einfach loswerden. Ich muss aber im Nachhinein sagen, dass alles seine Zeit braucht. Und die ein oder andere Zweit-, Dritt- oder gar Viertmeinung.
              Im Moment ist auch vieles im Umbruch, da auch die Urologen und die Wissenschaftler immer neue Erfahrungswerte ermitteln.
              Mein Rat wäre, je nach Ausgangssituation, intensiv hier im Form zu lesen. Und einige Tage über die möglichen Entscheidungen zu schlafen.
              Und dann mündig werden und sich selbst möglichst gut informieren.

              Ich habe mich im Gegensatz zu meinem Vorredner jetzt erstmal für ein Active Surveilance (Aktives Überwachen) entschieden und die OP erstmal nicht gemacht.
              Es wird sicherlich irgendwann der Zeitpunkt kommen, an dem ich mich für eine weitere Alternativtherapie entscheiden muss, aber bis dahin ist die Forschung hoffentlich schon einiges weiter.

              Grüße Markus

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                #8
                allerdings sollte immer der behandelnde Urologe federführend bei der weiteren Behandlung bleiben
                Ein entschiedenes NEIN da zu Pauschal!

                In einer Zeit in dem sich Ärzte mehr als Dienstleister unserer Gesundheit verstehen hat sich auch grundlegend das Arzt- Patientenverhältnis geändert. Ein erfolgreicher Arzt muss sich heute als Partner seiner Patienten verstehen, der sein Klientel Behandlungen und Strategien empfiehlt und dabei aber auch die Wünsche und Bedürfnisse seiner Patienten berücksichtigt. Die letzte Entscheidung muss immer beim Patienten liegen. Nur so ist gewährleistet, dass ein Patient sich kooperativ verhält und der Behandlungserfolg gewährleistet ist.

                Über die Jahre hat sich ein grundlegender Wandel in der Medizin vollzogen. Früher war Medizin kompromisslos. Es galt Erkrankungen radikal anzugehen auch wenn dadurch evtl. Folgeprobleme in Kauf zu nehmen waren. Eine moderne Gesellschaft verlangt aber zunehmend Therapien die neben einem Behandlungserfolg auch den Mensch und dessen Lebenssituation berücksichtigt.

                Der Ruf nach Früherkennung hat den Nebeneffekt immer mehr Menschen in jungen Jahren mit schwerwiegenden Erkrankungen zu konfrontieren. Menschen die in der Blüte ihres Lebens stehen, Beruf, Familie, finanzielle Absicherung im Jetzt und später fürs Alter im Fokus haben. Radikale Therapien ziehen oft eine zunehmende Isolation aus diesen Aufgaben nach sich, da diese oftmals mit massiven psychischen Folgen einhergehen. Auch verschieben sich die soziokulturellen Ansprüche einer leistungsorientierten Gesellschaft. Eine Gesellschaft die z.B. "social freezing" salonfähig macht braucht bei Behandlungsstrategien auch adäquate Antworten.

                Bezogen auf den Prostatakrebs hat sich im Laufe der Zeit sehr viel verändert. Gerade bei der Diagnostik mit bildgebenden Verfahren, DNA Bestimmungen usw. gibt es Entwicklungen die nach oben hin immer noch offen sind. Diese Entwicklungen lassen heute schon sehr genaue Prognosen einer etwaigen Progression eines Karzinoms zu. Daraus haben sich Strategien entwickelt die einer modernen Gesellschaft zunehmend gerechter werden. Stategien die aber den Patienten aktiv fordern. Patienten die Manager ihrer Krankheit werden und bewußt den roten Faden selbst in die Hand nehmen. Patienten die eine Vielfalt von Informationen für sich nutzen, dadurch auch immer besser ihre eigene Position einschätzen und vertreten können. Selbstbewußte Patienten die als ernst zunehmenden Partner ihrem behandelnden Arzt gegenüber sitzen.

                Eine Möglichkeit ist heute eine abwartende Strategie. Den Krebs streng zu beobachten erst dann anzugehen wenn er Leben bedroht. Diese Möglichkeit eröffnet Patienten, unter den oben genannten Bedingungen, eine evtl. auf Jahre erhaltende Lebensqualität ohne einbußen. Über diese Lebensuqalität selbst zu bestimmen ist legitim und daher "gut so", gerade auch in jungen Jahren!

                Mein Respekt zollt all den Mitschreibern in diesem Forum wie z.B. Markus, Helmut usw. die Verantwortung für sich übernehmen und konservativen Haltungen mit Selbstbestimmung antworten. Sie verstehen es Manager ihrer Krankheit zu sein und den Grad der Lebensqualität selbst zu bestimmen. Ein Modell, welches sich, nach meiner Meinung, bei Low-Risk-Tumoren immer mehr etablieren muss und auch wird.

                Tom

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                  #9
                  Hallo Tom
                  vollste Zustimmung für Deinen Kommentar !
                  Warum sollte "immer der behandelnde Urologe federführend sein bei der Behandlung" meiner Erkrankung ???
                  Eigene Mitsprache nach erfolgter, umfassender Information über alle Therapiemöglichkeiten sind absolut angebracht.
                  Das bei großem unbedarftem Vertrauen in die jeweilige Arztpraxis auch mal was schief laufen kann ist durchaus möglich und das kann schon im Vorfeld bei der überforderten Arzthelferin beginnen.
                  Da habe ich durchaus meine eigenen Erfahrungen sammeln können. Dabei dann sehr schnell gelernt die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und zu überprüfen, Das setzt natürlich voraus, sich eigene Gedanken über seine Krankheit zu machen und Informationen zu sammeln. Kurz und gut, sein eigener Manager zu werden.
                  Carlos

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