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Unterlassene Hilfeleistung? Was kann ich tun?

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    Unterlassene Hilfeleistung? Was kann ich tun?

    Hallo zusammen,

    Vielleicht habt ihr einen Rat wie ich mich bei folgendem Sachverhalt verhalten kann. Bin gerade ziemlich aufgelöst und unsicher.
    Mein Papa liegt so wie es ausschaut nun im Sterben bzw. wird er nicht mehr lange bei mir sein.
    Am Montag Abend wurde auf seinen Wunsch hin der Palliativarzt gerufen, da er sehr schwer Luft bekam/bekommt. Der Arzt hat ihm verschiedene Medikamente verordnet: eines zur Beruhigung, eines um besser Luft zu bekommen und auch ein Antibiotikum für die Lunge, da diese wohl voll mit Wasser ist (Infekt)
    Er hat dann das Antibiotikum auch direkt bekommen und die Pfleger dann auch ein Rezept dafür. Heute Abend als ich noch einmal anrief, habe ich nachgefragt, ob denn 2 verschiedene Antibiotika (eines bekommt er für einen Harnwegsinfekt, allerdings nur bis heute) nicht zu belastend seien. (Hab da ja keine Ahnung, weiß nur wie schlecht ich immer mit Antibiotika zurecht komme)
    Da erfuhr ich dann, dass vom Heim das neue Rezept an die falsche Stelle geschickt wurde und es erst morgen (!) in der Apotheke ankommen und dann eingelöst werden wird. Normalerweise hätte er es seit Dienstag früh weiter nehmen müssen. Das kann doch nicht wahr sein, dass ein Medikament - welches eh ein paar Tage benötigt um zu wirken - und ihm Erleichterung verschaffen soll, nicht als dringend eingestuft wird.
    Hätte ich diesen Fehler gemacht, wäre ich sofort losgefahren, um das Rezept persönlich von der falschen Stelle abzuholen.

    Eine Pflegerin hatte sofort versucht über den Arzt ein neues Rezept zu bekommen. Dieser hat sich geweigert, da das Heim ja auch lügen und Medikamente bunkern könnte. Ihre Anfrage an die Apotheke nach Lieferung des Medikaments und dann Nachreichung des Rezeptes auch negativ.
    Ich weiß, das Fehler passieren können, aber dieses dann zu verschweigen oder mich nicht um Mithilfe (ich hätte mich bei dem Arzt auf den Tresen gesetzt bis ich ein neues Rezept bekommen hätte oder wäre es abholen gefahren) zu bitten, kann ich so nicht stehen lassen! Es wurden hier unnötige Qualen für meinen Vater geschaffen! Jeder Atemzug ist so schwer für ihn.
    Ich weiß, dass meine Papa nicht zu retten ist und ich suche auch keinen Sündenbock, aber ich muss was tun, um deutlich zu machen und zu sensibilisieren, dass so etwas gar nicht geht. Auch zum Schutz von anderen Bewohnern.

    Natürlich werde ich morgen das Gespräch suchen. Aber es wird keine Konsequenzen haben, wenn ein Angehöriger mal ein wenig meckert. Es ist in den letzten Jahren so oft etwas schief gelaufen wo ich mich dann auch beschwert habe, allerdings immer nur bürokratische Sachen und es hat sich danach nie etwas geändert. Ein Palliativmediziner verordnet sicher kein Medikament welches er nicht für notwendig erachtet.
    Habt ihr Ratschläge wie ich mich verhalten kann? Letztendlich ist es ja auch die Verweigerung des Arztes ein neues Rezept auszustellen unterlassene Hilfeleistung, oder? Und das Pflegeheim hat billigend in Kauf genommen, dass es meinem Papa unnötig schlechter geht. Vor allem weil ja auch schon mit dem Antibiotikum begonnen wurde und man diese ja dringend ohne Pause nehmen soll damit sich die Bakterien nicht rasant vermehren.
    Ach herrje, ist leider sehr lang geworden
    Absolute Priorität hat natürlich mein Papa und ich werde keine Zeit verschwenden die ich noch bei ihm sein kann, aber etwas tun muss ich doch, oder?
    Liebe Grüße und gute Nacht

    Jule

    #2
    Guten Morgen Jule,

    Der Arzt hat ihm verschiedene Medikamente verordnet: eines zur Beruhigung, eines um besser Luft zu bekommen und auch ein Antibiotikum für die Lunge, da diese wohl voll mit Wasser ist (Infekt)
    Es steht mir in keiner Weise zu, mich in irgendeiner Weise in die Behandlung deines Vaters einzumischen. Ich habe aber große Zweifel, dass die nunmehr vorgenommen Maßnahmen eine wesentliche Veränderung bzw. Verbesserung bringen werden. Und Deine Kraft wird unnötig durch den entstandenen Stress gemindert.

    Nimm Deine ganze Kraft für den Patienten. Zeig Dich solidarisch mit ihm und behalte damit das Vertrauen der Behandler. Keine neuen Konflikte! Er spürt das sofort und wird damit geschwächt.

    Ich kann mit Dir den Ärger und Enttäuschung nachfühlen. Aber es ändert nichts am Verlauf der Erkrankung.

    Viel Kraft!

    Winfried

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