Hintergrund:
In den letzten 30 Jahren, hat es eine große Veränderung in initialen Staging bei Prostatakrebs (CaP) in den westlichen Ländern, mit abnehmendem Auftreten von Metastasen bei Diagnose von über 50% in den 1970er Jahren auf derzeit weniger als 10%, gegeben. Doch Prostatakrebs ist weiterhin die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache bei Männern. Wir benutzten zwei monatlich aktualisierte Datenbanken von Patienten mit kastrationsresistentem Prostatakrebs (CRPC), um den Verlauf von Patienten, die in der Neuzeit an Prostatakrebs versterben, zu untersuchen.
Der Krankheitsverlauf von 190 Männern mit fortgeschrittenem CRPC, die zwischen 2008 und 2011 behandelt wurden, konnte untersucht werden. Die Charakteristika der Patienten, die am Krebs starben (n=113 Patienten = 61%) wurden analysiert.
Ergebnisse:
Bei allen 113 Patienten, die an Prostatakrebs verstorben waren, wurde das Vorhandensein von Metastasen bei Diagnosestellung bewertet. 63 Patienten (56%) hatten nachweisbare Metastasen bei Diagnosestellung, davon: 67% Knochenmetastasen, 11% viszerale Metastasen und 43% hatten Lymphknotenmetastasen. Die durchschnittliche Zeit bis zur Entwicklung eines kastrationsresistenten Stadiums betrug 16 Monate und das mediane Gesamtüberleben (OS) 5,2 Jahre.
Unter den Patienten mit einem lokalen Erkrankungsstadium bei Diagnose (n=50 = 44%), hatten 46% ein klinisches Stadium von ≥T3 und 38% hatten einen Gleason score ≥8. Insgesamt wurde bei 64% der Patienten eine Hochrisikoerkrankung diagnostiziert. Nur 26% der am Prostatakrebs versterbenden Patienten hatte einen Gleason Score von von 6. Das mittlerer Gesamtüberleben (OS) betrug 8,8 Jahre.
Schlussfolgerungen:
In der Neuzeit, haben etwa die Hälfte der Patienten, die am Prostatakrebs versterben Metastasen bei Diagnosestellung. Das Paradigma der Progression von lokalisierter Erkrankung zur Metastasierung und schließlich zum Tod ist nur in der anderen Hälfte vertreten, wobei möglicherweise anfängliche Screening und Staging Fehler vorhanden waren, die in Betracht gezogen werden sollten. Weitere Anstrengungen sind erforderlich, um Studien bei Patienten mit neu diagnostiziertem metastasierten Prostatakrebs durchzuführen.
Conventional treatments generate conventional outcomes
Gerade in den letzten Jahren haben neue Medikamente in der klinischen Praxis zu einer Beruhigung bei Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakrebs geführt. Zweitlinien Hormonentzugstherapien, eigentlich nicht neu, sind vor und nach Chemo zugelassen. Alpharadin, ein Radiopharmazeutikum, kann bei osteoblastischen Knochenmetastasen eingesetzt werden und endlich gibt es eine wirksame Zweitlinien Chemotherapie mit Cabazitaxel. Therapieoptionen für das palliative Setting zeigen leider jedoch keinen berauschenden Überlebensvorteil.
Hier werden erheblich mehr Anstrengungen notwendig sein, um zu befriedigenden Ergebnissen zu kommen. Leider konzentrieren sich Selbsthilfe, aber auch die Ärzteschaft viel zu oft auf die "behandelbaren" Fälle, die ohnehin kaum ein Versterbensrisiko tragen - so meine Wahrnehmung.
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[1]: NPCAN; Who dies from prostate cancer?
In den letzten 30 Jahren, hat es eine große Veränderung in initialen Staging bei Prostatakrebs (CaP) in den westlichen Ländern, mit abnehmendem Auftreten von Metastasen bei Diagnose von über 50% in den 1970er Jahren auf derzeit weniger als 10%, gegeben. Doch Prostatakrebs ist weiterhin die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache bei Männern. Wir benutzten zwei monatlich aktualisierte Datenbanken von Patienten mit kastrationsresistentem Prostatakrebs (CRPC), um den Verlauf von Patienten, die in der Neuzeit an Prostatakrebs versterben, zu untersuchen.
Der Krankheitsverlauf von 190 Männern mit fortgeschrittenem CRPC, die zwischen 2008 und 2011 behandelt wurden, konnte untersucht werden. Die Charakteristika der Patienten, die am Krebs starben (n=113 Patienten = 61%) wurden analysiert.
Ergebnisse:
Bei allen 113 Patienten, die an Prostatakrebs verstorben waren, wurde das Vorhandensein von Metastasen bei Diagnosestellung bewertet. 63 Patienten (56%) hatten nachweisbare Metastasen bei Diagnosestellung, davon: 67% Knochenmetastasen, 11% viszerale Metastasen und 43% hatten Lymphknotenmetastasen. Die durchschnittliche Zeit bis zur Entwicklung eines kastrationsresistenten Stadiums betrug 16 Monate und das mediane Gesamtüberleben (OS) 5,2 Jahre.
Unter den Patienten mit einem lokalen Erkrankungsstadium bei Diagnose (n=50 = 44%), hatten 46% ein klinisches Stadium von ≥T3 und 38% hatten einen Gleason score ≥8. Insgesamt wurde bei 64% der Patienten eine Hochrisikoerkrankung diagnostiziert. Nur 26% der am Prostatakrebs versterbenden Patienten hatte einen Gleason Score von von 6. Das mittlerer Gesamtüberleben (OS) betrug 8,8 Jahre.
Schlussfolgerungen:
In der Neuzeit, haben etwa die Hälfte der Patienten, die am Prostatakrebs versterben Metastasen bei Diagnosestellung. Das Paradigma der Progression von lokalisierter Erkrankung zur Metastasierung und schließlich zum Tod ist nur in der anderen Hälfte vertreten, wobei möglicherweise anfängliche Screening und Staging Fehler vorhanden waren, die in Betracht gezogen werden sollten. Weitere Anstrengungen sind erforderlich, um Studien bei Patienten mit neu diagnostiziertem metastasierten Prostatakrebs durchzuführen.
Conventional treatments generate conventional outcomes
Gerade in den letzten Jahren haben neue Medikamente in der klinischen Praxis zu einer Beruhigung bei Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakrebs geführt. Zweitlinien Hormonentzugstherapien, eigentlich nicht neu, sind vor und nach Chemo zugelassen. Alpharadin, ein Radiopharmazeutikum, kann bei osteoblastischen Knochenmetastasen eingesetzt werden und endlich gibt es eine wirksame Zweitlinien Chemotherapie mit Cabazitaxel. Therapieoptionen für das palliative Setting zeigen leider jedoch keinen berauschenden Überlebensvorteil.
Hier werden erheblich mehr Anstrengungen notwendig sein, um zu befriedigenden Ergebnissen zu kommen. Leider konzentrieren sich Selbsthilfe, aber auch die Ärzteschaft viel zu oft auf die "behandelbaren" Fälle, die ohnehin kaum ein Versterbensrisiko tragen - so meine Wahrnehmung.
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[1]: NPCAN; Who dies from prostate cancer?
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