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Salvage Lymphadenektomie plus Salvage RT

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    Salvage Lymphadenektomie plus Salvage RT

    Nach radikaler Prostavesikulotomie mit systematischer pelviner Lymphdissektion 2004 (pT2c, G2, R1, pN0 (0/18), L0, V0) habe ich seit ca. 2012 ein PSA-Rezidiv (aktueller PSA 0,22). Therapieempfehlung war zunächst eine Salvage-RT von Prostata- und Samenblasenloge.
    Im vorab durchgeführten Kernspin Verdacht auf Weichteilplus im Anastomosenbereich sowie suspekter Lymphknoten (ca. 6 mm) rechts inguinal. Im 18F-Cholin-PET/CT keine Nuklidspeicherung im Anastomosenbereich, aber ebenfalls deutlich suspekter Lymphknoten rechts inguinal.

    Daraus resultierend neuer Therapievorschlag: 1. Operative Entnahme des suspekten Lymphknotens. 2. Salvage RT mit erweitertem Bestrahlungsfeld (Bereich des entfernten Lymphknotens).

    Gibt es Erfahrungen mit dieser Kombination von Lymphadeektomie und Salvage-RT? Die Summe der möglichen Nebenwirkungen bereitet mit schon Sorge.

    #2
    Hallo Florian,

    ich kann dir von meinen Erfahrungen mit Salvage-RT berichten.

    Ich hatte leider schon recht bald nach RPE ein Rezidiv (ca. 2 Jahre nach RPE) und habe mir von der RT noch
    eine Chance auf Heilung erhofft, weiterhin hatte ich einen befallenen Lymphknoten, der bei der OP natürlich mit entfernt wurde,
    insofern sind unsere Situationen nicht ganz vergleichbar, besonders was das Ergebnis angeht.

    Meine Erfahrungen bei der Durchführung der RT (Prostataloge plus Lymphabflusswege) waren durchweg so, dass es nur moderate Nebenwirkungen gab, wenige male
    Blut im Stuhl, was zunächst mal erschreckend ist, wenn man in die Schüssel schaut und dort alles rot leuchtet.
    Wenige mal gegen Ende der RT auch etwas Schmerzen im After, die aber duch eine Salbe gut beherrschbar waren.

    Auch heute, fast 2 Jahre nach RT, geht es mir unverändert gut. Zwischendurch hatte ich mal
    kleine Probleme mit der Kontinenz, die aber durch beharrliches Beckenbodentraining, das ich in
    der AHB gelernt hatte, wieder beherrschbar sind. Auf meine ohnehin nur noch schwach vorhandene
    Erektionsfähigkeit hat sich die RT bisher weder zum Guten (kleiner Scherz) noch zum Schlechteren
    ausgewirkt.

    Wahrend der Bestrahlung habe ich, einer Empfehlung von Prof. Beuth, Köln folgend, das Selen- und Enzympräparat
    "Equizym" genommen.

    Was einen natürlich am meisten interessiert, ist das Ergebnis. Das ist bei mir leider nicht
    so toll: Nachdem der PSA von 0,3 vorher auf 0,1 in 6 Monaten nach der RT abgefallen war,
    habe ich jetzt leider seit einigen Monaten eine steigende Tendenz auf bisher wieder 0,3 und muss
    mich wohl bald mit einer Folgetherapie beschäftigen.

    Ich hoffe, damit hast du erst mal einige Informationen wie es gehen KANN, aber
    wie man hier im Rheinland gerade in diesen Tagen sagt: Jeder Jeck ist anders.

    Falls du noch konkretere Fragen hast: nur zu.

    Ich wünsche dir alle Gute, ich glaube du hast gute Chancen mit dem Weg, den du oben
    beschrieben hast, erfolgreich zu sein, ich würde es so machen.

    Gruß
    Roland
    Meine Werte grafisch bei myprostate: hier
    PSA Verlauf unter Metabloc und Metformin: hier #253

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      #3
      Guten Abend Florian,

      leider findet man ja noch nix in Deiner Historie. Daher kann ich nur Grundsätzliches zu den beiden Fragen äußern. Ich habe sowohl eine Lymphadenektomie hinter mir wie aich eine RT der Prostataloge als auch der LK und LK-Abflußwege.

      1. Die RT hat bei mir überhaupt keine Probleme verursacht. Nebenwirkungen gleich null, abgesehen vielleicht von zwischenzeitlichem leichten Durchfall. Vielleicht hatte ich auch Glück.

      2. Bei der Lymphadenektomie war es nicht gar so angenehm. Da im vorbestrahlten Bereich operiert - allerdings wurden 8 LK entfernt - werden mußte (mein Tipp: erst operieren, dann bestrahlen), brach zwei Tage nach der L.ektomie die Naht am Bauchnabel auf (Faszienriss), und es mußte nochmals operiert werden (Faszienverschluss). Und diese zweite OP innerhalb einer Woche bekam mir gar nicht so gut. Allerdings sind die Nebenwirkungen (leichte Schmerzen im Bauchbereich, Blasendruck, Blähungen) heute (sieben Wochen nach der OP) ziemlich verschwunden.

      Gruß

      Werner

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        #4
        Hallo Florian

        Auch ich habe mich seit meiner Op im Jahr 2005 immer mit dieser Problematik beschaeftigen muessen, da mir im Referenzgutachten zur Erstpathologie ein LK-Rezidiv prognostiziert worden ist. Bis jetzt ist dies nicht eingetreten.

        Ich bin hier seit 2006 ab und zu aktiv, ein derart spaetes LK-Rezidiv nach Op hat es meines Wissen nach nur einmal gegeben, und dort war auch der PSA-Wert postoperativ nicht in den Nullbereich abgefallen.

        Kurz gesagt, ich glaube erst, dass dieser LK befallen ist, wenn dies von einem erfahrenen Pathologen auch bestaetigt worden ist, zumal Dein PSA zum Zeitpunkt der Bildgebung gerade die Grenze zur Rezidivdefinition ueberschritten hat. Dass man bei dieser Konstellation etwas gesehen hat waere auch hier einmalig, es sei denn, dass man etwas sehen will.

        WernerJ hat kuerzlich die Problematik der Bildgebung geschildert, mir sind ebenfalls Faelle in Erinnerung, wo sich einige Ergebnisse hinterher als falsch positiv herausgestellt haben.

        Dein Verlauf (und auch die R1-Resektion) spricht eher fuer ein langsam wachsendes Lokalrezidiv, welches sich vermutlich jetzt noch nicht nachweisbar in der Prostataloge befindet. Das ist meine laienhafte Einschaetzung, die keinesfalls zutreffen muss.

        Was kann man also tun ?

        Die Entfernung des verdaechtigen und einiger benachbarter Lk stellen meines Erachtens das geringere Uebel im Vergleich zur Strahlentherapie dar, da eigentlch keine nennenswerte Folgen zu befuerchten sind. Ist dieser Eingriff erfolgreich, so muesste der PSA unverzueglich in den Nullbereich abfallen. Bleibt der Wert stabil oder steigt dieser weiter an ist ein Lokalrezidiv eher wahrscheinlich und die Salvage-Op war umsonst. Das ist das Dilemma. Danach sollte die Strahlentherapie unverzueglich folgen, um die letzte kurative Chance zu wahren.

        Wichtig ist, diese Problematik mit Fachmedizinern zu eroertern, die hier eine Routine besitzen. Mein Beitrag dient lediglich der Meinungsbildung.....

        LG

        Reinhard

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