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LDR Brachy vs. fokaler Therapie

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    LDR Brachy vs. fokaler Therapie

    Neue Studienergebnisse, die auf dem 2014er Jahrestreffen der American Society for Radiation Oncology (ASTRO) präsentiert wurden, konnten zeigen, dass zwischen 2004 und 2011 der Anteil der Patienten mit Prostatakrebs, die eine radikale Prostatektomie (RPE) durchführen ließen zweistellig angestiegen, der Anteil der Patienten die eine Strahlentherapie, insbesondere eine (LDR) Brachytherapie durchführen ließen, aber deutlich zurückgegangen ist.

    Unter den Patienten mit niedrig Risiko Erkrankung, erhöhte sich der Anteil der Patienten mit RPE als Primärtherapie zwischen 2004 und 2011 von 40,3% auf 54,4%, während der Anteil der Männern, die eine (LDR) Brachytherapie als Primärtherapie durchführen ließen von 24,4% auf 11,4%, und der Anteil der Patienten mit alleiniger externer Strahlentherapie von 18,2% auf 13,4% im gleichen Zeitraum abnahm[1].


    Die Abnahme der externen Strahlentherapieverfahren kann wahrscheinlich durch den Stage-Shift begründet werden, der durch die aktive PSA gestützte Früherkennung immer weniger Patienten mit lokal fortgeschrittenem Prostatakarzinom in der Primärdiagnostik präsentiert.

    Die LDR-Brachytherapie, die stark im Niedrigrisikobereich etabliert war und ist, leidet etwas an der immer stärker nachgefragten AS Strategie. Auch konnten die LDR-Brachy Daten bisher nicht so recht überzeugen, und neben AS könnten auch fokale Therapien der Prostata eine valide Alternative darstellen, bei Männern die trotz Niedrigrisikoerkrankung gerne “etwas tun wollen“.

    In [2] zeigt eine Gruppe von Europäischen Urologen, welche Richtlinien in Bezug auf die Anwendung fokaler Therapien in etwa beachtet werden sollten:

    • Auch Patienten mit mittlerer Risiko Krankheit sowie Patienten mit unifokalen und multifokalem Prostatakrebs haben Anspruch auf fokale Behandlungsverfahren.
    • Eine MRT unterstützte oder schablonengeführte Biopsie sollte verwendet werden, um die Behandlung zu planen.
    • Ein Sicherheitssaum von zumindest 5mm um den bekannten Tumor sollte als Behandlungsvolumen definiert werden.
    • Das Prostatavolumen oder das Alter sollte kein wesentliches Kriterium für die Anwendbarkeit der Therapie sein.
    • Schwerpunkte eines indolenten Krebses könnten bei der Behandlung der dominanten Anteile auch unbehandelt bleiben.
    • Die histologische Ergebnisse sollten durch eine gezielte Biopsie nach etwa einem Jahr verifiziert werden.
    • Rezidive im behandelten Bereich von ≤3mm und mit einem Gleason Grad von 3+3=6 müssen nicht unbedingt einer weiteren Behandlung zugeführt werden.
    • Ein Behandlungsvolumen von ≤20% des Prostatavolumens wird als akzeptabel angesehen. Eine anschließende Behandlung der gesamten Prostata wird als Versagen der Fokaltherapie gewertet.

    Interessant in diesen Aussagen ist, dass man die fokale Therapie nicht unbedingt gegen alle befallenen Areale gerichtet sieht, sondern eher zur Tumormassereduktion beitragend betrachtet, um den Patienten dann eventuell wieder in ein AS Protokoll hineinzubekommen.

    -------------------------------------------------------------------------------------------
    [1]: Has the proportion of your patients undergoing prostate brachytherapy been declining?
    [2]: Focal Therapy: Patients, Interventions, and Outcomes-A Report from a Consensus Meeting
    Who'll survive and who will die?
    Up to Kriegsglück to decide

    #2
    Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen

    • Rezidive im behandelten Bereich von ≤3mm und mit einem Gleason Grad von 3+3=6 müssen nicht unbedingt einer weiteren Behandlung zugeführt werden.

    Interessant in diesen Aussagen ist, dass man die fokale Therapie nicht unbedingt gegen alle befallenen Areale gerichtet sieht, sondern eher zur Tumormassereduktion beitragend betrachtet, um den Patienten dann eventuell wieder in ein AS Protokoll hineinzubekommen.
    Wir warten gespannt auf den Bericht von alexand , der Anfangs Dezember
    nun doch noch der HIFU-Behandlung seines einseitigen GS7 die Behandlung
    der anderen Seite mit GS6 folgen lässt und damit gleich zu Beginn die
    AS der minderbetroffenen Seite verlässt.
    Wird er den PSA runterbekommen auf 0.0ng/ml?

    Ein Einzelfall wohl, aber einer, der mit Überzeugung weg von der RPE
    an einer Privatklinik zur studienbegleiteten HIFU am USZ gewechselt hat.
    Falls er diess im fernen Bankok liest: Viel Erfolg!

    Carpe diem!
    Konrad ...

    ...der morgen für zwei Wochen hinter dem Horizont des Atlantik verschwindet.
    Diesmal was neues: Fuerteventura: Man wandert nicht so steil wie auf den Westkanaren.
    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
    [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
    [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
    [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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