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Zoladex -Erfahrungen mit kurzzeitigem Einsatz

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    Zoladex -Erfahrungen mit kurzzeitigem Einsatz

    Hallo zusammen, bin neu hier. Habe eine Frage zu einem - glücklicherweise - nur kurzen Zoladex-Einsatz.

    Zum Hintergrund
    Bin 65, bei einer Vorsorge-U findet sich eine vergrößerte Prostata von 70 ml und ein PSA von 5,5.
    Also ab zum MRT. Dies zeigt verdächtige Bereiche, kleinfokale, gut abgegrenzte Zentren, PC-verdächtig.
    Also ab zur Biopsie. Ich wähle die in Frankfurt verfügbare 3D-Biopsie, die über 90% Trefferquote bietet, weil ich keine Lust auf Re-biopsien habe.
    Kostet aber 5500 Euro. Die Kasse weigert sich irgendetwas zu übernehmen. Klären wir noch.

    Histologie-Ergebnis in Kürze: Nichts, nur Reste, Knoten von einer Prostatitis, keinerlei Hinweise auf PC.

    Mein Problem
    (entschuldigung, ich weiss, es gibt hier weit weit Schlimmeres)
    Vor der Biopsie bekam ich eine Zoladex 1-Monats-Depot-Spritze "zur Sicherheit", falls bei positivem Befund Zellen verloren gehen würden.
    Das war also ohne Notwendigkeit und ich laufe seit 2 Wochen mit dem Zeug im Bauch herum.
    Noch spüre ich nichts, keine Hitze, Libido schwer einzuschätzen. Was kann ich tun, um den NB-Wirkungen zu entgehen?
    Was passiert mit meinem Testosteron ? Geht der nach dem Monat wieder hoch ? Wie schnell ?
    Danke für Hinweise und Erfahrungen.
    Rob.

    #2
    1. ein PSA-Wert von 5.5 ist bei einer 70 ml Prostata NICHT verdächtig erhöht und hätte eigentlich weder zu einer MRT noch zu einer Biopsie führen sollen,
    ausser bei einem eindeutigen Tastbefund, sondern zu einer vier Wochen Antibiotikatherapie mit PSA-Kontrolle, weil eben - wie im Nachhinein für Sie kostenträchtig bewiesen - meistens
    Prostatitisherde zusätzlich vorliegen bei großen Drüsen.

    2. da die extrem teure 3D-Biopsie nicht in den Leitlinien empfohlen wird (weil bisher kein nennenswerter Vorteil bewiesen werden konnte), müssen Sie den "Luxus" alleine tragen (Erfahrungen mit dem MDK)

    3. die 1-Monats-Zoladex hat einen ziemlichen Überhang in der Wirkung. Je nach "Hodenleistung" kann es 1 bis 6 (!) Monate dauern bis zur Normalisierung der Testosteronwerte

    4. "Vorsichtshalber Hormontherapie" ist seit über 10 Jahren OBSOLET, zumal mehrfach und höchstrangig publiziert gezeigt werden konnte, das ein "Downsizing" nur Probleme macht,
    aber keinerlei Vorteile hat (echtes Krebsstadium wird u.U. verschleiert, vohandene befallene Lymphknoten werden nicht mehr gesehen ...).
    Und die Martiniklinik konnte zeigen, das sofort operiert oder 3-4 Monate später keinerlei Einfluss auf Überlebenszeit
    und Verlauf hat
    ----------------------------------------------------------
    Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
    sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
    wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
    vor Ort ersetzen

    Gruss
    fs
    ----------------------------------------------------------

    Kommentar


      #3
      Sehr vielen Dank für die schnelle und detaillierte Antwort!
      Punkt 4 folgend kann ich also davon ausgehen, dass kein dauerhafter, also lebenslanger Schaden an der Testosteronproduktion durch eine so kurze Zoladexbehandlung auftritt, d.h. die normal-altersbedingte Abnahmekurve nicht noch durch einen irrevesiblen Knick zusätzlich belastet wird ?

      Bei der 3D-Biopsie sehe ich schon erhebliche Vorteile, ob die Kassen dies nun einsehen oder nicht. Hatte sowieso den Eindruck, dass meine HEK hier Bäcker mit Ärzten verwechselt hatte, weil die auch weisse Kittel tragen. Bei der MDK-Ablehnung der 3D-Biop-Kosten wurde die abenteurliche Behauptung aufgestellt, "PCa sei keine lebensbedrohende Kankheit, die zum Tode führen können....". Ergo, so teure Methoden seien deshalb eh nicht angezeigt, also mach mal lieber gar nichts!
      Fast schon menschenverachtend. Werde mich diesbezüglich noch an den HEK-Vorstand dieser "Kranken"-kasse wenden, und mir jeden weiteren Kontakt durch den betreffenden Sachbearbeiter verbitten. Das erfüllt natürlich alle Ur-Vor-urteile, die man gegenüber den intellektuellen Qualitäten von Krankenkassensachbearbeitern hat. Sancta simplicitas !

      Da die 3D-Biopsie die gesamte Prostata Zeile für Zeile durchscannt, unter Entnahme von 72 Stanzproben (völlig schmerzfrei unter Vollnark.), kann ich nach negativem histologischen Resultat m.E. zumindest zu fast 100% von einem Nicht-Pca ausgehen. Da ich blutverdünnende Medikamente einehmen muß, wäre eine wegen der nur ca. 40%-tigen Treffsicherheit der klassischen Stanzbiopsie mit 12 Proben evtl. erforderlichen Rebiopsie, also mit weiteren Blutungen, ein großer Nachteil und ein Risiko. Und eine höhere Sicherheit bei der Früherkennung düfte auch bei einem Pca sinnvoll sein.s
      Das sollten auch die Kassen kapieren.

      Viele Grüße
      Rob

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        #4
        Zitat von rob6519
        Da die 3D-Biopsie die gesamte Prostata Zeile für Zeile durchscannt, unter Entnahme von 72 Stanzproben (völlig schmerzfrei unter Vollnark.), kann ich nach negativem histologischen Resultat m.E. zumindest zu fast 100% von einem Nicht-Pca ausgehen
        Hallo Rob,

        auch wenn Deine bemitleidenswerte Prostata sich nach 72 Stanzproben wie ein Schweizer Käse anmuten dürfte, wird es keine fast 100 Prozent Sicherheit für ein Nichtvorhandensein eines PCa geben. Leider ist dem so.

        "Wenn es soweit ist, ist es soweit"

        Gruß Harald

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          #5
          Zitat von Harald_1933 Beitrag anzeigen
          Hallo Rob,

          auch wenn Deine bemitleidenswerte Prostata sich nach 72 Stanzproben wie ein Schweizer Käse anmuten dürfte, wird es keine fast 100 Prozent Sicherheit für ein Nichtvorhandensein eines PCa geben. Leider ist dem so. Gruß Harald

          ...war mir aber lieber, als wiederholte klassische Biopsien, die fast 3-mal erforderlich wären, um die gleiche Treffsicherheit zu erreichen - zugegegebenermaßen auch nicht 100%.
          Aber wo gibt`s 100%.

          VG, Rob

          Kommentar


            #6
            Stanzt man oft genug, ist die ganze Prostata weg!
            Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

            [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
            [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
            [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
            [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
            [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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              #7
              Du wirst lachen, aber eine Nebenwirkung dieser Variante ist tatsächlich, dass viel Material weg ist und auch Vernarbungen auftreten werden, was beides ein Zusammenziehen des betroffenen Gewebes, damit eine Verkleinerung des Volumens bewirken. Die Kapsel bleibt ja stehen. Fast schon ein Aushobeln, was manche Männer bei zunehmender Größe offenbar prophylaktisch zu machen scheinen.
              Mein Harnstrahl ist jetzt schon kräftiger als vor der Biopsie. Also trotz der möglicherweise vorschnellen Durchführung des ganzen Aktes, und der Möglichkeit, dass ich von einem privatärztlichen Netzwerk über den Tisch gezogen wurde, wär das wenigstens ein Vorteil.
              Gruß, Rob

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