Hallo, liebe Forumsmitglieder,
ich bin Anku66, 48 Jahre alt. Ich habe mich für meinen Mann hier angemeldet, weil er ein Problem mit seiner Prostata hat und wir dazu Austausch und Rat suchen, er selbst aber so gar nicht der Forumsleser und -schreiber ist.
Mein Mann wird im Mai 52 Jahre alt. Seit eineinhalb Jahren weiß er, daß er Diabetes Typ II a hat, seitdem nimmt er früh und abends je 500 mg Metformin, ansonsten nimmt er keine Medikamente. Sein Diabetes ist inzwischen gut eingestellt, sein HbA1c ist im Normbereich. Er ist normalgewichtig, ernährt sich vernünftig und macht viel Sport, allerdings ist er Raucher. Eine familiäre Vorbelastung mit Prostata-Ca besteht nicht. Er hat bisher auch keinerlei Beschwerden, die auf eine krankhafte Veränderung der Prostata hinweisen könnten.
Anläßlich seiner regelmäßigen vierteljährlichen Diabetes-Checks bei unserer Hausärztin wurde im September 2013 erstmals vorsorglich auch der PSA-Wert bestimmt. Er lag damals bei 1,8 µg/l und damit im altersspezifischen Referenzrahmen, weitere Maßnahmen erfolgten nicht. Die zweite vorsorgliche PSA-Wert-Bestimmung erfolgte am 27.01.2015. Dieses Mal lag er bei 3,0 µg/l und somit zwar immer noch im altersspezifischen Referenzrahmen, aber wegen des aus ihrer Sicht bedenklichen Anstiegs des Wertes überwies unsere Hausärztin meinen Mann zum Urologen, zur Abklärung und ggf. Weiterbehandlung.
Die urologische Erstuntersuchung fand am Dienstag dieser Woche statt. DRU und TRUS ergaben eine 24 g schwere, somit nicht krankhaft vergrößerte Prostata ohne Konsistenzunregelmäßigkeiten. Der am 27.01.2015 gemessene Gesamt-PSA-Wert liegt somit zwar noch im altersspezifischen Normbereich, aber sowohl die PSA-Dichte, als auch die PSA-Anstiegsgeschwindigkeit sind auffällig hoch. Es werde, so der Urologe im Auswertungsgespräch, nun nochmals eine PSA-Wert-Bestimmung erfolgen, nächste Woche Dienstag könnten wir dann anrufen und das Ergebnis erfragen. Der PSA-Wert sollte dann möglichst deutlich niedriger sein als 3,0 µg/l. Liege er niedriger, so ca. bei 2,0 µg/l, dann müsse nur in etwa einem halben Jahr eine nochmalige Kontrolle erfolgen. Liege er aber wieder bei 3,0 µg/l oder sogar höher, dann müsse das weiter abgeklärt werden, indem unter Ultraschallkontrolle einige Gewebeproben aus der Prostata entnommen und diese anschließend untersucht würden. Mein Mann solle sich nun also zur Blutabnahme begeben, damit der PSA-Wert inkl. einiger untersetzender Werte bestimmt werden kann, außerdem werde der Blutgerinnungswert gleich mit bestimmt, damit vor Entnahme der Gewebeproben nicht noch mal Blut genommen werden müsse.
Anschließend, also nach DRU, TRUS und kurzem Arztgespräch, erfolgte dann die Blutabnahme.
Wir haben uns im Internet ausführlich zu der Thematik belesen. Im Ergebnis haben wir Probleme mit der Verfahrensweise des Urologen und mit der Schnelligkeit, mit der er zur Stanzbiopsie kommen will.
- Da ist einmal die Tatsache, daß der PSA-Wert aus dem am Dienstag abgenommenen Blut in einem anderen Labor bestimmt wird, als die beiden bisherigen Werte in 09/2013 (1,8 µg/l) und 01/2015 (3,0 µg/l). Das alleine birgt schon das Risiko von Abweichungen und bedingt somit Zweifel hinsichtlich der Vergleichbarkeit der Werte. Eigentlich sollten doch zunächst mindestens drei PSA-Werte über einen mehrmonatigen Zeitraum im selben Labor bestimmt werden, um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erzielen, oder?
- Dann liest man überall, daß sowohl eine DRU, als auch eine TRUS-Untersuchung der Prostata den PSA-Wert für mehrere Tage erheblich erhöhen können und daß die Blutentnahme zur PSA-Wert-Bestimmung deshalb unbedingt vor diesen Untersuchungen erfolgen sollte. Da die Blutabnahme bei meinem Mann aber nach diesen beiden Untersuchungen vorgenommen wurde, steht für uns vornherein die Aussagekraft der zu bestimmenden PSA-Werte in Frage.
- Die Möglichkeit des Vorliegens einer akuten oder chronischen Prostatitis oder anderer möglicher Erkrankungen, die auch zu einem Anstieg des PSA-Wertes führen könnten, kam beim Urologen überhaupt nicht zur Sprache. Auch wurde nicht abgefragt, ob irgendwelche sonstigen Einwirkungen vorliegen, die den PSA-Wert verfälschen könnten (z. B. Fahrradfahren).
Erschwerend kam hinzu, daß die Chemie zwischen meinem Mann und dem Urologen leider von vornherein nicht gestimmt hat, sie lagen einfach nicht auf einer Wellenlänge. Der Arzt hat meinem Mann gar nicht richtig zugehört und ihm auch nur das absolut Nötigste erklärt. Letztlich hatten wir das Gefühl, daß hier nur ein festgelegtes Programm abgespult wird, das zwangsläufig auf eine schnellstmögliche Biopsie hinausläuft, ohne daß die individuelle Situation irgendeine Rolle spielt. Ergebnis: Eigentlich will mein Mann da am liebsten gar nicht mehr hin.
Da wir nicht möchten, daß in Abhängigkeit von diesem einen, mit den genannten Zweifeln behafteten PSA-Wert vom Dienstag dann direkt eine Stanzbiopsie durchgeführt wird, haben wir uns nun entschlossen, daß mein Mann zeitnah (und möglichst ohne vorherige mechanische Einwirkungen auf die Prostata und sonstige Störfaktoren) nochmals eine PSA-Wert-Bestimmung in dem Labor vornehmen lassen wird, in dem bereits seine beiden vorherigen Werte bestimmt wurden, und im Zuge dessen möglichst auch den Anteil des freien PSA bestimmen lassen wird. Dann haben wir hoffentlich drei Gesamt-PSA-Werte, die miteinander vergleichbar sind, und den Wert des freien PSA, so daß der PSA-Quotient ermittelt werden kann.
Sodann würden wir mit allen uns bis dahin zur Verfügung stehenden Werten ggf. doch lieber noch einen anderen Urologen aufsuchen, um uns eine Zweitmeinung einzuholen und bestenfalls auch die Weiterbehandlung dort vornehmen zu lassen. Denn wir können uns nicht vorstellen, daß mein Mann bei einer so komplexen und vielschichtigen Problematik wie einem möglichen Prostata-Ca, bei der man (zumindest subjektiv gesehen) schon bei der Diagnostik und erst recht bei der Therapie schlimmstenfalls alles falsch, aber bestenfalls auch alles richtig machen kann, in Behandlung bei einem Arzt sein soll, zu dem er nicht das nötige Vertrauen aufbringen kann.
Sollten sich der PSA-Anstieg und/oder die PSA-Dichte im Ergebnis der nochmaligen, dritten Messung im selben Labor als bedenklich bestätigen und/oder auch der PSA-Quotient Anlaß zur Sorge geben, müßte die Biopsie wohl der nächste Schritt sein, das haben wir uns zwischenzeitlich schon klargemacht. Wir haben auch hierzu schon viel über das Ob und Wie und auch über das Für und Wider gelesen, und das wirft natürlich nun weitere Fragen auf.
In dieser Situation würden wir uns nun sehr über einen Austausch und Rat freuen.
Sind wir vielleicht zu kritisch, was den Urologen betrifft? Macht er vielleicht doch alles richtig, und wir sehen das nur falsch?
Gibt es Dinge im Rahmen der Diagnostik, auf die wir selbst noch nicht gestoßen sind, die wir aber unbedingt beachten sollten?
Hat evtl. jemand einen Rat für uns bezüglich der konkreten Durchführung der Biopsie, so sie sich erforderlich macht? Man liest so viel über mögliche Verfahren... Was wäre denn hier das Verfahren der Wahl? Die "normale" TRUS-gesteuerte Biopsie? Oder doch lieber eine MRT-gestützte Biopsie? Oder gar eine unter Nutzung von cTRUS/ANNA? Biopsie beiom niedergelassenen Urologen, oder doch lieber in einer urologischen Klinik? Wir sind mit diesen vielen Fragen trotz - oder vielleicht gerade wegen - unserer ausführlichen Internetrecherche gerade etwas überfordert und für jeden Hinweis dankbar.
Ich bitte um Nachsicht dafür, daß dieser Beitrag so lang geworden ist. Es war so viel zu berichten jetzt beim ersten Mal.
Liebe Grüße
Anku66
ich bin Anku66, 48 Jahre alt. Ich habe mich für meinen Mann hier angemeldet, weil er ein Problem mit seiner Prostata hat und wir dazu Austausch und Rat suchen, er selbst aber so gar nicht der Forumsleser und -schreiber ist.
Mein Mann wird im Mai 52 Jahre alt. Seit eineinhalb Jahren weiß er, daß er Diabetes Typ II a hat, seitdem nimmt er früh und abends je 500 mg Metformin, ansonsten nimmt er keine Medikamente. Sein Diabetes ist inzwischen gut eingestellt, sein HbA1c ist im Normbereich. Er ist normalgewichtig, ernährt sich vernünftig und macht viel Sport, allerdings ist er Raucher. Eine familiäre Vorbelastung mit Prostata-Ca besteht nicht. Er hat bisher auch keinerlei Beschwerden, die auf eine krankhafte Veränderung der Prostata hinweisen könnten.
Anläßlich seiner regelmäßigen vierteljährlichen Diabetes-Checks bei unserer Hausärztin wurde im September 2013 erstmals vorsorglich auch der PSA-Wert bestimmt. Er lag damals bei 1,8 µg/l und damit im altersspezifischen Referenzrahmen, weitere Maßnahmen erfolgten nicht. Die zweite vorsorgliche PSA-Wert-Bestimmung erfolgte am 27.01.2015. Dieses Mal lag er bei 3,0 µg/l und somit zwar immer noch im altersspezifischen Referenzrahmen, aber wegen des aus ihrer Sicht bedenklichen Anstiegs des Wertes überwies unsere Hausärztin meinen Mann zum Urologen, zur Abklärung und ggf. Weiterbehandlung.
Die urologische Erstuntersuchung fand am Dienstag dieser Woche statt. DRU und TRUS ergaben eine 24 g schwere, somit nicht krankhaft vergrößerte Prostata ohne Konsistenzunregelmäßigkeiten. Der am 27.01.2015 gemessene Gesamt-PSA-Wert liegt somit zwar noch im altersspezifischen Normbereich, aber sowohl die PSA-Dichte, als auch die PSA-Anstiegsgeschwindigkeit sind auffällig hoch. Es werde, so der Urologe im Auswertungsgespräch, nun nochmals eine PSA-Wert-Bestimmung erfolgen, nächste Woche Dienstag könnten wir dann anrufen und das Ergebnis erfragen. Der PSA-Wert sollte dann möglichst deutlich niedriger sein als 3,0 µg/l. Liege er niedriger, so ca. bei 2,0 µg/l, dann müsse nur in etwa einem halben Jahr eine nochmalige Kontrolle erfolgen. Liege er aber wieder bei 3,0 µg/l oder sogar höher, dann müsse das weiter abgeklärt werden, indem unter Ultraschallkontrolle einige Gewebeproben aus der Prostata entnommen und diese anschließend untersucht würden. Mein Mann solle sich nun also zur Blutabnahme begeben, damit der PSA-Wert inkl. einiger untersetzender Werte bestimmt werden kann, außerdem werde der Blutgerinnungswert gleich mit bestimmt, damit vor Entnahme der Gewebeproben nicht noch mal Blut genommen werden müsse.
Anschließend, also nach DRU, TRUS und kurzem Arztgespräch, erfolgte dann die Blutabnahme.
Wir haben uns im Internet ausführlich zu der Thematik belesen. Im Ergebnis haben wir Probleme mit der Verfahrensweise des Urologen und mit der Schnelligkeit, mit der er zur Stanzbiopsie kommen will.
- Da ist einmal die Tatsache, daß der PSA-Wert aus dem am Dienstag abgenommenen Blut in einem anderen Labor bestimmt wird, als die beiden bisherigen Werte in 09/2013 (1,8 µg/l) und 01/2015 (3,0 µg/l). Das alleine birgt schon das Risiko von Abweichungen und bedingt somit Zweifel hinsichtlich der Vergleichbarkeit der Werte. Eigentlich sollten doch zunächst mindestens drei PSA-Werte über einen mehrmonatigen Zeitraum im selben Labor bestimmt werden, um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erzielen, oder?
- Dann liest man überall, daß sowohl eine DRU, als auch eine TRUS-Untersuchung der Prostata den PSA-Wert für mehrere Tage erheblich erhöhen können und daß die Blutentnahme zur PSA-Wert-Bestimmung deshalb unbedingt vor diesen Untersuchungen erfolgen sollte. Da die Blutabnahme bei meinem Mann aber nach diesen beiden Untersuchungen vorgenommen wurde, steht für uns vornherein die Aussagekraft der zu bestimmenden PSA-Werte in Frage.
- Die Möglichkeit des Vorliegens einer akuten oder chronischen Prostatitis oder anderer möglicher Erkrankungen, die auch zu einem Anstieg des PSA-Wertes führen könnten, kam beim Urologen überhaupt nicht zur Sprache. Auch wurde nicht abgefragt, ob irgendwelche sonstigen Einwirkungen vorliegen, die den PSA-Wert verfälschen könnten (z. B. Fahrradfahren).
Erschwerend kam hinzu, daß die Chemie zwischen meinem Mann und dem Urologen leider von vornherein nicht gestimmt hat, sie lagen einfach nicht auf einer Wellenlänge. Der Arzt hat meinem Mann gar nicht richtig zugehört und ihm auch nur das absolut Nötigste erklärt. Letztlich hatten wir das Gefühl, daß hier nur ein festgelegtes Programm abgespult wird, das zwangsläufig auf eine schnellstmögliche Biopsie hinausläuft, ohne daß die individuelle Situation irgendeine Rolle spielt. Ergebnis: Eigentlich will mein Mann da am liebsten gar nicht mehr hin.
Da wir nicht möchten, daß in Abhängigkeit von diesem einen, mit den genannten Zweifeln behafteten PSA-Wert vom Dienstag dann direkt eine Stanzbiopsie durchgeführt wird, haben wir uns nun entschlossen, daß mein Mann zeitnah (und möglichst ohne vorherige mechanische Einwirkungen auf die Prostata und sonstige Störfaktoren) nochmals eine PSA-Wert-Bestimmung in dem Labor vornehmen lassen wird, in dem bereits seine beiden vorherigen Werte bestimmt wurden, und im Zuge dessen möglichst auch den Anteil des freien PSA bestimmen lassen wird. Dann haben wir hoffentlich drei Gesamt-PSA-Werte, die miteinander vergleichbar sind, und den Wert des freien PSA, so daß der PSA-Quotient ermittelt werden kann.
Sodann würden wir mit allen uns bis dahin zur Verfügung stehenden Werten ggf. doch lieber noch einen anderen Urologen aufsuchen, um uns eine Zweitmeinung einzuholen und bestenfalls auch die Weiterbehandlung dort vornehmen zu lassen. Denn wir können uns nicht vorstellen, daß mein Mann bei einer so komplexen und vielschichtigen Problematik wie einem möglichen Prostata-Ca, bei der man (zumindest subjektiv gesehen) schon bei der Diagnostik und erst recht bei der Therapie schlimmstenfalls alles falsch, aber bestenfalls auch alles richtig machen kann, in Behandlung bei einem Arzt sein soll, zu dem er nicht das nötige Vertrauen aufbringen kann.
Sollten sich der PSA-Anstieg und/oder die PSA-Dichte im Ergebnis der nochmaligen, dritten Messung im selben Labor als bedenklich bestätigen und/oder auch der PSA-Quotient Anlaß zur Sorge geben, müßte die Biopsie wohl der nächste Schritt sein, das haben wir uns zwischenzeitlich schon klargemacht. Wir haben auch hierzu schon viel über das Ob und Wie und auch über das Für und Wider gelesen, und das wirft natürlich nun weitere Fragen auf.
In dieser Situation würden wir uns nun sehr über einen Austausch und Rat freuen.
Sind wir vielleicht zu kritisch, was den Urologen betrifft? Macht er vielleicht doch alles richtig, und wir sehen das nur falsch?
Gibt es Dinge im Rahmen der Diagnostik, auf die wir selbst noch nicht gestoßen sind, die wir aber unbedingt beachten sollten?
Hat evtl. jemand einen Rat für uns bezüglich der konkreten Durchführung der Biopsie, so sie sich erforderlich macht? Man liest so viel über mögliche Verfahren... Was wäre denn hier das Verfahren der Wahl? Die "normale" TRUS-gesteuerte Biopsie? Oder doch lieber eine MRT-gestützte Biopsie? Oder gar eine unter Nutzung von cTRUS/ANNA? Biopsie beiom niedergelassenen Urologen, oder doch lieber in einer urologischen Klinik? Wir sind mit diesen vielen Fragen trotz - oder vielleicht gerade wegen - unserer ausführlichen Internetrecherche gerade etwas überfordert und für jeden Hinweis dankbar.
Ich bitte um Nachsicht dafür, daß dieser Beitrag so lang geworden ist. Es war so viel zu berichten jetzt beim ersten Mal.
Liebe Grüße
Anku66
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