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    Was ist ein Mitglied ?

    Vorab dies.

    Nach wie vor bin ich Mitglied der SHG-Prostatakrebs-Rhein-Neckar. Irgendwann hat sich jemand aufgeschwungen, Selbsthilfegruppen unter dem Namen BPS zu vereinen. Nach dem, was ich nun erneut lesen durfte, kann ein Mitglied einer SHG, obwohl es diese ohne Mitglieder nicht geben würde, niemals Mitglied eines Bundesverbandes sein, weil das eben in den Statuten von vorn herein ausgeschlossen wurde. Warum eigentlich? Vielleicht, weil dann zu viele mitreden wollten. Mein jetziger Eindruck ist nun aber in der Tat auch noch, dass für mich ein BPS absolut überflüssig ist. Geholfen haben mir die Freunde der ersten Stunde in der hiesigen SHG für Prostatakrebs, und die tun es auch heute noch, so wie es ein Uwe Peters damals demonstriert hat. Das war noch das, was ich unter Berufung zur Selbsthilfe verstehe. Inzwischen wird gerungen, wer was und wo tun darf oder besser nicht. Ich fühle mich zumindest vom BPS nicht als das wahrgenommen, was einem Mitglied eines Mitgliedes zuteil werden hätte kommen sollen, und zwar schlicht unter dem Gesichtspunkt letztlich dazuzugehören. Weit gefehlt!

    „Ein Steinhaufen hört auf, ein Steinhaufen zu sein, sobald ein einziger Mensch ihn betrachtet, der das Bild einer Kathedrale in sich trägt.“
    (Antoine de Saint-Exupéry, 1900-1944)

    Gruß Harald

    #2
    Hallo Harald,

    Mitgliedschaften Kraft eigener Erklärung gibt es nicht. Jeder eingetragene Verein hat eine Satzung, in der u. a. festgelegt ist, wer Mitglied sein kann. So etwas heißt in der Juristerei "Satzungsrecht" und ist gleichrangig z. B. dem BGB. Die Mitgliedschaft muss die Vorgaben gemäß der Satzung erfüllen und muss beantragt werden.

    Wer beim BPS Mitglied sein und werden kann, steht im Abschnitt 2, § 5 der Satzung, nachzulesen hier: http://www.prostatakrebs-bps.de/imag...tzung_2012.pdf. Der Paragraph lautet in der aktuellen Fassung der Satzung von 2012:

    2. Abschnitt: Mitgliedschaft

    § 5 - Formen der Mitgliedschaft

    1. Der BPS hat ordentliche Mitglieder, Ehrenmitglieder und Fördermitglieder.

    2. Ordentliches Mitglied kann nur eine aus mindestens drei von Prostatakrebs betroffenen Personen bestehende Prostatakrebs-Selbsthilfegruppe sein.

    3. Jeder Personenverband, der auf überregionaler Ebene Aufgaben des BPS wahrnimmt, kann als ordentliches Mitglied in den BPS aufgenommen werden, sofern dessen Zwecksetzung der Satzung
    des BPS nachfolgt, und er sich der Schiedsgerichtsbarkeit des BPS unterwirft. Jedem Personenverband (Landes- und Regionalverband) steht ungeachtet seiner Mitgliederzahl grundsätzlich ein Delegierter als Grundmandat für den Verband zu, sofern dieser nicht anderweitig antrags- und stimmberechtigt ist. Mehrfachvertretungen sind ausgeschlossen. Über die Bildung einer überregionalen Gruppierung ist im Vorfeld das Einvernehmen mit dem Erweiterten Vorstand des BPS herzustellen.

    4. Einer Person, die sich um die Vereins- oder Selbsthilfegruppenarbeit besonders verdient gemacht hat, kann neben anderen Formen der Ehrung die Ehrenmitgliedschaft verliehen werden. Das Nähere regelt eine von der Mitgliederversammlung zu beschließende Ehrenordnung.

    5. Natürliche oder juristische Personen, die die Voraussetzungen für eine ordentliche Mitgliedschaft nicht erfüllen, können dem BPS als beitragspflichtiges Fördermitglied beitreten.
    ___

    Du bist – wie Du sehr richtig feststellst – Mitglied in einer dem BPS angeschlossenen Selbsthilfegruppe, nämlich der Gruppe Rhein-Neckar, das ist alles. Welche Rechte und Pflichten sich für Dich daraus ergeben (sie dürften überschaubar sein), ist der Satzung dieser SHG (so sie denn ein e. V. ist, wovon ich ausgehe) zu entnehmen, die ich aber nicht kenne. Mitglied des BPS bist Du damit nicht, auch wenn Du es vielleicht gerne wärst.

    Dir scheint aber vorzuschweben, dass jedes Mitglied einer SHG automatisch auch Mitglied des BPS sei. Daraus würde sich ergeben, dass der BPS für seine Mitgliederversammlungen ein kleines Fußballstadion anmieten und mal eben für >4.600 Menschen (ganz grobe Schätzung; 230 SHGn à 20 Teilnehmer) die Reise- und Unterbringungskosten (konservativ geschätzt 400,- € pro Person, also >1.840.000 €) aufzubringen hätte. Auf die diesbezüglichen Gespräche mit der DKH wäre ich gespannt.

    Du forderst indirekt vom BPS (also von der "Zentrale") für Dich eine Individualbetreuung ein. Ich bitte um nähere Erläuterung, wie Du Dir das vorstellst. Gemäß Vorstellung der "Zentrale" wird diese Aufgabe von den SHGn wahrgenommen, die dafür von der "Zentrale" mit Geld- und Sachmitteln unterstützt werden.

    Mit dem BPS ist es wohl wie mit dem Testosteron: Erst wenn mann es nicht mehr hat, merkt mann, was er daran hatte.

    Ich bemühe hier mal die Analogie zur Politik:

    Wahlkreis Selbsthilfegruppe
    Direkt gewählter Bundestagsabgeordneter
    (Vertreter des Wahlkreises im Bundestag)
    SHG-Leiter, ggf. Stellvertreter
    Bundestag Mitgliederversammlung
    Bundesregierung Vorstand des BPS
    Bundesrat ~ erweiterter Vorstand
    Du bist zwar Mitglied des deutschen Volkes und hast in Deinem Wahlkreis ein Stimmrecht, aber das macht Dich nicht automatisch zum Mitglied des Bundestages (MdB).

    Ralf

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      #3
      Lieber geschätzter Ralf,

      Du hast Mühe und Zeit für mich investiert, wofür ich mich aufrichtig bedanke. Die Satzung des BPS ist hieb- und stichfest.

      Zitat von RalfDm
      Mitglied des BPS bist Du damit nicht, auch wenn Du es vielleicht gerne wärst.
      Diesen Ehrgeiz, lieber Ralf, hatte ich nie, und nach den negativen haarsträubenden Erfahrungen gerade in den letzten Jahren, insbesondere mit dem Vorsitzenden dieses Verbandes, schätze ich mich glücklich, dass dieser Kelch an mir vorüber gegangen ist.

      Zitat von RalfDm
      Du forderst indirekt vom BPS (also von der "Zentrale") für Dich eine Individualbetreuung ein.
      Dann habe ich mich wohl mißverständlich ausgedrückt. Was ich aber wohl ausdrücken wollte, ist die Tatsache, dass jedes Mitglied der Mitglieder des BPS ein Individuum ist, das man sehr wohl auch indirekt als Mitglied respektieren sollte. Genau das ist in den letzten Jahren zu kurz gekommen. Auch ein/e Bundeskanzler/rin findet hin und wieder noch den Weg zum Bürger. Der Vorsitzende des BPS hat jedoch jeden Kontakt zur Basis vermissen lassen. Das war früher anders, und sicher nicht, weil es früher weniger Selbsthilfegruppen gab. Nein, es war die Person, die dahinter stand. Wer über den Wolken schwebt, verliert leicht die Bodenhaftung, und dem kommt auch abhanden, was guter Stil im Umgang mit anderen Menschen ist.

      Zitat von RalfDm
      Mit dem BPS ist es wohl wie mit dem Testosteron: Erst wenn mann es nicht mehr hat, merkt mann, was er daran hatte.
      Den BPS würde ich sicher nicht vermissen, mein leider arg geschrumpftes Testosteron dagegen sehr. Möge der BPS, dem wir dieses Forum verdanken, und in dem vor langer Zeit auch mal der Herr Vorsitzende sich zu Wort meldete, den vielen Selbsthilfegruppen als Sammelbecken erhalten bleiben. Ich bleibe Forumsbenutzer, weil ich dem Forum viel verdanke, und ich werde versuchen, so lange mir das gesundheitlich möglich ist, von dem erhaltenen Wissen noch möglichst viel an Betroffene weiterzugeben. In diesem Sinne.

      "Es gibt zwei Arten, sein Leben zu leben: entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles ein Wunder. Ich glaube an Letzteres"
      (Albert Einstein)

      Herzliche Grüße aus der Vorderpfalz

      Harald

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        #4
        BPS und Testosteron

        Zitat von RalfDm Beitrag anzeigen
        Mit dem BPS ist es wohl wie mit dem Testosteron: Erst wenn mann es nicht mehr hat, merkt mann, was er daran hatte...
        Eine interessante Hypothese – wäre es wirklich so? Also nicht das mit dem Testosteron, das ist unstrittig, aber mit dem BPS? Würden wir ihn vermissen, wenn es ihn nicht gäbe? Damit meine ich nicht die regionalen Selbsthilfegruppen, die ja unabhängig vom BPS existieren. In vielen anderen Ländern gibt es so einen starken Dachverband nicht. Sind die betroffenen Männer dort schlechter dran? Das würde mich interessieren und eine Studie wert. So sicher, wie es Ralf da spontan formuliert hat, wäre ich momentan nicht.
        Who'll survive and who will die?
        Up to Kriegsglück to decide

        Kommentar


          #5
          Hallo LowRoad,

          zunächst mal – ich halte an meinem Axiom fest (Wikipedia: "Ein Axiom ist ein Grundsatz einer Theorie, einer Wissenschaft oder eines axiomatischen Systems, der innerhalb dieses Systems nicht begründet oder deduktiv abgeleitet wird."). Es ist aber offensichtlich, dass es auch in diesem Forum und außerhalb von ihm Männer gibt – ich will jetzt keine Namen nennen – denen der Nutzen des BPS partout nicht einleuchtet.
          Der Vorschlag an diese Männer, sich doch einmal den letzten Geschätsbericht von 2013 zu Gemüte zu führen (der für 2014 ist noch nicht erschienen, das wird traditionsgemäß zur nächsten Mitgliederversammlung im Juni geschehen), ist wahrscheinlich dann und deswegen nicht zielführend, wenn und weil sie eben meinen, es besser zu wissen, wie die zweitgrößte Selbsthilfeorganisation zum Prostatakrebs der Welt zu führen und zu organisieren ist, was diese Organisation tun sollte bzw. was sie nicht tun sollte. Sie stellen gewissermaßen die "außerparlamentarische Opposition" des BPS dar.
          Aber mal ein ganz simpler Hinweis: Ohne den BPS könnten wir diese Diskussion jetzt gar nicht führen. Dies ist zwar das "gemeinsame Forum von BPS und KISP, aber KISP allein könnte dieses Forum schon aus finanziellen Gründen nicht betreiben.
          Mal zwei Frage an Dich und zu meinem Verständnis:
          • Wer sollen die "regionalen Selbsthilfegruppen" sein, "die ja unabhängig vom BPS existieren"?
          • Woran würdest Du es festmachen, ob Männer in Ländern ohne starken Dachverband besser, schlechter oder ebensogut dran sind wie die in Deutschland?
            Mein Eindruck ist jedenfalls, dass die in der Prostatakrebs-Selbsthilfe Aktiven in anderen Ländern froh wären, wenn einen so starken Dachverband hätten wie die Deutschen.

          Es dürfen sich übrigens gerne mehr Leute an dieser Diskussion beteiligen!

          Ralf

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            #6
            Zitat von RalfDm
            Ohne den BPS könnten wir diese Diskussion jetzt gar nicht führen. Dies ist zwar das "gemeinsame Forum von BPS und KISP, aber KISP allein könnte dieses Forum schon aus finanziellen Gründen nicht betreiben.
            Das darf man wohl so sehen. Deshalb habe ich ja schon das ausgedrückt:

            Zitat von Harald_1933
            Möge der BPS, dem wir dieses Forum verdanken, und in dem vor langer Zeit auch mal der Herr Vorsitzende sich zu Wort meldete, den vielen Selbsthilfegruppen als Sammelbecken erhalten bleiben.
            Lassen wir doch alles so wie es ist und den vielen Ratsuchenden wird weiterhin diese ansonsten sehr komfortable und durchaus anspruchsvolle Plattform geboten.

            "Wir haben nicht positiv, wir haben ehrlich zu sein"
            (Friedrich Dürrenmatt]

            Gruß Harald

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              #7
              Zitat von RalfDm Beitrag anzeigen
              Es dürfen sich übrigens gerne mehr Leute an dieser Diskussion beteiligen!

              Ralf
              Als Leiter der Selbsthilfegruppe PK Rhein-Neckar möchte ich das gerne aufgreifen:

              Brauchen unser Verein und damit unsere Betroffene den BPS?

              Kurzgesagt: JA!

              Längergesagt:
              Außerhalb unseres Vereins macht sich fast kein Mensch eine Vorstellung, was eine große Gruppe wie unsere kostet. Obwohl alles ehrenamtlich geschieht und so manches auch als Sachspende verbucht werden kann, kosten Papier, Toner, Telefon, Flyer, Rundbrief, Website, Miete, Mitgliederversammlung, weitergehende Versicherungen, Schulungen außerhalb des BPS etc. bares Geld. Dies müssen wir finanzieren mittels Spenden und einer jährlichen Pauschalförderung durch BPS und GKV. Natürlich könnten wir das Geld auch anders besorgen. Dazu müssten wir erst entsprechende Sponsoren aquirieren und auch pflegen. Dies wäre ein deutlich höherer Zeitbedarf als die Pauschalförderung. Alle 3 Vorstände haben so ganz nebenbei auch noch einen Beruf. Da nimmt uns der BPS viel Arbeit ab. Und Zeit, die wir für unsere Betroffene aufbringen können, ist unbezahlbar.

              Weiterhin ist es wichtig für die zukünftige Vereinsführung und die Beratung, jüngere Betroffene heranzuführen. Dafür bietet der BPS ausreichend Seminare an, die für uns kostenlos sind. Und so mancher alter Hase tut auch gut daran, ab und zu teilzunehmen. Wir können uns auch aus einem Referenten-Pool des BPS bedienen.

              Heutzutage muss man sich absichern. Schnell hat man einen Fehler gemacht. Hier erhalten wir Rechtsberatung und sind vom BPS entsprechend versichert.

              Es ist natürlich nicht alles Gold, was glänzt. Wir haben selbstverständlich auch Reibungspunkte mit dem BPS. Aber der BPS ist demokratisch organisiert. Wenn der Mehrheit die Arbeit oder das Gesicht des Vorstandes nicht gefällt, dann wird er abgewählt.

              Sollte Jemand Einfluss im BPS nehmen wollen, so ist dies ganz einfach:
              Gründe eine eigene SHG als Verein, trete mit dem Verein dem BPS bei und bewerbe dich als Vorstand. Oder ist das zuviel Arbeit? Hier schreiben ist ganz einfach.

              Zum Schluss:
              Mich hat noch Niemand vom BPS-Vorstand jemals gemaßregelt oder auch nur auf Dinge hingewiesen, die ich zu unterlassen habe oder besser zu tun habe. Ich werde auch in Zukunft unseren Verein so führen wie es uns (den Betroffenen) passt. Ich bin nur meinen Mitgliedern Rechenschaft schuldig, auch bei der Wahl des nächsten BPS-Vorstandes. Ob ich mit dem momentanen Vorstand einverstanden bin, spielt hier an dieser Stelle keine Rolle.

              Liebe Grüße aus dem frühlingshaften Mannheim
              Günter
              "Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun"
              Johann Wolfgang von Goethe

              Meine Geschichte unter myProstate

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                #8
                Lieber Günter,

                hab Dank für dieses klare Bekenntnis zum BPS. Noch mehr Dank gebührt Dir aber für Deine ausführlichen Beschreibungen zu dem ganzen Drum und Dran, welches neben der Führung einer SHG auch die finanziellen Belange angeht. Gut erinnere ich mich noch an das Jahr 2001, als selbst kopierte und zusammengeheftete Beschreibungen zu den Therapiemöglichkeiten eines Prostatakarzinoms für kleine Spendengelder abgegeben wurden.

                Zitat von Günter55
                Ob ich mit dem momentanen Vorstand einverstanden bin, spielt hier an dieser Stelle keine Rolle.
                Um ehrlich zu sein, ist es ja eigentlich auch nicht der BPS, sondern der Mensch an der Spitze des Verbandes, der meinen Frust ausgelöst hat. Er ist eben nicht mehr das Vorbild, das er für mich einmal war. Auch mit Hansjörg war ich nicht immer einverstanden. Trotzdem haben wir uns immer wieder zusammengerauft. Wir sind uns in den letzten Monaten mehrfach über den Weg gelaufen, und ich durfte erleben, wie Du und Deine Mithelfer auch mal wieder am Wochenende Patienten mit Rat und Tat zur Seite gestanden seid. Und das alles Jahr um Jahr und immer wieder. Es ist dieses Sendungsbewußtsein, was erforderlich ist, um das auszuhalten und um sich immer wieder zu motivieren. Das ist eigentliche Geheimnis um Selbsthilfegruppen. Einer für Alle und Alle für Einen. Chapeau!

                "Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse"
                (Friedrich Nietzsche)

                Herzliche Grüße

                Harald

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                  #9
                  Zitat von Günter55 Beitrag anzeigen
                  Als Leiter der Selbsthilfegruppe PK Rhein-Neckar möchte ich das gerne aufgreifen:

                  Sollte Jemand Einfluss im BPS nehmen wollen, so ist dies ganz einfach:
                  Gründe eine eigene SHG als Verein, trete mit dem Verein dem BPS bei und bewerbe dich als Vorstand. Oder ist das zuviel Arbeit? Hier schreiben ist ganz einfach.

                  Liebe Grüße aus dem frühlingshaften Mannheim
                  Günter
                  Hallo Günther,

                  es gibt für die Arbeit als Vorstandsmitglied noch einen weiteren begrenzenden Faktor: die eigene Gesundheit!!!! Also so einfach wie Du es uns glauben machen
                  möchtest, ist das leider nicht.

                  Du kannst ja einmal hinterfragen, warum es den Arbeitskreis des BPS nicht mehr gibt und der sich AKfPK nannte, obwohl es sogar für ihn im Forum einen Hauptpfad gibt:
                  "Fortgeschrittener Prostatakrebs
                  Mitteilungen des BPS Arbeitskreises "Fortgeschrittener Prostatakrebs" - Zum fortgeschrittenen Prostatakrebs gibt es immer wieder neue Studien und hoffnungsvolle Therapie-Ansätze. Hier können sie nachgefragt, vorgestellt und diskutiert werden."

                  Ich bin da rausgegangen, weil die Arbeitsanforderungen für mich zu hoch angesetzt wurden. Wiederum dem Problem geschuldet mit der Arbeitskraft im normalen Leben auskommen zu müssen.

                  Als ich 2011 das erste Mal an einer Mitgliederversammlung teilnahm, hat mich Günter Feick angesprochen, ob ich mich in den Vorstand wählen lassen würde. Ich habe abgelehnt und habe ihm durchaus meinen Respekt für seinen Einsatz ausgesprochen. Für alle anderen Vorstandsmitglieder gilt das selbe.
                  Damals habe ich intuitiv abgelehnt, ohne zu Wissen, was da an Arbeit anfällt. Heute habe ich eine Vorstellung davon, könnte es nicht leisten und bin aber trotzdessen unzufrieden, weil es u.a. keinen AKfPK mehr gibt.
                  Ich weiß, der Vorstand kann es nicht selber machen, es müssen Leute her, die noch genügend Kraft haben, es zu machen. Aber wo sind die? In meiner SHG für Schwerbetroffene erlebe ich es, dass Betroffene nicht mehr erscheinen, weil sie zu krank sind.

                  Und wenn ich mir das BPS Ziel Nr. 1 (Stand: Juli 2013) ansehe, dann reicht es nicht zu wollen, sondern es muss getan werden:

                  "Priorität 1. Ein medizinisches Kompetenznetz für Schwerstbetroffene
                  Nach dem Vorbild der in Deutschland bereits bestehenden 19 Medizinischen Kompetenznetze für chronische Erkrankungen soll ein Kompetenznetz für Männer mit fortgeschrittenem Prostatakrebs entstehen. Damit sollen alle Möglichkeiten und Potentiale erschlossen werden im Kampf gegen das Leiden dieser Männer."

                  Ich hoffe sehr, auch in eigenem Interesse, dass es hier Fortschritte gibt.

                  MalteR
                  Leiter der SHG Prostatakrebs Schwerbetroffene Bremen

                  Kommentar


                    #10
                    Lieber Malte!

                    Vielen Dank für deine Antwort. Über den AKfPK muss ich nicht nachfragen, ich war selbst Mitglied dieses Kreises. Ich bin bei der MV in Hannover beigetreten, da Rudolf sehr begeistert einen erweiterten Kreis in den Erfahrungsaustausch einschließen wollte, und bin nach der MV in Würzburg nach der gemeinsamen Runde mit Günter Feick wieder ausgetreten. Dabei habe ich auch kurz dich kennengelernt. Mir wurde klar, dass ein Kampf mit dem BPS oder seinem Vorstand nur Kraft kostet und wenig bringt. Hier wollte der BPS eine starke Kontrolle ausüben und ganz ehrlich: So mancher Teilnehmer am AK war dem Vorstand nicht genehm. Als Schwerbetroffener weiß ich also sowohl, was es bedeutet die eigene Krankheit im Griff zu behalten, und anderseits eine SHG zu leiten.

                    Ich habe aber in meinem Post von oben etwas anderes gemeint. Leider gibt es eine Reihe von sogenannten Mitstreitern, die nur mitreden wollen, aber dem Tun entsagen. Diese findet man überall; hier genauso wie in den SHG`s und im BPS. Selten, dass Jemand die Gelegenheit beim Schopfe packt, auf eigene Rechnung zu einem Kongress fährt und dann vom Vorstand des BPS mehr oder weniger zurückgepfiffen wird. Schon die Frage an die sonst so lauten Besserwisser, ob sie bereit sind, für den Verein einen kleinen Dienst zu übernehmen, lässt viele zunächst komplett verstummen.

                    Als SHG brauche ich den BPS uneingeschränkt. Daher mein JA. Der BPS braucht auch uns. Da bin ich ganz selbstbewusst. Wer in der Organisation BPS etwas ändern will, muss Bestandteil dieser Organisation sein. Das meinte ich mit der Gründung einer SHG. Ich werde mich aber nicht übermäßig im BPS engagieren. Vereinspolitik ist nicht mein Ding.

                    Wir gehen hier andere Wege mit unseren Betroffenen. Die Vorträge an unseren Gruppen-Abenden zielen immer mehr auf Fortgeschrittene mit ossären und lymphogenen Metastasen. Der Erfolg zeigt, dass dies dringend nötig ist. Wir brauchen nicht den 3. oder 4. Vortrag über DaVinci oder über iMRT. Wir müssen an solchen Abenden mit Studien-Ärzten, mit Onkologen, mit Forschern über Immuntherapien, PSMA, Chemo, "Neue Medikamente" etc. diskutieren. Nur dann bewegt sich etwas. Nun, wir haben hier in der Metropolregion Rhein-Neckar das Glück, dass wir 3 Kompetenzzentren, 2 Universitäten, das Deute Krebsforschungszentrum, das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen und Onkologen haben, die sich auch beim PK engagieren. Insofern mangelt es uns nicht an Referenten. Neben der Früherkennung muss dies der zukünftige Weg eines guten Dachverbandes sein. Dazu müsste aber dem Dachverband ein Schwerbetroffener vorstehen. Aber da beisst sich die Katze in den eigenen Schwanz. Ich fürchte, der Weg dorthin ist noch sehr weit.

                    Liebe Grüße
                    Günter
                    "Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun"
                    Johann Wolfgang von Goethe

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                      #11
                      Zitat von Günter55
                      Dazu müsste aber dem Dachverband ein Schwerbetroffener vorstehen
                      Lieber Günter,

                      gut möglich, dass dann wieder mehr der direkte Kontakt zu einem einzelnen Mitglied der Mitglieder gesucht wird.

                      Die letzte Aktivität, also nur mitlesen, fand am 25.7.2014 um 9.53 Uhr statt. Der letzte Beitrag ist - hier - zu verfolgen.

                      Das unterstreicht Deinen Wunsch nach Änderung. Und dass ein Schwerbetroffener neben seinem Beruf auch noch eine SHG zu leiten in der Lage ist, dafür Günter bist Du der lebende Beweis.

                      „Freiheit bedeutet lediglich, dass du nichts mehr zu verlieren hast.
                      (Kris Kristofferson)

                      Herzliche Grüße

                      Harald

                      Kommentar


                        #12
                        Zitat von Günter55 Beitrag anzeigen
                        Gründe eine eigene SHG als Verein, trete mit dem Verein dem BPS bei und bewerbe dich als Vorstand. Oder ist das zuviel Arbeit? Hier schreiben ist ganz einfach...
                        Günter ist es wirklich sinnvoll die eigene Arbeit gegen die Arbeit anderer aufzurechnen und zu bewerten? Machen wir nicht alle hier einen guten Job, jeder wie er kann, und auf ein gemeinsames Ziel hin gerichtet?

                        Ich hatte es ja schon mehrfach erwähnt, mein Mitarbeitsangebot bei der hiesigen SHG (Wiesbaden) wurden mit der Begründung abgelehnt, man wolle doch die Neubetroffenen nicht mit so schweren Verläufen ängstigen. Nun ist die SHG offline, da man sie lieber stilllegt, als sie Angstmachern zu überlassen. Auch mein Mitarbeitsangebot beim AK-FPK des BPS ist irgendwie im Sande verlaufen. Ich bin aber jederzeit bereit dort wieder aktiv einzusteigen oder auch irgendwelche Reviews zu schreiben, und habe das auf Anfrage von Günter Feick auch schon getan. Wahrscheinlich hast du Recht, dass nicht jedermanns Mitarbeit gleich gerne gesehen wird. Glücklicherweise übe ich auch noch eine recht anspruchsvolle berufliche Tätigkeit als Entwicklungsingenieur aus. Daneben berate ich mich mit ein paar Kollegen und muss mich auch noch etwas um mich selbst kümmern, immerhin hieß es vor 6 Jahren PSA:25, cT3a, GS:5+4 und M1b.

                        Und was das "Hier schreiben ist ganz einfach" angeht, das sehe ich nicht so. Was ich hier schreibe kann auch in Jahren noch einer Prüfung unterzogen werden. Da muss man doch etwas mehr recherchieren und nachdenken, als wenn man nur so gesellig vor sich hinplappernd das Loblied auf die Leitlinien verkündet. Wenn das Schreiben fundierter Beiträge so einfach ist, warum sehen wir dann so wenig hier im Forum oder anderen BPS Publikationen?

                        Zu den BPS betreffenden Themen oder Fragen möchte ich mich hier nicht weiter äußern, das hat Ralf sich explizit verbeten – was ich selbstverständlich akzeptiere. Wer es mit mir privat diskutieren will, soll mir mal ne email schreiben (Forumsname at web.de).

                        Malte, ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass das mit Sipuleucel-T zu Stande kommt! Ansonsten wäre natürlich Prostvac eine Option, die aber noch nicht frei zugänglich ist. Ich schreibe da noch einen Beitrag zu...
                        Who'll survive and who will die?
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                          #13
                          Lieber LowRoad!

                          Ich kann verstehen, dass du dich getroffen fühlst. Aber du warst nicht gemeint. Dafür erkennt man in deinen Beiträgen viel zu viel Sachwissen. Hier zu schreiben ist deine Art und Weise, Hilfestellung zu geben und nicht Besserwisserei. Dies gilt auch für so manchen, der aus den genannten Gründen nicht mehr schreibt. Dafür schulde ich dir schon eine ganze Zeit lang Respekt. Aber ich rechne doch keine Arbeit auf. Wer bin ich denn? Nur, es gibt viele Mitstreiter, die mir als Gruppenleiter sagen wollen oder auch schreiben, wie ich mich gegenüber dem BPS zu verhalten habe, was ich zu ändern habe, wie ich die Ausgaben des BPS zu bewerten habe und so weiter und so fort. Wenn man diese Leute dann auffordert, aktiv einzusteigen, dann verpufft alles in heißer Luft.

                          Dass eine SHG dich nicht als Berater wollte, ist schlichtweg Dummheit oder die Ignoranz derjenigen, die die fortgeschrittene Situation und den Kampf nicht kennen. Und davon gibt es leider viele. Auch hier möchte ich nicht aufrechnen, wer kranker ist. Aber es ist schon erkennbar, dass es deutliche Unterschiede in der Denkweise bez. Diagnosen und Therapien bei "Geheilten" und "Fortgeschrittenen" gibt.

                          Da ich auch als Ingenieur im Außendienst noch meine Brötchen verdienen muss, verabschiede ich mich zunächst bis Freitag.

                          Liebe Grüße
                          Günter
                          "Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun"
                          Johann Wolfgang von Goethe

                          Meine Geschichte unter myProstate

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