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Neu hier, bitte um Rat & Orientierungshilfe/ PSA 9.14

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    Neu hier, bitte um Rat & Orientierungshilfe/ PSA 9.14

    Hallo Forengemeinde,

    bei meinem Mann (52) wurde Anfang Februar aufgrund eines PSA Wertes von 9,14 und einer Tastuntersuchung eine Biopsie durchgeführt.
    Ergebnis: von 12 Stanzen 5 positive, davon eine Gleason Grade 3+3=6, die anderen vier 3+4=7
    Wir waren total geschockt, der Urologe schickte ihn zum MRT und zur Knochenszintigrafie um eine Metastasierung abzuklären. Beide Untersuchung waren ohne Befund bzw. beim MRT gab es keine Hinweise für ein kapselüberschreitendes Geschehen oder auffällige Lymphknoten, jedoch eine deutlich vergrößerte Prostata mit Anhebung des Blasenbodens.
    Mein Mann hat seit Jahren sehr schnell und häufig Harndrang, geht nachts oft auf die Toilette oder wenn er viel trinkt auch tagsüber im 15 Minutentakt...
    Der behandelnde Urologe riet ihm zu einer Prostataentfernung und rief auch direkt einen ihm bekannten Arzt in der Charité an. Dieser meldete sich einige Tage später bei meinem Mann und er vereinbarte einen Termin für eine Da Vinci OP am 27.4.15
    Ich habe nun seitdem versucht möglichst viel herauszufinden und hoffe hier ein bisschen Unterstützung zu finden. Ich denke, mein Mann wird vielleicht auch noch selbst schreiben, er ist aber von dem Thema etwas überfordert und konzentriert sich sehr auf die OP, um die ‚Sache’ ein für alle Mal loszuwerden.
    Was mich im Moment beschäftigt, ist die allgemeine Klassifizierung und Einschätzung des Tumors, so etwas hat (meiner Meinung nach) bei ihm gar nicht stattgefunden. Im Befund der Biopsie stehen zwar die Gleason Grades, aber eine weitere Einstufung finde ich nicht. Viele Betroffene schreiben doch ob zum Beispiel eine oder beide Seiten betroffen sind oder über das Volumen der Prostata, wo findet man denn diese Einstufungen?
    Ausserdem war ich nicht sicher, ob der Arzt, der operieren soll, überhaupt die Befunde gesehen hatte und habe nun gestern in der Charité nachgefragt – sie hatten dort keinerlei Unterlagen. Ich habe alles hingeschickt und um einen Gesprächs- und Beratungstermin mit dem Arzt gebeten – sie boten einen am 23.4. an- das finde ich viel zu spät
    Er kann sich doch 4 Tage vor der Operation nicht mehr wirklich objektiv für eine andere Behandlungsmethode entscheiden, denke ich.
    Ich wäre sehr dankbar für eure Meinungen, ich gehe zwar davon aus, dass wohl diese Operation in seinem Fall die Maßnahme der Wahl ist, aber man möchte natürlich möglichst sicher sein, dass es wirklich keine andere sinnvolle Möglichkeit gibt und es ist doch sicher besser vorher ein Gespräch bzw. echten Kontakt mit dem Arzt zu haben, oder?
    Grüße Engel

    #2
    Eine Kapselüberschreitung lässt sich nur während der Prostatektomie 100%ig feststellen. Da gibt es keine andere sichere Untersuchungsmethode. Leider. Ist aber auch müssig darüber zu philosophieren. OP-Termin steht fest, das operiert werden muss, steht auch fest, ich würde jetzt nicht andere sinnlose Überlegungen anstellen. Das geht alles zu Lasten des Nervenkostüms und hat keinen zusätzlichen Erkennsnissgewinn. Einzige Wahlmöglichkeit die man als Patient hat, ist eben ob offen, oder mit der DaVinci-Maschine operiert wird. Da habe ich meine eigene Meinung und Erfahrung. Das wurde aber hier im Forum schon bis zum Überdruss diskutiert.
    Noch ein kleiner Tipp von mir. Es gibt Patienten, die im Vorgespräch einen psychischen Druck auf den Operateur ausübern: "Herr Doktor, sie werden mich doch nervenerhaltend operieren, ich möchte ja noch 30 Jahre Sex haben". Da rate ich von solchen Wünschen Abstand zu halten.

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      #3
      Hallo Engel,

      ich denke, dass sich noch einige Experten melden werden. Bei 5 von 12 positiven Stanzen und Gleason 3+4 wird die Entfernung der Prostata die richtige Entscheidung sein. Lasst Euch den Befund der Biopsie aushändigen. Dort steht, von welcher Stelle die positiven Stanzen entnommen worden sind. Davon kann man ungefähr den Ausbreitungsgrad des Tumors ableiten. ableiten. Eine genaue Klassifikation werdet Ihr erst nach der OP erhalten. Da Vinci halte zumindest ich für die richtige Wahl.

      Viel Glück

      WernerE

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        #4
        Hallo Engel,

        mein Mann hat Anfang Dezember nach der Biopsie den Verdacht auf Prostatakrebs bestätigt bekommen. Gleason 7a. Mein Mann ist 56. Am 06.02.2015 ist er in Berlin dann via DaVinci operiert worden. In diesem Alter geht kein Weg an einer RP vorbei. Die letzte Entscheidung (ob DaVinci oder offen) fällen die Operateure im OP.
        Es ist Krebs und die oberste Priorität ist erst einmal raus mit dem Ding. Während der OP werden dann per Schnelltest auch die Lymphen untersucht. Mein Mann hatte Glück, kein Befall. Es konnte beidseitig nervenerhaltend operiert werden.
        Als nach 5 Tagen der Katheder gezogen wurde, war er auch sofort 'dicht'. Naja, es gab noch einige Komplikationen, es musste nochmals ein Katheter gelegt werden (für 11 lange Tage), weil die Harnröhre zumachte. Im Moment gibt es noch ein Thema mit Bakterien, er bekommt AB.
        Nach so einem Eingriff ist leider nichts mehr so, wie es war. Ein für Männer wichtiges Organ wird entnommen. Und es ist nun mal auch keine einfache OP, auch wenn es immer wieder gerne behauptet wird (vorzugsweise von denen, die keine Ahnung haben und nicht davon betroffen sind). Die Charité ist eine gute Wahl, ist eben ein großer Laden. Am besten an den Oberarzt Dr. Hinz oder Dr. Magheli wenden, die beiden sind ein Team.
        Wenn Du Fragen hast bezügl. Berlin, immer gerne!
        Liebe Grüße
        snoopy1958
        Viele Grüße
        snoopy1958


        http://de.myprostate.eu/?req=user&id=646&page=data

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          #5
          Hallo Engel,

          da die Prostata entnommen werden wird, ist eine Angabe zur Ausbreitung des Tumors zum jetzigen Zeitpunkt allenfalls von akedemischem, aber von keinem praktischen Interesse, da es nur eine vorläufige Einschätzung sein kann. Über das Tumorstadium kann der Pathologe viel Genaueres sagen, wenn er die entnommene Prostata untersucht hat.

          Ich halte die Entscheidung zur RP für richtig, und auch die Entscheidung für da Vinci, aber bei Letzterem hat selbstverständlich der Operateur das letzte Wort, wenn es zur Sache geht.

          Dir und Deinem Mann alles Gute, und lasst die Köpfe nicht hängen, das Leben geht auch ohne Prostata weiter!

          Ralf

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            #6
            Guten Morgen und vielen Dank für Eure Antworten.
            Dann sind die genaueren Angaben über den Tumor wohl erst nach der OP zu bekommen - ich hatte irgendwie das Gefühl, das wäre anders (obwohl das ja logisch ist, eigentlich) und wir hätten keine richtig genauen Infos dazu erhalten.

            @snoopy

            danke dir für dein Angebot, ich hatte schon ein bisschen in deinem Thread gelesen und wie es euch bisher ergangen ist. Auch, dass dein Mann in der Charité operiert wurde.
            Das ist alles sehr beängstigend (glaube du hast auch geschrieben, dass du nicht schlafen kannst)
            Konnte ich schon vorher oft nicht besonders gut und nun ist es grade wieder ganz schlimm

            Mein Mann soll von Dr. Magheli operiert werden, mit ihm fand auch das Telefonat statt. Hattet ihr vorher direkten Kontakt zum Arzt, oder auch nur per Telefon? Ich hab gelesen, dass ihr eigentlich woanders wohnt.

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              #7
              Hallo Engel,
              ein Gespräch mit dem Operateur, falls bisher nicht stattgefunden, wäre sinnvoll. Lasst euch alles ganz genau erklären und fragt nach seinen Fallzahlen (wie oft hat er diese OP schon ausgeführt? Gibt es eine Qualitätssicherung post OP- regelmäßige Patientenbefragungen zur PSA Entwicklung, Kontinenz, Potenz ?)
              Mit 49 Jahren bin ich operiert worden und alles ist bislang gut. Viel Glück
              Gruß Skipper
              http://www.myprostate.eu/?req=user&id=244

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                #8
                Hallo Engel,
                wir kommen aus dem Süden von München. Trotzdem fiel unsere Wahl auf Berlin. Auch wir hatten ebenfalls vorab nur telefonischen Kontakt, zwei Tage vor der angesetzten OP fuhr mein Mann nach Berlin. Am Tag vor der OP waren alle notwendigen Untersuchungen und auch die persönlichen Gespräche. Nach wie vor telefoniert mein Mann auch noch mit den Ärzten in Berlin, das klappt sehr gut. Mit Dr. Magheli mailen und telefonieren wir regelmäßig, fragen auch nach, wenn uns mal wieder etwas nicht erklärbar ist.

                Unbedingt solltet ihr aber natürlich bei Euch vor Ort einen Urologen haben, der die Nachsorge kompetent betreut. Klärt auch unbedingt ab, ob und wo die nächste Klinik mit Urologieabteilung ist, falls ein Katheter nachgesetzt werden muss. So etwas 'passiert' dann meist an Wochenenden oder Feiertagen.
                Und mit dem Schlafen, da hatte ich früher nie ein Problem. Heute, mit 50 aber sehr wohl. Da gibt es leider auch noch einige andere gravierende Faktoren, aber das ist eine andere Geschichte....

                Liebe Grüße
                snoopy1958
                Viele Grüße
                snoopy1958


                http://de.myprostate.eu/?req=user&id=646&page=data

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                  #9
                  Tatsächlich hat der Arzt heute angerufen und wir haben nun schon Montag ein persönliches Gespräch. Ich muss noch ein paar Notizen machen zu eventuellen Fragen, sonst fällt einem erst hinterher ein, was man noch fragen wollte...
                  Falls jemand weiss, was wir unbedingt fragen sollten, sind wir dankbar für Tips.
                  Ich habe mal nachgeschaut in so einer Klinikliste wegen der Fallzahlen, die sind auf jeden Fall in der Charité recht hoch. Noch mehr Prostata OP's machen sie, glaub ich, nur in Hamburg.

                  Snoopy, wir wohnen nah an der Charité. Das wäre für uns ohnehin eines der naheliegendsten Krankenhäuser.
                  Ich habe von der Adduktorenzerrung bei deinem Mann gelesen - kommt so etwas häufiger vor? Klingt ja sehr unangenehm, kann man da irgendwie vorbeugen? Gibt es vielleicht Möglichkeiten sich auf die Operation etwas vorzubereiten?

                  @skipper
                  Das klingt ja ermutigend bei dir, danke für die guten Wünsche.

                  @Reinhold
                  Wo finde ich denn hier im Forum die Diskussionen Pro und Contra DaVinci oder offene OP? Link wäre nett, ich hab noch nichts gefunden.

                  Ausserdem habe ich nach Tips für die Anschlussheilbehandlung gesucht, da bin ich auch noch nicht richtig fündig geworden. Diese Klinik am Kurpark in Reinhardshausen wird öfter mal erwähnt. Auch dafür würden wir uns über Vorschläge und eigene Erfahrungen freuen.

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                    #10
                    Hallo Engel,

                    darf ich für Reinhold einspringen?

                    Über Erfahrungen mit Reha-Kliniken gibt es im "Forumextrakt" (Link dorthin auch im Kopf dieser Seite) eine eigene Rubrik.

                    Diskussionsbeiträge zum Für und Wider von da Vinci sind im Forum nur verstreut zu finden. Am besten gibst Du in das Suchfenster oben rechts "da Vinci" ein, dann sollten Dir die diversen Beiträge angezeigt werden. Es gibt aber - wiederum im "Forumextrakt" - auch eine Sammlung mit Beiträgen zu dem Thema und zu Erfahrungen mit da Vinci.

                    Ralf

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                      #11
                      Hallo Engel,

                      für und wieder "da Vinci" oder "Offene OP" habe ich auch versucht hier im Forum nachzuvollziehen.
                      Ich selbst habe mich für "da Vinci" entschieden, aber da jeder nur einmal operiert werden kann, hat niemand einen wirklich gefühlten Vergleich!
                      - Ausschlag hat für mich gegeben: der Operateur sitzt entspannt auf einen Sitz und bedient Joysticks. Kameras zeigen ihm mit bis zu 30 fache Vergrößerung sein OP-Gebiet. Zittern wird ausgeglichen und man bekommt nur ein paar Löcher in die Bauchdecke.
                      - bei der "Offenen OP" gibt es auch Vorteile, der Operateur arbeitet gebeugt mit Linsenbrille (Vergrößerung?) über den geöffneten Bauch. Dafür kann er jeden erreichbaren Lymphknoten fühlen, kann das Umfeld abtasten.
                      Da kann man eigentlich nur sein Bauchgefühl entscheiden lassen.
                      Gerhard

                      MyProstate.eu:

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                        #12
                        Hallo Engel,
                        nein kommst sehr selten vor, aber mein Mann schreit immer hier, wenn es sonderbare Sache zu verteilen gibt. Er hat seit seinem 16. Lebensjahr eine chronische Rheumaerkrankung (Morbus Reiter/ Morbus Bechterew) und ist dadurch nicht mehr so 'beweglich'. Zudem dauerte seine OP auch um einiges länger, als normal. Er hatte einfach eine sehr unglückliche Lage auf dem OP Tisch und nun eben noch mit den Folgen zu kämpfen.
                        Er würde immer wieder die OP in Berlin machen lassen, denn alles ist wirklich gut und professionell dort gelaufen. Aufgrund der Vielzahl der Eingriffe ist das Team in der Charité auch wirklich erfahren. Das war für uns ebenfalls ausschlaggebend. Im Moment haben die dort auch das neuste DaVinci-Modell.
                        Liebe Grüße
                        snoopy1958
                        Viele Grüße
                        snoopy1958


                        http://de.myprostate.eu/?req=user&id=646&page=data

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                          #13
                          Hallo Engel,
                          habe sehr gute Erfahrungen mit DaVinci gemacht. Für mich war die sehr schnelle Rekonvaleszenz toll, ich habe daher auch auf eine AHB verzichtet. Sehr wichtig ist aber wohl wie bei jeder Methode die Erfahrung des Operateurs. Ich habe mich an eingen Kliniken erkundigt: alle Operateure, die auf DaVinci umgestiegen sind wollen das Gerät nicht mehr missen und haben das sehr empfohlen, falls kein Hinderungsgrund vorliegt (wie z.B. Gefahr eines Schlaganfalls oder sehr ausgedehnte Lymphknotenentfernung).
                          Alles Gute!
                          Norbert
                          Meine PK-Historie: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=636

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                            #14
                            @ Engel
                            Ich habe sehr gute Erfahrungen in der Klinik am Kurpark in Reinhardshausen gemacht. Guckst du hier: http://www.klinikbewertungen.de/
                            Das Organisatorische zur Einweisung in eine AHB wird vom Sozialen Dienst im Krankenhaus erledigt. Da brauchst du dich um nichts kümmern, nur deine Wunschklinik angeben. Der Antritt zur AHB muss innerhalb von 9 Tagen nach Entlassung aus dem KHS erfolgen. Bei Selbstzahlern mag es anders aussehen?
                            Gruß
                            Reinhold

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                              #15
                              Vielen Dank für eure geduldige Hilfe und die persönlichen Erfahrungen, das mit dem Forumextrakt hatte ich bisher nicht gefunden. Ich habe in die Suche Reha und Anschlussheilbehandlung, AHB und Da Vinci eingegeben und da kamen kaum nützliche Treffer.
                              Dass der Sozialdienst die Organisation der AHB übernimmt wurde uns gesagt, aber irgendwie möchten wir uns da vorher einen Überblick verschaffen und ich habe mich gefragt, ob man dann z. B. auch so schnell und kurzfristig einen Platz bekommt falls man eine Wunschklinik hat.

                              Grüße Engel

                              Kommentar

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