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Proton vs DaVinci

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    Proton vs DaVinci

    Der Nächste bitte .....

    Meine kurze Vorgeschichte:
    Alter: 56 Jahre
    2002-2008: Anstieg PSA von 1,9 auf 3,5. Daraufhin MRT ohne Befund
    10/2013: PSA von knapp über 9. Akute Prostatitis, mit Antibiotikum behandelt, danach PSA knapp unter 8. Danach MRT (12/2013) mit Befund
    2/2014: PSA 8,79
    8/2014: PSA 7,3
    2/2015: PSA 8,3, MRT mit Befund, "Tumor" leicht vergrößert
    3/2015: Biopsie, 4 von 9 Stanzen positiv: 1 Stanze 60%, 1 Stanze 30%, 2 Stanzen 20%. Gleason-Score (3+4)7a

    Erste Empfehlung von Urologe und Hausarzt: RPE. Bin dann zu Prof. Michel in die Uniklinik Mannheim, klare Empfehlung RPE mit DaVinci und einseitigem Nervenschnitt. Gesprächsdauer ca. 15 Min. inklusive Terminvereinbarung für OP

    Durch eigene Recherchen im Netz bin ich auf die Protonentherapie gestoßen, zuerst Loma Linda und dann Rinecker in München. War letzte Woche bei Rinecker, bin für die Therapie geeignet. Empfohlen wird Tumorbestrahlung in 21 Sitzungen plus Lymphknoten in Leiste plus eingeschränkte Hormon mit 2 Depotspritzen für 6 Monate insgesamt (wg Empfehlungen aus S3 Leitlinien). Gesprächsdauer knapp über eine Stunde, ohne das Gespräch mit dem Patientenmanagement.

    Habe bislang nur Positives über Protonen gehört, auch auf myprostate. Frage mich allerdings ob Lymphknoten unbedingt sein müssen. Gibt es eine Möglichkeit festzustellen, ob sie befallen sind? Für mich ist es ein zweiteiliger Prozess, akut Tumor raus und dann langfristig "Heilungsprozess", wofür ich mir gerne alles erhalten möchte was dienlich ist, eben auch Lymphknoten.

    Bestrahlung soll Ende April in München beginnen. Wäre schön, wenn ich vorab noch Infos bekommen könnte. Auch zur allgemeinen Einschätzung.

    Besten Dank schon mal vorab
    Thomas

    Edit: Macht es Sinn den Malignitätsgrad des Tumors auf Basis DNA weiter bestimmen zu lassen, gerade im Hinblick auf den Umfang der Therapie?

    #2
    Hallo Thomas,

    zur Protonentherapie kann ich nichts sagen. Da wird es hier im Forum andere Experten geben. Ich kann Dir nur sagen, Lymphknoten erst nach ihrer Entnahme auf Krebsbefall überprüft werden können. Bei der OP werden Dir ebenfalls die Lymphknoten entnommen, die befallen sein könnten. Nach der pathologischen Untersuchung des Gewebes wird man Dir sagen, ob Absiedlungen festgestellt worden sind, oder nicht.

    Viele Grüße

    WernerE

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      #3
      Hallo Werner,

      danke für deine Antwort. Wenn ich das richtig verstehe, wird es einfach prophylaktisch empfohlen um die Heilungschancen zu verbessern. Aus 90% aufgrund der eigentlichen Therapie, in diesem Fall Bestrahlung, sollen 91% werden, indem man halt die Lymphknoten mitmacht. Im Hinblick auf die langfristige Heilung würde ich mir aber gerne funktionierende Dinge im Körper erhalten, denn ich hoffe durch eine gestärkte Immunabwehr im ganzheitlichen Sinne auf mind. 93% zu kommen.

      Habe deshalb heute eine DNA-Zytometrie beantragt. Vlt hilft mir diese Typisierung meines Tumors bei der Entscheidung.

      Gruß
      Thomas

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        #4
        Proton vs. DaVinci?

        Zitat von Epon59 Beitrag anzeigen
        ... Wenn ich das richtig verstehe, wird es einfach prophylaktisch empfohlen um die Heilungschancen zu verbessern. Aus 90% aufgrund der eigentlichen Therapie, in diesem Fall Bestrahlung, sollen 91% werden, indem man halt die Lymphknoten mitmacht. Im Hinblick auf die langfristige Heilung würde ich mir aber gerne funktionierende Dinge im Körper erhalten, denn ich hoffe durch eine gestärkte Immunabwehr im ganzheitlichen Sinne auf mind. 93% zu kommen.

        Habe deshalb heute eine DNA-Zytometrie beantragt. Vlt hilft mir diese Typisierung meines Tumors bei der Entscheidung.

        Gruß
        Thomas

        Hallo Thomas,

        vielleicht trägt folgendes zu deiner Information bei

        Zusammenfassung Bei Patienten mit einem klinischen Tumorstadium < cT2b, einer gemessenen Konzentration von prostataspezifischem Antigen (PSA) < 10 ng/mL sowie einem Gleason Score < 6 kann auf eine Lymphadenektomie verzichtet werden. Alle anderen...


        insbesondere

        "Mit getrennten Untersuchungen der verschiedenen Lymphabflusslokalisationen konnten die Autoren zeigen, dass bei 58 Prozent der Fälle positive Lymphknoten im Gebiet der hypogastrischen (Arteria iliaca interna) Gefäße und in 19 Prozent nur dort zu finden sind (2). Ohne Entfernung des lymphatischen Gewebes entlang der Arteria iliaca interna wären somit circa 20 Prozent der Patienten „understaged“, und bei fast zwei Drittel der Patienten mit positiven Lymphknoten wären solche zurückgelassen worden."
        (Quelle: wie vor)

        Die ausgedehnte Lymphadenektomie kommt allerdings nur bei der offenen RPE in Frage.

        Jack

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          #5
          Danke Jack.

          ich sitze jetzt genau dazwischen. PSA < 10, aber Gleason 7a und der Status gemäß Txxx wurde nicht bestimmt. Vlt gibt mir die DNA-Zytologie weitere Erkenntnisse. Ich würde ja noch die begleitende Hormonbehandlung machen. Hilft die denn auch im Hinblick auf einen möglichen Befall der Lymphknoten?

          Kommentar


            #6
            Hallo Epon

            Die DNA-Zytometrie gibt dir keine weiteren Hinweise, da Du dich ja bereits
            für eine radikale Therapie entschlossen hast. DNA-Zytometrie mag dienen als
            Entscheidungsgrundlage, ob man bei peridiploidem Befund auf eine aktive
            Überwachung eingehen wolle, oder bei Mehrfachploidien nicht doch lieber zur
            OP oder Bestrahlung greifen sollte.

            in der Frage ob OP oder Bestrahlung spielt auch viel Glaubenszeug mit rein.
            Man sagt, die seien in etwa gleichwertig. Wer gerne Bescheid weiss über die
            wahre Aggressivität seines Krebses und die Nah-Metastasierung, wählt die
            OP. Ob dieses Wissen hilfreich sei oder nicht, weiss man dann hinterher.

            Ob es sich lohne, zu Rinecker zu fahren, statt sich regional einer IMRT mit
            Gammastrahlen zu unterziehen, ist zumindest zweifelhaft, denn auch bei der
            Protonentherapie wird ein 'Sicherheitsrand' um die Prostata, also Teile
            von Darm und Blase, mitbestrahlt. So zumindest legte das unser leider
            abhandengekommener Strahlentherapeut Daniel Schmidt dar.

            Was die Wirkung einer adjuvanten Hormontherapie angeht, tritt die Synergie,
            falls überhaupt, nur dort ein, wo die Strahlen auch hingekommen sind. Wenn
            Du die Lymhbahnen mitbestrahlen lässt, mag es helfen, doch wozu bei
            diesem Flächenbombardement die ach so präzisen Protonenstrahlen?

            Carpe diem
            Konrad
            Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

            [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
            [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
            [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
            [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
            [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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              #7
              Hallo Thomas,

              mein Mann ist genauso alt wie Du und bekam letzten Dezember die Diagnose Prostatakrebs, nach Biopsie Gleason 7a. Zudem erbliche Vorbelastung (Vater hatte mit 65 Prostatakrebs und eine RP).
              Wir haben auf Empfehlung Kontakt mit der Charité Berlin aufgenommen, hatten ein langes Telefonat mit Prof. Dr. Miller. Klare Aussage: Sie sind mit 56 Jahren zu jung für Experimente. In Ihrem Alter gibt es eigentlich nur eine Möglichkeit, die OP.
              Wir haben gemeinsam entschieden, raus mit dem Teil. Ich denke, wir wurden schlagartig wach, als das erste Mal das Wort 'Krebs' fiel. Am 06.02.2015 dann die OP via Da Vinci in Berlin. Alles gut gelaufen, Katheter wurde nach 4 Tagen gezogen und mein Mann war sofort komplett kontinent. Wurde nach 5 Tagen entlassen. Es konnte auch beidseits nervenerhaltend operiert werden. Während der OP wurden einige Lymphen entnommen, noch im OP der Schnelltest gemacht, kein Befall.
              Die Entscheidung wird Dir leider niemand abnehmen können. Es ist -so oder so- eine Hammerdiagnose. Ich reagiere mittlerweile recht 'allergisch', wenn ich höre, ach Prostatakrebs ist ein 'guter' Krebs. Ich mach da keine Unterschiede, Krebs ist Krebs, es gibt da keinen guten.
              Du wirst jede Menge Meinungen finden, aber die sind eben alle subjektiv und jeder Einzelne hat sie eben irgendwann im stillen Kämmerlein für sich getroffen.
              Ich wünsche Dir für Dich die richtige Entscheidung!
              Viele Grüße
              snoopy1958


              http://de.myprostate.eu/?req=user&id=646&page=data

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                #8
                Keine Unterschiede?

                Leider unendlich viele.

                Zitat von Snoopy1958 Beitrag anzeigen
                ..., ach Prostatakrebs ist ein 'guter' Krebs. Ich mach da keine Unterschiede, Krebs ist Krebs,...
                Liebe Snoopy,

                selbstverständlich steht es dir zu, keine Unterschiede zu machen. Sie bestehen aber, in allen denkbaren Varianten. Was für den einen Patienten der "goldene Weg" zur Heilung ohne spürbare Nebenwirkungen ist, ist für den anderen die Hölle mit raschem Therapieversagen incl. aller denkbaren Nebenwirkungen und das bei scheinbar gleichen Ausgangssituationen. Jeder Krebs ist etwas anders, insbesondere in Bezug auf den Nährboden, in dem er sich befindet.

                Zitat von Snoopy1958 Beitrag anzeigen
                ..., es gibt da keinen guten.
                Gut nicht unbedingt, jedoch derart, dass man ihn nicht radikal therapieren müsste. Umgekehrt gibt es viele, gerade junge Patienten, bei denen jedes zu lange abgewartete Jahr bzw. die falsche Therapie die Lebenserwartung deutlich senkt.

                Jack

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                  #9
                  @Konrad
                  Die bisherigen Ärzte haben mir aufgrund meines Status zu einem raschen Handeln geraten. Da der Tumor laut MRT noch vollständig eingekapselt ist, gehe ich da gerne mit. Und bei diesem radikalen Vorgehen wurden mir nur zwei Methoden benannt, eben Op oder Bestrahlung.

                  Den Sicherheitspuffer gibt es in der Tat bei den Protonen. Die Aufklärung zur Op dauerte 10 Minuten, beim Urologen sogar nur 5 Minuten am Telefon. Aussage war, aufgrund meines Alters und ansonsten sehr guten Konstitution alles easy, mögliche Komplikationen nicht zu erwarten und wenn Impotenz dann gibt es gute Hilfsmittel. Die Aufklärung zu Protonen dauerte 1 Std, indem mir der Arzt zuerst einmal alle möglichen Nebenwirkungen aufgezeigt hat. Mit Angabe von Prozenten, mal 3% mal 10%. Demgegenüber steht aber auch die jeweilige Wahrscheinlichkeit von 97% oder 90% das nix passiert. Unterm Strich hat er selbst erwähnt, dass in einem Fall von bislang 800 die Behandlung abgebrochen werden musste. In den anderen Fällen die Nebenwirkungen teilweise unter den Werten blieben. Es kann zu Vernarbungen an den anliegenden Nerven kommen, diese könnten aber bspw mit homöopathischen Mitteln behandelt werden (meine Kenntnis, nicht Rinecker). Bei der Op geht nix mehr, wenn die mal raus sind.

                  Du hast durchaus recht, mit dem Hinweis auf die Zielgenauigkeit. Wobei ich laienhaft das Risiko im Randbereich der Prostata höher einschätze als einen Befall der Lymphknoten. Insofern gehe ich diesen Sicherheitsbereich mit, zumal die Nerven dabei nicht dauerhaft geschädigt werden müssen. Den "Sonnenbrand" auf der Harnröhre sowie mögliche Belastungen am Enddarm werde ich hoffentlich vermeiden bzw. dann wegstecken.

                  Zu IMRT habe ich nix gefunden oder auch gehört. Weil es eben auch hieß, radikal angreifen. Verrückterweise war die einzige positive Meinung zu Protonen von einem Chefradiologen eines Krankenhauses. Werde dort diesbezüglich nochmal nachfragen.

                  Habe noch nirgends über langfristige Probleme dabei gelesen. Die wenigen Berichte über Rinecker sind auch erst fünf Jahre alt, was die selbst betonen. Ist aber eher im Hinblick auf de eigentliche Heilungsquote wichtig als für die akuten Nebenwirkungen. In Amerika gibt es eine "Selbsthilfegruppe" Brotherhood of the balloon die bspw aus Loma Linda schon Erfahrungen von über 15 Jahre haben. Auch da nix Gegenteiliges.

                  @Snoopy
                  Es gibt keinen guten Krebs, aber doch deutliche Unterschiede in den Auswirkungen. Und da würde ich schon auch sagen, haben wir noch Glück gehabt. Auch hier wieder meine zweigeteilte Vorgehensweise. Zunächst die Beseitigung des Tumors und dann die langfristige Heilung. Heisst für mich Ernährungsumstellung (habe ich schon begonnen und ganz nebenbei innerhalb von drei Wochen 3 Kilo abgenommen, obwohl ich vorher schon sportlich war), Meditation und Psychotherapie. Ein Teil in der Krebsentstehung besteht leider auch darin, wie wir mit unseren Gefühlen umgehen oder wie pfleglich wir uns selbst gegenüber sind. Mein Bruder hat seit über einem Jahr ordentliche Probleme beim Wasserlassen und nach Bekanntgabe meiner Biopsie eine akute Prostatitis. Obwohl die gleiche genetische Disposition, zum Glück nur diese Beschwerden. Ist aber auch ein ganz anderer Gefühlsmensch, lässt es nämlich raus. Was ich bspw von mir nicht behaupten kann, gelte immer als sehr beherrscht und die Leute bewundern mich wegen meiner Ruhe. Von wegen. Aber der ProstataCa gibt uns wenigstens die Chance dazu. Drücke euch ebenfalls die Daumen für einen weiterhin guten Verlauf.

                  Danke für den Austausch
                  Thomas

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                    #10
                    Ich gehe da absolut konform mit Euch! Nur habe ich leider eben oft das Gefühl, dass speziell der Prostatakrebs 'klein' geredet wird und dies ganz besonders von Unbetroffenen.
                    Und es ist einfach eine ernstzunehmende Erkrankung. Immerhin wird bei der OP ein für den Mann ganz wichtiges Organ entnommen, ähnlich wie bei einer Frau, wenn die Gebärmutter oder/ und Eierstöcke entfernt werden müssen. Mitte 50 (oder eben auch jünger) ist einfach auch ein echt 'blödes' Alter.
                    Mein Mann ist ebenfalls in psychologischer Betreuung, war immer viel Rad gefahren. Leider bringt er allerdings noch eine Menge anderer Grunderkrankungen mit.
                    Mit der Diagnose hat sich einfach ein dunkler Schatten in Lebens geschlichen, den man nicht mehr los wird. Die Angst vor Neuerkrankung, Rezidiven, etc. ist einfach allgegenwärtig.
                    Wir sind endlich nun auf dem Weg der Besserung, leider gab es bei uns postoperative Probleme (eben wegen der Grunderkrankungen). Die RP mittels Da Vinci ist reibungslos und wirklich gut gelaufen.
                    Daumen sind auch für Dich fest gedrückt!!!
                    Viele Grüße
                    snoopy1958


                    http://de.myprostate.eu/?req=user&id=646&page=data

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                      #11
                      Lieber Thomas

                      Wie es scheint, hast Du dich bereits für die Protonen entschieden.
                      Rinecker bestrahlt 'Kunden', denen er ein sehr teures Produkt
                      verkaufen will. Da ist es klar, dass die Beratung umfassend
                      sein muss, wie wenn Du ein Luxusauto kaufen möchtest.
                      Beschämend für ein öffentliches Krankenhaus ist es hingegen,
                      wenn die Beratung grad mal schnodderige 15 Minuten dauert,
                      wohl weil der Patient lediglich als 'Fall' und eben nicht auch als
                      Kunde angesehen wird. Obwohl man Dir dort durchaus keinen
                      Gebrauchtwagen andrehen will, scheint man sich so zu verhalten.

                      Falsch sind Protonen sicher nicht, ebensowenig, wie es mein
                      damaliger Entscheid für die RPE war.

                      Ob Lymphknoten mitbestrahlen oder nicht?
                      Dazu gibt es sicherlich Evidenz, die Dir der Strahlemann darlegen kann.
                      Ich sehe keinen Grund, warum Evidenz zu IMRT nicht auch auf das
                      Scanning mit Protonen anwendbar sein sollte.

                      Es gibt drei mögliche Fälle:

                      - Du hast befallene Lymphknoten, die allesamt im kleinen Becken
                      liegen und damit von der Bestrahlung vollständig erfasst werden.
                      Mit Bestrahlung: Volltreffer!
                      Ohne Bestrahlung: PSA wird wieder steigen.

                      - Du hast keine befallenen Lymphknoten, was bei GS 7 durchaus
                      möglich sein kann. Dann hast Du eine unnötige Strahlendosis
                      abbekommen, was man aber einigermassen gut wegzustecken scheint.
                      Ohne Bestrahlung wäre dies der bestmöglich gezielte Fall.

                      - Du hast befallene Lymphknoten, von denen sich zumindest einzelne
                      ausserhalb des Strahlenfeldes befinden. Dann wird der PSA nach der
                      Therapie wieder steigen, egal, ob mit oder ohne Bestrahlung.

                      Das Dumme ist, dass ein PSMA-PET im Vorfeld zwar anzeigen könnte,
                      dass Metastasen da sind, aber es kann sie niemals ausschliessen.
                      Was im PET leuchtet, findet zumeist auch ein Korrelat im hinterlegten
                      CT oder MRT. Sah ein guter Radiologe in einem vorgängigem MRT keine
                      vergrösserten Lymphknoten, ist es unwahrscheinlich, solche mit dem PET
                      zu finden.


                      Therapieentscheide in unserem Fach sind nun mal Casino.
                      Ich wünsch Dir bessere Karten, als ich sie hatte mit sehr ähnlichen
                      Werten vor der Therapie. Mir hätte der Urologe alle 25 oder 40 per
                      offener RPE auffindbaren Knoten rausnehmen können, oder ich hätte
                      mich für eine Bestrahlung samt Lymphabflussbahnen entscheiden
                      können, ich wär jetzt genau gleich weit.
                      Der Uro nahm aber nur zweie, beide waren befallen, wie auch unter
                      anderen jener der in [4] so hübsch bunt leuchtet.
                      Der wäre ohnehin weder Stahl noch Strahl zugänglich gewesen.
                      Tja, schlechte Karten halt.

                      Carpe diem!
                      Konrad
                      Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                      [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                      [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                      [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                      [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                      [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                        #12
                        @Konrad,

                        die Ignoranz der Ärzte ist schon enorm. Bei einem Schnupfen kann ich noch damit leben, aber bei solch einer Diagnose ist es erschreckend. Die Mitteilung über den Befund meiner Biopsie sowie die daraus resultierende Empfehlung für eine RPE erfolgte durch meinen Urologen sogar in Form eines 5-minütigen Telefonates. Da hat sich die Uni-Klinik schon enorm angestrengt. Dennoch ärgert es mich masslos, dass man mir keine Infomöglichkeit über Bestrahlungen gegeben hat, obwohl die Uni Heidelberg sogar über ein Protonengerät verfügt. Dann zahle ich gerne mehr und fühle mich von Anfang an gut betreut. Wobei eine Op mit DaVinci und Chefarztunterbringung wahrscheinlich auch nicht ganz billig sein wird.


                        Trotz der Werbung seitens Rinecker hat mir der Arzt doch deutlich zu verstehen gegeben, dass es mit der Akutmassnahme alleine nicht getan sein wird. Das deckt sich auch mit der Meinung meiner Homöophatin. Deshalb auch mein Ansinnen, weg mit dem Tumor und darüber hinaus so viel erhalten wie geht. Eben auch bei den Lymphknoten. Bislang habe ich in den meisten Fällen mit vergleichbaren Werten gelesen, dass bei deren Entnahme kein Befall gefunden wurde. Wahrscheinlich bleibt mir nur die Überlegung, wie gravierend könnte sich im Nachhinein ein Befall herausstellen vs der zukünftigen Abwehrstärke meines Immunsystems. Bin mir noch nicht sicher, wie ich mich schlussendlich entscheiden werde. Habe eine DNA-Zytometrie beantragt und hoffe, dass das Staging bei Rinecker noch irgendeinen Aufschluss bieten kann.

                        @Snoopy,

                        meine spontane Entscheidung war auch DaVinci. Mit dem neuen Kenntnisstand ziehe ich auch aus mentalen Gründen die Bestrahlung vor. Ich habe registriert, dass ich eine Erkrankung habe, der Begriff Krebs ist aber noch nicht angekommen. Vlt kommt er nie, zumindest habe ich seit dem offiziellen Befund jede Nacht gut geschlafen. Der Prof in Mannheim fand das toll, denn dies wäre die beste Einstellung für die spätere Heilung. Und da ich immer gerne gekämpft bzw. mich Herausforderungen gestellt habe, sehe ich da bei den Protonen mehr Chancen für mich. Bei einer Op würde ich mich zu hilflos fühlen. Wie gesagt, eine reine Einstellungsgeschichte, ob sie richtig ist, weiss ich nicht.

                        Will mal über myprostate bzw. die amerikanische Brotherhood bei Betroffenen nachfragen. Oder es kann mir hier schon jemand antworten.

                        Thomas

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                          #13
                          Zitat von Epon59 Beitrag anzeigen
                          ... wie gravierend könnte sich im Nachhinein ein Befall herausstellen vs der zukünftigen Abwehrstärke meines Immunsystems.
                          Dein Immunsystem hat DIE EINE ZELLE, die am Anfang deiner Erkrankung lag,
                          nicht erkennen können. Wie sollte es nun mit Milliarden solcher als körpereigen
                          erkannter Zellen umgehen können?
                          Ohne eine spezifische Immuntherapie wird das nichts. Und diese Therapien
                          verzeichnen grad mal Anfangserfolge, sind bei uns aber noch kaum zu haben.
                          Es ist Zukunftsmusik, sich auf gezielt gestärkte Abwehrkraft zu verlassen.
                          Du kannst nur mit den derzeit gegebenen Mitteln handeln, alles Andere ist
                          Hoffnung und Glaube. Das hat noch niemandem gegen die Krankheit geholfen
                          (womit ich nicht gesagt habe, es helfe nicht manchem im Umgang damit).

                          Carpe diem!
                          Konrad
                          Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                          [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                          [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                          [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                          [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                          [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                            #14
                            Es ist Zukunftsmusik,
                            Darauf war es auch gemünzt. Eine absolute Heilungsgarantie gibt keine Methode, die Arbeit an und für sich selbst bleibt uns wohl nicht erspart. Deswegen auch zunächst meine Entscheidung für eine radikale Therapie mit der größtmöglichen Erhaltungschance für später. Vlt ist man in fünf Jahren so weit, dass man mit Immuntherapien dem ganzen begegnen kann. Damit könnte sich auch das Opthema nach bestrahlung von selbst erledigen. Aber noch besser, ich brauche weder das eine noch das andere in Zukunft. So oder so eine bescheidene Situation heute, aber ich muss etwas tun. Auch für langfristig und da kommt es mir schon auf meine Immunabwehr an.

                            Während meiner Recherche zu dem Thema bin ich auch auf eine Studie aus Amerika gestossen. Stammt von Dr. Orbish, war glaube ich die Califonia University. Obwohl mein Hausarzt ihn persönlich kennt, konnte/wollte er mir nicht mehr darüber verraten. Aber dort ist es über einen Zeitraum von 6 Monaten gelungen, bei Patienten mit ungefähr meinem Satus durch Ernährungsumstellung, Änderung Lebenswandel und Meditation eine Wirkung auf Ebene der gene zu erzielen. Die Gene, deren Proteine zur Abwehr von Tumorerkankungen dienen, wurden schütteten mehr davon aus und bei den genen, die für das Wachstum von Tumoren beitragen, ging es nach unten. Vereinfacht ausgedrückt. Leider weiss ich nicht, wie es nach den 6 Monaten weiter ging. Aber es ist schon mal ein Ansatz, hätte nie gedacht, dass man bei den Genen derart einwirken kann.

                            Gruß
                            Thomas

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                              #15
                              für später

                              Hallo Thomas,

                              Zitat von Epon59 Beitrag anzeigen
                              ...Therapie mit der größtmöglichen Erhaltungschance für später.
                              was meinst du damit genau?


                              Zitat von Epon59 Beitrag anzeigen
                              ...bin ich auch auf eine Studie aus Amerika gestossen.
                              ...Leider weiss ich nicht, wie es nach den 6 Monaten weiter ging. Aber es ist schon mal ein Ansatz, hätte nie gedacht, dass man bei den Genen derart einwirken kann.
                              Deine Diagnose ist eindeutig. Du solltest dich an dem orientieren, wie es für dich nach 6 Monaten weitergehen kann.

                              Jack

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