Mache mir im Augenblick Gedanken über das weitere therapeutische Vorgehen. Ich bin 56 Jahre alt und bringe mich erstmals in diesem Forum ein. Nachstehend ein kurzer Abriss der Problematik:
im Mai 2012 wurde bei mir Prostatakrebs festgestellt. Nach eingehenden Untersuchungen entschied ich mich für eine offene OP am 23.05.2012. Die postoperative Histologie ergab folgende Einstufung: pT3b pN1 (5/21) L1 V0 R1 bei einem Gleason Score von 8 (4+4), gemischtes gering differenziertes azinäres und duktales Prostata-Adenokarzinom. Bei einem präoperativen PSA-Wert von 1,8 µ/l und einem Tumorvolumen von 95% zudem psa-negativ.
Aufgrund der schlechten Prognose wurde sofort eine hormonablative Behandlung mit Leuprorelin (Trenantone) eingeleitet. Leider führte diese Therapie zu keinerlei Absenkung des Testosteronspiegels. Durch einen Wechsel auf Degarelix (Firmagon) wird seither fortlaufend ein Testosteronwert von - 0,03 µ/l erzielt. Der PSA-Wert liegt seit der OP dauerhaft auf unter 0,01 µ/l, was mich nicht wirklich beruhigt, da der PSA-Wert bei einem psa-negativen Tumorgeschehen als Marker nur sehr bedingt taugt.
Außerdem erfolgte ab August 2012 eine adjuvante Radiotherapie (IMRT) der Prostataloge + Lymphabflusswege (35 Fraktionen bis zu einer Gesamtdosis von 70 Gray).
Im September 2013 stellten sich ein kardiovaskuläres Ereignis ein, in dessen Folge ich einen Coronar-Stent erhielt.
Nach den Empfehlung der S3-Leitlinien soll Patienten in meinem Stadium nach erfolgter OP eine adjuvante Bestrahlung sowie eine hormonablative Behandlung für zwei besser drei Jahre angeboten werden.
Dieser Empfehlung bin ich bis jetzt gefolgt. Nachdem die Frist für das Ende der Hormonentzugstherapie nunmehr im August 2015 erreicht sein wird, hat mein behandelnder Urologe eine unbefristete Weiterführung des Hormonentzugs vorgeschlagen.
Momentan bin ich sehr verunsichert, insbesondere wegen der psa-negativen Sachlage und der damit verbundenen Schwierigkeit ein mögliches Rezidiv nach Absetzung der Hormonablation frühestmöglich zu erfassen. Das "Handling" einer intermittierenden Hormonentzugstherapie scheint mir bei einem Tumorgeschehen ohne wesentliche PSA-Expression sehr schwierig. Andererseits stellt sich für mich die Frage, ob eine fortlaufende Hormonunterdrückung mit all seinen Begleiterscheinungen und Nebenwirkungen einen Rezidiv- und/oder Überlebensvorteil darstellt. Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen.
Einen schönen Tag
rolando
im Mai 2012 wurde bei mir Prostatakrebs festgestellt. Nach eingehenden Untersuchungen entschied ich mich für eine offene OP am 23.05.2012. Die postoperative Histologie ergab folgende Einstufung: pT3b pN1 (5/21) L1 V0 R1 bei einem Gleason Score von 8 (4+4), gemischtes gering differenziertes azinäres und duktales Prostata-Adenokarzinom. Bei einem präoperativen PSA-Wert von 1,8 µ/l und einem Tumorvolumen von 95% zudem psa-negativ.
Aufgrund der schlechten Prognose wurde sofort eine hormonablative Behandlung mit Leuprorelin (Trenantone) eingeleitet. Leider führte diese Therapie zu keinerlei Absenkung des Testosteronspiegels. Durch einen Wechsel auf Degarelix (Firmagon) wird seither fortlaufend ein Testosteronwert von - 0,03 µ/l erzielt. Der PSA-Wert liegt seit der OP dauerhaft auf unter 0,01 µ/l, was mich nicht wirklich beruhigt, da der PSA-Wert bei einem psa-negativen Tumorgeschehen als Marker nur sehr bedingt taugt.
Außerdem erfolgte ab August 2012 eine adjuvante Radiotherapie (IMRT) der Prostataloge + Lymphabflusswege (35 Fraktionen bis zu einer Gesamtdosis von 70 Gray).
Im September 2013 stellten sich ein kardiovaskuläres Ereignis ein, in dessen Folge ich einen Coronar-Stent erhielt.
Nach den Empfehlung der S3-Leitlinien soll Patienten in meinem Stadium nach erfolgter OP eine adjuvante Bestrahlung sowie eine hormonablative Behandlung für zwei besser drei Jahre angeboten werden.
Dieser Empfehlung bin ich bis jetzt gefolgt. Nachdem die Frist für das Ende der Hormonentzugstherapie nunmehr im August 2015 erreicht sein wird, hat mein behandelnder Urologe eine unbefristete Weiterführung des Hormonentzugs vorgeschlagen.
Momentan bin ich sehr verunsichert, insbesondere wegen der psa-negativen Sachlage und der damit verbundenen Schwierigkeit ein mögliches Rezidiv nach Absetzung der Hormonablation frühestmöglich zu erfassen. Das "Handling" einer intermittierenden Hormonentzugstherapie scheint mir bei einem Tumorgeschehen ohne wesentliche PSA-Expression sehr schwierig. Andererseits stellt sich für mich die Frage, ob eine fortlaufende Hormonunterdrückung mit all seinen Begleiterscheinungen und Nebenwirkungen einen Rezidiv- und/oder Überlebensvorteil darstellt. Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen.
Einen schönen Tag
rolando
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