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Lycopene, Selenium, and Green Tea Catechins - safety concerns

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    Lycopene, Selenium, and Green Tea Catechins - safety concerns

    HINTERGRUND
    Die antioxidative Wirkung zur Chemoprävention bei Prostatakrebs (PCA) wurde, vor allem nach den jüngsten Ergebnissen der Selen und Vitamin E Cancer Prevention Studie, in Frage gestellt. Wir präsentieren hier die Ergebnisse einer verblindeten, randomisierten und prospektiven Studie welche die Pharmakokinetik sowie die klinische und molekulare Aktivität der Nahrungsergänzungsmittel Lycopin, Selen und Grüntee-Catechine (GTC) bei Männern mit Prostata-multifokaler hochgradiger intraepitheliale Neoplasie (HGPIN ) und/oder Atypische mikroazinäre Proliferation (ASAP) untersucht hat.

    METHODEN

    Von 2009 bis 2014 haben wir eine entsprechende Studie mit 60 Patienten mit primärer HGPIN und/oder ASAP durchgeführt, die über 6 Monate täglich 35mg Lycopin + 55µG Selen + 600mg GTC oder Placebos erhielten. Die pharmakokinetische Analyse wurde mit spektrophotometrischen Tests im Standard- oder beschleunigten Verfahren durchgeführt. Patienten mit einer Plasma Lycopinkonzentrationen im erwarteten Bereich (1,2-90 µg/l) und ohne größer Grad 1 Nebenwirkungen, wurden in die Phase-II überführt (n = 50). Nach der Entblindung der Ergebnisse wurden bei acht zufällig ausgewählten Männer (4 pro Arm, 2 ohne und 2 mit PCA) die RNA aus "nicht-pathologischen" Geweben extrahiert. Ein Micro RNA Profiling wurde mit der Agilent-Plattform durchgeführt.

    ERGEBNISSE
    Die Proben, mit Ausnahme von Lycopin, wo eine signifikante Konzentrationsabnahme eintrat, zeigten sich stabil. Lycopin wurde deshalb in einer lichtgeschützten Verpackung unter Vakuum stabilisiert. Die mittlere Lycopin Plasma-Konzentration betrug 1,45±0,4µM. Nach 6 Monaten wurde bei 53 Männern eine Wiederholungsbiopsie durchgeführt, wobei bei 13 Männern (24,5%) PCA diagnostiziert wurde, 10 im Ergänzungsarm und 3 im Placeboarm der Studie. Bei einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 37 Monaten wurden 3 zusätzliche Prostatakrebse in der Placebo-Gruppe gefunden. Es konnten keine signifikanten Unterschiede bei PSA, IPSS (International Prostate Symptom Score) und PR25 (Quality of Life Questionnaire) Fragebögen beobachtet werden. Eine verstärkte Beeinflussung der microRNAs war in den Wiederholungsbiopsien nur bei der Ergänzungs Gruppe im Vergleich zur Placebo Gruppe nachweisbar:
    • Überexpression von microRNA in PCA- gegenüber normalem Gewebe;
    • Unterexpression von PCA unterdrücken microRNAs;
    • Nachweis von 35 microRNAs in PCA-Patienten im Vergleich zu krankheitsfreien Männer, darunter Androgen-regulierende microRNAs, wie miR-125b-5p und PTEN miR-92a-3P (beide hochreguliert).


    FAZIT
    Verabreichung hoher Dosen von Lycopin, Grüntee-Catechine und Selen bei Männern mit HGPIN und/oder ASAP ist mit einer höheren Inzidenz von Prostatakrebs in Wiederholungsbiopsien assoziiert. Ebenso erscheint die Expression von PCA Progressionsfördernden microRNAs bei molekularer Analyse erhöht. Die Verwendung dieser Zusätze sollte deshalb vermieden werden.



    Not all research provides the outcomes we want to hear, but we need to know all the facts.

    ----------------------------------------------------------------------------------------------------
    [1]: A randomized double-blind placebo controlled phase I–II study on clinical and molecular effects of dietary supplements in men with precancerous prostatic lesions. Chemoprevention or “chemopromotion”?
    Who'll survive and who will die?
    Up to Kriegsglück to decide

    #2
    Danke, LowRoad, für diese überraschende Nachricht.

    Man lasse generell die Finger von NEMs und ernähre sich anwechslungsreich,
    nicht zu fett und verdünne den Tee nicht allzuheftig mit Rum.

    Dann kommt das recht gut hin.

    Selbstverständlich sind medizinisch indizierte Anweichungen von dieser
    Faustregel nicht mitgemeint.


    Let the good times roll!
    Konrad
    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
    [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
    [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
    [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

    Kommentar


      #3
      Andi,

      diesen dollen Artikel hättest du besser erst einer Feinanalyse unterworfen, statt ihn einzustellen.
      Scheint mir mehr aus der Feder pharmagesponsorter Klientel zu stammen, als auf Basis seriöser Daten oder Datenbanken.

      Von 2009 bis 2014 haben wir eine entsprechende Studie mit 60 Patienten mit primärer HGPIN und/oder ASAP durchgeführt,
      Nach 6 Monaten wurde bei 53 Männern eine Wiederholungsbiopsie durchgeführt, wobei bei 13 Männern (24,5%) PCA diagnostiziert wurde, 10 im Ergänzungsarm und 3 im Placeboarm der Studie. Bei einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 37 Monaten wurden 3 zusätzliche Prostatakrebse in der Placebo-Gruppe gefunden.
      Atypische mikroazinäre Proliferation (engl.: atypical small acinar Proliferation)

      Die atypische mikroazinäre Proliferation (ASAP)

      findet sich in zwei Prozent aller Prostatastanzbiopsien. ASAP gilt als für das Vorliegen eines Prostatakarzinoms verdächtiges Gewebe, jedoch nicht als Krebsvorstufe. Das heißt, dass ein Auftreten dieser feingeweblichen Struktur häufig mit einem Karzinom einhergeht. Eine erneute Biopsie (Rebiopsie) innerhalb von sechs Monaten wird daher empfohlen. Bei ca. 35 Prozent der rebiopsierten Patienten findet sich dann ein Karzinom.

      „High-Grade“-PIN (HGPIN).
      Diese findet sich in ca. 16 Prozent aller Biopsien und bedingt eine erneute Biopsie (Rebiopsie) innerhalb von sechs Monaten. PIN ist PSA-unabhängig und hat somit keinen Einfluss auf den PSA-Wert. Bei einer ersten Rebiopsie findet sich heutzutage bei ca. 21 Prozent der Patienten in Folge ein Prostatakarzinom.

      Diese Daten gehören nun zu deinen Ausführungen gematscht und was dann?

      Auch muss das gerade erst erschienene Urologenlehrbuch wieder neu geschrieben werden. Natürlich nicht auf Basis von 60 Probanden.

      Quelle:


      Vielleicht schaut man sich einmal die Quellen weltweit an zum obigen Thema, nicht das ich jedem Hokus Pokus auf den Leim gehe, aber diese Art der Berichterstattung gehört in den Container lieber Andi, nichts für ungut.

      Lycopin ist ein Carotinoid, dass vornehmlich in Tomaten vorkommt. Relativ hohe Konzentrationen weisen auch Hagebutten auf.


      hierbei sind die Ausführungen des Herr Gräber nicht so interessant wie die angegebenen Quellen.

      Gruss
      Hans-J.
      Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

      Kommentar


        #4
        Diese Arbeit untersucht den Einfluss von Lycopin auf die DNA Synthese und die Aktivität und Wirkung auf das Androgen-Rezeptor-Gen der Prostatakrebszellen. Auch hier zeigte sich eine Hemmung des Zellwachstums unter Lycopin in Abhängigkeit von der applizierten Dosierung. Gleichfalls wurde das Androgen-Rezeptor-Gen der Krebszellen in seiner Aktivität unterdrückt. Ein Patientenkollektiv von 41 Teilnehmern mit Prostatakrebs wurde daraufhin mit 10 mg Lycopin täglich versorgt und deren PSA (Prostate Specific Antigen) Entwicklung beobachtet. Auch hier wurde eine signifikante Abnahme des PSA beobachtet. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass Lycopin und seine antioxidative Eigenschaften eine wichtige Rolle bei der Hemmung der Proliferation von malignen Prostatazellen haben kann.
        Lieber Hans-Jürgen,

        auch wenn nur 41 Aspiranten zur Verfügung standen, liest sich das aus Peking in der Tat recht erfolgversprechend. Meist ist zudem der Glaube an etwas hilfreicher als die oft noch unbekannte Realität.

        "Verlange nicht, daß das was geschieht, so geschieht wie du es wünschst, sondern wünsche, daß es so geschieht, wie es geschieht, und dein Leben wird heiter dahinströmen"
        (Epiktet)

        Gruß Harald

        Kommentar


          #5
          Don't shoot the messenger!

          Mein lieber Hans-Jürgen,
          erstmal Dank für deinen kritischen Kommentar, da will ich versuchen anzuknüpfen. Ich hatte den Abstract dieser Studie unkommentiert übersetzt, einerseits aus Zeitmangel, aber auch, um Reaktionen zu provozieren.

          Immer wieder wird von den Alternativmedizinern angemahnt, dass es keine Studien zu ihren Therapien gibt, da sich ja sonst, wegen der selbstverständlich positiven Ergebnisse, die Schulmediziner das Wasser abgraben würden. Nun gibt es eine solche methodisch gute Studie, prospektiv, randomisiert und verblindet aber leider mit negativem Ergebnis, was nun auch wieder nicht recht ist. Da bleibt dann nur das Argument der Verschwörung – was in keinem Beitrag der Alternativmedizin fehlen darf! OK, vergessen wir dieses rhetorische Beiwerk einfach mal. Was bleibt?

          Hans-Jürgen, du mahnst an, dass die PCA Detektionsrate zu erwarten war. Ja, da könnte ich mich anschließen, allerdings senkt der Einsatz der Ergänzungsmittel dies auch nicht!
          Weiterhin ist die Zahl der Studienteilnehmer recht klein, entspricht aber einer Phase I/II Studie. Entsprechende Studien mit mehr Teilnehmern wird es nach diesem Ergebnis kaum geben, denke ich. Eine abschließende sichere Wertung ist daher nicht seriös. Hans-Jürgen, du darfst gerne gegenteilige Studien einstellen – aber bitte keine Petrischalen-Experimente, es geht hier schließlich um echte Menschen.

          Mike Scott schreibt im Infolink über diese Studie:

          … Wir müssen erkennen, dass es sich um eine sehr kleine Studie handelt, und da die Männer im Behandlungsarm drei verschiedene Ergänzungen erhielten, es sehr schwierig ist exakt zu erkennen, welche Ergänzung möglicherweise welchen Effekt bei den einzelnen Patienten hatte.

          Andererseits ist es ebenso klar, dass es keinen Beweis für einen Nutzen bei der Verwendung dieser Kombination von Ergänzungen gibt. Wenn überhaupt, erhöht sich das Risiko für die Diagnose von Prostatakrebs innerhalb von 6 Monaten bei Verwendung dieser Kombination von Nahrungsergänzungsmitteln.

          Das einzige, was der "New Prostate Cancer InfoLink" meint ist, dass wir mit einiger Sicherheit aus der Studie schließen können, dass mit dieser Kombination von Ergänzungen eher ein erhöhtes Risiko als ein Vorteil für die Prävention von Prostatakrebs einhergeht. Wir wussten bereits, dass Selen-Ergänzung keine gute Idee ist (es sei denn, die Patienten haben niedrige Selenspiegel). Weiterhin hat diese Studie auch bestätigt, dass die Idee, die Verwendung von Nahrungsmittelergänzungen zur Prostatakrebsprophylaxe sei sicher und wirksam eine komplette Illusion ist. Wir könnten mit weiteren größeren Studien versuchen Hypothesen in dieser Richtung zu verifizieren, speziell im Falle von Lycopin und Grüntee-Extrakten. Es ist aber schwer vorherzusagen, ob es dazu kommen wird. Die Kosten, die wegen der Größe dieser Studien, die sichere Evidenz generieren könnten, wären exorbitant.
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