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Prostatakarzinom T1a

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    Prostatakarzinom T1a

    Hallo und Grüß Gott alle miteinander,

    ich bin neu hier im Forum und habe gleich einmal eine Frage.

    Ich hatte die letzten Jahre immer wieder mal Harnröhren-und Blasenentzündungen in immer kürzer werdenden Intervallen bedingt durch zuviel Restharn in der Blase. Im letzten Herbst hatte ich wieder eine starke Blasen-, gepaart mit einer schweren Prostataentzündung (PSA 25). Mein Urologe meinte ich sollte eine Biopsie machen. Da ich vor 16 Jahren schon einmal eine negative Stanzbiopsie (PSA 8,33) hatte verneinte ich.
    Über den Winter nahm ich dann 100 Tage Tamsulosin ein. Da hierzu keine Verbesserung meines Restharns folgte, willigte ich jetzt am 18. Februar 15 zu einer Biopsie (Perineale Nadelbiopsie durch den Damm) ein. (Neuer PSA 4,07, 9.2.15) Alle 12 Proben negativ. Um des Problems des Restharns >200 ml entgültig los zu werden willigte ich einer TUR-P im März 15 ein. Dabei wurden 16,5 gr. aus der Prostata (mittelgroße Prostataandenom) ausgehobelt. Bei den histologischen Befund fanden sich dann Karzinomzellen 5 %, Gleason Score 3+3. Dabei ist lt. Leitlinien zu beachten, daß Werte < 3 auf 3 hochgerechnet werden (Stanzbiopsie) ob das bei entnahmenen Gewebe ebenso ist konnte ich nicht in Erfahrung bringen.
    Also: T1a Zufällig in entferntem Gewebe gefunden (inzidenter Tumor), in 5% des Gewebes oder weniger (A1)
    Mein Urologe rät zu einer radikale Prostatektomie, der Urologe der die TUR-P vorgenommen hatte ebenfalls.

    Ich bin 54 Jahre, Rauche nicht, kein Übergewicht (ca. 80 kg/188 cm) und ansonsten Pumerlg´sund wie man so sagt (alle Blutwerte im grünen Bereich). Ganz neuer PSA, aber ein anderes Labor (Hausarzt) 1,28 ng/ml. Vielleicht sollte ich erwähnen daß mein Vater mit 68 an Prostatakrebs operiert (radikale Prostatektomie mit Hodenentfernung) wurde und mit 80 nicht an dieser Krankheit starb.
    Ich hab auch kein Psychisches Problem mit dieser Diagnose, mehr Gedanken macht mir eine evtl. Übertherapierung.

    Aber eigentlich falle ich mit dieser Diagnose in die aktiver Überwachung (active surveillance)
    Was meint Ihr dazu?

    Schöne Grüße
    Lapacho
    Meine Geschichte: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=653

    #2
    Moin Moin,

    so würde ich das auch beurteilen (Achtung Laie)....da Du eine familiäre Vorbelastung hast sollte man vielleicht etwas engmaschiger überwachen. Aber jetzt schon eine RPE hielte ich für Übertherapie....

    Uwe
    http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

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      #3
      In meinem laienhaften Verständnis wird bei einer TURP Gewebe aus dem "inneren" Bereich der Drüse weggehobelt, währenddessen das Karzinom meist im äußeren Bereich gedeiht. Ich persönlich würde (trotz meiner schlechten Erfahrungen mit der Biopsie...Sepsis) einmal biopsieren lassen um weitestgehend einen aggressiveren Teil auszuschließen. Sollten sich die AS Voraussetzungen bestätigen, würde ich mit meinem heutigen Wissen auch eher dazu tendieren, zumal der aktuelle PSA im unauffälligen Bereich liegt.
      Dies ist meine persönliche Auffassung und soll kein Ratschlag sein. Vielleicht empfiehlt sich auch, eine weitere Meinung einzuholen?
      Meine PCa-Geschichte: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=494

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        #4
        Sie brauchen meiner Meinung nach keine OP, sondern sollten erst einmal den PSA-Verlauf beobachten.
        Nach der TURP sollte PSA unter 1.0 fallen in der Regel. Theoretisch besteht sogar die Möglichkeit, dass
        die OP das Karzinom komplett entfernt hat. Ich habe schon mehr als einmal erlebt, dass in der radikalen
        Prostatektomie in solcher Situation dann KEIN Karzinom mehr gefunden wurde, dafür war der Patient aber
        inkontinent.
        Zunächst nur PSA-Kontrollen dreimonatlich und bei Dynamik u.U. eine Kontrollbiopsie der Restprostata nach
        vorheriger MRT.
        ----------------------------------------------------------
        Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
        sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
        wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
        vor Ort ersetzen

        Gruss
        fs
        ----------------------------------------------------------

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          #5
          Eine gewisse erbliche Vorbelastung besteht, nur war Dein Vater 15 Jahre älter als Du. Bei meinem Mann verhält es sich ähnlich: der Vater erkrankte mit 65 daran, mein Mann mit 56. Und mit 53 bist Du einfach zu jung. Ganz schwierig, Dir hier zu raten. Mein Mann hat sich für die RP entschieden, die am 06.02.15 auch erfolgte. Für ihn war es der richtige Weg. Leider wird die Zeit erst Klarheit bringen, ob es denn tatsächlich die richtige Entscheidung war - hinterher sind wir eben alle schlauer.


          Dir alles Gute!
          Viele Grüße
          snoopy1958


          http://de.myprostate.eu/?req=user&id=646&page=data

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            #6
            Zitat von Snoopy1958 Beitrag anzeigen
            Eine gewisse erbliche Vorbelastung besteht, nur war Dein Vater 15 Jahre älter als Du. Bei meinem Mann verhält es sich ähnlich: der Vater erkrankte mit 65 daran, mein Mann mit 56.
            Liebe Snoopy
            Du übersiehst, dass Dein Mann ernsthaft erkrankt war an einem GS7,
            während Lapacho einen GS6-Zufallsbefund aufweist, der womöglich
            gar durch die TURP behoben ist, denn sein PSA liegt ja nahe des
            von Urologen FS genannten Zielbereiches.
            Ohne weitere, langfristige Ünerwachung (AS) wäre in seinem Fall eine
            RPE wohl mit Kanonen auf Spatzen geschossen.
            Wie es denn wirklich sei, wird sich im Verlaufe der AS erweisen.


            Lieber Lapacho
            Hat man mal einen GS6 diagnostiziert, bleibt man über Jahre
            "Krebspatient", selbst wenn die AS anzeigt, dass da vorläufig nichts
            geschehe. Damit zu leben ist nicht einfach, aber ohne Prostata
            zu leben, hat auch seine Nachteile, die Mann dann erst in Kauf nehmen
            sollte, wenn die AS-Kriterien nicht oder nicht mehr zutreffen sollten.
            Man kann wohl die Prostata drinlassen, und schauen, was die
            Überwachung über die Jahrzehnte ergebe - so die Meinung eines Laien.
            Leider ist es zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich, vollständige
            Entwarnung zu geben.

            Carpe diem!
            Konrad
            Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

            [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
            [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
            [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
            [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
            [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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              #7
              Hallo zusammen,
              Erst einmal Danke für die schnellen Antworten.
              Den nächsten Termin bei meinen Urologen hab ich nach Pfingsten und da machen wir nochmal den PSA mit den ursprünglichen Labor, von den Hausarzttest sag ich erst einmal nix.
              Das die Karzinomzellen in der Regel von der Rinde Richtung Mitte wachsen ist mir bekannt. Es ist aber auch durchaus möglich daß bedingt durch die immer wiederkehrende Prostataentzündung von der Harnröhre her die Krebszellen hier ihren Anfang nahmen. Wer weiß das schon genau.
              Mittlerweile hab ich mich schon intensiv mit der AS beschäftigt und tendier immer mehr zu dieser Therapieform.
              Übrigens war ich bei der spezial Sprechstunde in der Urologischen Klinik in München Großhadern, da war ich ein wenig Entäuscht, danach war ich auch nicht schlauer. Von MRT oder sonstigen weiteren Untersuchungen war da keine Rede. Nur die 4 möglichen Therapiemöglichkeiten wurden erläutert, u.a watchful waiting, das ist ja eigentlich für die Patienten mit geringer Lebenserwartung, oder?
              Ich habe noch 4 Brüder die älter sind als ich und einen jüngeren und von keinem ist mir was über einen evt. Krebs bekannt. Laut Aussage von dem Arzt der die TUR-P vorgenommen hat erkranken die die erblich bedingt sind ca 15 Jahre früher. Aber jetzt schau ich mal was mein Urologe zu AS sagt, dann sehe ich weiter.

              Schönen Abend noch
              Lapacho
              Meine Geschichte: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=653

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                #8
                Ja, das stimmt lieber Konrad.

                So oder so - ist der Geist Krebs erst einmal aus der Flasche, begleitet er einen ab sofort mit einem dunklen Hauch durchs Leben.
                Und es bleibt immer die bange Frage, wann ist der richtige Moment für die richtige Therapie.

                Euch allen alles erdenklich Gute!
                Viele Grüße
                snoopy1958


                http://de.myprostate.eu/?req=user&id=646&page=data

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                  #9
                  Hallo Lapacho,

                  Zitat von Lapacho Beitrag anzeigen
                  Laut Aussage von dem Arzt der die TUR-P vorgenommen hat erkranken die die erblich bedingt sind ca 15 Jahre früher.
                  Das ist auch so eine Zahl, die bestenfalls als statistisches Mittel gelten kann. Wenn man sich mal vor Augen hält, dass die Mehrheit der Männer mit Mitte 70 einen PCa in sich tragen (der klinisch nicht relevant sein muss), so kann man den Begriff "erblich bedingt" nicht mit 0 oder 1 werten. Wie in allen Lebenslagen regieren hier die Grauzonen. Allein schon rechnerisch: Wenn jeder erblich bedingte Prostatakrebs beim Sohnemann 15 Jahre eher vorkommen würde, dann gäbe es bald keine Männer mehr. Zudem ist es hinsichtlich des erblich bedingten Erkrankungsrisikos sicher ein Unterschied, ob der Vater mit Anfang 50 einen PCa mit GS4+5 oder mit Mitte 70 einen GS3+3 hatte.

                  Hach ja, die Zahlenspielerei...

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                    #10
                    Heute war ich bei meinen Urologe und wir hatten die weitere Vorgehensweise besprochen.
                    Den nächsten PSA Test macht er erst in 4 Wochen, das sind dann exakt 3 Monate nach der TUR-P. Den PSA Test vom Hausarzt sieht er bezüglich der Vergleichbarkeit sehr kritisch.
                    Aber was soll's, er ist mit der AS einverstanden. Ich hatte den Eindruck das der Therapievorschlag AS von mir selber kommen mußten.
                    Er nahm letzte Woche in der USA an einem Urologischen Kongress teil und da brachte er die Info mit daß ein GS 3+3 Karzinom nicht metastasiert. Zumindestens wird das da drüben diskutiert, mit dem Ergebnis das bei einem GS 3+3 eine RPE nicht notwendig wäre. (Einfach ausgedrückt) Das ist jetzt so die Kurzform dessen was er mir über das Thema gesagt hat. Dies hat glaub ich seine Zustmmung zur AS erleichtert. So ist zumindest mein Eindruck.
                    Jetzt schaun mir mal wie der PSA in 4 Wochen ausschaut und dann schaun mer weiter.

                    SG
                    Sepp
                    Meine Geschichte: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=653

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                      #11
                      Zitat von Lapacho Beitrag anzeigen
                      Vielleicht sollte ich erwähnen daß mein Vater mit 68 an Prostatakrebs operiert (radikale Prostatektomie mit Hodenentfernung) wurde und mit 80 nicht an dieser Krankheit starb.
                      Ich hab auch kein Psychisches Problem mit dieser Diagnose, mehr Gedanken macht mir eine evtl. Übertherapierung.
                      Hallo Lapacho,

                      etwas verspätet bin ich auf Deinen Thread gestossen. Aufgefallen ist mir dabei, dass Dir von Deinen behandelnden Urologen zu einer RPE geraten wurde auf Grund Deiner familiären Vorbelastung. Dein Vater ebenfalls an PCa erkrankt, wurde daraufhin radikalisiert. Möglich eine Uebertherapie, denn über die Tumorbiologie, bzw. der Aggressivität, Tumorstadium, ect. gibt es keine Angaben dazu.

                      Tumore welche in der Transitionalzone entstehen, wie bei Dir, sind immer "Low Risk", indolente Tumore, GS = < 6 (3+3). D.h. keine behandlungsbedürftige Tumore zunächst.
                      Wie einige meiner Vorschreiber schon angemerkt haben, ist eine AS-Strategie (active surveillance) angezeigt. An der PSA-Dynamik im Verlauf wird sich dann zeigen, ob weitere maligne Läsionen in anderen Zonen vorhanden sind.

                      Könnte sein, dass diese Situation auch bei Deinem Vater gegeben war, immerhin verstarb er mit 80 Jahren nicht an seinem Tumor.

                      Gruss Helmut

                      Kommentar


                        #12
                        @Lapacho:

                        Nachtrag zur Info:


                        Alle 12 Stanzen aus der vorausgegangenen Biopsie waren bei Dir negativ, keine Läsionen in der peripheren Zone, in welcher sich zu ca. 80% das PCa manifestiert, und zumeisst auch aggressiver sind. GS > = 6.
                        Die Uebergangszone (Transitionalzone) wird in der Regel nicht biopsiert.

                        Gruss Helmut

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                          #13
                          Hallo Helmut,
                          man sollte aber bedenken daß meine Vater 1989 operiert wurde, da gab es evtl. andere Vorgaben, eine Leitlinie gab es meines Wissens gar nicht.
                          Gerade in der letzten 2 Dekaden hat sich ja in der Medizin an vieles angepasst was früher mit Sicherheit übertherapiert war.
                          Er starb auch nicht an spätfolgen des Tumores, sonder ganz einfach an Herzinfarkt.
                          Nach meinen heutigen Wissen über PCa dürfte es bei meinen Vater nicht so dramatisch gewesen sein. den 12 Jahre nach OP keine Erkrankung durch Metastasen spricht doch nach heutigen Maßstab pT3.
                          Mir ist auch nicht bekannt daß er bestrahlt wurde, soviel ich weiß nur die OP, und ca 14 später noch einmal nachoperiert, was kann ich nicht sagen. Lt. Aussage meiner Mutter hätte er das Jahr ohne OP nicht überlebt(!).

                          SG
                          Sepp
                          Meine Geschichte: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=653

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                            #14
                            Zitat von Lapacho Beitrag anzeigen
                            Hallo Helmut,
                            man sollte aber bedenken daß meine Vater 1989 operiert wurde, da gab es evtl. andere Vorgaben, eine Leitlinie gab es meines Wissens gar nicht.
                            Hallo Sepp,

                            Das Dein Vater in den acht`ziger Jahren seine Diagnose bekam hatte ich im Hinterkopf gehabt, alleine Deines Alters wegen, und weil gerade "früher" beim PCa die Orchiektomie (Hodenentfernung) zum med. Standard gehörte, soweit mein Kenntnisstand. Vorgaben, Leitlinien, ect. aus dieser Zeit sind mir nicht bekannt. Ich gehöre einer jüngeren PCa-Generation an.

                            Zitat von Lapacho Beitrag anzeigen
                            Nach meinen heutigen Wissen über PCa dürfte es bei meinen Vater nicht so dramatisch gewesen sein. den 12 Jahre nach OP keine Erkrankung durch Metastasen spricht doch nach heutigen Maßstab pT3.
                            Ein pathologisches Stadium von pT3 ist dramatisch, geht es doch mit einem Kapseldurchbruch einher, und ist mit einem hohen Risiko zur Metastasierung assoziiert. Diese Situation war bei Deinem Vater eher nicht gegeben.

                            Zitat von Lapacho Beitrag anzeigen
                            soviel ich weiß nur die OP, und ca. 14 später noch einmal nachoperiert, was kann ich nicht sagen. Lt. Aussagemeiner Mutter hätte er das Jahr ohne OP nicht überlebt(!).
                            Um welche OP es sich hier gehandelt hatte ist reine Spekulation. Mit Sicherheit keine tumorspezifische, denn die Prostata, Hoden, ect. gab es nicht mehr.

                            Aber hier geht es nicht um Deinen Vater Sepp, sondern um Dich. Mein Statement dazu galt eher einer Randbemerkung zur Situation, die Deines Vaters, und der daraus resultierende Rat Dich operieren zu lassen.

                            Gruss Helmut

                            Kommentar


                              #15
                              Hallo Helmt,

                              ich war schon überrascht nachdem ich mitlerweile so viel über AS gelesen hatte, daß man mir zu einer RPE rät. Ich mein pT1a ist ja unterste Stufe eines PCa´s.
                              Aber wenn jetzt der PSA Wert jetzt in 4 Wochen stabil, bzw niedrig ist dann habe ich vorerst gewonnen, was die Zeit dann bringt das weiß ja eh keiner.

                              Schönen Dank
                              Sepp
                              Meine Geschichte: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=653

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