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Zometa® im 3-Monatsrhytmus statt jeden Monat

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    Zometa® im 3-Monatsrhytmus statt jeden Monat

    Vor etwa 10 Jahren war man sich sicher, dass Zoledronsäure (Zometa® bzw. Generika) eine direkte zytostatische Aktivität auf Tumorzellen hat, auch beim Prostatakrebs. "Knochenversiegelung" war das Stichwort, welches gerne als bildliche Analogie gebracht wurde. Viele Ärzte und noch mehr Patienten schwörten auf dieses Medikament das man schon prophylaktisch zur Androgenblockade (ADT) nehmen sollte um Metastasierung in die Knochen zu verhindern.

    Nach einigen Jahren stellte sich bei manchen Anwendern eine sehr unschöne und schwer zu behandelnde Kiefernekrose (ONJ) ein, was unter dem Aspekt der Metastasenprophylaxe noch irgendwie hingenommen werden konnte. Durch Einsatz von hochdosiertem Vitamin-D konnte man eine gewisse Verminderung dieser Nebenwirkungen erreichen.

    In den letzten Jahren musste man jedoch erkennen, dass die erhoffte Metastasenprophylaxe ein schöner Wunschtraum war, der nicht in Erfüllung ging. Studien über Studien haben keinen signifikanten Einfluss auf die Entstehung von Knochenmetasten zeigen können, so zuletzt die STAMPEDE Studie:

    … Die Ergänzung von Zoledronsäure konnte weder im ADT-Only Arm, noch im ADT+ Docetaxel Arm irgendeinen Vorteil zeigen!
    Heute ist man vorsichtiger mit der Gabe von Bisphosphonaten bzw. RANK-Liganden Blockern wie Denosumab (Prolia®/Xgeva®). Auf dem diesjährigen ASCO Symposium berichtete Himmelstein und Kollegen[1] von der CALGB70604 Studie (NCT00869206), bei der untersucht wurde, ob man Zoledronsäure auch in einem 3-Monatsrhytmus geben kann, ohne dass sich dadurch die Wirksamkeit in Bezug auf Skelettkomplikationen (SRE) verschlechterte. Eingeschlossen wurden insgesamt 1822 Patienten, bei denen ein Risiko für SREs bestand. Davon waren 674 Männern mit Prostatakrebs. Die Rate für SREs war in beiden Gruppen etwa gleich groß:
    • 260 SREs in der Monatlichen Zometa® Gruppe
    • 253 in der 3-Monats Zometa® Gruppe

    Betrachtet man nur die Prostatakrebspatienten war das Verhältnis 107 zu 101 (Monatlich zu 3-Monatlich), was ebenfalls nicht signifikant unterschiedlich war.

    Die Rate der Osteonektrosen nach 24 Monaten war insgesamt gering, aber in der Monatsgruppe doppelt so hoch wie in der 3-Monatsgruppe:
    • 18 Kiefernekrosen in der Zometa® Gruppe
    • 9 in der 3-Monats Zometa® Gruppe

    Als Fazit wurde gesagt, dass eine 3 Monatsbehandlung mit Zometa® wohl einer monatlichen Behandlung nicht unterlegen wäre, den Patienten aber mehr Freiraum lässt, und eventuell die Rate der Nebenwirkungen senkt.

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    [1]: Andrew Louis Himelstein & Kollegen; CALGB 70604 (Alliance): A randomized phase III study of standard dosing vs. longer interval dosing of zoledronic acid in metastatic cancer.
    Who'll survive and who will die?
    Up to Kriegsglück to decide
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