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Therapieentscheidung: RPE oder alternative Behandlung

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    Therapieentscheidung: RPE oder alternative Behandlung

    Ich habe Prostatakrebs. Gleason-Grad 3+4, neun von zehn Stanzen Krebszellen, PSA 20. Gamma-PET-CT zeigte keine Knochenmetastasen, aber drei Lymphknotenmetastasen.

    Bei einem MRT mit Endorektalspule ergab sich dass der Krebs die Prostata in Richtung Samenblasen und Enddarm etwas verlassen hat.

    Der Radiologe sagte mir daraufhin, eine Totaloperation sei das Verkehrteste was man jetzt machen könnte. Er empfahl sofort mit einer Hormontherapie zu beginnen. Man könnte darüber hinaus mit einer Strahlentherapie behandeln. Oder eine Nanoknife Behandlung versuchen.

    Ich ging dann nochmal zu meinem Urologen vor Ort. Dieser hatte mir im Vorfeld schon gesagt, dass er selbst nur eine Totaloperation durchführen kann.

    Der Urologe schilderte schwerwiegende Nebenwirkungen bei einer Strahlentherapie, wies auf die Pressemitteilung der DGU zu Nanoknife hin und empfahl eine Totaloperation. Auf meinen Einwand, der Krebs habe die Kapsel bereits verlassen und es gäbe Lymphknotenmetastasen sagte er, dies würde bei der Operation alles beseitigt. Wenn ich weiter Leben wolle sollte ich eine Totaloperation durchführen lassen.

    Ich bat ihn daraufhin mit einer Hormontherapie zu beginnen und verlangte das Medikament Firmagon (Degarelix) um einen „Flare up“ zu vermeiden.

    Jetzt muss ich entscheiden, ob ich weiter nur diese Hormontherapie mache oder zusätzlich eine Totaloperation durchführen lasse oder mich z.B. mit Brachytherapie oder Protonentherapie bestrahlen lasse oder der Empfehlung aller Urologen zuwider die Nanoknife Therapie wähle. Diese hört sich ja erstmal sehr gut an.

    Welche Ratschläge kann man mir dazu geben?

    #2
    Hallo Georg,

    vorab solltest Du uns Dein Alter verraten. Zudem solltest Du den Testosteronwert messen lassen, um später feststellen zu können, ob die Hormonbehandlung Erfolg gebracht hat.

    "Das Schönste im Leben ist nicht die Erfüllung, sondern die Erwartung der Erfüllung"
    (Anna Magnani)

    Gruß Harald

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      #3
      Hallo Georg,

      oder Protonentherapie
      würde dazu zunächst einmal meine Unterlagen zu Rinecker schicken (oder Loma Linda, falls dies eine Option wäre) und prüfen lassen, ob diese Therapie bei deinem Status überhaupt in Frage kommt.

      Drücke für deinen weiteren Verlauf die Daumen
      Thomas

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        #4
        @Harald

        Mein Alter ist 64. Vor der Hormontherapie habe ich Ralph's "Erster Rat" gelesen und entsprechend den Testosteronwert und PSA feststellen lassen. Der "Erste Rat" hat mich auch veranlasst einen GnRH-Antagonisten einzusetzen um den Flare up zu vermeiden.

        @Thomas

        Ich hatte auf Grund meines Wohnortes an Essen gedacht. Hier im Forum wurde aber über erhebliche Nebenwirkungen der Protonentherapie geklagt.

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          #5
          Georg,

          Hier im Forum wurde aber über erhebliche Nebenwirkungen der Protonentherapie geklagt.
          während der Therapie. Rückblickend kann ich dir sagen, gibt es Schlimmeres als laufend pieseln zu müssen. Auch wenn ich in dem Moment dachte, nie mehr im Leben vom Klo zu kommen. Aus heutiger Sicht wars mir das wert und im Verhältnis zu anderen Nebenwirkungen immer noch harmlos. Soll sogar Patienten geben, bei denen so gut wie nix vorgefallen ist.

          Gruss
          Thomas

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            #6
            Wie geht es Dir denn jetzt? Bist Du durch die Protonenbestrahlung "geheilt" worden?

            -> Habe grade Deine Diskussion "Proton vs DaVinci" gefunden. Damit hat sich meine Frage erübrigt. Weiter alles Gute!

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              #7
              Hallo Georg,

              Hier: http://www.awmf.org/uploads/tx_szlei...om_2014-12.pdf die S3 Leitlinien. Lies dich da mal ein. Mir hat es geholfen, eine Entscheidung zu treffen.
              Gerhard

              MyProstate.eu:

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                #8
                Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                Jetzt muss ich entscheiden, ob ich weiter nur diese Hormontherapie mache oder zusätzlich eine Totaloperation durchführen lasse oder mich z.B. mit Brachytherapie oder Protonentherapie bestrahlen lasse oder der Empfehlung aller Urologen zuwider die Nanoknife Therapie wähle. Diese hört sich ja erstmal sehr gut an.
                Hallo Georg,
                • die Hormontherapie wird Dich nicht vom Krebs heilen. In einige Jahren würdest Du wieder vor der Frage stehen "wat nu?", aber dann bist Du mittlerweile älter geworden und damit eine etwaige RP riskanter,
                • die Brachytherapie ist bei einem GS 3+4, einem PSA-Wert von 20 ng/ml und Kapselüberschreitung definitiv keine Option,
                • Thomas schwört auf die Protonentherapie – das ist sein gutes Recht – und legt sie Dir als mögliche Option ans Herz, ich bin da zurückhaltender, und das ist mein gutes Recht – aber lass Dich ruhig in München beraten.
                • Nach NanoKnife hat mich einmal an der Hotline ein Anrufer gefragt, und es war deutlich herauszuhören, dass er von mir gern eine Empfehlung dafür bekommen hätte. Ich sagte ihm sinngemäß, dass er es ja damit probieren könne, wenn er experimentierfreudig sei. Diese Formulierung hat meinen Hotline-Kollegen gut gefallen. So ist auch heute noch meine Meinung dazu. Es ist halt ein experimentelles Verfahren, für das noch keinerlei Langzeitergebnisse vorliegen.
                • Zu der Frage "Bestrahlung oder RP?" habe ich mich, denke ich, im "Ersten Rat" ausführlich ausgelassen.

                Ralf

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                  #9
                  Vielen Dank für die Beiträge! Ich habe mich jetzt nochmal eingehend mit den angesprochenen Behandlungsalternativen beschäftigt.

                  Neben der Hormontherapie möchte ich mit einer weiteren Therapie dem Krebs zu Leibe rücken.

                  Früher wurde eine Totaloperation abgebrochen, wenn befallene Lymphknoten entdeckt wurden. Die sind bei mir vorhanden. Offenbar ist die Operationstechnik weiterentwickelt worden, so dass auch in meinem Stadium eine RPE sinnvoll sein kann. Die EAU-Guidelines stellen das so dar. Allerdings habe ich eine Dissertation gefunden, in der berichtet wird dass es in 50% der Fälle zu einem Rezidiv kommt, wenn man eine RPE bei einem Gleason-Score 7 und höher oder auch bei T3 macht. Dies erscheint mir als Ergebnis für eine radikale Operation ziemlich hoch. Ich bin daher angesichts meines Gleason-Scores von 7 bzw T3 von dieser Therapie nicht ganz überzeugt.

                  Ich dachte in meinem ersten Beitrag an HDR-Brachytherapie, die im "Ersten Rat" ausführlich dargestellt wird. Allerdings würde ich jetzt eine Protonentherapie der HDR-Brachytherapie vorziehen, da diese noch genauer bestrahlt.

                  Die Nanoknife Therapie hört sich natürlich zu schön an um wahr zu sein. Sie verspricht einen Tag Behandlung ohne Nebenwirkungen und bleibende Einschränkungen. Danach soll der Krebs wie bei einer Bestrahlung oder RPE entfernt sein. Dies ist im Vergleich zu den anderen Therapien natürlich sehr attraktiv.

                  Für eine experimentelle Therapie halte ich Nanoknife nicht. Nanoknife wird auch bei Leber-, Nieren- und Bauchspeicheldrüsenkrebs eingesetzt. Allein in Louisville wurden 200 Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs erfolgreich, d.h. lebensverlängernd, behandelt. In Offenbach sollen inzwischen über 200 Patienten mit Nanoknife an Prostatakrebs behandelt worden sein. Anschließend war mit MRT und PSA Test kein Krebs mehr festzustellen. Ich habe inzwischen auch Studien gefunden die die Sicherheit dieser Therapie untersucht haben und positiv berichten.

                  Deshalb möchte ich es jetzt erstmal mit Nanoknife versuchen. Durch meine Hormontherapie wächst der Krebs im Moment ja nicht mehr. Sollte die Behandlung keinen Erfolg haben kann ich immer noch eine Protonentherapie machen da die Zellen ja nicht bestrahlt wurden.

                  Da die Krankenversicherungen sich weigern die Kosten zu übernehmen ist es natürlich ein teurer Versuch.

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                    #10
                    Hallo Georg,

                    viel Erfolg - hier -

                    Alles Gute fürderhin.

                    "Always look on the bright side of life"

                    Gruß Harald

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                      #11
                      Hallo Georg,
                      die IRE gehört zu den Fokalen Therapien. Ich kann es gut verstehen, dass du auf Nano Knife setzt, wir alle klammern uns an die Strohhalme die wir bekommen können. Was mich persönlich von IRE wieder zurückschrecken lassen hat, war eben die fokale Eigenschaft,die ich mir der Streuung innerhalb der Drüse korreliere. Bei <=T2b scheint sie für mich sinnvoll. Alles andere muss für mich sehr wohl überlegt werden. Oder du hast T3 mit einem sehr einseitig ausgebrägten Befall, dann könnte ich mir das auch wieder vorstellen. Vielleicht helfen meine Gedanken.

                      Kannst du mir den Verweis auf die Dissertation liefern. 50% rezidiv ziemlich heftig, ich hatte was von 18% erwartet, wobei ich diesen Wert nicht belegen kann.
                      BB

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