Bedeutet erhöhter PSA-Wert gleich Prostatakrebs?

[goldtori]

Hallo,
bei meinem Vater wurde ein PSA Wert von 14 festgestellt, normal wäre wohl 4.
In zwei 2 Wochen werden Gewebeproben entnommen,um eine genaue Diagnose stellen zu können. Dann dauert es noch einmal ein paar Tage bis das Ergebnis da ist.
Lt. Aussage des Arztes bei dem er sich schon länger in Behandlung befindet ist das Risiko einer Prostatakrebserkrankung hoch, die Werte sind schon seid einiger Zeit steigend und eine Blasenentzündung, bei der sich der PSA Wert wohl auch erhöht, ist ausgeschlossen.
Nun meine Frage, bedeutet ein PSA Wert von 14 Prostatakrebs, oder gibt es auch noch andere Möglichkeiten?
Wäre schön wenn ihr mir helfen könntet. Die Aussage des Arztes hörte sich beängstigend an,mein Vater geht nun auch davon aus das eine Krebserkrankung wahrscheinlich ist. Ich habe keine Ahnung auf dem Gebiet und versuche mich übers Internet zu belesen. Mir spukt das Ganze ständig durch den Kopf, und ich will mich nicht die nächsten 3 - 4 Wochen verrückt machen, vielleicht völlig grundlos.
Bin für jede Information dankbar.

Liebe Grüße Kerstin

[LudwigS]

Hallo Kerstin,

1. Ein Wert ist kein Wert.

2. Wenn ein jahrelanger schneller Trend nach oben vorliegt ( PSA-Verdoppelungszeit wenige Jahre oder sogar Monate) ist das ein starker Verdacht auf Prostatakrebs.

3. Blasenentzündung erhöht das PSA nicht, aber Infektion der Blase kann auch gleichzeitig die Prostata betreffen und dann kann man auch mal PSA 20, 30 oder sogar 100 haben.
Bei Prostataentzündung hüpft das PSA meist wie ein Tennisball.
Beide Krankheiten können sich auch überlagern.

4. Wenn der Arzt - war das Hausarzt oder Urologe? - einem gleichmässigem Trend über 2 oder 3 Jahre bis PSA 14 in aller Ruhe zugeschaut hat, gehört ihm die Rote Karte.

5. In allen Berufen gibt es "alte Hasen" und "alte Esel".

Gruss Ludwig

[goldtori]

Biopsie

Hallo Ludwig,

danke für die schnelle Antwort.Habe grade nochmal nachgefragt,es wurden bereits Biopsien (hoffe das ist die richtige Bezeichnung für die Gewebeprobenentnahme) gemacht. Die erste sei schlecht ausgefallen,bei der zweiten war man sich nicht sicher. Dachte eigentlich man könne so eine genaue Diagnose stellen, aber scheinbar ist es nicht an dem.
Das was ich von dem Arzt höre finde ich ziemlich seltsam, aber meine Eltern leben in einem kleinen Ort und da gibt es nur einen Urologen. Und der meinte wenn bei dem PSA Wert eine Blasen oder andere Entzündung vorliegen würde,hätte mein Vater starke Beschwerden,und die hat er nicht.
Gruß Kerstin

[LudwigS]

Dann gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten, Kerstin:

1. Man will möglichst nichts wissen und hält den Arzt für einen "alten Hasen"

---> Kopf in den Sand und sich auf den Arzt verlassen.

2. Man will was wissen über sich mit allen Konsequenzen und zweifelt den bisherigen Weg als nicht optimal an:

---> alle Daten und Befunde sich geben lassen (Rechtsanspruch) und lernen um mitreden zu können.

Die meisten hier haben sich für den 2. Weg entschieden - ich auch.

Gruss Ludwig

[wowinke]

Hallo Kerstin, hallo Ludwig,

"alle Daten und Befunde sich geben lassen (Rechtsanspruch)"


aus meiner Sicht die richtig Empfehlung um ausfzuzeigen nach welchen
Informationen du fragen solltest hier ein Hinweis

1 .die vorausgegengen PSA werte mit Datum (sehr wichtig um verdopplungszeiten rechnen zu könne
2. verhältniss freies PSA zu gesmt PSA
3. Patologischer Bericht der beiden Biopsien
4. Prostatagrösse
5. Tastbefund

Gruß
Wolfgang

[goldtori]

Danke Euch beiden. Werde meinem Vater raten sich alle Befunde aushändigen zu lassen. Einige interessante Links habe ich auf dieser Seite schon gefunden, so das ich hoffe das was da drin steht auch zu verstehen.
Wünsche Euch alles Gute
Gruß Kerstin

[jürgvw]

Liebe Kerstin

Eine gute und umfassende Information für den Fall, dass tatsächlich Krebs festgestellt werden solte, findest Du beim KISP

www.prostatakrebse.de

im Abschnitt ERSTER RAT. Hast Du diesen Text einmal gelesen, dann weisst Du über die grundlegenden Faktoren Bescheid und bekommst, falls sich wirklich eine PK-Diagnose ergibt, wertvolle Hinweise im Hinblick auf das therapeutische Vorgehen. Du wirst dann auch in der Lage sein, hier im Forum die richtigen Fragen zu stellen und darfst davon ausgehen, wenn auch meistens von Laien (aber erfahrenen Laien; übrigens machen auch spezialisierte Ärzte im Forum mit) zweckmässige Antworten zu bekommen.

Alles Gute!

Jürg

[goldtori]

Hallo Jürg und Dieter,

danke für die Links. Habe soeben einiges ausgedruckt und werde es am Wochenende meinem Vater geben.
Wünsche Euch auch alles Gute.
Gruß Kerstin

[WinfriedW]

Dieser Tread gehört eigentlich eher unter die Rubtik: Erste Hilfe / Erster Rat

Nix für ungut WW