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Nanoknife - Vortrag beim "International Symposium of Focal Therapy" in Amsterdam

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    Nanoknife - Vortrag beim "International Symposium of Focal Therapy" in Amsterdam

    Auf diesem Symposium wurde in drei Vorträgen eine Studie über Nanoknife vorgestellt:

    http://epostersonline.com/focal2015/node/466, http://epostersonline.com/focal2015/node/462 und http://epostersonline.com/focal2015/node/245.

    Herr Prof. Schostak berichtete [B]in diesem Beitrag[/B] über diese auf dem Symposium in Amsterdam vorgestellt Studie. Es sind nunmehr mehrere Veröffentlichungen darüber erfolgt die allerdings andere Ergebnisse darlegen als von Prof. Schostak berichtet.

    Zitat von Prof. Schostak
    "Er hat dort Befunde von radikalen Prostatektomien nach IRE gezeigt, die für uns alle überraschend keineswegs günstig ausfielen. Es gab THERMISCHE Schäden in der Prostata und TUMORRESTE im behandelten Areal."
    Ich habe mit dem Referenten auf dem Symposium, Herrn Dr. Willemien van den Bos vom Academic Medical Center in Amsterdam Kontakt aufgenommen. Er erklärte mir, dass in den mit IRE behandelten Arealen keine Tumorreste mehr festgestellt werden konnten. Er schreibt:
    "As written in our publications, no residual tumorous cells were found within the ablated area". (Wie bereits publiziert, konnten keine Tumorreste in dem [mit Nanoknife] abgeleiteten Areal gefunden werden)

    Entsprechend wird es auch in dem von ihm mitverfassten Bericht: The correlation between the electrode configuration and histopathology of irreversible electroporation ablations in prostate cancer patients dargestellt:

    "Conclusions: IRE in prostate cancer results in a completely ablated, sharply demarcated ablation areas without leaving any viable cell within the electrode configuration."
    (Schlussfolgerung: IRE bei Prostatakrebs führt zu vollständig abgeleiteten, scharf abgegrenzten Arealen ohne irgendwelche lebensfähigen Zellen innerhalb der konfigurierten Elektroden zurückzulassen)


    Ebenso auf dem bereits oben angeführten Symphosium Poster


    Herr Prof. Schostak erwähnt auch thermische Schäden. Dass thermische Schäden bei Nanoknife auftreten ist seit langem bekannt und ein unerwünschter Nebeneffekt der Behandlung. Die Behandlung soll daher in der Weise erfolgen, dass diese thermischen Schäden möglichst gering bleiben. Beispielhaft dazu dieser Artikel mit einer Reihe von Nachweisen: Implications and Considerations of Thermal Effects When Applying Irreversible Electroporation Tissue Ablation Therapy.

    Dort sind im Abschnitt "Techniques for maintaining IRE as primary modality for tissue ablation" entsprechende Verfahren aufgeführt.

    Zitat von Prof. Schostak
    "Mein dringender Eindruck war, dass IRE dort ziemlich auseinandergenommen wurde."
    Auch dies wird von Herrn Dr. van den Bos nicht bestätigt. Im Artikel:
    Quality of Life and Safety Outcomes Following Irreversible Electroporation Treatment for Prostate Cancer: Results from a Phase I-II Study steht:

    "Conclusion: Irreversible electroporation can be performed safely in patients suffering from prostate cancer. The adverse events are mostly temporary."
    (Schlussfolgerung: Nanoknife kann gefahrlos bei Patienten mit Prostatakrebs angewendet werden. Die Nebenwirkungen sind in der Mehrzahl vorübergehend.)


    Auch im entsprechenden Vortrag auf dem Symposium heißt es:

    CONCLUSION: IRE treatment for prostate cancer can be performed safely with low risk of severe adverse events. Quality of life assessment shows promising short-term outcomes. (Schlussfolgerung: Eine Nanoknife Behandlung kann gefahrlos mit einem geringen Risiko von schweren Nebenwirkungen durchgeführt werden. Die Beurteilung der danach gegebenen Lebensqualität zeigt kurzfristig positive Ergebnisse.)


    In dem hier zuerst zitierten Artikel The correlation between... wird Nanoknife auch mit der HIFU Methode verglichen. Dazu heißt es:

    "Two comparable studies were performed to evaluate the histological impact and efficacy of transrectal HIFU. Beerlage et al. [11] showed incomplete necrosis at the dorsal side of the prostate in all treated patients. In two of the nine cases, this area contained vital tumour tissue. Madersbacher et al. [12] achieved a successful ablation in three out of ten participating patients using HIFU. In the remaining seven patients, the tumour was partly targeted but persistent tumour tissue was found with histopathological examination. These studies showed that complete tissue destruction was not achieved in all participants. In contrast, our study using IRE ablation showed that within the targeted area all cells were destroyed. "

    (Zwei vergleichbare Studien wurden gemacht um die histologischen Auswirkungen und Effizienz der transrectalen HIFU zu untersuchen. Beerlage u.a. stellten bei allen behandelten Patienten unvollständige Nekrosen [der Tumorzellen] auf der rückwärtigen Seite der Prostata fest. Bei zwei dieser Patienten enthielt dieser Bereich lebensfähige Tumorzellen.
    Madersbacher u.a. erreichten eine vollständige Ablation [der Tumorzellen] bei drei der zehn teilnehmenden Patienten. Bei den übrigen sieben Patienten war der Tumor teilweise abgeleitet worden es wurden aber Tumorreste bei der histologischen Untersuchung festgestellt. Diese Studien berichten, dass eine komplette Ablation bei allen teilnehmenden Patienten nicht erreicht werden konnte. Im Gegensatz dazu zeigte unsere Studie über Nanoknife, dass im Zielbereich alle Zellen zerstört wurden.)


    Auch bei einer HIFU mit den neuen Focal One Geräten scheint eine vollständige Ablation der Tumorzellen noch nicht erreicht zu werden. Auf diesem Symposium stellten Nevoux u.a. dazu eine Studie vor. Es konnte danach mit HIFU nur bei 81,5 % der Patienten eine vollständige Entfernung der Tumorzellen erreicht werden.


    Ich muss feststellen, dass über Nanoknife vor allem in Deutschland sehr kritisch berichtet wird. Herr Prof. Schostak erwähnt, dass er vier Veröffentlichungen verfasst hat die sich kritisch mit Nanoknife auseinandersetzen. Er selbst hatte auf dem Symposium einen Vortrag über die HIFU Therapie gehalten.

    Im Ausland wird dagegen zunehmend positiv über die Nanoknife Therapie berichtet.

    #2
    So ist es, Georg_
    Man kennt das ja auch aus anderen Bereichen und persönlich verhält man sich gelegentlich in der gleichen Weise:

    Seit vielen Jahren hat man das so und so gemacht und es war gut. Jetzt kommt einer mit einer neuen Methode daher und behauptet auch noch, diese sei so gut oder gar besser als das, was man immer für richtig gehalten hat. So was geht doch nicht!

    Aber man sollte sich eben alles erst einmal richtig anschauen. Wenn danach wenigstens der eine oder andere positive Aspekt wahrgenommen wird, ist schon viel passiert. Deshalb muss ein Skeptiker noch lange nicht zum überzeugten Eiferer der neuen Richtung werden.

    Im übrigen sind die konventionellen Verfahren bis heute noch mit so vielen Unwägbarkeiten und täglichen Kollateralschäden behaftet, dass man sich - zumindest nebenbei - nach Alternativen umschauen sollte.

    Michel
    Meine Geschichte: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=603

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