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NanoKnife – die richtige Therapie gegen Prostatakrebs?

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    NanoKnife – die richtige Therapie gegen Prostatakrebs?

    In diesem Forum wurde wiederholt kontrovers über die NanoKnife Therapie diskutiert. Nachdem ich mich letzte Woche mit NanoKnife behandeln ließ, habe ich einen ausführlichen Bericht über die NanoKnife Therapie geschrieben. Dieser wurde jetzt als Text bei KISP veröffentlicht:



    Ich hatte mich vor meiner Behandlung eingehend mit NanoKnife und mehreren anderen Therapien auseinandergesetzt. Danach habe ich mich für NanoKnife entschieden und mein Bericht stellt daher NanoKnife positiv dar. Ich habe dies aber durch Literaturangaben, Studien und Statistiken begründet.

    Dabei gehe ich auf die bisher vorliegenden Studien zur Sicherheit und Wirksamkeit der Therapie ein und nehme auch zu den kritischen Veröffentlichungen über NanoKnife Stellung.

    Wenn sich also jemand genauer über die NanoKnife Therapie informieren möchte so sei ihm mein Bericht empfohlen.

    Georg

    #2
    Hallo Georg,

    herzlichen Dank für Deinen Hinweis.
    Kann man NanoKnife auch bei einem Rezidiv anwenden?

    Viele Grüße

    Lothar

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      #3
      Guten Morgen,
      hatte den Bericht von Georg auch in Kisp gelesen, sehr eindrucksvoll .
      wenn ich mich am Anfang so mir der Materie befasst hätte wie jetzt hätte ich diese Methode gewählt .
      wäre die LKK für die Kosten aufgekommen ?
      aber hätte und wenn ist vorbei.
      wie ist es denn mit der rezidivbehandlung ?
      in dem Kisp Bericht hab ich nix gesehen.
      bin gespannt auf weiteres

      adam

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        #4
        Ob die NanoKnife Therapie allen anderen Therapieoptionen weit überlegen ist, oder nicht, das muss sich noch rausstellen. Alle bisher erhobenen Daten betreffen eher kurze Nachbeobachtungszeiten, nur wenige Patienten oder einem Selection Bias.

        In einer Studie von Valerio mit 34 Patienten aus 2013 kommt er auf eine Rezidivrate von 6/24 (25%) nach 2 Jahren, das überzeugt noch nicht.

        Aktuell laufen weitere Studien, beispielsweise:
        NEAT (Cancer Research UK)
        NCT01972867
        NCT02255890
        NCT01835977

        Als fokale Therapieoption könnte ich mir NanoKnife vorstellen, als generellen Ersatz für die RPE oder die RT eher nicht. Ebenfalls könnte ich mir vorstellen, dass NanoKnife eine Möglichkeit zur Behandlung eines Lokalrezidivs nach RT sein könnte.
        Who'll survive and who will die?
        Up to Kriegsglück to decide

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          #5
          Guten Tag ,
          könnte man das erfahren welch Art von rezidive schon damit behandelt worden sind.?
          denke man soll das mal abklären mit einem Zentrum ,
          bei mir wäre es Heidelberg ,die kennen die Akte .
          sonnige Zeit noch für alle
          adam

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            #6
            Ich denke Rezidive muss man einteilen. Es gibt Rezidive, die durch Tumorreste nach der Behandlung noch im behandelten Bereich auftreten. Außerdem regionäre Metastasen die beim Prostatakrebs im Beckenbereich in den Lymphknoten auftreten und Fernmetastasen die meist in den Knochen aber auch im Gehirn und anderen Organen auftreten können.

            Grundsätzlich denke ich dass die meisten Metastasen besser mit Cyberknife bestrahlt werden als mit Nanoknife behandelt werden. Außerdem zahlt diese Behandlung dann meist die Krankenkasse. Mit Nanoknife kann man gut Tumorreste nach einer IMRT Bestrahlung oder HIFU Behandlung entfernen. Fernmetastasen wird man in der Regel nicht mit Nanoknife behandeln.

            Ob die NanoKnife Therapie allen anderen Therapieoptionen weit überlegen ist, oder nicht, das muss sich noch rausstellen
            Richtig, aber wenn die jetzt vorliegenden, kurzfristigen Ergebnisse sich weiter bestätigen, wird Nanoknife eine sehr wichtige Therapieoption für den Prostatakrebs sein.

            Die Rezidivergebnisse in meiner Tabelle stellen deutlich bessere Ergebnisse auf Basis einer größeren Patientengruppe dar als die von Valerio erhobenen Werte.

            Als fokale Therapieoption könnte ich mir NanoKnife vorstellen, als generellen Ersatz für die RPE oder die RT eher nicht.
            Wie dargestellt beziehen sich ca. 40% der derzeit durchgeführten Operationen auf die gesamte Prostata als Ersatz für die RPE oder RT. In meinem Fall ebenfalls, ich wollte angesichts der zu erwartenden Nebenwirkungen keine RPE machen lassen.

            Kommentar


              #7
              IRE-Verfahren hat Zukunft

              Sehr geehrter Georg_

              vielen Dank für den sehr guten Artikel über das IRE Verfahren.

              Es hebt sich in seiner Objektivität von anderen Veröffentlichungen in der urologischen Fachpresse ab.

              Ich habe mich selbst im vergangenen Jahr zu einer IRE Operation in Offenbach entschlossen und kann
              bisher nur positive Ergebnisse mitteilen:
              Vorher:
              Gleason 7a(3+4) mit Perineuralscheideninvasion links
              PSA war auf 16 angestiegen
              Operation im Juli 2015:
              Ergebnis: Erhaltung von Potenz und Kontinenz, Letztes Kontroll MRT nach 6 Monaten: Rezidivfrei
              PSA jetzt aber 4,0
              Wasserlassen nach OP besser als vorher (da ein Teil der Prostata abladiert)

              Leider keine Kostenübernahme durch meine Krankenkasse, aber ich werde prozessieren.

              Es ist schon verwunderlich, dass über 300 Behandlungen in Offenbach, 70 in Heidelberg und ca. 20 in der Charite in Berlin
              einfach so unter den Tisch gekehrt werden.
              Die Krankenkassen sollten das Verfahren fördern und gegen den Widerstand der Urologen vorgehen.
              Ich denke, dass mit höheren Operationszahlen auch die Behandlungskosten sinken (das teuerste sind die Elektroden).
              Für die Krankenkasse sollte die IRE Behandlung sich rechnen, weil die Nebenwirkungen und damit die Nachbehandlungskosten
              wesentlich geringer als bei der Ektomie sind.
              Für mich war entscheidend, dass nach IRE noch alle anderen Verfahren möglich sind, selbst wenn ein Rezidiv auftritt, kann IRE
              erneut eingesetzt werden. Es wird sogar zur Rezidivbehandlung nach anderen Verfahren eingesetzt.

              Es ist schade, dass selbst renommierte Urologen mit sehr unfairen Argumentationen gegen diese Therapie zu Felde ziehen.
              Aber es ist schon verständlich, wenn die Radiologen, die bisher nur die "Zulieferer" der Urologen waren, auf einmal beginnen, erfolgreich
              zu operieren.
              Focale Therapien werden immer wichtiger und damit wächst die Rolle der bildgebenden Verfahren.
              Schade, dass man nicht die Chancen erkennt und stattdessen sich in seinem Fachgebiet "einmauert".
              Aber vielleicht trägt ja dieses Forum dazu bei, dass ein Prozess des Umdenkens einsetzt.
              Ich würde es mir wünschen: Für den Patienten!

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                #8
                Hallo Elbefreund,

                vielen Dank für die positive Beurteilung meines Artikels!

                Deine NanoKnife Operation ist ja sehr positiv verlaufen. Allerdings vermute ich bei PSA 4 und der Perineuralscheideninvasion dass Lymphknotenmetastasen aufgetreten sind. Bei mir selbst sind drei Lymphknotenmetastasen bekannt und ich hoffe dass ich diese möglichst bald mit Cyberknife behandelt bekomme. Das PSMA-Pet/MRT dafür habe ich letzte Woche gemacht aber noch keine Ergebnisse erhalten.

                Leider keine Kostenübernahme durch meine Krankenkasse, aber ich werde prozessieren.
                An sich kannst Du ja mit dem letzten MRT beweisen, dass die Behandlung erfolgreich war. Die Kasse könnte sich daher nicht auf Wirkungslosigkeit berufen.

                Bei mir hat die Kasse die Kostenübernahme mit Verweis auf die Pressemitteilung der Urologen verweigert. Ich habe der Kasse dann die mir vorliegenden wissenschaftlichen Studien zugesandt und diese hat einen Gutachter mit der Beurteilung dieser Studien beauftragt. Allerdings hat dieser Gutachter sich diese Studien nicht angesehen, jedenfalls geht er mit keinem Wort darauf ein. Er teilt nur sinngemäß mit auf Grund der Pressemitteilung der Urologen sei eine weitergehende Betrachtung dieser Behandlungsmethode überflüssig und er sähe daher keine Verpflichtung für die Krankenkasse die Kosten zu übernehmen.

                Auch das von Dir angerufene Gericht wird einen Gutachter bestellen. Ich habe in einem ganz anderen Fall sehr schlechte Erfahrungen mit Gerichtsgutachtern gemacht. Wenn der Richter irgendwie zu erkennen lässt in welche Richtung er tendiert steht das Ergebnis des Gutachtens schon fest. Der Gutachter erhält ja regelmäßig Aufträge von dem betreffenden Gericht und will sich mit diesem gut stellen. In meinem Fall hatte der Gutachter deshalb auch die von mir vorgelegten Unterlagen erst gar nicht durchgelesen.

                Es gibt aber auch ein Urteil, bei denen der Patient recht bekommen hat. So das Urteil des Berliner Landgerichts zur Protonenbestrahlung bei Prostatakrebs:



                oder auch hier:




                Wenn man die Argumente dieses Urteils verwendet, so kann man damit auch eine NanoKnife Behandlung begründen.

                Das Nikolausurteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahre 2005 verlangt im Fall von gesetzlich Versicherten, dass für die Krankheit keine andere schulmedizinische Therapie verfügbar war:



                Letztlich musst Du vor Gericht mit dem Gutachter Glück haben, er darf sich die Sache nicht einfach machen. Ein Gutachter wird sich jedoch in aller Regel auf die kürzlich in Deutschland erschienen negativen Artikel stützen und nicht darüber hinaus ausländische Studien auswerten und deshalb zu einem anderen Urteil kommen als die Fachpresse. Im Fall der Protonentherapie lag dem Gutachter wahrscheinlich noch keine warnende Pressemitteilung der Urologen vor.

                Georg

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                  #9
                  Sehr geehrter Georg,

                  vielen Dank für die umfangreichen Ratschläge. Ich hoffe nicht, dass Lymphknotenmetastasen aufgetreten sind, aber vielen Dank für die Hinweise.
                  Das Nikolausurteil und die folgende Rechtsprechung habe ich mir angesehen.
                  Interessantes dazu gibt es auf der Internetseite der Uni Bochum.



                  Es ist wirklich schade, dass die Urologen eine derartige Abwehrhaltung zu dieser neuen und nebenwirkungsfreien Methode einnehmen.

                  Elbefreund

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                    #10
                    Hallo Georg und Elbefreund,

                    gut von Euren Erfahrungen zu lesen.
                    Die Frage ist noch, ob es Erfahrungen gibt mit Totalablationen.
                    Wie sicher kann man sein, dass nach IRE noch alles möglich ist?
                    Auch ist die Krankenkasselage mir nicht klar. In Berlin würde die Krankenkasse die Kosten übernehmen, wenn ich gut informiert bin.

                    Drachenfels

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                      #11
                      Bei mir wurde eine Totalablation gemacht. Nach einem kürzlich durchgeführten PSMA-PET/MRT kann kein Tumor mehr in der Prostataloge festgestellt werden.

                      Was ist alles nach einer NanoKnife Operation möglich? Eine operative Entfernung der Prostata ist wohl nicht sinnvoll, da die Zellen zerstört sind und vom Körper abgebaut werden. Ein Prostata die nicht mehr da ist kann man nicht mehr operativ entfernen. Man kann aber noch bestrahlen. Auch eine Lymphadenektomie wäre beispielsweise möglich um Lymphknotenmetastasen zu entfernen. Es ist aber wohl sehr selten, dass der Tumor nicht zerstört werden kann und weitere Therapien erforderlich werden.

                      Befallene Lymphknoten werden allerdings meist mit NanoKnife nicht entfernt.

                      Wenn ich die Situation in Berlin richtig verstehe, wird dort NanoKnife im Rahmen einer Studie eingesetzt. Behandlungen im Rahmen von Studien ersetzt die Krankenkasse.

                      Georg

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                        #12
                        [QUOTE=Georg_;86765]In diesem Forum wurde wiederholt kontrovers über die NanoKnife Therapie diskutiert.

                        Hallo Georg! Wo finde ich das (bin neu hier).
                        Bist Du (ich hoffe, ich darf Dich duzen) weiterhin mit Nanoknife zufrieden?

                        Piet

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                          #13
                          Hallo Vega Piet,

                          ja, ich bin weiter mit NanoKnife zufrieden. Die Metastasen werden allerdings nicht entfernt, deshalb habe ich diese mit einer Cyberknife Bestrahlung behandeln lassen.

                          Wenn Du die "erweiterte Suche" nutzt findest Du die Beiträge zu NanoKnife. Hier sind die beiden letzten so weit mir bekannt:





                          Georg

                          Kommentar


                            #14
                            Vielen Dank, Georg!
                            Ich habe mir alles durchgelesen. Sehr interessant!
                            Gibt es noch andere Erfahrungsberichte? Weisst Du von anderen, die sich mit IRE behandelt haben. Eine Ärztin in einer Uniklinik hat sich über IRE sehr negativ geäußert. Es ist alles so undurchschaubar... Deshalb sind mir persönliche Erfahrungsberichte so wichtig.
                            Vega Piet

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                              #15
                              Mein Urologe hier vor Ort hatte die Bestrahlung sehr schlecht gemacht und seine Prostataoperation empfohlen.

                              Man findet praktisch keinen Arzt der NanoKnife empfiehlt, außer in Offenbach oder in Kliniken die NanoKnife anbieten. Ein Urologe hat kein Interesse Dir eine NanoKnife Operation zu empfehlen.

                              Wenn Du hier im Forum mit der „Erweiterten Suche“ nach NanoKnife suchst findest Du ein paar Erfahrungsberichte.

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