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Blutgruppen Unterschied für den Rückfall
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Was, liebe Daniela, sollte irgendjemandes Meinung sein,
als der Schlussatz des Artikels:
Die überraschenden Ergebnisse müssten nun weiter vertieft werden.
Es stelle sich dann die Frage, ob etwa diese Risiko-Faktoren
bei der Art der Behandlung berücksichtigt werden müssten
KonradMeine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.
[1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
[2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
[3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
[4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
[5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017
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VIEL wichtiger ist die recht neue Erkenntnis, dass Patienten, die während/nach der radikalen Prostatektomie eine Blutübertragung brauchen,
eine deutlich schlechtere Langzeitprognose haben!
Verglichen wurde jeweils ein versierter Operateur mit sich selbst und Krankheitsstadien gematcht - Unterschied war nur die Transfusion----------------------------------------------------------
Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
vor Ort ersetzen
Gruss
fs
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Kommentar
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Eigenblutspende ja, aber...
Zitat von Michi1 Beitrag anzeigenSind doch keine neuen Erkenntnisse.
Jack
Kommentar
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Leider ist Eigenblutspende bei RPE faktisch KEIN Thema ....----------------------------------------------------------
Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
vor Ort ersetzen
Gruss
fs
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Kommentar
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Auswirkung von Blutgruppe und Bluttransfusion auf Rezidivrisiko
Blutgruppe
Hier die von Daniela angesprochene japanische Studie zu Blutgruppe und Rezidivrisiko:
Associations between ABO blood groups and biochemical recurrence after radical prostatectomy
Yoshio Ohno, et al, 2015
"Results: During the follow-up period (mean, 52.0 months), 166 patients (29.9%) experienced BCR, with a 5-year BCR-free rate of 67.3%. Although the ABO blood group was not a significantly associated with BCR in the univariate analysis, it was an independent predictor of BCR in the multivariate analysis: blood type O patients had a significantly lower risk of BCR compared to type A patients (Hazard ratio, 0.608; 95% confidence interval, 0.410-0.902; P = 0.014). Further analyses revealed that surgical margin status confounded the assessment of the association between the ABO blood group and BCR. In the analyses of patients with a negative surgical margin, the 5-year BCR-free rate in blood type O patients was a significantly higher than that in type A patients (91.2% vs. 71.0%; P = 0.026). Conclusion: Blood type O is significantly associated with a decreased risk of biochemical recurrence after radical prostatectomy. Further studies are needed to clarify the nature of this association."
Wenn man die Abbildung 1 in der Studie betrachtet, so sieht man, dass die Vorteilhaftigkeit der Blutgruppen über den Beobachtungszeitraum hinweg unterschiedlich war. Wie so oft, ist der ausgewählte Nachbeobachtungszeitraum für das Ergebnis mitentscheidend.
Eine früher durchgeführte dänische Studie (Kvist E. et al 1992) konnte im Hinblick auf Gesamtüberleben und Prostatakrebs-Spezifisches-Überleben keinen Zusammenhang mit den verschiedenen Blutgruppen feststellen. In der japanischen Studie wird deshalb auch eingeräumt, dass die Ergebnisse eventuell nur für den asiatischen Raum zutreffen könnten.
Man sieht, Gesundheitsredakteure tendieren zu reißerischen Aufmachungen, um Aufmerksamkeit zu erwecken.
Mit Bluttransfusion und Rezidivrisiko hat die japanische Studie aber nichts zu tun.
Bluttransfusion
Studien zu Bluttransfusionen im Zusammenhang mit Tumoroperationen sind überwiegend älteren Datums und sehr widersprüchlich in ihren Ergebnissen.
Hier ein relativ zeitnahes Review Paper das einen guten Überblick über die einschlägigen Studien gibt:
Blood transfusion practices in cancer surgery
Juan P Cata and Vijaya Gottumukkala, Sept-Oct 2014
Es scheint so zu sein, dass je aktueller die Studien sind, um so mehr kommen sie zu dem Ergebnis, dass Bluttransfussionen vor oder während der Operation keinen Einfluß auf das Rezidivrisiko, das tumorspezifische Überleben und das Gesamtüberleben haben.
Dies gilt auch für die Prostatektomie.
Prostate cancer recurrence in radical surgery patients receiving autologous or homologous blood
P. M. Ness MD, et al., Feb 2003
"It is concluded that homologous blood transfusions are not associated with more rapid tumor recurrence or death after radical surgery for prostate cancer than is seen with autologous transfusions. These results differ from previous reports, which suggested that transfusions may cause recurrence of cancer in patients with colorectal or prostate cancer because of the immunosuppressive effects of blood transfusions."
Es konnte kein Unterschied festgestellt werden zwischen Eigenblut- oder Fremdblut- (incl. Blutprodukte) Transfusion im Hinblick auf das Rezidivrisiko. Damit unterscheidet sich diese Studie von früheren Ergebnissen, die ein erhöhtes Rezidivrisiko bei Bluttransfusionen, wegen Schwächung des Immunsystems, im Rahmen von Darmkrebs- oder Prostatakres-OPs erbracht hatten.
Interessant ist, dass immer wieder auf die Studie zum Darmkrebs verwiesen wird und meistens mit der Behauptung, dass sich dort ein erhöhtes Rezidivrisiko ergeben hätte. Es ist die einzige randomisierte Studie mit hoher Evidenz und langem Nachbeobachtungszeitraum von 20 Jahren. Abgegriffen wird aber fast immer das Ergebnis nach 5 Jahren und nicht das Endergebnis nach 20 Jahren.
Ergebnis nach 5 Jahren:
http://www.medscape.com/medline/abstract/8292113
Blood transfusions and prognosis in colorectal cancer.
Busch OR, et al 1993
"The use of autologous blood as compared with allogeneic blood for transfusion does not improve the prognosis in patients with colorectal cancer. Regardless of their type, transfusions are associated with poor prognosis, probably because of the circumstances that necessitate them."
Zwischen Eigenblut- und Fremdbluttransfusionen im Rahmen von Darmkrebs-OPs ergaben sich keine Unterschied im Hinblick auf die Prognose. Unabhängig von der Art der Bluttransfusion ergab sich aber eine schlechtere Prognose bei Bluttransfusion, wahrscheinlich wegen der Umstände die die Transfusion nötig gemacht haben.
Ergebnis nach 20 Jahren:
Commentary on a study that compared allogeneic with autologous blood transfusions and their effect on survival in patients with colorectal cancer, published November 2012 in Annals of Surgery.
Blood Transfusions and Prognosis in Colorectal Cancer: Long-term Results of a Randomized Controlled Trial
Harlaar JJ, et.al. Feb. 2013
"Remarkably, after 20 years, the authors achieved a follow-up rate of 94% of the original group and found that with longer follow-up, autologous transfusion is detrimental. They also found no survival differences in patients receiving or not receiving blood in either group. "
"This report weakens the widely held belief that allogeneic blood transfusions increase the risk for cancer recurrence by weakening the immune system."
Nach 20 Jahren Beobachtungszeitraum stellte sich bemerkenswerterweise die Eigenbluttransfusion gegenüber der Fremdbluttransfusion als nachteilig heraus. Im Hinblick auf das Gesamtüberleben ergab sich kein Unterschied zwischen der Gruppe die eine Bluttransfusion erhalten hatte und der Gruppe ohne Bluttransfusion.
Diese randomisierte Sudie mit langem Nachbeobachtungszeitram schwächt die weit verbreitete Annahme, dass eine Fremdbluttransfusion oder Transfusion mit Blutprodukten während der OP das Rezidivrisiko wegen Schwächung des Immunsystems erhöht.
Es zeigt sich wieder, wie entscheidend der Nachbeobachtungszeitraum für das Ergebnis von Studien ist. Insbesondere bei retrospektiven Studien kann der Nachbeobachtungszeitraum so gewählt werden, dass ein gewünschtes Ergebnis verstärkt und damit statistisch signifikant wird.
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