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PSA Wert von 566

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    PSA Wert von 566

    Bei meinem Vater 75 Jahre wurde ein PSA Wert von 566 festgestellt . Wer kann helfen? Und hat Erfahrungen damit?

    #2
    Hallo Sandra,

    lies Dir den "Ersten Rat" durch, dann erfährst Du sehr viel über Prostatakrebs und seine Therapie:


    Im Fall Deines Vaters würde ich sofort mit einer Hormontherapie beginnen um die Krebsaktivität und damit den PSA Wert zu senken. Außerdem ein PSMA PET/CT machen lassen um zu sehen, wo überall Metastasen sind. Auf dieser Basis eine mögliche Therapie planen.

    Typischerweise wird man auch eine Biopsie machen um den Krebs genauer klassifizieren zu können. Bei dem hohen PSA Wert wird aber wohl nur eine Entfernung der Prostata und/oder dauerhafte Hormontherapie angewandt werden. Je nach dem Ergebnis des PSMA PET/CT kann man auch die Metastasen behandeln. Ich kann mir schwer vorstellen, dass ein auf die Prostata begrenzter Tumor einen solchen PSA Wert ergibt.

    Georg

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      #3
      Vielen Dank erstmal für deine Antwort....
      Ich kann dir schon mal sagen das der Gleason Score 4+5 und Metastasen im Becken...Ansonsten ist mein Papa fit...
      Hormontheraphie soll gemacht werden ...und der Arzt hat empfohlen die Hoden auszuschälen...bin total verzweifelt...
      Was sollen wir tun?

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        #4
        Zitat von Sandra 7231 Beitrag anzeigen
        ...bin total verzweifelt...Was sollen wir tun?
        Hallo Sandra,

        ich empfehle dringend, in der kommenden Woche ab Dienstag bei der Beratungshotline des BPS anzurufen. Der betreffende Berater wird sich alle nötige Zeit nehmen, um alle Deine Fragen (oder, wenn er anruft, die Fragen Deines Vaters) zu beantworten. Achtung! in der übernächsten Woche (ab 29.) befinden sich alle Berater auf einem Treffen. Die Erreichbarkeit der Hotline ist dann sehr eingeschränkt.

        Ralf

        Ralf

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          #5
          Danke Ralf

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            #6
            Hallo Sandra,

            die Metastasen im Becken hat man wahrscheinlich mit einem MRT gefunden. Bei dem hohen PSA Wert vermute ich aber weitere Metastasen irgendwo im Körper (meist an den Knochen). Diese findet man am besten mit einem PSMA PET/CT.

            Das Ausschälen der Hoden alternativ die Hormontherapie ist im "Ersten Rat" ausführlich beschrieben. Ich würde erstmal nur Hormontherapie machen und sehen wie Dein Vater dies verträgt. Die Hoden kann man nicht wieder einsetzen, aber die Hormontherapie beenden. Als Hormonpräparat empfehle ich Degarelix/Firmagon. Dies senkt sofort sehr stark den Testosteronwert und soll auch ein geringeres Herzinfarktrisiko haben. Ist aber auch teuer.

            Du musst nicht verzweifelt sein, Dein Vater wird wahrscheinlich noch viele Jahre leben.

            Georg

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              #7
              Zitat von Sandra 7231 Beitrag anzeigen
              Hormontheraphie soll gemacht werden ...und der Arzt hat empfohlen die Hoden auszuschälen...

              Was sollen wir tun?
              Liebe Sandra,
              Nur zu dieser einen Frage, die therapeutisch zwar nicht
              besonders wichtig ist, sonst aber schon:

              Das "Ausschälen der Hoden" ist eine Hormontherapie,
              die oft angewendet wurde, bevor dann Medikamente
              verfügbar wurden, die wiederholt gespritzt werden.
              Die Kastration hat dieselbe Wirkung wie die "Spritze":
              Beide bewirken, dass von den Hoden kein Testosteron
              mehr produziert wird. Die Nebenwirkungen wie
              Hitzewallungen, depressive Verstimmung und ED sind
              dieselben. Aber auch ein 75-Jähriger ist ein Mann.
              Und Männer haben es nicht gerne, wenn man ihnen
              an die Hoden geht. Dies käme wohl nur in Frage,
              wenn es dafür starke Argumente gabe.

              Egal welche Hormontherapie gewählt werde, bei
              gegebenem PSA-Wert wird sie ohnehin erforderlich
              sein und die Zeit geben, weitere Therapieschritte
              sorgfältig zu evaluieren. Dabei spielt Beratung
              aus Patientensicht eine wichtige Rolle.

              Carpe diem!
              Konrad
              Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

              [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
              [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
              [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
              [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
              [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                #8
                Danke Georg...
                Ich werde Montag mehr wissen....
                Wenn Metatasen in den Knochen vorhanden sind ist es dann nicht zu spät?
                Hab echt Angst was das angeht...

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                  #9
                  Hallo Georg,
                  Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                  Ist aber auch teuer.
                  ist es nicht, ganz im Gegenteil. Eine Drei-Monats-Spritze Eligard (45 mg) kostet bei DocMorris 838,15 €, eine Vier-Wochen- (28-Tage) Spritze Firmagon etwa 200,- €, für drei Monate also 600,- €.

                  Ralf

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                    #10
                    Nein, auch Metastasen in den Knochen kann man erfolgreich bestrahlen oder mit Medikamenten bekämpfen. Man muss allerdings wissen wo sie sind und sie nicht einfach wachsen lassen.

                    Den Tumor wird man nicht mehr komplett entfernen können, aber die Altvorderen in diesem Forum leben schon 15 Jahre damit.

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                      #11
                      Zitat von RalfDm Beitrag anzeigen
                      ist es nicht, ganz im Gegenteil. Eine Drei-Monats-Spritze Eligard (45 mg) kostet bei DocMorris 838,15 €, eine Vier-Wochen- (28-Tage) Spritze Firmagon etwa 200,- €, für drei Monate also 600,- €.
                      Ralf
                      Das stimmt so nicht, Ralf:
                      45 mg sind in einer 6-Monatsspritze enthalten. Die 3-Monatsspritze Eligard enthält 22,5 mg Wirkstoff.
                      Die 3-Monatsspritze kostet in meiner Apotheke 461,04 €.

                      Klaus
                      -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
                      Bericht in Myprostate.eu: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=69&page=report

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                        #12
                        Hallo Klaus,

                        ja, Du hast recht. Mir war nicht mehr bewusst, dass es ja seit einiger Zeit auch die Sechs-Monats-Spritze gibt, zu der ich im Übrigen niemandem raten würde. Ich nehme also die Aussage bezüglich der Preisunterschiede zurück.

                        Ralf

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                          #13
                          Nehmen wir also mal € 450.- für ein Dreimonatedepot.
                          Im Vergleich zur Orchiektomie beidseitig zu € 3'600
                          kostet die zehnjährige ADT das fünffache. Grob gerechnet,
                          Die Preise ändern sich.

                          Aber die Kosten sollten kein Entscheidungskriterium sein
                          für Sandras Vater. Er hat seine Kassenbeiträge wohl
                          vertragsmässig bezahl. Nun hat er Anspruch auf die
                          vertragsmässige Leistung. Dass eine Kasse die ADT
                          verweigert hätte, unter Hinweis auf die billigere Kastration,
                          hat man noch nicht gehört.

                          Egal, welche Variante der Kastration, kostet hinterher die
                          Folgetherapie rund das zehnfache, z.B. Zytiga ca. € 4'000.-/Monat.
                          Dann fallen die grossen Kosten an, allerdings nicht zehn Jahre lang.
                          Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                          [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                          [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                          [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                          [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                          [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                            #14
                            Guten Morgen...
                            Habe jetzt die Diagnose
                            Erstdiagnose eines primär diffus ossär metastasierten und Lokal fortgeschrittenen Prostatakarzioms (Gleascon Score 4+5 mind.cT3a cN1 M1.(oss)
                            Nicht dissoziierte Fraktur der proximalen Rippe rechts
                            V.a Lebermetatastase Segment 7 und lienale Metastase
                            Nierenparenchymzysten beidseitig
                            Z.n Cholezystektomie

                            weiß natürlich nicht wirklich was es bedeutet
                            aber ich vermute nix gutes
                            Ich hoffe ihr könnt mir mehr sagen

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                              #15
                              Hallo Sandra,

                              wie vermutet sind Knochenmetastasen festgestellt worden. Dies wird im Bericht mit „ossär“ oder abgekürzt „oss“ bezeichnet.

                              „V.a.“ heißt „Verdacht auf“. Lienale Metastase ist an der Milz.

                              Nierenparenchymzysten sind Nierenzysten. Das ist kein Tumor.

                              „Z.n.“ heißt „Zustand nach“ Cholezystektomie ist eine Gallenblasenentfernung

                              Also die Hormontherapie ist natürlich richtig. Ich empfehle Degarelix da hiermit ein „Flare-up“ vermieden wird (siehe Erster Rat S. 76). Die Knochenmetastasen können auf Dauer Schmerzen verursachen, ich würde versuchen diese mit Cyberknife zu bestrahlen. Dann kann man bei Auftreten neuer Metastasen wiederholt bestrahlen was mit IMRT schwierig ist.

                              Die Hormontherapie wirkt auf alle gefundenen Tumore. Vielleicht bilden sich die "V.a." Metastasen unter der Hormontherapie zurück.

                              Georg

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