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Firmagon (Degarelix) & Bicalutamid

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    Firmagon (Degarelix) & Bicalutamid

    Ein freundliches Hallo in die Runde,

    und dann auch zu meiner Situation/Frage: Vor genau einem Jahr bekam ich (53 Jahre alt) die Diagnose "metastasierendes Prostata-Karzinom", Gleason 4/4, PSA 63, Testosteron 5,5. Ich wurde mit "Bicalutamid" 50mg und "Trenantone", nach drei Monaten mit "Eligard" behandelt. PSA ging auf 1,9 zurück, Testo. liegt bei 0,25. Laut meinem Onkologen keine zufrieden stellenden Werte.

    Vor zwei Wochen bekam ich dann "Firmagon" (Degarelix, 2x120mg als Erstgabe). Mit den entzündeten Einstichkanälen muß ich klar kommen. Aber wird "Bicalutamid" auch bei "Firmagon" begleitend gegeben? Ich habe Unterschiedliches im Netz gelesen.

    An dieser Stelle ein "Danke" für eure Reaktionen und allen hier nur erdenklich Gutes,

    Bruno

    #2
    Lieber Bruno,
    willkommen in dieser Runde.

    Dein Testosteron wurde wohl in ng/ml gemessen.
    Dann wäre es mit 0.25 weit innerhalb des Kastrationsniveaus
    von ca. 0.5 und nur wenig über dem Ideallwert (?) von 0.2.
    Bedenke, dass das Kastrationsniveau jener Testosteronwert
    ist, den man hätte nach Orchiektomie. Das liegt für jeden
    Mann anders, eine harte Aussage ist also gar nicht möglich.
    An deiner Androgendeprivation (ADT) mit Eligard wäre also
    nichts zu meckern, aber wenn ein Wechsel auf Firmagon
    erträglich ist und zudem das Testosteron noch etwas
    senken würde, wäre das schon OK. Sonst fährst Du halt
    weiter mit dem Medikament, das Du besser erträgst.
    Ich selbst hab die monatliche Belästigung durch die
    geschwollene und brenndende Einstichstelle bei Firmagon
    bald zugunsten des bei mir unproblematischen Lucrin (wie
    Eligard) aufgegeben.

    Deein PSA von 1.9 ng/ml hingegen dürfte gerne niedriger sein.
    Wichtiger als dieser Messwert ist die Frage, ob PSA noch
    weiter falle, das wäre gut, stehen bleibe, oder steige bis zu
    nächsten Messung. Letzteres wäre gar nicht erwünscht.

    Etwas bedeutender als der Medikamentenwechsel in der ADT ist die
    Ergänzung mit Bicalutamid, also einer Antihormontherapie (AHT),
    die das Eindringen des restlichen Testosterons in die Krebszellen
    verhindern soll. Weil diese AHT anders wirkt als die ADT und somit
    die Therapie ergänzt, könnte das was bringen.
    Manche bekommen das von Beginn an, andere, wie ich, versuchen
    damit, einen später beginnenden PSA-Anstieg zu bremsen.
    Falsch sind die Vorschläge deines Arztes nicht, vielleicht bringt
    es sogar einen tieferen PSA-Wert.

    Carpe diem!
    Konrad
    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
    [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
    [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
    [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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      #3
      Nachtrag zu Medikamentennamen

      Die von Dir erwähnten Medikamente Eligard und Trenantone enthalten
      als Wirkstoff Leuprorelinacetat. Das sind verschiedene Markennamen
      für dasselbe Medikament, das andernorts auch unter Lucrin vertrieben wird.
      Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

      [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
      [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
      [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
      [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
      [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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        #4
        Mit den entzündeten Einstichkanälen muß ich klar kommen
        Die Einstiche können etwa einen Tag brennen, aber entzündet haben sie sich bei mir noch nicht. Dann müsste die Spritze ja unsauber gewesen sein. Ich predige dem Arzt allerdings jedesmal, dass man nicht schütteln darf. Nach fünfzehn Minuten schwenken sind die Ärzte meist etwas entnervt. Aber man kann sich dabei ja über Prostatakrebs und seine Behandlung unterhalten.

        Du gehst ja jetzt von GnRH-Analoga zu einem GnRH-Antagonisten über, ob Bicalutamid damit kombiniert werden kann/sollte? Ich würde bei Ferring Arzneimittel anrufen, vielleicht können die Dir dazu raten. Habe ich auch schon angerufen.

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          #5
          ... zunächst danke an "Hvielemi". Klar, Leuprorelin ist der Wirkstoff sowohl in "Trenantone" als auch in "Eligard". Wobei bei Letzterem die Dosierung seitens des Herstellers höher sein soll. "Trenantone" wirkte bei mir (sehr gut vertragen) leider nur drei an statt der nötigen vier Wochen. PSA stieg nach drei Wochen kurzfristig auf meinen bisherigen Höchstwert von 109. Da war ich echt platt. Mit "Eligard" bin ich die vollen vier Wochen aus gekommen und der Wert pendelte sich dann auch bei dem schon genannten 1,9 ein. Anfang April werden die entsprechenden Werte wieder überprüft. Bin mal auf die Wirkung von "Firmagon gespannt.

          Und ich habe auch mit Ferring gesprochen. Ergebnis: Ob "Bicalutamid" zusätzlich okay wäre, konnte die Dame mir nicht sagen. Und auf meine Frage, in wie weit sich die "QT-Zeit-Verlängerung" bemerkbar machen würde, dürfen die Herrschaften dem Patienten keinerlei Auskunft geben. Mein Onkologe solle dies doch erfragen. Für mich lächerlich. Und vielen Dank für deine Zeilen.

          Zur Antwort von "Georg": Auch an dich mein Dank. Es war meinerseits nicht korrekt von einer Entzündung bei "Firmagon" zu sprechen. Ich habe die Spritzen vor mittlerweile 10 Tagen bekommen und beide Einstichstellen sind noch leicht gerötet, verdickt und reagieren auf Druck (Hosenbund). Wenn sich dieses nun alle vier Wochen wiederholt, bin ich echt bedient. Aber da muß "Mann" dann wohl durch.

          Und allen nach wie vor noch einen schönen Restsonntag ...

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            #6
            Hallo Bruno,

            im Beipackzettel für Firmagon steht unter Punkt 8: "Führen Sie die Injektionen nicht an Stellen durch, an denen der Patient Druck ausgesetzt ist, z.B. in der Nähe des Hosenbundes oder des Gürtels .....".

            Man sollte sich als Patient merken, wo das letzte Mal gespritzt wurde und im Monat drauf sich eine andere Stelle aussuchen. Ich habe die geschilderten Probleme max. einen Tag.

            Georg

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              #7
              Nein, durch diese monatlichen Entzündungen an der Einstichstelle (nicht mangelnde
              Hygiene, sondern eine notorische Nebenwirkung von Firmagon) muss "Mann" nicht durch.
              Deine ADT hatte schliesslich mit Leuprorelin gut funktioniert, und es ist dem Patienten
              freigestellt, das Medikament zu wechseln.
              Ich hatte nach drei mal genug von diesem Jucken, siehe meine Einträge vom 12.07.
              bis 19.10.2012 in [2], aber vielleicht kann man das reduzieren durch richtige Handhabung
              und vielleicht auch Gewöhnung.

              Konrad

              Guck dazu Folie 25 von 33 aus diesem Vortrag aus Feldkirch VA
              Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

              [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
              [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
              [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
              [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
              [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                #8
                Hallo Bruno,

                während der DHB, der berühmten und umstrittenen Leibowitz-Hormonblockade implantierte mir mein damaliger Urologe das reiskorngroße Implantat Zoladex mit dem Wirkstoff Goserelin. In einer Urologenpraxis herrscht ständig Betriebsamkeit und auch meist etwas Stress. Selbst der Urologe konnte sich nicht immer ganz davon freimachen. Um dieses Implantat - meist als Spritze definiert - möglichst optimal zu setzen, bedarf es einer ruhigen Hand. Das gelingt am besten, wenn der ausführende Urologe mit der linken Hand in der Mitte der Bauchoberfläche die Haut etwas glättet und dann ganz ruhig mit der rechten Hand das Implantat mit kurzem Druck einschiebt. Ich hatte nie Probleme mit dieser Prozedur. Nur der Urologe hat sich einmal, weil ungeduldig, selbst mit der scharfen Einstichspitze des Implantats am Finger verletzt, es blutete ziemlich heftig. Aber mir ging es danach gut und geht es auch heute noch gut. Du wirst da auch sicher weiter in die Gänge kommen.

                "Wenn du dich jetzt auf der Höhe deines Verstandes glaubst, hast du keine Vorstellung von der Tiefe deines Nichtwissens"
                (Christa Schyboll)

                Gruß Harald

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                  #9
                  Konrad, Folie 24 sollte man aber auch ansehen!

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                    #10
                    Hallo Georg,

                    die Vorteile überwiegen doch die Nachteile bei weitem, und die angegebenen Irritationen können, müssen aber nicht stattfinden.

                    "Man muss nur wollen und dann glauben, daran wird es gelingen"
                    (Ferdinand Graf von Zeppelin)

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                      #11
                      Ja, Georg und Harald,
                      die Vorteile überwiegen auf dem Paoier etwas, weshalb ich mir nach der Pause
                      erst mal Firmagon spritzen liess:
                      Es braucht keine Vorbereitung mit Bicalutamid, weil die Wirkung
                      sofort einsetzt. Dafür steht man den Monsterbremsenstich gerne durch.
                      Wiederholt sich der aber jeden Monat, auch bei fachgerechter Anwendung,
                      mit der Aussicht auf Lebenslang, mag das den Anreiz geben zum Umstellen
                      auf was Anderes.
                      Zoladex zum Beispiel. Aber das hat mir drei Monate Brechreiz verursacht,
                      samt daraus folgender Hiatushernie, weswegen ich erst mal das Einmonats-
                      produkt empfehle zum Ausprobieren. Nicht jeder verträgt dieses Plastc-
                      implantat. Diese Nebenwirkung soll allerdings sonst noch nie in dieser
                      Heftigkeit aufgetreten sein, und Harald hatte das gut vertragen.
                      Während einer längeren ADT kann man ja wechseln, bis man das Medikament
                      findet, das passt. In meinem Fall Lucrin (Eligard, Trenanton).
                      Und Mancher wählt die Orchiektomie ...

                      Carpe diem!
                      Konrad
                      Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                      [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                      [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                      [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                      [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                      [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                        #12
                        Für die Anwender von Degarelix hat Andi vor kurzem einen erfreulichen Link gepostet:


                        Die Herstellerfirma Ferring verweist darin auf eine Studie nach der sich bei Degarelix ein längeres Überleben ergibt als bei einem GnRH-Analoga. In wie weit diese Studie kritisch zu betrachten ist weiß ich nicht, aber es liest sich doch erfreulich wenn man Degarelix/Firmagon verwendet.

                        Georg

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