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Klinikaufenthalt OP / Rehaklinik

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    Klinikaufenthalt OP / Rehaklinik

    Hallo zusammen!

    Ein Freund von mir ist mit 47 Jahren an Prostata-Krebs erkrankt. Nun steht die Entfernung der Prostata an. Da er sich nicht so gerne selbst in Internet-Foren bewegt, ich aber gute Erfahrungen gemacht habe, hat er mich gebeten, euch einige Fragen zu stellen.

    1) Habt ihr praktische Hinweise für den Klinikaufenthalt rund um die OP? Was sollte man mitnehmen, woran man nicht spontan denkt?
    2) Welche Erfahrungen habt ihr mit einer Anschlussheilbehandlung gemacht? In welcher Hinsicht profitiert man, wann ist sie entbehrlich? Wie sieht es mit dem Altersdurchschnitt aus?

    Vielen Dank für eure Antworten!
    Barbara

    #2
    Ich kann nur sagen wie es bei mir war. Ins Krankenhaus braucht man nichts besonderes. Außer Schlafanzug, Zahnzeug und vielleicht Rasierzeug.
    Bei der Anschlußheilbehandlung muss mann wissen wohin man kommt und wie lange. Es gibt Kliniken da sind nur Krebspatienten aller Art und der Altersdurchschnitt ist gemischt. Wobei man nach einer solchen OP eigendlich nur darauf schauen sollte wie die Behandlung ist. Das Drumherum ist dann nicht ganz so wichtig. Ich war 4 Wochen und erst die letzte Woche bin ich mit einer Gruppe die man ja bei den Anwendungen kennenlernt in den Biergarten gegangen. Zuvor war mit das noch zuviel. Da wollte ich meine Ruhe.
    Michael
    Immer positiv denken!!!

    http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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      #3
      Hallo Barbara

      Schön, dass Du deinem Freund behilflich bist, um hier Kontakt zu finden.

      Zu deinen Fragen:
      1) Ich habe es besonders nützlich gefunden, ein Einzelzimmer
      belegen zu können, weil ich die Ruhe nach der (offenen) OP brauchte.
      Nach einer schonenden daVinci-OP dürfte das weniger wichtig sein.
      Und ein Paar Birkenstock-ähnliche Sandalen sind gut für die ersten
      Gehübungen, denn Bücken zum Schnürsenkel binden liegt nicht drin.

      2) Dein Freund ist jung, sehr jung für diese Krankheit.
      Da hat er eine gute Chance, so eine AHB nicht zu brauchen.
      Sonst sitzt es eben mit älteren Herren am Tisch, wenns denn hilft.

      Carpe diem!
      Konrad
      Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

      [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
      [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
      [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
      [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
      [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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        #4
        hallo barbara,

        einen schlafanzug musst du in dem alter noch nicht mitnehmen.
        ich hatte dazu meine zipfelmütze und meine laterne mit eingepackt.
        nein, - ein paar t-shirts und boxershorts reichen.

        ich hatte nur eine mobile/ambulante REHA gemacht. die gibt es auch.
        das müsst ihr aber später vorort entscheiden.
        ein antrag wird bereits in der klinik gestellt.

        alles gute für deinen freund!

        gruss
        hartmut
        http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

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          #5
          Für mich war trotz geringer bis gar keine Probleme eine stationäre AHB sehr wichtig, da sich ein netter Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenenen ergab. Auch die Mischung von Entspannung über Gymnastik usw. hat sich als hilfreich herausgestellt. Ich allerdings eine auf PCA spezialisierte Klinik bevorzugen. Hierzu zähle ich z.B. Quellental in Bad Wildungen, Bad Nauheim und Wuppertal. Arbeiten alle nach dem gleichen, sinnvollen Konzept. Eine ambulante AHB wäre mir wegen der Verkehrssituation rund um meine Heimat (Köln) definitiv zu stressig gewesen. Außerdem wird man schneller in Arbeit und Alltag eingebunden als einem recht ist. 2014, 2015 und gerade bis letzte Woche habe ich Anschlussrehas in Bad Zwischenahn verbracht. Wenn man problemfrei ist, sicherlich auch sehr schön und empfehlenswert zum Erholen und Runterkommen.
          Meine PCa-Geschichte: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=494

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            #6
            Zitat von BarbaraT Beitrag anzeigen
            Welche Erfahrungen habt ihr mit einer Anschlussheilbehandlung gemacht?
            Hallo Barbara,

            ich habe gute Erfahrungen mit der AHB gemacht. Mir hat diese "Zwangs-Auszeit" geholfen, Kraft zu sammeln und mich neu zu "sortieren".

            Zitat von BarbaraT Beitrag anzeigen
            In welcher Hinsicht profitiert man, wann ist sie entbehrlich?
            das ist von mehreren Faktoren abhängig: der gesundheitliche Allgemeinzustand, die OP-Methode und deren Verlauf, das persönliche Umfeld usw. Ich fand es z. B. gut, weiterhin medizinisch betreut zu werden und sich mit anderen in ähnlichen Situation austauschen zu können. Das Therapieangebot und einige Vorträge habe ich auch in sehr guter Erinnerung.

            Zitat von BarbaraT Beitrag anzeigen
            Wie sieht es mit dem Altersdurchschnitt aus?
            Bei meiner AHB >60 Jahre - das typische Durchschnittsalter 65-75 J. Ich war bei meiner AHB gerade mal 44 Jahre alt.


            Jack

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              #7
              hallo Barbara,

              das ist sehr indviduell. Es hängt von der Op ab (offen oder da Vinci), dann wie fit dein Freund nach der Op ist; wie schaut es mit der (In) Kontinenz ab usw....und nicht zuletzt hängt es davon ab wie er eine Reha oder quasi eine Art "Kur" verkraftet bzw.mag oder eben nicht.
              Wenn es ihm schnell gut geht und er sportlich ist und die Op gut wegsteckt was durchaus möglich sein kann und kontinent ist braucht er vielleicht nur eine ambulante oder sogar gar keine Reha. Wenn er Probleme nach der Op haben sollte, nicht schnell fit ist würde ihm eine Reha bestimmt (auch zur Erholung von der Op) und zum Austausch helfen.

              Das alles wird mit ihm ziemlich zeitig nach der Op besprochen und er wird schon selber sehen wie er sich fühlt. Jede Op verläuft anders und die Entscheidung ob und welche Reha muss auch individuell entschieden werden.

              Wann und wo wird er denn operiert?
              LG!
              Daniela

              http://de.myprostate.eu/?req=user&id=637&page=report

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                #8
                Hallo Barbara,

                ich wurde im Oktober letzten Jahres per Da Vinci operiert und war damals auch "erst" 47.
                Mir hat die AHB sehr gut getan und ich würde sie auf jeden Fall wieder machen. Ich hatte sogar noch um eine Woche verlängert (von 3 auf 4). Sicher ist man mit 47 in der Regel einer von den jüngeren, zumindest was Prostata-Krebs betrifft. In der Reha-Klinik wo ich war hatte das Personal allerdings schon bei der Platzeinteilung im Speisesaal ein Auge drauf das es vom Alter her zusammen passt. Fand ich ganz angenehm.
                Und bei den "Anwendungen" ist es im Prinzip eh wurscht.
                Abgesehen davon ist der Austausch mit anderen Betroffenen gar nicht so verkehrt. Zumindest für mich...
                Außerdem gibt es in der AHB auch eine psychologische Betreuung und außer der Gymnastik auch Vorträge zum Thema Prostata-Krebs
                Ich weiß ja nicht wie dein Freund so tickt, aber mir hat das alles sehr geholfen, vor allem bei der Krankheitsbewältigung...

                Alles Gute
                Dieter

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                  #9
                  Hallo,
                  ich bin vor einer Woche in Gronau/Westf. nach der da Vinchi Methode operiert worden und warte auf meine Anschlussheilbehandlung in Bad Oexen.

                  Meine Erfahrungen: Im Krankenhaus benötigt man wenig, Jogginganzug, Sandalen, ggf. Schlafanzug sowie persönliche Hygieneartikel (Seife, Zahnpasta, usw.)

                  Ich würde die AHB auf jeden Fall mitnehmen. Bei mir war der Tag nach der OP der beste (nicht nur bei mir), dann kamen die ersten Stimmugsschwankungen, am ersten Tag nach dem Ziehen des Katheters war es überhaupt nicht schön, es tropfte halt. Das ist zwar normal, aber es hat mich sehr belastet. Jetzt sitze ich zu Hause und warte auf den kommenden Donnerstag, dann geht es zur AHB. Ich freu mich sehr darauf, da ich dort umfassend betreut werden, ein Arbeitskollege war auch da, er berichtete nur positives.

                  Gruß und gute Besserung für deinen Freund.

                  Wolfgang

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                    #10
                    Hallo Barbara

                    Sicherlich gibt es eine ganz Menge Argumente für eine AHB, wahrscheinlich deutlich mehr dafür als dagegen; ich habe trotzdem keine gemacht.

                    Nach meiner OP im Juli 2005, damals gerade 44 Jahre alt geworden, habe ich mich trotz erheblichen Blutverlust während der OP sehr schnell erholt, der Katheter wurde zeitgerecht gezogen, und ich konnte ohne Einlage völlig trocken die Klinik in Würzburg 10 Tage später mit dem Ziel Berlin verlassen.

                    Mein Wunsch war es, möglichst schnell nach Hause zu kommen; Stress, Druck oder sonstige Erscheinungen der modernen Zeit sind schon immer an mir abgeprallt, ohne die geringsten Spuren zu hinterlassen. Ich hatte genug Ruhe und Betreuung auch zu Hause, wozu also eine Reha ? Ich wäre da eh abgehauen, da ich viele Dinge im Gegensatz zu anderen, z. B. die Gespräche mit anderen, eher als belastend denn als nützlich empfunden hätte.

                    Hinzu kam, dass ich als "geheilt" entlassen wurde, was eine gewisse Beruhigung bei mir ausgelöst hatte. Viel Gedöns kam erst danach.....

                    Die persönlichen Umstände deines Bekannten sind mir nicht bekannt; er sollte nach erfolgter Op überlegen, was für ihn sinnvoll ist. Hat er da Zweifel oder ein unruhiges Umfeld spricht das eher für eine Reha.

                    Viel Glück........

                    Kommentar


                      #11
                      Vielen Dank für die schnellen und zahlreichen Rückmeldungen!

                      Operiert wird in der Martini-Klinik in Hamburg, wohl mit "da Vinci". (Das Vorgespräch in der Klinik war noch nicht.) Allerdings ist nach einiger Recherche jetzt die Frage aufgekommen, ob das die Krankenkasse übernimmt oder ob man zuzahlen muss - da dieses Verfahren medizinisch nicht erforderlich sei. Wie war das bei euch?

                      Wie sieht es mit der Inkontinenz in den Tagen nach der Entfernung des Katheters aus? Mit welchen Mengen muss man da rechnen - abgesehen davon, dass es individuell ist ;-)? Berät die Klinik zu passendem Inkontinenzmaterial und stellt etwas zur Verfügung oder muss man sich da selbst drum kümmern? Sein Heimweg ist nämlich etwas länger und er will ja sicher vor der Abfahrt nicht mal schnell in die Drogerie hüpfen.

                      Falls ihr auch in weiter entfernten Kliniken wart: Wie habt ihr die Heimreise organisiert? Wie verträgt sich die OP mit langem Sitzen im Auto? Kann man auch selbst fahren?

                      Viele Grüße
                      Barbara

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                        #12
                        Zitat von BarbaraT Beitrag anzeigen
                        Allerdings ist nach einiger Recherche jetzt die Frage aufgekommen, ob das die Krankenkasse übernimmt oder ob man zuzahlen muss - da dieses Verfahren medizinisch nicht erforderlich sei. Wie war das bei euch?
                        Hallo Barbara,

                        die Martini-Klinik verlangt als eine von wenigen Kliniken für da Vinci eine Zuzahlung von 2.000 €. Die meisten anderen Kliniken – auch z. B. Gronau und Homburg/Saar – machen es zum normalen Kassensatz, siehe hier. Nach so etwas sollte man sich vorher erkundigen.

                        Ralf

                        Kommentar


                          #13
                          Zitat von BarbaraT Beitrag anzeigen
                          Wie sieht es mit der Inkontinenz in den Tagen nach der Entfernung des Katheters aus? Mit welchen Mengen muss man da rechnen - abgesehen davon, dass es individuell ist ;-)? Berät die Klinik zu passendem Inkontinenzmaterial und stellt etwas zur Verfügung oder muss man sich da selbst drum kümmern? Sein Heimweg ist nämlich etwas länger und er will ja sicher vor der Abfahrt nicht mal schnell in die Drogerie hüpfen.
                          Falls ihr auch in weiter entfernten Kliniken wart: Wie habt ihr die Heimreise organisiert? Wie verträgt sich die OP mit langem Sitzen im Auto? Kann man auch selbst fahren?
                          Hallo Barbara,

                          ich war (in Gronau) sofort nach dem Katheterziehen dicht (supprise, supprise!) und bin es heute, gut sechs Jahre später, immer noch. Vorsichtshalber habe ich während der ersten Tage nach der OP und vor allem nachts noch Vorlagen getragen, die man mir in Gronau mitgegeben hatte, aber sie blieben alle trocken.
                          Ich bin mit der Bahn hin und zurück gefahren (5½ Stunden Fahrt). Ich habe von Gronau aus bei den Bahnhofsmissionen der Unterwegs-Bahnhöfe angerufen, von denen ich wusste, dass ich treppauf und treppab würde laufen müssen, und darum gebeten, dass man mich am Zug erwartet und mir mit dem Tragen des Koffers hilft. Das hat funktioniert. In Hamburg Hbf gibt es übrigens Aufzüge zu den Bahnsteigen.
                          Selbst mit dem Auto fahren würde ich in diesem Zustand so eine Strecke nicht. Mit dem Sitzen im Zug hatte ich kein Problem, ich hatte mir von Gronau aus per Internet Platzreservierungen besorgt und im Stationszimmer ausgedruckt, als ich wusste, wann ich entlassen werden würde.

                          Ralf

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                            #14
                            Guten Abend, Barbara,

                            zum Klinikaufenthalt wegen Prostata-OP würde ich Wert auf mindestens ein Zwei-Bett-Zimmer legen, in dem sich ein integrierter Sanitärraum befindet. Selbst dies ist nicht bei allen Krankenhäusern Standart, wenn z.B. für 2 Zweibettzimmer ein Sanitärraum (über einen kleinen Flur) zur Verfügung steht. Kleine Komplikationen nach der OP oder nicht partnerschaftliches Verhalten von Mitpatienten kann zu großem Stress führen.
                            Wenn der Partner in der Nähe (Hotel, eigene Angebote des Krankenhauses o.ä. übernachtet), man also mehr Zeit zusammen hat außer den üblichen Besuchszeiten, dann würde ich auch ein Einzelzimmer vorziehen. Man ist ungestört zusammen. Natürlich kann dann zur Hotelrechnung der Ehefrau / Partnerin nochmals mehr als der gleiche Betrag an Zusatzkosten hinzukommen. Wir haben das akzeptiert (St.Antonius-Hosptital Gronau / Nov.2015) und waren sehr zufrieden.

                            Noch ein kleiner Tipp: Wenn Sie nach dem Krankenhausaufenthalt gemeinsam im Auto eine etwas längere Heimfahrt haben, kann ein sinnvoll sein, schon vorher eine Urinflasche für Männer parat zu haben.

                            Zur Frage nach einer AHB möchte ich sehr vorsichtig nur folgende Hinweise geben:

                            Die zur OP besuchte Klinik und ihr Sozialdienst offeriert in der Regel gute AHB-Standorte in ihrer Umgebung sowie die bekannten Standorte, aber kennt ggfs. nicht die Angebote von ambulanten AHB-Einrichtungen, die in der Nähe von Patienten sind, die aus anderen Regionen kommen.
                            Sehr individuell ist es, was sinnvoll und aufbauend nach der OP ist.
                            Meine persönliche Erfahrung: 2-3 Wochen über Weihnachten in einer Koblenzer ambulanten AHB-Einrichtung mit gutem Personal, mit sinnvollen Übungen, mit guten Gesamtkonzept, mit sehr guten Ergebnissen.

                            Dennoch: Es ist nicht nachher wie vorher. Auch bei DaVinci hat man Narben, die man je nach Verfassung und Wetter spürt.
                            Die Diagnose allein fordert schon ein erhebliches Maß an rationalem Umgang. Deswegen ist es sinnvoll, sein Gewicht zu reduzieren.

                            Eigentlich sollte ich als Betroffener hier keine Aussage machen, Ich wünsche einen guten Verlauf und vor allem Gesundheit!!

                            MfG Manfred

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                              #15
                              Viele Vorschläge hab ich hier gelesen aber keiner hat noch darauf Aufmerksam gemacht das wenn nach der OP eine Physiotherapeutin kommt man mit der Beckenbodengymnastik sofort beginnen soll. Ich hab das nicht so ernst genommen und bin nach 9 Monaten immer noch Inkontinent. Es ist zwar schon erheblich besser geworden aber nur weil ich die Übungen jetzt regelmäßig mache. Auch welche Übungen machen sollte wird in der Anschlußheilbehandlung gezeigt.
                              Ich habe für da Vinci nichts dazugezahlt. Und ein Tag im Krankenhaus oder auf Reha kostet 10 € Selbstbeteiligung. Es gibt aber eine Höchstdauer die man zahlen muß.
                              Immer positiv denken!!!

                              http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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