Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Leonardo da Vinci Operationsroboter

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Leonardo da Vinci Operationsroboter

    Hallo Freunde,

    wir möchten auf die nächste Veranstaltung unserer Selbsthilfgegruppe hinweisen:


    Die laparoskopische Prostatektomie mit dem "da Vinci Operationsroboter"


    Dr. Gilfrich, Geschäftsführender Oberarzt der Urologischen Klinik am Universitätsklinikum Heidelberg


    am 5. Dezember 2006, um 19 Uhr
    im Mutterhaussaal des Diakoniekrankenhauses

    Speyerstraße 91 - 93
    68199 Mannheim-Lindenhof


    Interessenten mögen sich bitte anmelden per Telefon 0621/721422, 06226/8358, per Fax 0621/7273099, per E-Mail: SHG.PROS.RN@web.de.

    Hansjörg Burger
    Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar

    #2
    Hallo Hansjörg,
    Ich interessiere mich aus beruflichen Gründen für den da Vinci Roboter und würde mich freuen, wenn es nach der Veranstaltung etwas zum lesen zu diesem Thema gäbe. Ich würde kommen, werde aber am 1.Dez. am Meniskus operiert. Roboter in anderen medizinischen Bereichen sind in der Vergangenheit kläglich untergegangen (Caspar / Robodoc).
    Gruß,
    Hans-W.

    Kommentar


      #3
      Millimeterarbeit

      Millimeterarbeit im Kampf gegen den Prostatakrebs

      WDF - 08.12.2007 - Wir waren live dabei. Direkt im Operationssaal konnten wir, zwei Selbsthilfegruppenleiter aus Rheine und Bielefeld, eine der wohl modernsten minimal-invasiven Operationsmethoden zur Behandlung des Prostatakarzinoms beobachten, das da-Vinci®-System, eine roboter-assistierte Weiterentwicklung der konventionellen Laparoskopie. Bei diesem Operationsverfahren werden die laparoskopischen Vorteile mit den Vorteilen der offenen Schnittoperation kombiniert.

      Im Vergleich zur konventionellen Laparoskopie mit 2D-Sichtverhältnissen bietet der ´da Vinci Op-Roboter’ dem Operateur die Vorteile einer dreidimensionalen Sicht des Operationsgebietes, fast wie bei der offenen Operation, und dazu durch die 360 Grad beweglichen Instrumente eine höhere Präzision.

      Die Anlage besteht aus zwei wesentlichen Komponenten: der Steuerkonsole und einer Säule mit Roboterarmen. Der Chirurg sitzt etwa drei Meter vom Operationstisch entfernt an der Steuerkonsole. Mit zwei Bedienelementen für die Finger steuert er hiermit millimetergenau die Instrumente an den Roboterarmen, über die die eigentliche Operation am Patienten erfolgt. Die Roboterinstrumente werden über kleine ca. 0,5 - ein Zentimeter kleine Schnitte in den Körper des Patienten eingebracht.

      Eine Kamera liefert ein hochauflösendes 3-D Videobild des Operationsfelds in 20- bis 30-facher Vergrößerung an den Operateur, der mit einer Zange am linken und einer Schere am rechten Arm absolut präzise arbeiten kann. Warum? Einerseits die Erfahrung des Chirurgen, andererseits die besonders fein abgestufte Gerätetechnik. Die Übersetzung der Bewegungen von der Konsole auf die Instrumente ist nicht nur zitterfrei, sie kann individuell eingestellt werden. Beispiel: Dreht der Chirurg seine Hand um drei Zentimeter, bewegen sich die Instrumente nur um drei Millimeter. Auf diese Weise kann der Chirurg wesentlich exakter arbeiten und - wir konnten uns davon überzeugen- selbst feinste Nähte komplikationslos anbringen. Auf diese Weise können laut Dr. Witt schwer zugängliche Stellen optimal erreicht werden.

      Ein zweiter Arzt assistiert und hält eine andere Zange und einen Sauger. Die Anästhesistin hat ihren Beobachtungsplatz von der Konsole aus gesehen hinter dem Patienten jedoch im seitlichen Blickfeld des Operateurs. Über Bildschirme kann das gesamte Operationsteam den Eingriff mitverfolgen. Gleichzeitig wird mit einem DVD-Rekorder die gesamte OP für Lern- und Dokumentationszwecke mitgeschnitten.

      Das Wort ’Roboter’ ist hier schon ein wenig irreführend, weil der Patient glauben könnte, er werde von einem Roboter operiert. In der Tat ist der Roboter aber nur ein Hilfsmittel. Denn überflüssig wird der Chirurg durch den Roboter nicht. Ganz im Gegenteil: Er sitzt zwar entfernt vom Patienten, überlässt dem System - wie wir gut beobachten konnten - aber zu keiner Zeit die Kontrolle über die Operation. Der Roboter unterstützt den Chirurgen und verhilft ihm zu mehr Präzision. Die Entscheidung, welcher Schritt als nächstes erfolgt, liegt immer ausschließlich beim Chirurgen. Das System selbst tut zu keiner Zeit selbstständig etwas.

      Dass wir ihm dabei über die Schulter sehen konnten, spielte für den erfahrenen Chefarzt PD Dr. Jörn Witt aus dem Prostatazentrum Nordwest im Krankenhaus Gronau keine Rolle "Ich konzentriere mich auf meine Arbeit, wie ich sie täglich mit meinem Team durchführe. Und ich möchte durch diese Live-Operation Ihnen, den Selbsthilfegruppen, Gelegenheit zur Information über dieses System geben, die Operationstechnik präsentieren“, und fügt hinzu "Da wir häufig Gäste haben ist für unser Team eine Operation unter den Augen von Zuschauern keine besondere Situation.“

      Den problemlosen Umgang mit diesem System erlernt der Operateur nach den Worten von Dr. Witt recht schnell: „Im Vergleich zu der Lernkurve bei der konventionellen laparoskopischen Prostatektomie mit rd. 100 Eingriffen kommt man hier mit 20 Operationen aus.“

      Gut beobachtbar waren für uns medizinische Laien die besonders vorsichtigen Bewegungen der Instrumente z.B. beim Ablösen und Beiseiteschieben des neurovaskulären Bündels, das Entnehmen von Operationsgut für einen Schnellschnitt beim Pathologen einschließlich dem anschließenden unvermeidbaren Wartens auf dessen Ergebnis oder die faszinierende Beweglichkeit der Roboterarme bei der Näh- und Knotentechnik an der Anastomose und auch wie durch Auffüllen der Blase mit Flüssigkeit die Dichtheit der Anastomose getestet wurde. Und mit einem Endobag, einem Bergesack, wird dann das Operationsgut herausgeholt, nachdem die Öffnung eines Trokars etwas aufgeweitet wurde. Die Präzision, wie das alles ablief, beeindruckte uns.

      Dr. Witt: „Dem Patienten bleibt mit dem Einsatz des OP-Roboters eine Öffnung der Bauchhöhle erspart, der Heilungsprozess verläuft schneller und ist mit weniger Schmerzen verbunden. Der Blutverlust mit durchschnittlich 300ml ist nur noch gering. Die Erholungszeit der Patienten ist deshalb kürzer.“ und fügt noch an: "Diesem Roboter-Assistierten-System gehört die Zukunft",

      Uns erschien die Robotertechnik überzeugend. Unsicher waren wir nur: Ist das nun seelenlose Informations- und Kommunikationstechnologie oder Medizintechnik? Aber es ist, obwohl ein derartiges Gerät ohne Software undenkbar scheint, doch wohl eindeutig Medizintechnik und gottlob in den Händen erfahrener Ärzte.
      (von Ludger Schnorrenberg, Rheine und Wolfhard D. Frost, Bielefeld
      www.prostata-sh.info)
      Zuletzt geändert von WolfhardD; 09.12.2006, 00:30.

      Kommentar


        #4
        Hallo Wolfhard,
        Besten Dank für den Bericht über den OP Roboter. Dieser Roboter ist wohl anders als Caspar/Robodoc, die selbstständig nach vorgegebenen Daten operierten. Hier werden die Bewegungen des Operateurs an den Roboter weitergegeben und durchgeführt. Das weckt Vertrauen. Gute Arbeit, Männer und nochmals Dankeschön für den Bericht.
        Alles Gute,
        Hans-W.

        Kommentar


          #5
          Robotertechnik

          Hallo Hans-W
          eigentlich ist der Roboter, so wie wir ihn in Gronau gesehen haben, ein Telemanipulator. Gelesen habe ich diesen Ausdruck zwar mehrfach und im Zusammenhang mit Da-Vinci könnte das sogar zutreffend sein.
          Wolfhard

          Kommentar


            #6
            Früher gab es den Begriff Telemanipulator in Zusammenhang mit z.B. einem Arzt, der in Köln sitzt und einen Patient per Telemanipulator in Berlin operiert. Auf jeden Fall sind diese Erfindungen auf dem Vormarsch. Ich arbeite derzeit mit Navigatíonssystemen für Hüft- und Knie Prothesen. Die Phase der ersten Roboter war ein riesen Reinfall. Viele Kliniken haben sich Roboter wegen starken Werbeversprechen für 500.000 Euro gekauft, die schnell im Keller gelandet sind weil sie nicht richtig funktioniert haben. Jede Technik braucht seine Entwicklungszeit aber ich denke die Urologischen Robots sind jetzt sehr weit.
            Gruß,
            Hans-W.

            Kommentar


              #7
              Da Vinci

              Etwas mehr als 60 Operationen sind mit dem Da-Vinci-System in Gronau bereits erfolgt, komplikationslos, wie Dr. Witt berichtete.
              Ich würde mich, nachdem, was ich dort gesehen habe, aus heutiger Sicht mit Hilfe eines solchen Systems operieren lassen. Die Feinjustierung des Da-Vinci-Systems macht nach meinen Beobachtungen eine besonders schonende Op-Technik und im Gefolge weniger Inkontinenz, mehr Potenzerhalt und eine kürzere Krankenhausverweildauer möglich.
              Wolfhard
              www.prostata-sh.info

              Kommentar


                #8
                Telemanipulator Da Vinci

                Mit dieser Operationsmethode wurde ich am 7. Mai 2008 in der Privatklinik Hirslanden in Zürich operiert. Der Operierende, Dr. John, hat nach seinen eigenen Angaben diese Op-Methode in der Schweiz eingeführt und hat mittlerweile ca. 500 Operationen mit Da Vinci ausgeführt. Er hat auch viele Schriften dazu verfasst und lobt diese Operation in höchsten Tönen.

                Vorteile, die ich bestätigen kann: Kürzere Spitalaufenthaltsdauer, praktisch keine Schmerzen, sehr kleine Narben. Damit hat sichs.

                Jetzt, nach über 1 1/2 Jahren, leide ich noch immer an Inkontinenz, die Potenz ist im Eimer, da helfen auch keine Hilfsmittel. Nächste Woche werde ich mich nochmals operieren lassen (nicht von Dr. John), um die Inkontinenz zu beheben. Ich glaube nicht mehr daran, dass die Da Vinci Methode gegenüber der herkömmlichen Art Vorteile bringt, vorallem nicht dort, wo wir sie als Mann erwarten. Ich würde mich niemals mehr dieser Operationsart unterziehen, denn alle Bekannte (5), die das Gleiche getan haben, denken wie ich und leiden an den gleichen Problemen. Daneben kenne ich eine Anzahl Operierter, die nach der herkömmlichen Bauchschnittmethode nie Inkontinenzprobleme hatten und Erektionsschwierigkeiten mit Hilfmittel beheben können. Glaubt also nicht alles, was man Euch vorgaukelt.

                Kommentar


                  #9
                  Leonardo da Vinci

                  Hallo Jules aus Wil,
                  Deine Einschätzung zu der Roboter-OP ist doch sehr interessant. Kannst Du uns auch verraten, woher die Inkontinenz stammt? War diese gleich nach der OP bzw. nach dem Ziehen des Katheter vorhanden oder kam es erst später zu einem Problem und warum muss nochmals operiert werden ?
                  Danke schon mal für eine Antwort.
                  Gruß
                  Hajoke
                  "Mein Profil und meine Geschichte" www.myProstate.eu

                  Kommentar


                    #10
                    Die Inkontinenz war unmittelbar nach der Operation sehr stark. Ich brauchte täglich 10 bis 12 Einlagen. Nach einem Jahr waren es dann noch ca. 3 und jetzt sind es 1 bis 3, je nachdem, ob ich Sport treibe oder nicht. Gemäss der letzten urologischen Untersuchung wurden zuviele Nerven an der Blase zerstört. Nun versucht die Urologin, mittels eines Bandes die Blase höher zu ziehen, da sie durch die Entfernung der Prostata nun offenbar zu tief liegt.

                    Ich möchte noch betonen, dass ich bereits vor der Operation mit Beckenbodentraining begonnen habe und ich dies nach der Operation fortgesetzt habe. Zudem war ich bei drei verschiedenen Therapeuten, in der Annahme, dass ich noch etwas dazu lernen könne.

                    Kommentar


                      #11
                      Leonardo da Vinci

                      Danke,
                      von dem Gewebeband habe ich auch schon gehört. Dies wird neuerdings auch im Städtischen Krankenhaus Martha Maria in Halle-Dolau als Option angeboten.
                      Ob dieses Band aber die beschädigten Nerven des Schließmuskels ersetzen kann, dürfte fraglich sein.
                      Bei mir musste der Schließmuskel infolge einer Striktur geschlitzt werden und hat "noch" nicht die volle Schließfunktion wiedererlangt. Nachts bin ich trocken, aber je nach Bewegung und Belastung brauche ich noch 2-3 Vorlagen der Größe 3. Habe in der AHB in Reichardtshausen das Kontinenztraining erlernt und führe es nun schon 5 Monate lang täglich weiter.
                      Ich wünsche Dir, dass das Gewebeband den erhofften Erfolg bringt. Kannst ja mal davon hier oder in einem neuen Thread berichten.
                      Gruß
                      Hajoke
                      "Mein Profil und meine Geschichte" www.myProstate.eu

                      Kommentar


                        #12
                        DaVinci ist nicht alles....

                        Guten Morgen,

                        Ich bin ganz sicher das alles von der Handwerklichen Leistung des Arztes und vom Zustand Deiner Prostata abhängt - ob mir Erfolg oder weniger Erfolg operiert worden ist.

                        Die Variante kommt da sicher an zweiter Stelle. Nicht operieren würde ich mich mir der Dammschnittvariante.

                        Gruss Andy
                        Meine Geschichte : http://www.myprostate.eu/?req=user&id=41&page=report

                        Kommentar


                          #13
                          Hier nochmals der Artikel in diesem ZUsammenhang:


                          http://www.medical-tribune.at/dynasi...&dspaid=800349

                          Gruß
                          Wassermann
                          Die Prostata, des Mannes Drüse,
                          Dient den Spermien als Düse.
                          Doch will der Tumor sie zerfressen,
                          Liegt's im eigenen Ermessen,
                          Ob du lässt sie dir entfernen
                          Oder bestrahlen; gar mit Kernen?
                          Gehörst du zu den richtig Schlauen,
                          Die den Doktoren sehr misstrauen,
                          Bewahrst du dir deinen Hùmor.
                          Und stirbst glücklich mit dem Tùmor
                          Doch:
                          Egal ob Raubtier oder Haus-
                          tier,
                          so leicht kriegst du das nicht raus
                          hier.
                          Somit komm ich zu dem Schluss:
                          Der Krebs macht einigen Verdruss.

                          Kommentar

                          Lädt...
                          X