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Eiszeit für Tumore! Eine wirklich gute, lokale Therapiechance?

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    Eiszeit für Tumore! Eine wirklich gute, lokale Therapiechance?

    Hallo liebe Forumsmitglieder,

    bin gerade auf diesen Artikel Hier aufmerksam geworden. Habe davon hier noch nichts gelesen und finde es durchaus spannend diese Therapieform hier zur Diskussion zu stellen! Was vorher nur für die Behandlung von Haut und Fettgewebe in der Praxis funktionierte, wird nun im Marburger Uniklinikum als MRT-gestützte lokale Therapie für Tumorerkrankungen jeder Couleur eingesetzt. Eine erste, kurze Recherche mit Google hat mir dazu keine für uns relevanten Infos gebracht. Vielleicht hat hier ja jemand mehr Wissen oder auch schon Erfahrung mit dieser Therapie?

    Beste Grüße

    Dieter

    Hier ein Zitat aus dem Artikel:
    „Mit dem Einsatz der MR-gesteuerten Kryotherapie steht uns nun ein innovatives, mikroinvasives und präzises Verfahren zur lokalen Tumortherapie zur Verfügung, mit dem wir unsere Patienten effektiv behandeln können“, betont Prof. Mahnken.
    Mit einem wissenschaftlichen Symposium am 13. April wird das neue Verfahren eingeweiht.


    „Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden“ (Hermann Hesse )
    Näheres auch unter: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=695

    #2
    Zitat von Dieterkarl Beitrag anzeigen
    Habe davon hier noch nichts gelesen
    Was? Kryotherapie? Noch nie gehört? Das ist ein alter Hut. Neu ist hier allenfalls, dass der Patient/die Patientin dabei in der MRT-Röhre liegt. Ob das beim Prostatakrebs die Heilungsquote durch Kryotherapie erhöht, ist ungewiss. Die war bisher nicht so doll. Die Kryotherapie ist für uns eher eine Salvage-Therapie nach versagender Bestrahlung. Sie wird im Übrigen z. B. auch im Nordwest-KH in Frankfurt angeboten.

    Ralf

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      #3
      Danke, Dieter, für den Hinweis

      Bemerkenswert an der neuen Methode ist nicht die Vereisung, sondern
      die enge Verbindung von Therapie und Bildgebung.

      Vereisung ist eine zuverlässige Methode, Krebszellen zum Absterben zu bringen,
      wenn sie denn mal auch sicher zusammenkommen.
      Andere Methoden sind Hitze, Gift, Wegschneiden, Gamma-, Elektronen- und
      Protonenstrahlen, und auch Hormone bzw. deren Abwesenheit kommen beim
      Prostatakrebs dazu.

      Das Alles nützt erst dann, wenn erstens bekannt ist, wo die Krebszellen sitzen
      und wie man sie mit diesem oder jedem Medium erreiche, ohne allzuviel Toxizität
      für Umgebung und den ganzen Körper. Therapie unter laufender Bildgebung boomt,
      guck z.B. Cyberknife.

      Kryotherapie zeichnet sich seit je aus durch geringe Toxizität. In der MRT-Röhre
      ist nicht viel Raum für Therapie, und Metall kann nur begrenzt eingesetzt werden.
      Wenn präzise Navigation und geringe Toxizität aufeinandertreffen, ist die Chance
      für eine erfolgreiche fokale Therapie gegeben. Egal, ob das einen kleinen Bollen
      in der Prostata betreffe, oder eine anderweitig schwerzugängliche Metastase in
      Knochen, Lunge oder sonstwo. Ich merk mir das, vielleicht schaffen die auch den
      Zugang zum retrokruralen Raum, so ziemlich im Innersten des Körpers.

      Mal anfragen ...

      Let the good times roll!
      Konrad



      Auf Seite 2 eine eindrückliche Bildserie der Vereisung eines Nierenkrebs-Rezidives unter MRT.
      Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

      [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
      [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
      [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
      [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
      [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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        #4
        Lieber Dieter,

        bitte, auch einen Blick in diese von Ralf bei KISP hinterlegte Liste der in Frage kommenden Kliniken, die zumindest die schon länger bekannte Vereisungs-Therapie anwenden, werfen.

        Gruß Harald

        Kommentar


          #5
          Wobei zu bemerken ist, dass diese Liste uralt und ganz bestimmt nicht mehr aktuell ist. Eine neue ist leider nicht zu bekommen.

          Bemerkung 2: Der Plural von "Tumor" ist "Tumoren", auch wenn noch so häufig "Tumore" geschrieben wird.

          Ralf

          Kommentar


            #6
            Neben einer Liste der Kryotherapie bräuchte man eine Liste
            der interventionellen MRT. Lägen Treffer auf beiden Listen vor,
            könnte man wohl auch zum Thema dieses Threads fündig werden.
            Jedenfalls braucht es nicht nur ein MRT-Gerät und die Einrichtung
            für die Kryothetapie, sondern die Maschinen müssen sich zudem
            im gleichen Raum befinden.

            Ich hab diese Bilder (draufklicken) samt Erläuterungen am Prof. Mahnken geschickt:

            Bilder: Dr. Alan dal Pra, inselspital, Bern

            Das ist die Metastase, an die wir per Cyberknife nicht rankommen.

            Carpe diem!
            Konrad




            Duden:
            der Tumor; Genitiv: des Tumors, Plural: die Tumoren, umgangssprachlich auch: Tumore
            Allerdings ist das hier ein Fachforum.
            Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

            [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
            [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
            [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
            [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
            [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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              #7
              Servus Konrad,

              auch auf die Gefahr hin, das überlesen zu haben - warum ist die dargestellte (ziemlich) große Metastase nicht per CN erreichbar ? Wg. der Gefahr von Kollateralschäden ?

              Besten Gruß aus Nord

              Uwe
              http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

              Kommentar


                #8
                - hier - noch ein Bericht zum Thema ONCURA von der homepage des BPS.

                Gruß Harald

                Kommentar


                  #9
                  falsch gepokert

                  Hallo Uwe
                  Unterhalb der von Dr. Dal Pra so kunstvoll dargestellten retrokruralen Metastase
                  lag einst ein noch grösserer Knollen, der zusammen mit supra- und retroclavikulären
                  Knoten in sieben CyberKnife-Sitzungen eliminiert wurde.
                  Nun ist die Strahlenvorbelastung zu hoch für eine weitere Bestrahlung.

                  Die Geschichte dieser per CK weggeknallten Metastase hast Du bestimmt nicht
                  überlesen, aber sie ist im Wust der Überinformation untergegangen.

                  Zum Nachlesen und Bilder gucken:

                  In Beitrag #530 wird dann erläutert, wieso ich es überhaupt zu diesen
                  Monsterknollen samt PSA-Anstieg auf das Tausendfache kommen liess.

                  Der Titel auch damals:
                  "falsch gepokert"
                  Konrad



                  Nachtrag zu Link in Beitrag#8:
                  Die genaue Platzierung der Nadeln erfolgt unter transrektaler Ultraschallkontrolle
                  Der Unterschied zwischen Heute und Vorgestern liegt im Bild:
                  MRT in Echtzeit statt Ultraschall
                  Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                  [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                  [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                  [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                  [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                  [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                    #10
                    Stümmt...das hatte ich nicht überlesen, lag aber schon zu lang zurück, als dass ich es noch erinnert hätte.

                    Kein CN wg.Strahlenvorbelastung ist nach vollziehbar.

                    Grüße

                    Uwe
                    http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

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                      #11
                      Hallo zusammen,

                      das die Kryotherapie ein alter Hut ist, hatte ich mir durch Recherchen schon erschlossen. Von daher dachte ich auch, dass sich hier Betroffene mit Erfahrungsberichten oder Gutinformierte vielleicht auch mit Studienergebnissen melden. Hat das Vorteile gegenüber der MgFUS oder auch der RFA, die ja von einigen hier als Therapiewege eingeschlagen wurden? Es gibt ja tatsächlich schon einige Kliniken, die diese Therapie für Krebspatienten länger anbieten. Wenn jetzt das Klinikum Marburg dieses Verfahren weiter perfektioniert hat, kann es ja für einige hier eine gute Chance bieten, bisher nicht behandelbaren Metastasen den Kampf anzusagen. Gerade wenn wie bei mir eine erste Bestrahlung nicht den gewünschten Erfolg hat, kann es die Kryotherapie vielleicht richten. Mal schauen, was bei mir nach Ende der Studie im August auf den Bildern noch zu sehen ist.

                      @ Konrad: Freue mich, dir mit meinem Post einen Hinweis für die eventuelle Behandlung deines bisher nicht erreichbaren „Bollens“ geliefert zu haben. Bin mal gespannt, was Prof. Mahnken dir antwortet. Freue mich, dass du soweit wieder fit bist und die Wanderschuhe wieder anziehen kannst!

                      @ Harald: Dir auch danke für die Info über Oncura, dem Gerät der zweiten Generation. Da wird die Behandlung ja recht anschaulich erläutert. Vielleicht ist ja jetzt die Anlage in Marburg die dritte Generation und kann noch gezielter und präziser arbeiten?

                      @ Ralf: „Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören“ sagte Dalai Lama einst. Du kannst mir also gerne weitere Rechtschreibhilfen geben.

                      Alles Gute und liebe Grüße an Alle!

                      Dieter
                      „Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden“ (Hermann Hesse )
                      Näheres auch unter: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=695

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                        #12
                        Lieber Dieter,

                        - hier - handelte es sich ja aber schon um die dritte Generation.

                        Gruß Harald

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                          #13
                          Zitat von Dieterkarl Beitrag anzeigen
                          ... Info über Oncura, dem Gerät der zweiten Generation...
                          Vielleicht ist ja jetzt die Anlage in Marburg die dritte Generation ....?
                          Nein, die Einrichtung in Marburg ist nicht die dritte oder fünfte Generation eines
                          Gefrierverfahrens. Die Innovation liegt nicht in der Kryotherapie, mit der schon
                          länger ausreichende Vereisungen erreicht werden können. Auch MRT ist nicht neu.
                          Innovativ ist die Verbindung zweier an sich ausgereiften Technologien zu einem
                          neuen Verfahren, das die Kältenadeln mit deren präzisen Platzierung unter dem MRT
                          verbindet, mit dem dann auch der Vorgang der Vereisung des Zielvolumens präzise
                          überwacht wird.

                          Hier nochmal das Zitat aus dem Artikel:

                          Mit dem Einsatz der MR-gesteuerten Kryotherapie steht uns nun ein innovatives,
                          mikroinvasives und präzises Verfahren zur lokalen Tumortherapie zur Verfügung,
                          mit dem wir unsere Patienten effektiv behandeln können“, betont Prof. Mahnken.

                          Weder ein MRT noch ein Kryoverfahren können das leisten ohne den jeweils anderen Teil.
                          Auf die neu kombinierte Therapie weisen nur die Links in den Beiträgen #1 und #3.
                          Dort ist dargelegt, dass nicht nur Prostatae, sondern Läsionen aller Art in vielen
                          Körperregionen behandelt werden können.
                          Daher mein Interesse ...

                          Carpe diem!
                          Konrad
                          Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                          [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                          [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                          [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                          [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                          [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                            #14
                            Zur Info:

                            Die Firma ONCURA ist mittlerweile von Castrop-Rauxel nach Solingen umgezogen und wurde von GE HEALTHCARE SOLINGEN übernommen.



                            Nachfolgende Infos zur Behandlung von PCa mit der KRYO-Therapie:

                            Cryotherapy—the ablation of tissue through local induction of extremely cold temperatures—has its earliest antecedent in 19th-century London, where Arnott applied ice-salt mixtures to cancers of the breast and cervix. The 1966 advent of probes cooled by liquid nitrogen in closed circulation marks the beginning of modern cryotherapy.


                            Cryotherapy—the ablation of tissue through local induction of extremely cold temperatures—has its earliest antecedent in 19th-century London, where Arnott applied ice-salt mixtures to cancers of the breast and cervix. The 1966 advent of probes cooled by liquid nitrogen in closed circulation marks the beginning of modern cryotherapy.


                            Gruß Harald

                            Kommentar


                              #15
                              Bisschen in die Zukunft fantasieren

                              Danke für die Links zu dieser Darstellung des Kryo-Verfahrens,
                              wie es in ähnlicher Weise wohl auch in Marburg angewendet wird,
                              halt angepasst auf die starken Magnetfelder des MRT.
                              Man schaue sich die Ultraschall-Bilder an, etwa das in
                              .http://emedicine.medscape.com/article/458187-technique#c2
                              Dem erfahrenen Auge zeigen sich darin 4 Gefriersonden und ein
                              Katheter. Das Zielvolumen ist Schatten in Schatten.

                              Nun betrachte man die Bildserie auf Seite 2 des Flyers zum
                              neulichen Symposium in Marburg zur MRT-gesteuerten
                              Kryotherapie:

                              Dann wird sofort klar, warum man in Marburg die Kryotherapie
                              neu unter MRT-Bildkontrolle anwenden will. Zwei bewährte Systeme
                              verbinden sich damit zu etwas Neuem mit bisher ungeahnten
                              Möglichkeiten: Der Kryotherapeut sieht nun genau, was er tut.
                              Wobei mir die Möglichkeiten der Bildbearbeitung da noch lange
                              nicht ausgereizt scheinen, siehe etwa die 3D-Darstellung des
                              Zielvolumens aus der CyberKnife-Planung in meinem obigen Beitrag.
                              Das könnte man mit dem realtime-MRT fusionieren.


                              Kryotherapie für die Prostata ist bisher in Ländern ohne Pflicht-
                              Krankenkasse sowas wie die RPE des kleinen Mannes. Der
                              Urologe im Outback hat so ein Gerät in der Praxis, und der
                              Patient zahlt mit selbstgeschürften Edelsteinen.
                              Crocodile-Dundee lässt grüssen...

                              Unter Realtime-Bildkontrolle im MRT wird die Anwendung nicht
                              nur präziser, sondern anwendbar auf viele Tumore und
                              Körperregionen, allerdings um den Preis einer Radiologieabteilung
                              mit modernster MRT-Maschine, Planungssystemen etc.pp.
                              Diese, samt Radiologen, MTAs etc. kann sich der Urologe auf dem
                              Lande nicht eben in die Praxis stellen.
                              Falls sich diese Verbindung zweier Technologien bewährt, wird die
                              Kryotherapie eine neue, grössere Niche finden, dort, wo geeignete
                              MRT-Maschinen weniggenutzt rumstehen, also in Kreiskrankenhäusern
                              und kleineren Kantonsspitälern und derlei. Denk ich mal.
                              Ob für Prostata oder andere Anwendungen wird sich zeigen.

                              Mal sehen...
                              Konrad
                              Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                              [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                              [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                              [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                              [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                              [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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