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    Wie geht es weiter...?

    Hallo,

    seit Februar,als bei meinem Mann ein Prostatakarzinom festgestellt wurde, bin ich stille Mitleserin und wir haben von euren Ratschlägen schon sehr profitiert.(Welche Untersuchungen sind wichtig,welche Kliniken empfehlenswert usw.....)
    Am 20. April war dann die Op in der Martini-Klinik,wo wir uns sehr gut aufgehoben fühlten.
    Es wurde offen operiert,die Nerven konnten nach Schnellschnitt erhalten bleiben und am 25.4. war die Entlassung mit liegendem Katheter.Wir waren sehr froh,dass alles so komplikationslos gelaufen ist....leider kam dann heute der telefonische histologische Befund:es wird zu einer Bestrahlung in 3 Monaten geraten,die Schnittränder waren wohl doch nicht tumorfrei.....
    Sicher könnt ihr euch unsere Gefühlsachterbahn der letzten Wochen gut vorstellen......und jetzt wieder ein absolutes Tief....was bedeutet dieser Befund....ist eine Heilung möglich oder kommt jetzt ein langes Siechtum.....was können wir noch tun...(Ernährung,z.B. Granatapfel,Kurkuma ......)
    Bin dabei,mich in diese Themen einzuarbeiten und würde über Tipps,Meinungen und Erfahrungen sehr freuen.

    Herzliche Grüße,
    Marion

    #2
    Hallo Marion

    Um hier eine Beurteilung der Situation abgeben zu können bedarf es einiger Angaben zum Krankheitsverlauf bzw. zum Befund.

    Vorab sei dir mitgeteilt, dass die Überlebensrate bei Prostatakrebs, selbst in fortgeschrittenen Stadien, sehr lange ist.

    Stell´einige Details hier ein, günstig ist auch ein Profil zu erstellen, dann wirst du hier die Hilfe und Aufklärung erfahren, die du /ihr benötigt.

    LG

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      #3
      Hier ein Vortrag von Prof. Wiegel aus Ulm, der diese Bestrahlung nach Op sehr befürwortet, wenn positive Schnittränder gefunden wurden:


      Auf einer Folie beschreibt er dass die Nebenwirkungen bei einer so frühen Bestrahlung gering seien und auf anderen Folien beschreibt er die Vorteile dieser Therapie die in längerer Progressionsfreiheit resultieren sollen, d.h. der PSA Wert steigt über Jahre nicht wieder an.

      Also ein langes Siechtum ist nicht zu erwarten.

      Georg

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        #4
        Vielen Dank für die schnelle Antwort.
        Wie ich ein Profil erstelle,muß ich erst mal sehen,aber einige Daten/Werte habe ich:

        Geburtsdatum: 1948
        Der PSA Wert lag im Februar bei 7,08,daraufhin wurde eine Biopsie vorgenommen,wobei ein Gleason Score von 3+4 diagnostiziert wurde und damit eine Indikation zur Operation feststand.
        Im März wurde dann noch verschiedene Untersuchungen gemacht...MRT,CT und schließlich ein PSMA-CT um eine suspekte Stelle an einer Rippe abzuklären.Glücklicherweise war da aber nichts....
        Tja...und jetzt warten wir auf den genauen histologischen Befundbericht.....

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          #5
          Danke Georg,habe gerade mal in den Vortrag reingehört....hm....hört sich alles sehr kompliziert an....muß ich mir wohl mal ganz in Ruhe noch mal ansehen.....

          LG,Marion

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            #6
            Liebe Marion
            Du hast Dich schon länger ins Thema eingelesen,
            daher gehe ich davon aus, dass Du die entscheidenden
            Umstände kennst.

            Zitat von amosallim Beitrag anzeigen
            ... kam dann heute der telefonische histologische Befund:
            es wird zu einer Bestrahlung in 3 Monaten geraten, die Schnittränder waren
            wohl doch nicht tumorfrei...

            ...was bedeutet dieser Befund....ist eine Heilung möglich...
            Du erwähnst keine positiven Lymphknoten, es geht also um die Nachbestrahlung
            der Prostataloge, wegen der R1-Situation. Diese Therapie wird grundsätzlich in
            heilender Absicht angewendet: Reste des Tumors, die bei der OP nicht entfernt
            worden waren, sollen mit der Bestrahlung vernichtet werden.

            ... oder kommt jetzt ein langes Siechtum.....
            was können wir noch tun...(Ernährung,z.B. Granatapfel,Kurkuma ......)
            Nein, selbst bei Versagen dieser Therapie folgt kein "Siechtum".
            Da gibt es noch eine Menge Therapieoptionen, die z.B. mich trotz
            höchster Tumoraggressivität nun schon bald sechs Jahre am Leben
            halten. Morgen geh ich wieder mal Wandern. Sowas tut man nicht
            unter "Siechtum".

            Ich wünsche deinem Mann eine erfolgreiche Bestrahlung.
            Mal prüfen ob man diese statt in monatelanger IMRT-Technologie auch
            in schneller SBRT (Rapid Arc, Cyberknife, Novalis ...) durchführen könne?


            Was die Ernährung angeht:
            Abwechslungsreich essen macht Freude. Granatäpfel sind vielleicht krebshemmend,
            ganz bestimmt aber regen sie an zu allerlei kulinarischen Experimenten,
            vielleicht gar im Zusammenhang mit Curcuma, dem Grundgewürz des Curry.

            Guten Appetit!
            Konrad
            Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

            [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
            [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
            [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
            [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
            [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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              #7
              Danke Konrad!
              Wie du schon vermutet hast,sind die Lympfknoten nicht befallen....heisst das dann,dass das PC noch nicht gestreut hat?Oder kann es auch auf dem Blutweg,also an den Lympfknoten vorbei,streuen?Ich weiß....worst case-Denken.....:-(
              So,und jetzt werde ich mir erst mal die verschiedenen Bestrahlungsoptionen angucken......und Granatapfelsaft gibt es seit vorgestern und Kurkuma gehört sowieso schon immer in unsere Küche....
              Übrigens finde ich es toll,wie du kämpfst und dich inzwischen so gut auskennst.....
              LG,Marion

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                #8
                Wenn das PSMA PET/CT nichts gezeigt hat, und dies ist derzeit das beste bildgebende Verfahren, dann haben sich noch keine Metastasen gebildet und der Tumor aller Voraussicht nach noch nicht gestreut.

                Prof. Huland hat in einem Vortrag über die Lebenserwartung seiner Patienten eine Folie aufgelegt auf der stand: "Die werden alle 90". Also abwarten bis mann 90 ist.

                Hier der Link bei Minute 8:55: https://www.martini-klinik.de/fuer-a...artwig-huland/

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                  #9
                  Kein Kampf

                  Zitat von amosallim Beitrag anzeigen
                  Oder kann es auch auf dem Blutweg,also an den Lympfknoten vorbei,streuen?
                  Erstmal, liebe Marion, sind das keine LymPF-Knoten, sondern solche der LymPHen.
                  Das 'f' ist im 'ph' schon drin, das 'p' wird nicht gesprochen.

                  Und dann: Ja, es gibt auch die hämatogene Aussaat von Metastasen,
                  also über das Blut. Aber dazu gelten die gleichen zeitlichen Überlegungen
                  wie oben erwähnt. Man hätte kaum nur eine örtliche Bestrahlung vorgeschlagen,
                  wenn Hinweise auf Knochenmetastasen vorlägen; Etwa unerwartet hoher PSA
                  nach der OP oder Zeichen in den vielen Bildern. Gab es aber nicht.


                  Übrigens finde ich es toll,wie du kämpfst ...
                  Kämpfe ich? Nicht dass ich wüsste!
                  Ich geb mir Mühe, diese Knoten kleinzukriegen.
                  Mehr ist da nicht. Kein Schwert, auch kein Magisches
                  nach James Potters oder elektronisches nach Harry Bonds Art.
                  Unter das CyberKnife musste ich mich nur hinlegen und das
                  Gefuchtel des schweren Roboters um mich herum erdulden.
                  Das Skalpell bei der RPE führte einst mein Urologe, nicht ich ...
                  Und das viele Erbrechen war auch nicht mehr als erdulden.

                  Manchmal Krampf also, aber kein Kampf.
                  Konrad
                  Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                  [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                  [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                  [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                  [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                  [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                    #10
                    Zitat von amosallim Beitrag anzeigen
                    Bin dabei,mich in diese Themen einzuarbeiten und würde über Tipps,Meinungen und Erfahrungen sehr freuen.
                    Hallo Marion,

                    hier meine Meinung: Mit einem PSA-Wert von 7,08 ng/ml und einem Gleason Score 3+4 hat Dein Mann sehr gute Aussichten, dass eine Nachbestrahlung der Prostataloge in drei Monaten kurativ (tatsächlich heilend!) sein wird. Garantieren kann das natürlich niemand, so wenig, wie man mit dem Krebs diskutieren kann. Wichtig bei der Nachbestrahlung ist, dass der PSA-Wert bei Beginn der Bestrahlung nicht höher ist als 0,5 ng/ml. Je höher der PSA-Wert, desto höher ist auch das Risiko, dass der Krebs sich doch schon weiter ausgebreitet hat (Samenblasen, Lymphknoten, Knochen...). In der Reihe "Literatur des Monats" der Martini-Klinik gab es dazu vor vier Jahren einen wichtigen Artikel, hier nachzulesen.

                    Ralf

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                      #11
                      Ergänzung:

                      Hier findest Du eine Liste von Strahlenkliniken, die das IMRT-Verfahren anbieten, das heute für eine Salvage-Bestrahlung Standard ist. Da Dein Mann ca. sieben Wochen lang an jedem Werktag zur Klinik fahren muss, solltet Ihr Euch eine Klinik möglichst in Eurer Nähe suchen. Es gibt auch außerhalb Hamburgs gute Kliniken!

                      Ralf

                      Kommentar


                        #12
                        Danke für's Mutmachen und alle anderen Informationen,der PSA Wert wird ja normalerweise erst in 3 Monaten kontrolliert,oder?Kann man das nicht auch früher machen?

                        Kommentar


                          #13
                          Lieber Kurt,
                          danke für all deine Hilfen....und was die Rechtschreibung betrifft:ich weiß es "eigentlich",konnte es aber anscheinend nicht umsetzen.....seltsamerweise stockte ich beim Tippen immer genau an besagter Stelle.....wird wohl auch der Aufregung geschuldet sein.....
                          Bin dabei,mich über die Bestrahlungsmethoden zu informieren....würde mich freuen,wenn du Zeit und Lust hättest,darüber noch mehr zu schreiben....also IMRT 7 Wochen...wie sieht es bei den anderen Methoden aus...und dann muß man das Entsprechende auch erst mal in der Nähe finden.....wir wohnen zwischen Düsseldorf und Wesel....
                          Ich kann erst heute abend wieder antworten,bin jetzt arbeiten.

                          LG,Marion

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                            #14
                            Hallo Marion,

                            auch von mir die herzlichsten Besserungswünsche an deinen Mann.

                            Bei dieser Wohnlage habt ihr eine Auswahl an recht nahe liegenden Strahlenkliniken: Uni-Klinik Düsseldorf, Marienhospital Düsseldorf (mit einer neu installierten Strahlenklinik) und Heliosklinik Krefeld. Alle bieten IMRT an.

                            Am besten, man stellt sich bei ein bis zwei Kliniken von, dann bekommt man einen Eindruck. Ich selbst wurde am Marienhospital behandelt und war sowohl mit der Behandlung als auch mit dem Drumherum sehr zufrieden; aber wichtig ist der eigene Eindruck.

                            Alles Gute für deinen Mann
                            Roland
                            Meine Werte grafisch bei myprostate: hier
                            PSA Verlauf unter Metabloc und Metformin: hier #253

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                              #15
                              Da ich auch vor der Bestrahlung stehe glaub ich das das wichtigste der Weg dorthin ist. Man soll schließlich 8 Wochen am Stück, täglich kommen. Die Bestrahlungen dürften doch überall gleich sein und das Aus- und Anziehen dauern länger als die Bestrahlung. Auch ist es wichtig die richtige Zeit zu bekommen da man sonst Schwierigkeiten hat zuvor den Darm zu entleeren und die Blase zu füllen.
                              Immer positiv denken!!!

                              http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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