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g RAMPP Studie?

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    g RAMPP Studie?

    Hallo, mein Freund bekam neulich die Diagnose prostatakrebs. Einzelheiten sind auf meinem Profil zu lesen. Gestern war der lang herbei gesehnte Termin in der Klinik, in dem wir erfahren wollten wie es weiter geht, Therapie Möglichkeiten. Der Arzt sprach vor auf die g RAMPP Studie an. Es geht darum heraus zu finden ob eine O P die Lebenserwartung und Qualität genau so gut und lange ist wie ohne, also nur mit Hormon Behandlung. Also so habe ich das verstanden. Und bin völlig irritiert. Wenn man an der Studie teil nimmt wir per Zufalls Prinzip??? Ausgewählt ob man die Gruppe kommt die operiert wird oder in die Gruppe ohne O P. Sehr frag würdig, hat jemand Erfahrung damit und kann mich da näher drüber aufklären?
    Danke und viele Grüße Emma

    #2
    Hallo Emma,

    eine Bestrahlung wie Sie Euch bisher empfohlen wurde ist sicher keine verkehrte Therapie, vielleicht kann man da die Knochenmetastasen mit bestrahlen.

    Zur G-RAMPP Studie hatte ich bereits folgenden Beitrag gepostet:


    Ich persönlich bin davon überzeugt, dass eine Operation (oder Bestrahlung) der Prostata zu einer längeren Überlebenszeit führt als Hormontherapie allein. Es gibt da nicht nur die Studie von Prof. Heidenreich, die diese Studie ausgelöst hat, sondern eine ganze Reihe ähnlicher Studien. Vereinfacht gesagt, es gibt keinen Grund sich den Tumor in der Prostata für später aufzuheben.

    Wenn Ihr von einer Klinik beraten werdet, die an dieser Studie teilnimmt, dann wird man Euch auf die Studie ansprechen. Sofern das Krankheitsbild dem entspricht, das von der Studie untersucht werden soll, also Operation trotz vorhandener Knochenmetastasen. Euer Urologe hatte das entsprechend den S3 Leitlinien abgelehnt, allerdings gibt es neuere Studien, die dies positiv beurteilen. Daher wurde diese Studie G-RAMPP Studie begonnen um das genauer zu untersuchen.

    Wie Du richtig schreibst, könnt Ihr im Rahmen der Studie dann allerdings für die Hormontherapie ausgewählt werden und dann wird keine Operation gemacht.

    Georg

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      #3
      Zitat von Emma2016 Beitrag anzeigen
      HWenn man an der Studie teil nimmt wir per Zufalls Prinzip??? Ausgewählt ob man die Gruppe kommt die operiert wird oder in die Gruppe ohne O P. Sehr frag würdig
      Liebe Emma,
      ein solches Vorgehen ist nicht etwa fragwürdig, sondern ein wesentlicher Grundpfeiler der Wissenschaft.
      Ein neues Konzept (Op + Hormone) wird "gegen" den Standard (nur Hormone) getestet. Nur, wenn der Zufall und nicht der Wunsch des Patienten oder des Arztes den Therapiearm auswählt, hat man eine Chance auf ein Ergebnis, aus dem man was lernen kann.
      Seit Jahrzehnten haben Chirurgen einzelne Operationen dieser Art als individuellen Heilversuch außerhalb von Studien gemacht (ich auch) Trotzdem wissen wir noch immer nicht, ob das auch gut war....

      An der G-Ramp-Studie nehmen viele Kliniken in Deutschland teil. Siehe hier: https://www.martini-klinik.de/filead...d_20160331.pdf

      herzliche Grüße

      M. Schostak

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        #4
        Hallo Emma,

        wenn du dir mein Profil anschaust, wirst du sehen, dass ich lim letzten Jahr genau diese Therapie (OP trotz ossärer Metastase im Becken + HT) ausserhalb der S3-Richtlinien gemacht habe. Das war ein engagierter Versuch der Ärzte des Tumorbords meinen PK zu heilen, bzw in in die langfristige Revision zu schicken. Zwar ist das wohl nicht wirklich gelungen, wie mir das hier auch einige Betroffene vorhersagten, aber ich bin heute froh, mit dieser Rosskur (es erfolgte einige Wochen später einen RT der P-Loge und der Metastase am Os Ilium) zunächst den Großteil der Tumormasse los geworden zu sein.
        Leider hat bei mir die HT, ich vermute nie, aber garantiert nur eine kurze Zeit tatsächlich gewirkt, so dass bei mir jetzt Anfangs des Jahres ein kastrationsresistentes Stadium diagnostiziert wurde. Trotz all dieser Massnahmen ist mein PSA (anfangs bei ca. 92 ng/ml) nur auf 8,5 ng/ml gesunken um dann, wie bei deinem Partner, schnell wieder die andere Richtung zu nehmen.

        Genau zu derzeit wurde mir dann auch die Teilnahme an einer Studie offeriert. Der Einstieg in die weiterführende Hormontherapie mit Zytiga (Abiraterone) parallel mit der Gabe von Xofigo oder eben eines Placebos (Kochsalzlösung). Das Zytiga wäre angesichts der Progression trotz HT dran gewesen, aber eben die eventuelle Gabe des Xofigo stellt einen doppelten Erfolg in Aussicht.
        In welchen Arm der Studie (Xofigo oder Kochsalz) man durch Losverfahren landet, wird nicht öffentlich gemacht. So weiß ich jetzt, zum Ende der Studie nicht, was mir in der Klinik mit großem Sicherheitsaufwand monatlich injiziert wurde. Was ich aber weiß ist, dass es mir seit vielen Monaten richtig gut geht, die Progression der Metastasen gestoppt wurde und während der gesamten Zeit eine engmaschige Überwachung die Sorge genommen wurde, dass die Entwicklung meines PC´s aus dem Ruder läuft. Wäre das der Fall gewesen, hätte man mich sofort aus dieser Studie genommen um einen alternativen Therapieweg einzuschlagen. Engmaschige Überwachung hieß bei mir, alle 2 Wochen umfangreiche Bluttests, jetzt vor ca. 2 Wochen die dritte bildgebende Diagnostik und ausführliche Gespräche mit dem studienleitenden Arzt!

        Die Frage, die ja seit einiger Zeit von führenden Urologen diktierte wird, ob eine OP trotz vorhandener Metastasen bei der Erstdiagnose sinnvoll ist, mag ich nicht beantworten. Für mich aus dem Bauch entschieden bereue ich diesen Schritt auf keinen Fall, obwohl dieser gerade für mich einen tiefen Einschnitt in ehemalige Lebensqualität bedeutete. Die war nach der Diagnose eh auf dem Nullpunkt.

        Also, liebe Emma, wenn du mich fragst, würde ich die Chance die die Studie bietet nutzen, oder eventuell eine Klinik suchen, die diesen Therapieweg für deinen Partner auch ohne Studie geht. Allerdings bin ich mir auch sicher, dass in der G-Ramp-Studie die ärztliche Begleitung ähnlich wie bei mir ist und, wenn dann Handlungsbedarf in irgendwelche anderen Richtungen besteht, dieses auch gemacht wird. Mir hat mein Arzt glaubhaft versichert, das immer das Wohl der Patienten und nicht der Erfolg der Studie im Vordergrund steht! Was ich aus eigener schlechter Erfahrung sagen kann ist, dass die Wirksamkeit der eingesetzten HT auf jeden Fall auch einer genauen Kontrolle bedarf. Hier ist der Testosteronwert erst mal nach 4 Wochen zu ermitteln um zu sehen, ob dieser das Kastrationsniveau erreicht hat!

        Alles erdenklich Gute für deinen Partner und natürlich auch für Dich!

        Dieter
        „Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden“ (Hermann Hesse )
        Näheres auch unter: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=695

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          #5
          Liebe Emma
          Dein Freund hat die freie Wahl:

          OP, OP + Hormontherapie, Hormontherapie allein, Garnichtstun oder
          jede andere Option, egal wie skurril. Es ist seine Wahl; Immer.

          Nur wenn ER an der Studie teilnehmen WILL, gibt er seine Wahlfreiheit ab.
          Dabei gewinnt es für sich allein nichts und er wird wohl auch nichts verlieren.
          Vielleicht helfen die Daten aber späteren Mitbetroffenen,
          wenn die vermuteten geringfügigen Unterschiede sichtbar geworden sind.

          Konrad
          Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

          [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
          [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
          [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
          [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
          [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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