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HIFU oder IRE bei PSA > 15?

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    HIFU oder IRE bei PSA > 15?

    Hallo liebe Forumteilnehmer,

    ich bin neu im Forum ... obwohl ich schon seit ein paar Monaten darin lese.

    Zu meinem Fall:

    Alter: 54

    Historie der PSA Werte:
    Juni 11 5,77
    Juli 12 6,4
    Juni 13 9,17
    März 14 12,33
    04.03.15 14,38
    26.01.16 14,5
    10.05.16 18,3
    30.05.16 15,93
    22.06.16 16,8

    MRT 2011: kein Befund
    aktuell: kein Tastbefund, kein Nachweis per Ultraschall
    MRT am 19.02.2016 - Ergebnis PI-RADS 5 (Regionen 9/3a und 14as), kein vergrößerter Lymphknoten.

    Am 21.03.2016 fand eine Biopsie statt. 12 Stanzen, 2 Stanzen mit Befund, beidseitig, Gleason Score 3+3

    Meine Therapiewahl war HIFU, allerdings geht dies an meiner Klinik nur im Rahmen einer Studie, woran eine Teilnahme nur mit PSA <= 15 möglich ist. Seit der Biopsie liegt der Wert leider deutlich darüber.

    Hat schon jemand Erfahrungen zu HIFU-Behandlungen bei höheren PSA-Werten? Bzw. wie die Grenze von 15 zustande kommt? Beim Schmökern im Forum bin ich auch auf IRE gestoßen, dies würde ich auch in Betracht ziehen. Eine RPE käme für mich nur als allerletzes Mittel in Betracht.

    Schon mal herzlichen Dank für eure Antworten und viele Grüße,
    Karl

    #2
    Das Problem bei einer fokalen Behandlung ist, dass der Tumor meist mehrere Herde in der Prostata bildet und manche so klein sind, dass man sie mit einem MRT nicht erkennt. Dann bleiben nach der Behandlung kleine Herde zurück und diese führen irgendwann zu einem Rezidiv. Da bei Dir beide Seiten der Prostata befallen sind ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass mehr Tumor vorhanden ist als bisher festgestellt wurde.

    Eine fokale IRE Operation würde ca. 25.000 Euro kosten, da eine 3D-Biopsie gemacht werden muss um sicherzugehen, alle Krebsherde auch zu behandeln. Diese Kosten (also 25.000 Euro) werden von den Kassen nicht bezahlt. Ich würde Dir daher eher eine Cyberknife Bestrahlung der Prostata empfehlen.

    Der hohe PSA Wert deutet auf eine große Wahrscheinlichkeit von bisher nicht entdeckten Metastasen hin. Daher vermutlich die Grenze von 15 bei der Studie. Eine HIFU Behandlung wird in der Regel nicht gemacht wenn sich bereits Metastasen gebildet haben. Ein PSMA PET/CT würde klären ob und wo noch Metastasen sind.

    Georg

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      #3
      Hallo,
      Ich habe gehoert, das in Mannheim einen Studie aufgelegt wurde, in der entweder Hifu oder Ire gemacht
      wird. Also dort bewerben.
      Ich weiss gar nicht ob die Kassen das PSMA PET bezahlen. Dies wurde bei mir nie gemacht. 3 D MRT hatte nie meinen
      Krebsherd gezeigt. Ob ich nach meiner Ire noch Metastasen habe ist eigentlich unbekannt. PSMA wurde mir nie vorgeschlagen.

      Gruss

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        #4
        Hallo Karl,

        Zuerst habe ich PSMA-PET-Scan machen lassen (kein Anhalt für das Vorliegen einer Metastasierung), dann drei Monate Hormontherapie (PSA ging zurück von fast 30 bis unter 4) und am Ende IRE (Vollablation). Das war für mich optimal. Die Frage ist ja, ob man sich das leisten kann wenn die Kassen nicht bezahlen.

        Gruss,

        Drachenfels

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          #5
          Hallo Georg, Werner und Drachenfels,
          vielen Dank für eure schnelle Antworten. PSMA-PET wurde mir bis jetzt auch noch nichr angeboten. CyberKnife hatte ich bis jetzt noch nicht in Erwägung gezogen. Werde mich darüber informieren und ggf. dann gezielt Fragen stellen. Genauso beim Thema Hormonbehandlung.
          Die Kosten von IRE sind natürlich schon eine Hausnummer. Da ich selbständig bin und privatversichert, wäre es für mich durchaus auch ok, eine Teil der Kosten selbst zu tragen, sofern meine "Ausfallzeit" ggf. kürzer ist. Aber das wesentliche ist natürlich eine möglichst optimale Behandlung zu finden. Dabei ist für mich auch wichtig, mir durch eine Therapie nichts zu verbauen. Dann bin ich gerne bereit, das etwas größere Risiko einer der neueren Behandlungsmethoden gegenüber der RPE in Kauf nehmen.

          Beste Grüße,
          Karl

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            #6
            Hallo Karl,

            ein PSMA PET/CT oder PSMA PET/MRT kostet ca. 2.000 bis 2.500 Euro. Wenn der Urologe dies statt Knochenszinti verschreibt könnte die Kasse dies übernehmen. Jedenfalls wüsstest Du dann genau was los ist, d.h. woher der PSA Anstieg kommt. Dann kann man auch besser über die Therapie entscheiden und erlebt keine Überraschungen nachdem man sich mit einer Therapie hat behandeln lassen.

            Sicher will man sich nichts verbauen, aber am besten wählt man sofort die richtige Therapie - sofern man die findet.

            Georg

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              #7
              Hallo Karl,

              ein PSMA-PET-Scan könnte u.a. etwas sagen über etwaige Metastasierung in den Lymphknoten. Wenn man feststellen kann, dass es da keine Metastasierung gibt, braucht man auch nicht unbedingt die Lymphknoten rauszuholen (gleichzeitig mit RPE). Verbauen würde auch bei mir die letzte Option sein. Deshalb habe ich für IRE gewählt (Offenbach). Ich würde sagen: man kan doch mal zu einer IRE-Klinik für eine Beratung gehen (ob eine solche Beratung, vielleicht als "second opinion", von den Kassen bezahlt wird, weiss ich nicht).
              Nach IRE gibt es auch noch mehrere Kontrollen, die man für die Kostenplanung auch in Betracht nehmen müsste.

              Gruss,

              Drachenfels

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                #8
                Hallo,
                Ich möchte nochmals etwas zu der Entscheidung Hifu oder IRE sagen. Mir sagte der Operateur der eine totale Prostataentfernung machen wollte folgendes. Nach einer Hifu ist der behandelte Prostatateil wie ein Stück gekochtes Fleisch. Man sieht nicht wie vorher die verschiedenen Gewebearten wie Fett-, Binde-, Prostata- oder sonstwas für ein Gewebe. Alles ist zusammengekocht. Muß man aus irgendeinem Grund später einmal Operieren ist es aus diesem Grund sehr schwierig. Auch weil das gekochte Gewebe eine andere Schnittfestigkeit hat. Wenn man durch das Gewebe schneidet und plötzlich durch ist, besteht die Gefahr das man weiter schneidet als gewollt und anderes Gewebe verletzt. Dies wäre beim Schließmuskel fatal.
                Zum anderen habe ich hier im Forum einen Verweis auf eine Studie gelesen, bei der Probanden die eine totale RPE vorhatten einige Wochen vorher entweder mit Hifu oder mit IRE behandelt wurden. Als dann die Prostata entnommen wurde, wurde diese auf Restkarzinomzellen untersucht. Bei einigen Hifu-Prostaten wurden noch lebende Karzinomzellen entdeckt. Bei mit IRE behandelten Prostaten nicht.
                Bei mir wurde nur eine fokale IRE Behandlung durchgeführt, da mein Krebs nur einseitig war. Ich hätte vom subjektiven Gesundheitsgefühl bereits am nächsten Tag wieder arbeiten können. Aber dies geht natürlich nicht, weil noch Nachuntersuchungen und Dauerkatheter anstehen. Je nach Tätigkeit ( Kundenbesuche, Tätigkeit daheim o.ä) ist man wieder früh in der Lage etwas zu arbeiten. Reha entfällt ja ebenfalls.

                Vielleicht fällt jetzt die Entscheidung leichter.

                Gruss

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                  #9
                  meinem kenntnis stand nach wird keine HIFU mehr ausgeführt bein einem PSA > 15, sondern RPE empfohlen, zumindestens ist dies in der Schweiz so.
                  http://de.myprostate.eu/?req=user&id=598&page=report

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                    #10
                    In Belgien macht Dr. Chris D'Hont HIFU auch noch bei einem PSA > 15, aber nur wenn es keine Metastasierung gibt.

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