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Studien PSMA-PRT/CT zum Rezidiv-Staging

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    Studien PSMA-PRT/CT zum Rezidiv-Staging

    Ich möchte von einem Kostenübernahme-Antrag für ein PSMA-PET/CT und dem ablehnenden Sozialmedizinischen Gutachten des Medizinischen Dienstes berichten.

    Der Patient ist prostatektomiert und erlitt ein Rezidiv. Eine im Jahr 2011 durch Cholin-PET/CT gefundene LK-Metastase wurde ebenfalls 2011 adjuvant bestrahlt. Seitdem PSA-Werte im Nullbereich, nun jedoch wieder PSA-Progress.

    Die Krankenkasse lehnt ab. Im zugrundegelegten Gutachten heißt es unter anderem:



    Abgesehen davon, dass die vorgeschlagenen konventionellen Diagnosemethoden für die Detektion einer LK-Metastase recht ungeeignet sind und die Aussage zum Grenzwert der Skelett-Szintigraphie für einen Mann ohne Prostata nicht zutreffen, möchte ich mit diesem Beitrag im Forum nachfragen, ob die Angaben zu den PSMA-PET/CT - Studien jemanden geläufig sind und ob hierzu Informationen gegeben werden können.

    Gruß Felix

    #2
    Felix,

    dies sind zwei verschiedene Quellen die im Gutachten zitiert werden, das sieht man schon am Schriftbild. Der erste Absatz stammt aus der Langfassung der S3 Leitlinie, Quellen zu Punkt 6.8.

    Der zweite Absatz dürfte inzwischen überholt sein. Es gibt im KISP Bereich eine lange Liste an Kliniken die ein PSMA PET/CT anbieten. Von Studien kann keine Rede sein.

    Grundsätzlich prüft die Krankenkasse, ob das PSMA PET/CT für eine anschließende Behandlung sinnvoll ist. Wenn der PSA Wert steigt und man nur wissen will wo Metastasen sind kann dies ein Grund für die Ablehnung sein. Die Leitlinie würde hier eine Hormontherapie ohne Bildgebung empfehlen.

    Man könnte versuchen zu argumentieren, dass man weitere Metastasen vermutet und diese bestrahlen will sobald sie lokalisiert wurden.

    Georg

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      #3
      Hallo Georg, vielen Dank für deinen Beitrag.

      "Von Studien kann keine Rede sein"
      Darauf wollte ich hinaus. Man kann zur Wertigkeit des PSMA-PET/CT viele Veröffentlichungen und Kommentare finden, etwa seit 2014. Immer wieder liest man dabei, dass das Ga-68-PSMA-PET/CT als eine erfolgsträchtige Diagnosemöglichkeit für das PCA-Rezidivstaging eingeschätzt wird und dass weitere Studien benötigt werden.

      Aber es gibt gar keine Studien zu diesem Einsatzgebiet!

      KÜ-Anträge werden abgeschmettert. Mit unsinnigen Vorschlägen auf konventionelle Möglichkeiten zur Rezidiv-Lokalisation und unzutreffenden Hinweisen auf (nicht vorhandene) Studien werden Patienten zur AHT abkommandiert. Beschämend für eine Republik mit modernster Medizin, in der viele Millionen Euro für Studien bereitliegen, welche offensichtlich nicht ausgeschöpft werden.

      Ein Nuk-Professor sagte speziell zu diesem Dilemma: "Die Patienten werden bei Kostenübernahme-Anträgen zum PSMA-PET/CT mit Standard-Argumenten in eine Endlos-Warteschleife geschickt".

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        #4
        Felix,

        ich meinte dass die vielen Kliniken auf der Liste ein PSMA PET/CT außerhalb von Studien anbieten. In der im Gutachten zitierten Passage hieß es dass ein PSMA PET/CT nur im Rahmen von Studien bei vier Kliniken in Deutschland angeboten wird. Diese Aussage ist veraltet.

        Ich denke schon es gibt Studien, die sich mit PSMA PET/CT beschäftigen, ich habe mich aber darum nicht gekümmert da ich davon überzeugt bin, dass dies das derzeit beste bildgebende Verfahren ist.

        In den USA wird ein PSMA PET/CT praktisch nicht angeboten und vereinzelt fliegen die Patienten nach Deutschland um diese Untersuchung machen zu lassen. Wir sind hier führend, nur die Kassen wollen es nicht bezahlen.

        Georg

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          #5
          ich meinte dass die vielen Kliniken auf der Liste ein PSMA PET/CT außerhalb von Studien anbieten. In der im Gutachten zitierten Passage hieß es dass ein PSMA PET/CT nur im Rahmen von Studien bei vier Kliniken in Deutschland angeboten wird. Diese Aussage ist veraltet.
          Ist auch so von mir verstanden worden.

          Ich denke schon es gibt Studien, die sich mit PSMA PET/CT beschäftigen, ich habe mich aber darum nicht gekümmert da ich davon überzeugt bin, dass dies das derzeit beste bildgebende Verfahren ist.
          Es gibt Studien, aber nicht viele. Eine habe ich bisher gefunden, aber andere Zielsetzung:

          68-Ga-PMSA-PET_CT und PET_MRT_ Prostata-Ca


          In dem von mir dargestellten Fall geht es um Rezidiv-Diagnostik per Bildgebung zur Planung des weiteren therapeutischen Vorgehens. So wurde auch der Antrag gestellt.

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            #6
            Moins,

            meine Krankenkasse bietet so etwas an, oder sehe ich das falsch ?

            Liebe Grüße
            Stefan


            http://de.myprostate.eu/?req=user&id=802&page=graphic

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              #7
              Wenn ich das richtig lese, hat die Techniker Krankenkasse mit vier Kliniken Verträge über PET/CT Untersuchungen geschlossen. Davon wird offenbar nur in Berlin eine Untersuchung für Prostatakrebs angeboten.

              Unklar ist mir ob dieses PET/CT auch mit dem PSMA Tracer gemacht wird. Und in welchen Situationen die Krankenkasse bereit ist die Kosten zu übernehmen.

              Bei meiner Cyberknife Bestrahlung hieß es: kein Problem, wir haben mit Ihrer Krankenkasse einen Vertrag geschlossen. Jetzt prüft aber die Kasse ob diese Bestrahlung überhaupt angezeigt war usw. Ob die Kosten übernommen werden ist nicht klar.


              @Felix: in dem Befund steht: "wir bitten daher um eine Kostenübernahme als Einzelfallentscheidung". Wie die Kasse diesen Einzelfall entscheidet bleibt letztlich ihr überlassen.

              An sich benötigst Du nur einen Nachweis, dass PSMA PET/CT besser als Cholin PET/CT ist. Das wird Dir gelingen, siehe z.B. den Bericht vom Kongress in Magdeburg. Allerdings kann die Krankenkasse die Auffassung vertreten ein Cholin PET/CT würde in diesem Fall ausreichen oder ggfs. auch nur eine Knochenszinitgraphie. Die sehen es durch die Kostenbrille. Wichtig ist auch für die Kasse für welche anschließende Behandlung die Diagnostik erforderlich ist.

              Georg

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                #8
                Hallo Stefan,

                habe mal eben in die Suchmaske bei der von Dir verlinkten Krankenkasse "PSMA/PET/CT" eingegeben und bekam diese:
                Ihre Suchanfrage: "PSMA/PET/CT"


                Ihre Suchanfrage im Bereich tk.de führte zu keinem Ergebnis.

                Antwort

                Gruß Harald

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                  #9
                  Die Berliner Klinik macht auch PSMA PET/CT. Ob die TK auch PSMA PET/CT hier in HH übernimmt ist natürlich fraglich. (Keine Vertragsklinik) Werde 2017 mich bei der TK bzw. Urologen schlau machen. Sonst müsste ich nach Berlin fahren.
                  Gruss Reinhard

                  Kommentar


                    #10
                    @Felix: in dem Befund steht: "wir bitten daher um eine Kostenübernahme als Einzelfallentscheidung". Wie die Kasse diesen Einzelfall entscheidet bleibt letztlich ihr überlassen.
                    Na klar, die Kassen haben außer "Ja'" noch andere Antworten.
                    An sich benötigst Du nur einen Nachweis, dass PSMA PET/CT besser als Cholin PET/CT ist.
                    Meiner Meinung nach wurde die bessere Qualität bereits durch vergleichende Studien nachgewiesen.
                    Das wird Dir gelingen, siehe z.B. den Bericht vom Kongress in Magdeburg.
                    Ich bitte um einen Link.

                    Allerdings kann die Krankenkasse die Auffassung vertreten ein Cholin PET/CT würde in diesem Fall ausreichen oder ggfs. auch nur eine Knochenszinitgraphie. Die sehen es durch die Kostenbrille.
                    In dem vorgestellten Fall sehe ich eher das Gegenteil einer Kostenbrille. Ich glaube, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen "CT-Abdomen, MRT Becken, Rö-Thorax" und ein außerdem fälliges Skelettszintigramm mindestens ebenso teuer sind wie die PET oder sogar noch teurer.

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                      #11
                      Hall Felix,

                      ab - hier - kannst Du den Bericht vom Magdeburger Symposium verfolgen.

                      Gruß Harald

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                        #12
                        Der Bericht wurde auch als KISP Text zusammengefaßt und überarbeitet:



                        Die Angaben zur Sensitivität des PSMA Verfahrens findest Du auf Seite 7.

                        Georg

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                          #13
                          Sehr eindrucksvoll diese Arbeit, vielen Dank für die Links.

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                            #14
                            Hier ist übrigens ein Artikel auf Englisch, der den Wert eines PSMA PET/CTs bei Rezidiv beleuchtet:



                            Georg

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                              #15
                              Hallo Georg,

                              ein sehr informativer, ausführlicher Bericht über die Stärken und auch Schwächen der beschriebenen Untersuchungsmethode.

                              Gruß Harald

                              Kommentar

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