Es ist nicht leicht, sich in der Vielfalt der Informationen und Meinungen Orientierung zu verschaffen. Das gilt für den Betroffenen und alle seine Kontaktpersonen.
Ich kann mich auf fast jede Situation irgendwie einstellen, wenn ich sie kenne und beurteilen kann. Nach meiner positiven Biopsie fragte ich den Arzt, ob ich in 10 Jahren noch leben würde. Er sagte (natürlich), das wisse er nicht. Es könnten 5, 10 oder auch 15 Jahre werden. Seitdem sind 3 Jahre vergangen, es können jetzt also noch 2, 7 oder 12 Jahre sein, wenn er recht hat.
Ich weiss noch, wie ich mich im Mai 2014 erschrocken hatte, als mein PSA innerhalb von 3 Monaten von 0,02 auf 0,22 geklettert war (unter Trenantone seit September 2013). Eine Verelffachung in 3 Monaten! Ich dachte an Hormonresistenz und wähnte mein Ende nahe. Der Urologe schaute verständnislos und meinte: „Wie haben einen kleinen Anstieg...“. Fünf Wochen später war der PSA wieder bei 0,02.
Das gleiche Spiel am 17.2. 2016: PSA 1,17, diesmal ohne Hormonblockade. Am 14.4. war er wieder unter 0,02, ebenfalls ohne ärztliche Massnahmen.
Diese emotionalen Achterbahnfahrten kosten Kraft. Erst zu Tode betrübt, dann himmelhoch jauchzend, dann wieder ganz unten.
Meine Freundin leidet und freut sich mit mir. Aber selbst sie (obwohl ausgebildete Krankenschwester) kann nicht immer nachvollziehen, warum ich auf den einen oder anderen Wert so reagiere.
Andere Menschen haben noch größere Schwierigkeiten. Eine Bekannte reagiert fast hysterisch, findet alles ganz schrecklich, fragt dauernd ob ich Schmerzen habe, sieht mein Ende nahe, sehr nahe. Okay, sie hat ihre Mutter an Krebs verloren...
Andere verharmlosen und reagieren nach dem Motto: „Stell dich nicht so an. Ich kenn einen, der ist 85 und hat seit 20 Jahren Prostatakrebs, dem geht es bestens.“ Von Gleason Score etc. haben diese Menschen nie was gehört.
Die Materie ist ja auch nicht einfach. Selbst ein Freund, mit dem ich mich darüber schon oft ausgetauscht hatte, überraschte mich neulich mit der Ansicht: „Ich weiss nicht, ob man bei einem PSA von 0,06 von Krebs reden kann. Ich hab gehört, manche haben einen von 6 oder 7.“
Wenige ziehen sich zurück. Was ich auch verstehen kann, wer möchte schon dauernd an Krankheit und Tod erinnert werden. Und ich bin jetzt nun mal „der mit dem Krebs“.
Wenn man dazu einen Urologen hat, der pro Patient 3 Minuten Zeit hat und sich immer sehr mit Beurteilungen und Aussagen zurückhält (als hätte er Angst, auf etwas festgenagelt zu werden), dann steht man da mit einem verwirrten Kopf und bangem Herzen.
Irgendwo liest man, die Hormonblockade halte 6-12 Monate, woanders sind es 3-5 Jahre...
Daher bin ich froh, auf dieses Forum gestoßen zu sein. Hier werde ich verstanden (jedenfalls hab ich das Gefühl), hier finde ich Orientierung, hilfreiche Tipps, Erfahrungswerte. Einerseits machen die Schilderungen der Betroffenen „im Endstadium“ Angst vor der Zukunft, andererseits ist es auch irgendwie tröstlich, dass es immer jemanden gibt, dem es noch schlechter geht.
Ich möchte allen danken, die hier tätig sind, helfen und trösten!
Ich kann mich auf fast jede Situation irgendwie einstellen, wenn ich sie kenne und beurteilen kann. Nach meiner positiven Biopsie fragte ich den Arzt, ob ich in 10 Jahren noch leben würde. Er sagte (natürlich), das wisse er nicht. Es könnten 5, 10 oder auch 15 Jahre werden. Seitdem sind 3 Jahre vergangen, es können jetzt also noch 2, 7 oder 12 Jahre sein, wenn er recht hat.
Ich weiss noch, wie ich mich im Mai 2014 erschrocken hatte, als mein PSA innerhalb von 3 Monaten von 0,02 auf 0,22 geklettert war (unter Trenantone seit September 2013). Eine Verelffachung in 3 Monaten! Ich dachte an Hormonresistenz und wähnte mein Ende nahe. Der Urologe schaute verständnislos und meinte: „Wie haben einen kleinen Anstieg...“. Fünf Wochen später war der PSA wieder bei 0,02.
Das gleiche Spiel am 17.2. 2016: PSA 1,17, diesmal ohne Hormonblockade. Am 14.4. war er wieder unter 0,02, ebenfalls ohne ärztliche Massnahmen.
Diese emotionalen Achterbahnfahrten kosten Kraft. Erst zu Tode betrübt, dann himmelhoch jauchzend, dann wieder ganz unten.
Meine Freundin leidet und freut sich mit mir. Aber selbst sie (obwohl ausgebildete Krankenschwester) kann nicht immer nachvollziehen, warum ich auf den einen oder anderen Wert so reagiere.
Andere Menschen haben noch größere Schwierigkeiten. Eine Bekannte reagiert fast hysterisch, findet alles ganz schrecklich, fragt dauernd ob ich Schmerzen habe, sieht mein Ende nahe, sehr nahe. Okay, sie hat ihre Mutter an Krebs verloren...
Andere verharmlosen und reagieren nach dem Motto: „Stell dich nicht so an. Ich kenn einen, der ist 85 und hat seit 20 Jahren Prostatakrebs, dem geht es bestens.“ Von Gleason Score etc. haben diese Menschen nie was gehört.
Die Materie ist ja auch nicht einfach. Selbst ein Freund, mit dem ich mich darüber schon oft ausgetauscht hatte, überraschte mich neulich mit der Ansicht: „Ich weiss nicht, ob man bei einem PSA von 0,06 von Krebs reden kann. Ich hab gehört, manche haben einen von 6 oder 7.“
Wenige ziehen sich zurück. Was ich auch verstehen kann, wer möchte schon dauernd an Krankheit und Tod erinnert werden. Und ich bin jetzt nun mal „der mit dem Krebs“.
Wenn man dazu einen Urologen hat, der pro Patient 3 Minuten Zeit hat und sich immer sehr mit Beurteilungen und Aussagen zurückhält (als hätte er Angst, auf etwas festgenagelt zu werden), dann steht man da mit einem verwirrten Kopf und bangem Herzen.
Irgendwo liest man, die Hormonblockade halte 6-12 Monate, woanders sind es 3-5 Jahre...
Daher bin ich froh, auf dieses Forum gestoßen zu sein. Hier werde ich verstanden (jedenfalls hab ich das Gefühl), hier finde ich Orientierung, hilfreiche Tipps, Erfahrungswerte. Einerseits machen die Schilderungen der Betroffenen „im Endstadium“ Angst vor der Zukunft, andererseits ist es auch irgendwie tröstlich, dass es immer jemanden gibt, dem es noch schlechter geht.
Ich möchte allen danken, die hier tätig sind, helfen und trösten!
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