Wurde am 30.5 Opertiert Prostata Total Entfernung

[JürgenM]

Hallo
Wurde am 30.5 Operiert Prostata Total Entfernung. Danach habe ich Seelische Probleme. Ich komme mit der ganzen Sache nicht klar. Jetzt hat mein Arzt mir Psychopharmaka verordnet. Soll ich die nehmen?
Für meine Sexuellen Störungen soll ich jeden Tag Sildenafil 50mg nehmen. Ist das gut?
Hat hier jemand Erfahrungen mit Erektionspumpen? ist das nicht besser als Chemie?
Liebe Grüsse und danke für Antworten Jürgen
Ps. bin neu hier im Forum

[Muggelino]

Hallo Jürgen,

willkommen im Forum.
Für präzise Antworten sind präzise Auskünfte hilfreich.
War die OP nerverhaltend? Folgte eine medikamentöse Behandlung (Hormonblockade)?
Was für seelische Probleme? Depressionen, Ängste, Traurigkeit? Wegen des Krebses, wegen der sexuellen Störungen?
Was für Psychopharmaka hat der Arzt verordnet? Antidepressiva? Beruhigungsmittel?
Welcher Art sind die sexuellen Störungen? Impotenz, Libidoverlust?
Je mehr du erzählst, desto besser kann geholfen werden.

Die erste Zeit nach Diagnose und OP ist für niemanden einfach. Wir haben das alle durchgemacht. Aber die Zeit heilt so manches, lass den Kopf nicht hängen!
Das Leben geht weiter und es werden noch viele schöne Momente folgen, auch wenn jetzt alles düster ausschaut.
Und die Teilnehmer dieses Forums sind eine echte Hilfe (jedenfalls für mich).



Liebe Grüße,
Detlef

[carloso]

Ich glaube das geht fast jedem so der eine RPE hatte, hat am Anfang Seelische Probleme hat. Aber ob das gut ist mit Psychopharmaka das zu bewältigen und noch dazu Sildenafil 50mg kann ich mir nicht vorstellen.
Wenn die Partnerin klar kommt mit einer Vakumpumpe ist es allemal besser als mit Medikamente und die Krankenkasse bezahlt das auch, wärend die Potenzmittel von der Krankenkasse nicht bezahlt werden. Dabei möchte ich raten eine Medizinisches Vakumpumpe anzuschaffen und nicht aus einem Erotikgeschäft.
Gruß Karl

[Hvielemi]

Lieber Jürgen
Offensichtlich leidest Du sehr an deiner erektilen Dysfunktion:
"Er" steht nicht, und Du empfindest das als Versagen.
Ich leite aus deinen Fragen zur Sexualität aber erst mal
(etwas forsch) was Anderes ab:

Dein PSA-Wert ist nach der OP tief geblieben und
Du bekommst daher keine Hormontherapie, sonst wäre
nämlich die Libido, also das sexuelle Verlangen, weg.
Wenn ich richtig liege, ist das ein grosser Schritt zur Heilung.
Gratulation!
(wenn nicht, Bitte ich um Verzeihung)

So, nun zu deinen Fragen
(die üblichen Gegenfragen wurden ja schon gestellt ...)

Jetzt hat mein Arzt mir Psychopharmaka verordnet.
Soll ich die nehmen?

Ja klar sollst Du das nehmen,
sonst hätte der Arzt (Urologe, Hausarzt, Psychologe)
dieses Psychopharmakon ja nicht verordnet.
ABER:
Nimm die erste Dosis nur, wenn Du dabei nicht alleine bist
und zudem nur die halbe Dosis. Diese Pillen können
ganz hässliche Fehlwirkungen zeigen, die alleine sehr
belastend sein können, wie ich aus eigener Erfahrung weiss.
Zeigt sich aber eine Besserung deiner Niedergeschlagenheit (?),
oder erstmal gar nichts, kannst Du das Zeug weiter nehmen
und beobachten, ob das deine Stimmung aufhelle
und auch den Fokus von diesem Erektionsproblem nehme.

Für meine Sexuellen Störungen soll ich jeden Tag Sildenafil 50mg nehmen.
Ist das gut?

Wenn Du zumindest einseitig nerverhaltend operiert wurdest
(steht im OP-Bericht), kommt die Erektionsfähigkeit wohl von
allein zurück, etwa innerhalb eines Jahres. Das kündigt sich
zunächst schwächlich an.
Spätestens dann kann Sildenafil unterstützen.
Auch hier: Erst mal halbe Dosis, um die Verträglichkeit zu testen.

Hat hier jemand Erfahrungen mit Erektionspumpen?
ist das nicht besser als Chemie?

Das eine tun heisst nicht zwingend, das andere zu lassen.
Beides unterstützt die Erektion auf verschiedene Weise.

Wichtiger aber als all Das ist es, darüber zu sprechen:
Du brauchst Zeit und keinen Druck von Aussen.
Und wenn was kommt, wird es dennoch nicht wieder sein, wie zuvor.

Ein Mann ist sehr viel mehr als Erektion und Sex!
Insbesondere Gelassenheit ist eine sehr männliche Tugend.

Carpe diem! (nimm den Tag!)
Konrad

[JürgenM]

Vielen Dank für die Antworten
meine OP erfolgte mit einseitiger Nervenerhaltung. Eine Hormonblockade habe ich nicht erhalten.
Die seelische Probleme sind Depressionen, Ängste, Traurigkeit vor allem wenn ich alleine bin.
Die Sexuellen Störungen sind erst seit der Op vorher war alles top.
Ich soll Antidepressiva nehmen. Möchte das nicht weil ich Angst vor Abhängigkeit habe.
Sexuelle Störungen sind Impotenz.
Meine Krankenkasse übernimmt für eine Vakuumpumpe dir Kosten nicht.
Und 500 Euro dafür habe ich im Moment nicht.
Eine Pumpe aus dem Sexshop ist zwar billiger soll aber nicht so gut sein

[Muggelino]

Moin Jürgen,
das Hauptproblem beim Krebs ist doch erst mal der Krebs, und nicht sexuelle Störungen, die meist nur vorübergehend sind.
War denn die OP erfolgreich? Sinkt der PSA-Wert? Das wäre doch ein Grund zum Feiern! Da ginge es dir besser als den meisten hier.
Natürlich belastet das alles auch, aber es ist ja alles relativ.
Ein Antidepressivum kann eine Hilfe sein, es macht nicht abhängig! Meine Freundin nimmt seit Jahren immer mal wieder eines, mal etwas höher mal etwas niedriger dosiert, sie wäre sonst gar nicht arbeitsfähig. Auch gegen Altersdepression kann ein Antidepressivum helfen. Versuche doch einfach, ob du es verträgst und ob es dir hilft. Absetzen geht immer.
Und gib dir Zeit mit der Wiederherstellung der sexuellen Funktionen. So kurz nach der OP ist "er" ja noch völlig verschreckt. Die vorhandenen Nervenbahnen können etwas in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Aber die können sich auch wieder erholen. Eine einfache Pumpe aus dem Sexshop (oder auch von Amazon) tut auch ihre Wirkung für den Anfang. Bei mir hat es leidlich funktioniert. Inzwischen hab ich entdeckt, dass ich sogar ohne Erektion einen Orgasmus bekommen kann. Darauf muss man also nicht verzichten.

Viele Grüße,
Detlef

[Harald_1933]

Hallo Jürgen,

Dein PSA-Wert ist nach der OP tief geblieben

diese Vermutung könnte zutreffend sein. Besser wäre es dagegen, Du würdest uns noch ein paar mehr Fakten zur Entwicklung des PSA im Profil zur Kenntnis bringen. Auch Dein Alter ist im Hinblick auf die sexuelle Leistungsfähigkeit nicht ohne Belang. Mach uns bitte kundig, damit Dir fundierte Ratschläge erteilt werden können.

Gruß Harald

[carloso]

Hallo JügenM
Für 500 € bezahlt die Krankenkasse nicht das ist richtig aber die einfache Ausführung ca. 140 € bezahlt die Krankenkasse in Deutschland, wenn Du in einem anderem Land bist dann bin ich nicht informiert. Ich habe die Vakumpumpe auch deshalb um den Schwellkörper zu stimmulieren.
Ich hatte eine RPE ohne Nervenerhalt und da helfen keine Potenzmittel, aber mit Vakumpumpe mit Stauring funktioniert es einigermasen.
Wenn Du einseitiger Nervenerhaltung hattest dann mußt Geduld haben das kann bis zu einen halben Jahr oder sogar 1 Jahr dauern bis der Erfolg kommt, nur nicht den Kopf hängen lassen.
Solltest Du schon eine Nächtliche Erektion gehabt haben dann ist der Erfolg nicht mehr weit entfernt.
Gruß Karl

[JürgenM]

Ich habe von meiner Krankenkasse eine Schriftliche Ablehnung für eine Vakuumpumpe.
Hat jemand Erfahrung was man da selber kaufen kann?
Einen Orgasmus bekomme ich auch ohne Erektion.
Mein Alter ist 59 Jahre.
Der psa war vor der op 12,23 und nach der op unter 0,01

[Harald_1933]

Hallo Jürgen,

- hier - gibts eine für weniger als 300 €. Du hast im Profil den PSA-Wert vor der Prostatektion, Dein Alter und Deinen Wohnort eingetragen. Hast Du auch den GS, also den Gleason-Score von der Biopsie und auch nach der Entfernung der Prostata? Seit der Operation sind erst 8 Wochen vergangen. Habe zwar selbst keine Erfahrung mit so einem Gerät, würde aber persönlich, wenn ich in Deiner Situation wäre, noch etwas warten mit der Inbetriebnahme dieses Hilfsgerätes.

Gruß Harald

[Heribert]

Habe zwar selbst keine Erfahrung mit so einem Gerät, würde aber persönlich, wenn ich in Deiner Situation wäre, noch etwas warten mit der Inbetriebnahme dieses Hilfsgerätes.

In der Quellental-Klinik und in vielen anderen Reha-Kliniken die Nachbehandlungen nach Prostataresektion betreiben, wird nach Eintreffen auf unmittelbar folgendes Beüben der ED mit allen Mitteln verwiesen, auch die Anwendung von Vakuumpumpen, die dort sogar bereitgestellt wurden, um die Technik zu erlernen.

Der größte Irrwitz unseres Gesundheitssystems, ist, dass einige GK eine vom Urologen begründete Verordnung der Vakuumpumpe nach dem Hilfsmittelkatalog bezahlen, andere dagegen nicht. Auch bei privat Versicherten gibts die unterschiedlichsten Verfahrensweisen. Die Beihilfestellen der Beihilfeberechtigten des Bundes lehnen die Bezahlung ebenfalls ab.

Die SHG Erektile Dysfunktion, weiß scheinbar auch nichts hoffnungsvolles zu berichten.

Gruß Heribert

[Muggelino]

Hallo Jürgen,

wenn du kein Antidepressivum willst, wie wäre es denn mit diesen Alternativen:
1. Sport. Ich halte zB Joggen für eines der besten Antidepressiva, die es gibt. Aus eigener Erfahrung. Je mehr du hineingibst, umso mehr erhältst du zurück. Nebeneffekt: es ist gesund. Am besten durch die Natur laufen, tief atmen... Wenn das aus gesundheitlichen Gründen (bitte vorher abklären) nicht möglich ist, dann versuche es mit anderer Bewegung, Schwimmen vielleicht oder Walking.
2. Psychoonkologie. Das zahlt sogar die Kasse. Professionelle Gesprächstherapie hilft, mit verständlichen Ängsten und Depressionen besser klarzukommen oder sie zu reduzieren. Erkuindige dich, wer das in deinem Wohnort anbietet, deine Krankenkasse hilft dir weiter.
3. Meditation. Hilft, zur Ruhe zu kommen. Die eigenen Kraftquellen zu erschliessen, den Kopf frei zu bekommen. Man kann es in Kursen lernen, vielleicht an der Volkshochschule. Oder man setzt sich einfach mal hin und tut nichts weiter, als dem Gedankenkarussel zuzuschauen, ohne sich darin zu verlieren. Anleitungen auch im Internet zu finden.

Nicht empfehlenswert: Drogen aller Art, wozu ich auch Alkohol zähle, Ablenkung durch TV etc. Das soll nicht heissen, dass man nicht ein Glas Wein trinken kann oder einen Film gucken. Es heisst, den Problemen nicht noch ein Suchtproblem hinzuzufügen und nicht vor der inneren Problematik zu flüchten.
Ich hoffe, es ist was dabei für dich.
Viele Grüße,
Detlef

[Urologe]

Die beste Vakuumpumpe (mit lebenslanger Garantie) ist die Osbone ErecAid und ich habe bisher nie
Kostenübernahmeprobleme gehabt. Wir haben das Ganze immer über die Firma
Heise Medizintechnik abgewickelt, die sich auch Zwecks Kostenübernahme, als Service, direkt mit
den Krankenkassen auseinander gesezt hat.
Die Pumpe ist ein "Hilfsmittel" laut Kassendefinition und Kostenünernahme kann eigentlich nicht abgelehnt werden.

[Starlight]

Hallo Jürgen,

ich wurde vor zwei Jahren mit einseitigem Nervenerhalt operiert.
In der ersten Zeit nach der OP habe ich mit der von "Urologe" genannten Pumpe für Durchblutung gesorgt und mit den verschiedenen Medikamenten experimentiert.
Habe Geduld, bei mir wurde es auch erst nach längerer Zeit wieder besser. Es ist zwar nicht wie vorher, es fehlt immer noch die Standfestigkeit, aber ein lustvolles Zusammensein mit meiner Frau ist möglich.
Mit der Pumpe war es so, dass ich mit dem Rezept meines Urologen bei der gesetzlichen Krankenkasse angerufen habe. Die Kasse hatte sogar spezielle Bezugsbedingungen bei der oben genannten "ErecAid", es war überhaupt kein Problem, das Gerät zu bekommen. Mit der Pumpe ist eine ausreichend starke Erektion möglich.
Hast Du eine schriftliche Ablehnung? Ich würde dagegen einen Widerspruch einlegen. In einem anders gelagerten Fall hat das bei mir schon mal geholfen. Notfalls einfach mal die Möglichkeit des Kassenwechsels andeuten.

Viele Grüße

[Hvielemi]

Ich habe von meiner Krankenkasse eine Schriftliche Ablehnung für eine Vakuumpumpe.

Och, das ist nicht so wild.
Es muss ja keine elektronische Membranpumpe mit Microprozessor
und Farbdisplay zu € 500.- sein. Ein genügendes Vakuum bringst Du
auch mit einer Wasserstrahlpumpe aus dem Laborbedarf
oder einer simplen Gummiballpumpe zustande. Letztere hat sogar
den Vorteil, dass Du es wortwörtlich in der Hand hast,
wieviel Du brauchst, wieviel Du verträgst.
€ 12.- bis 36.- kosten solche Ballpumpen samt Zylinder im Net.
Mal googeln (dildoking.de ;-)) oder sich überwinden und in einem
"Sexshop" einen Augenschein nehmen.

Egal, ob € 12.- oder 500.-,
einen transparenten Zylinder stelle ich mir hilfreich vor:
'Er' soll ja nicht gleich blau werden.


Was das Psychopharmakon bzw. Antidepressivum angeht:
Von einem Versuch im oben erwähnten Rahmen wirst Du nicht süchtig.
Im Beipackzettel steht, was Du diesbezüglich wissen musst.

Konrad