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    Ich brauche Euren Rat !!!

    Hallo ,ich grüße Euch und wünsche Euch einen schönen Abend
    Ich habe ein großes Problem und hoffe auf Eure Unterstützung.
    Meinem Vater wurde letzte Woche die Prostata und die Lymphknoten entfernt. Eine Woche lang lag er im Krankenhaus. Seit gestern ist er zu hause und soll sich eine woche zu hause erholen bevor er ambulant weiter behandelt wird. Jetzt kommt,s, am Tag seiner Entlassung bekommt er die Mitteilung ,dass die Lymphknoten befallen sind. Das war natürlich für alle noch einmal ein Schlag ins Gesicht. Keiner weiß wie es weiter gehen soll, außer dass er seine Tabletten nehmen muß und er Spritzen bekommt + evetuell in die Reha kommt.
    Heißt Lymphknotenbefall jetzt das komplette aus? Mein Vater ist 65 Jahre alt.
    Ich danke Euch im Vorraus für jede Antwort.
    Kathrin
    Zuletzt geändert von Gast; 26.11.2006, 20:43.

    #2
    Hallo Kathrin,

    eine Faustformel sagt: Je älter man ist, desto weniger furchterregend ist der Prostatakrebs. Es steigen die Wahrscheinlichkeiten eher z.B. dem Herzversagen oder Schlaganfall zu erliegen, als dem Krebs anheim zu fallen.

    Wenn Du folgende Seite durchliest, kannst Du Dir einen Überblick der Krankheit verschaffen:


    Um Dir eine fundierte Antwort geben zu können, wäre es hilfreich, wenn wir etwas mehr über den Verlauf der Erkrankung Deines Vaters wüßten, als da sind: Bisheriger PSA-Verlauf, Ergebnisse des histologischen Befundes der entfernten Prostata, bisherige Medikamentation mit Namen gekennzeichnet.

    Ich wunsche Dir und Deinem Vater in dieser schlimmen Zeit viel Kraft.

    Hans

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      #3
      Zuversicht ist angesagt!

      Liebe Kathrin

      Lymphknotenbefall bedeutet auf keinen Fall das komplette Aus. Allerdings muss sich Dein Vater nun wohl mit der Tatsache abfinden, dass sein Krebs nicht geheilt werden kann. Aber: Prostatakrebs kann – wird er denn richtig behandelt – über Jahre in Schach gehalten werden, auch wenn sich Metastasen gebildet haben, und zwar in erster Linie mit einer sog. Hormontherapie. Es gibt davon mehrere Arten, worunter aus meiner Sicht die sog. Maximale Hormontherapie mit zwei Medikamenten (es scheint, dass diese Lösung von den Ärzten für Deinen Vater vorgeschlagen worden ist), oder die Variante mit drei Medikamenten (DHB) unbedingt einer Therapie mit bloss einem Medikament vorgezogen werden sollte.

      Immerhin wäre es gut, mehr über die Diagnose, die Deinem Vater gestellt worden ist, zu erfahren, weil Prostatakrebs unterschiedlich aggressiv sein kann und daher auch je nach den Umständen des einzelnen Falles behandelt werden muss. Welcher PSA-Wert wurde bei der Diagnose gemessen? Sind frühere PSA-Werte bekannt? Welche Gleasonwerte ergaben sich bei der Biopsie und – noch wichtiger – bei der pathologischen Untersuchung im Zusammenhang mit der Operation? Die Ärzte müssen diese Informationen herausgeben, wenn sie es nicht schon getan haben; stellst Du sie ins Forum, dann können Dir genauere Antworten auf Deine Fragen gegeben werden.

      Du schreibst, Dein Vater sei 65 Jahre alt. Ich bekam meine Diagnose quasi zum Geburtstag, als ich 65 Jahre alt wurde. Jetzt, sechs Jahre später, nach Hormontherapie und jetzt mit intermittierender Chemotherapie sitze ich munter hinter meinem PC und fühle mich, einmal abgesehen von unvermeidbaren Nebenwirkungen, die mit praktisch jeder Therapie verbunden sind, bestens.

      Deinem Vater wünscht alles Gute

      Jürg
      Meine vollständige PK-Geschichte findet sich hier:
      http://www.myprostate.eu/?req=user&id=37

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        #4
        Hallo Kathrin,

        in Ergänzung meiner Vorschreiber noch dieses. Die Chance alle befallenen Lymphknoten entfernt zu haben existiert. Eine gute Überwachung durch den Urologen Deines Vaters sollte jetzt im Rhythmus von nicht mehr als zwei Monaten stattfinden. Gemessen werden sollte PSA (immer das selbe Meßverfahren im selben Labor - wichtig). Das Meßverfahren sollte zwei Stellen hinter dem Komma erfassen. Bittet den Arzt auch die Knochenumbauaktivität zu messen, im Blut und/oder im Urin (vielleicht im 6 monatigen Intervall). Es gibt eine Möglichkeit weiteren Lymphknotenbefall zu lokalisieren durch ein MRT plus Kontrastmittel Verfahren im Uniklinikum Nijmwegen. Auch wenn die Meßgenauigkeit nicht besser als 2 mm ist, kann damit mehr gesehen werden als mit jedem anderen Verfahren. Aus dieser Diagnose können weitere Therapieschritte abgeleitet werden.

        Deinem Vater alles Gute!

        Günter

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          #5
          Danke für die schnellen Antworten .Lieben Gruß Kathrin.

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            #6
            Hallo Kathrin,

            bei mir wurde Anfang 2000 nach einer radikalen Prostaterkromie auch ein Lymphknotenbefall (N1) vom Pathologen festgestellt.

            Für mich brach damals auch eine Welte zusammen und ich glaubte, das nächste Jahr nicht mehr zu überleben.

            Mein Operateur hat noch im Krankenhaus eine zweifache Hormonblockade (Tabelette und Spritze) eingeleitet und wegen der unklaren Schnittrandsituation zu einer vorsorglichen Bestrahlung geraten.

            Die habe ich im Jahr 2000 noch durgeführt, die Hormonblockade konnte ich nach 11 Monaten im Jahr 2001 auf Grund guter PSA-Werte einstellen.

            Und jetzt im 7. Jahr ist mein PSA-Wert immer noch < 0,01, also nicht mehr nachweisbar.

            Ich wünsche Ihrem Vater einen ähnllich guten Verlauf.

            An Nachsorgemaßnahmen habe ich die vierteljähliche Kontrolluntersuchung machen lassen, nach drei Jahren auf halbjährlich und jetzt auf jährlich umgestellt.

            Herzliche Grüße

            Hansjörg Burger
            Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar

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              #7
              Hallo nochmal...Ich habe mit meinem Vater gesprochen und er hat mir einige Werte und Zahlen durchgegeben aber anfangen kann ich nicht wirklich viel damit.
              Wie ich Euch bis jetzt aber kennengelernt habe, könnt Ihr mich bestimmt aufklären.
              PSA Wert : 47
              Einstufung : PT3
              Medikament : Prostika 250mg
              Ich weiss nicht genau ob mein Vater sich bei dem PSA Wert getäuscht hat, ich finde ihn sehr hoch, mehr Informationen habe ich leider noch nicht, ich werde am Ende der Woche mehr erfahren.

              Nochmals vielen vielen Dank Die-Kathrin
              Zuletzt geändert von Gast; 27.11.2006, 22:27.

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                #8
                Wie war der Gleason Score ?
                Wieviele Lymphknoten wurden entnommen und wieviele davon waren befallen?
                R-Situation?

                Das Medikament Prostika kenne ich nicht. Gibt es das auf dem deutschen Markt oder wohnt dein Vater im Ausland? Ist es identisch mit Flutamid?

                Ja, PSA=47ng/ml ist sehr hoch, aber es gibt so hohe Werte. Es gibt sogar noch weitaus höhere Werte. Jedenfalls muss er bei diesem PSA-Wert über adjuvante Therapien nachdenken.

                WW

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                  #9
                  Zitat von WinfriedW Beitrag anzeigen
                  Das Medikament Prostika kenne ich nicht.
                  Hallo Winfried,

                  kann eventuell Proscar gemeint sein? Ist phonetisch zumindest ähnlich...

                  Gruß

                  Schorschel

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                    #10
                    Auszug aus den KISP-Informationen



                    PROSTICA® (250 mg Flutamid; Hersteller: TAD Pharma GmbH, 27472 Cuxhaven)

                    Gruss Ludwig
                    Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

                    https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

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                      #11
                      Hallo und einen schönen Guten Abend,
                      ich wollte mich nochmals ganz herzlich für die Beiträge von Euch bedanken. Es ist immer wieder schön Menschen zu finden, die einem ohne etwas zu verlangen Mut geben. DANKE
                      Ich habe heute die Werte von meinem Vater Bekommen.
                      Der Gleason Score ist 8, es wurden 12 Lymphknoten entnommen, davon war einer befallen. Der Arzt hat gesagt, mein Vater müsste sofort in die Reha und danach bekommt er Bestrahlung. Die Aussage des Arztes war, das es ein sehr aggressiver Krebs sei. Ehrlich gesagt hab ich ganz schön Angst :-(

                      Ich würde mich über Erfahrungen und Hilfen von Euch sehr freuen.

                      Danke Die-Kathrin

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                        #12
                        Zitat von dieKathrin Beitrag anzeigen
                        Ehrlich gesagt hab ich ganz schön Angst :-(
                        Hallo Kathrin,
                        Angst bringt hier niemanden weiter. Auch ich hatte ähnliche Werte wie Dein Vater, bei mir waren 2 LK´s befallen und die Ränder positiv. Seit einigen Monaten lebe ich mit meinen Knochenmetastasen zusammen, s. mein Prifil und das Thema "Metastasenschmerzen". Es bricht noch lange nichts zusammen, hier sind sehr viele Mitstreiter, die gelernt haben, mit dieser Krankheit zu leben. Niemand weiß, wie lange man auf diesem Planeten noch verweilen darf, man sollte daher vor allem darauf achten, dass die Lebensqualität auf einem möglichst hohen Level bleibt.

                        Wichtig ist, sich nicht verrückt machen zu lassen und zumindest einen! vetrauenswürdigen Arzt zu finden. Das wünsche ich Euch vom Herzen.
                        Michael

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                          #13
                          Ein kompetenter Arzt muss her!

                          Hallo Kathrin

                          Der Arzt hat recht, PK mit Gleason 8 ist ernst zu nehmen. Aber wie Michael Dir schon geschrieben hat: Angst ist begreiflich, doch hilft sie nicht weiter.
                          Es existieren heute Therapien, mit denen man auch einen aggressiven PK über Jahre in Schach halten kann (und in dieser Zeit kommen wahrscheinlich neue Medikamente mit noch besseren Wirkungen auf den Markt).

                          Ein Fragezeichen mache ich allerdings zum Vorschlag des Arztes, eine Bestrahlung durchzuführen. Ich fürchte, dass mit dieser Massnahme allein (abgesehen vom Risiko der Nebenwirkungen) auf die Dauer nicht viel oder im schlimmsten Fall überhaupt nichts gewonnen werden kann. Es steht fest, dass bei Deinem Vater eine einzelne befallene Lymphknotenmetastase festgestellt wurde. Angesichts des hohen Gleason-Wertes und des ebenfalls beachtlichen PSA 47 ist fast sicher, dass weitere Metastasen irgendwo im Körper vorhanden sind. Kann man die nicht lokalisieren (oft sind sie zu klein, um mit CT oder Knochenszintigramm erfasst werden zu können), dann ist es sehr wahrscheinlich, dass in gewissem Sinn „ins Blaue“ bestrahlt wird. Damit erwischt man zwar die befallene Metastase, aber ob es alle seien, das halte ich für fraglich bis unwahrscheinlich.

                          Damit Du mich richtig verstehst: Ich bin kein Gegner der Bestrahlungstherapie, jedoch überzeugt, dass sie nur Sinn macht, wenn ihr ein klares Ziel vorgegeben werden kann. Und von einem klaren Ziel kann im Fall Deines Vaters mit einer Lymphknotenmetastase nur gerade für diese Metastase die Rede sein, nicht aber für andere, die sehr wahrscheinlich vorhanden sind.

                          Aus diesem Grunde würde ich an Stelle Deines Vaters zur Frage der weiteren Therapie unbedingt eine Zweitmeinung bei einem anderen Arzt einholen, und zwar bei einem solchen, der nicht zum vornherein auf eine bestimmte Therapieart fixiert ist. Das Sekretariat des BPS kann Dir Namen erfahrener Ärzte in Deiner Landesgegend nennen.

                          Müsste ich mich in der Lage Deines Vaters selber entscheiden, dann würde ich wohl auf die Bestrahlung verzichten zugunsten einer Hormontherapie mit mindestens zwei oder drei Medikamenten.

                          Beste Wünsche für Deinen Vater!

                          Jürg
                          Meine vollständige PK-Geschichte findet sich hier:
                          http://www.myprostate.eu/?req=user&id=37

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