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Lymphknotenmetastasen

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    Lymphknotenmetastasen

    Hallo,
    wir sind neu hier im Forum. Ich möchte mich kurz vorstellen und nenne mich Mia. Da ich für meinen Mann alles, was in meiner Macht steht, tun möchte, schreibe ich hier kurz seine Krankengeschichte und wäre sehr dankbar, wenn wir neue Ideen/Behandlungsmethoden von Euch bekommen könnten.

    Alter: 72 Jahre
    10/2014: Prostatakarzinom:
    PSA 97 ng/ml
    Profact 3-Monatsspritze bis auf weiteres..
    10/2014: Knochenzintigrahie: ohne Befund
    11/2014: radikale Prostatovesikulektomie mit erweiterter Lymphadenektomie ohne Nervenerhalt
    OP-Präparat:
    pT3b, L1, N1(9/19), VO, RO,G3, GS8,
    06/2015: Radiatio der Prostataloge mit 66 Gy
    05/2015: Nadir 0,14
    ab 11/2015: Anstieg des PSA - jetzt (10/2016): 4,0 ng/ml
    06-08/2016: zusätzlich Bicalutamid 50 mg: keine Wirkung
    danach kurz ca. 4 Wochen: Bicalutamid 150 mg: keine Wirkung
    Testosteron <20- ng/ml / lt. Klinik: beginnend kastrationsresistes Karzimon

    08/2016: Ga-68-PSMA-PET/CT: Befund:
    Gering zunehmende PSMA-Anreicherung eines präaortalen und eines parailiakal rechts gelegenen Lymphknoten von früher zu später PET-Phase, vereinbar mit kleinsten Lymphknotenmetastasen.
    Kein Lokalrezidiv.

    Empfehlung der Klinik/Arzt 1: Wechsel auf Flutamid unter Beibehaltung der LHRH-Analoga-Therapie.
    Empfehlung der Klinik/Arzt 2: Beendigung der Bicalutamid-Therapie unter Beibehaltung der Profact-Spritze
    Empfehlung des Urologen: weiterhin nur Profact und keine weiteren Hormone. Abwarten bis Anfang Januar. >> das hat mein Mann jetzt ausgewählt.

    Unsere Überlegungen: sollte man nicht lieber gleich eine CyberKnife-Bestrahlung machen und nicht abwarten, bis alles sich noch mehr ausbreitet?
    Für eine 177LU-PSMA-Therapie zu früh? Uns wurde gesagt, dass mein Mann nicht operiert werden kann. Für den Urologen sind diese beiden obigen Methoden noch zu früh und radikal.

    Mein Mann möchte bis Januar abwarten. Ihm geht es sonst gut. Aber beim nächsten Treffen mit dem Urologen muss er wahrscheinlich eine neue Lösung finden.
    Vielen Dank für jede, auch so eine kurze Erklärung/Hilfe.
    Mia


    #2
    Mia,

    Flutamid wird wahrscheinlich sehr wenig helfen, darauf würde ich auch verzichten.

    Der Tumor hat jetzt schon gestreut. Man sieht es nur nicht da die befallenen Lymphknoten so klein sind, dass sie auf einem PSMA PET/CT noch nicht sichtbar sind. Ihr könnt daher mit CyberKnife abwarten. Damit kann man nächstes Jahr auch etwas größere Lymphknoten problemlos bestrahlen.

    Die Lu177 Therapie wirkt, so weit ich sagen kann, auf die im PSMA PET/CT sichtbaren Metastasen. Da sieht man bei Deinem Mann sehr wenig.

    Ich denke im Januar wird der Urologe Zytiga oder Xtandi vorschlagen was den PSA Wert erstmal wieder herunterbringen wird.

    Georg

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      #3
      Hallo Mia,

      ich schließe mich bezüglich Flutamid Georg an. Es wirkt keineswegs besser als Bicalutamid, hat nur stärkere Nebenwirkungen. Das Antiandrogen der dritten Generation, also Nachfolger von Bicalutamid und wirksamer als dieses, ist Xtandi.

      Eine Unklarheit besteht bezüglich der Angabe des aktuellen Testosteronwerts, Du schreibst er betrüge <20- ng/ml. Vermute ich richtig, dass es <20 ng/dl heißen muss?

      Ich empfehle Euch, zwecks ausgiebiger Beratung einmal bei der Beratungshotline des BPS anzurufen. Der Berater wird sich alle erforderliche Zeit nehmen, Euch ausgiebig zu beraten.

      Ralf


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        #4
        Hallo Ralf,
        vielen Dank für Deine schnelle Antwort. Sorry, das war mein Fehler. Der Testosteronwert beträgt <0,20- ng/ml, aber warum steht ein Minus (-) dahinter?
        Mia

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          #5
          Liebe Mia,
          ich bin froh, dass deine Anfrage im Forum Einigkeit bezüglich Flutamid ergab
          und auch Xtandi empfohlen wird. Da muss ich meine PN gar nicht ins Forum
          übertragen, weil da ja nichts anderes drin steht.

          Nur Eines noch:
          warum sollte dein Mann drei Monate warten auf einen nächsten Termin beim
          Urologen, wenn bereits heute offensichtlich ist, dass Xtandi die Therapie der Wahl wäre?
          Bei einer gehabten Verdoppelungszeit von ca. 0.2 Jahren würde das vollkommen
          sinnloserweise den PSA-Wert gegen 10ng/ml steigen lassen, wohl ohne irgendwelche
          zusätzlichen Vorteile oder Informationen zu schaffen.

          Carpe diem!
          Konrad
          Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

          [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
          [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
          [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
          [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
          [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

          Kommentar


            #6
            Lieber Konrad,
            ich habe nur erfahren, dass der Urologe gesagt hat, dass wir nicht schon jetzt "das ganze Pulver verschießen" sollten. Ich bin aber auch skeptisch und deshalb habe ich mich an euch gewandt.
            Danke
            Mia

            Kommentar


              #7
              Mia,

              vielleicht solltet Ihr das nächste Mal zusammen zum Urologen gehen. Dann verstehst Du besser warum er welche Behandlung empfiehlt und welche ablehnt.

              Xtandi wirkt auch nur einen begrenzten Zeitraum, ich denke daher möchte der Urologe dies erst abhängig von der Höhe des PSA Wertes einsetzen.

              Georg

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                #8
                Liebe Mia

                Der Urologe irrt.
                Eine früher eingesetzte Therapie, z.b. Xtandi, stösst nicht auch früher auf Resistenz,
                denn die resistenten Zellen müssen erst mal heranwachsen bis sie festgestellt
                werden können. Dem sagt man dann "Eintritt der Resistenz"
                Heranwachsen tun diese Zellen, egal ob man Xtandi nehme oder nicht.
                Die sind ja resistent.

                Resistenz tritt nicht ein weil man ein Medikament nimmt,
                sondern sie besteht bereits und wird sichtbar, obwohl man es nimmt.


                Nimm den Tag,
                Konrad!
                Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                  #9
                  Zitat von RalfDm Beitrag anzeigen
                  Hallo Mia,

                  ich schließe mich bezüglich Flutamid Georg an. Es wirkt keineswegs besser als Bicalutamid, hat nur stärkere Nebenwirkungen.
                  Moins,
                  ich melde mich mal als einer der hier am wenigsten ahnung hat ! aber mehrmals am Tag im Forum liest.

                  Ich nehme ja seit Monaten Flutamid 250 und vertrage es sehr gut, bis auf gelegentliche Hitzewallungen, die für mich keine gravierenden Nebenwirkunken darstellen.

                  Mein Urologe sagt seinerzeit, wir fangen mit Flutamid an, damit wir später noch reserven haben.

                  Mein Urologe sagte aber auch, wir können mit den Flutamid Tabletten aufhören und nur mit den 3 Monatsspritzen weiter machen, aber aufgrund meiner Knochenmetastasen sollte ich Flutamid weiter nehmen, wenn ich sie denn weiter gut vertrage.
                  Liebe Grüße
                  Stefan


                  http://de.myprostate.eu/?req=user&id=802&page=graphic

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                    #10
                    Hallo Stefan und vielen Dank!
                    Jede Info ist hilfreich. Wir wissen noch nicht, wie es weitergeht. Der Urologe hatte auch erwähnt, dass Flutamid mehr Nebenwirkungen hat, als Bicalutamid. Aber es ist immer individuell. Er hat aber nicht gesagt, dass er es später nicht empfehlen würde. Ich bin "fast" immer mit meinem Mann zusammen bei seinem Urologen. Leider konnte ich letztes Mal nicht mitgehen. Daher sammele ich jetzt alle Fragen für das nächste Gespräch. Ich (als Laie ;-) - frage mich, warum man nicht sofort, so schnell wie möglich, versucht, die Metastasen zu bestrahlen oder so lange man ohne Medikamente (ausser 3-Monatsspritze) abwartet, dass man die Metastasen sieht und dann sie bestrahlt? Oder, kann man nicht anstatt Profact eine andere 3-Monatsspritze bekommen, die eventuell den PSA-Wert drückt? Fragen über Fragen....
                    Liebe Grüße
                    Mia

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                      #11
                      Mia,

                      grundsätzlich sollte man davon ausgehen, dass es neben den sichtbaren Metastasen auch kleinere gibt, die nicht sichtbar sind. Bei der Operation wurden ja bereits neun gefunden. Wann diese zu sichtbarer Größe heranwachsen ist nicht vorherzusagen. Diese Mikrometastasen haben sich wahrscheinlich schon gebildet bevor der Tumor herausoperiert wurde bzw. aus den im Blut zirkulierenden Tumorzellen die jeder Krebspatient hat.

                      Von diesen zwei kleinen Lymphknotenmetastasen die mit dem PSMA PET/CT sichtbar sind geht für Deinen Mann keine direkte Gefahr aus, daher sehe ich keinen Grund zur Eile. Es gibt auch Wissenschaftler die überzeugt sind, dass von Metastasen keine weiteren Metastasen ausgehen sondern alles vom Primärtumor ausgeht. Trotzdem würde ich die Metastasen irgendwann bestrahlen lassen, sicher ist sicher.

                      Der PSA Wert ist ein Indikator für die Tumoraktivität. Man will an sich diese Tumoraktivität reduzieren und nicht den PSA Wert. Nachdem die Metastasen bestrahlt worden sind wird der PSA Wert deutlich sinken da diese in der Regel das meiste PSA erzeugen.

                      Wie bereits angesprochen kann man mit Xtandi den PSA Wert senken. Aber 4,0 ist noch nicht sehr dramatisch. Ich habe eine Studie über intermittierende Hormontherapie gelesen, da hörte man mit der Hormontherapie auf wenn der Wert unter 4,0 sank und fing wieder an wenn er 20 erreichte. Die meisten Ärzte würden das allerdings ganz anders machen!

                      Georg

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                        #12
                        Zitat von HPK2016 Beitrag anzeigen
                        Oder, kann man nicht anstatt Profact eine andere 3-Monatsspritze bekommen, die eventuell den PSA-Wert drückt?
                        Liebe Mia,
                        Profact (Buselerin) und andere Medikamente zur Androgendeprivation ADT
                        wirken sich nicht direkt auf das Tumorwachstum oder den PSA-Verlauf aus.
                        Ihre Aufgabe ist es, die Testosteron-Produktion in den Hoden zu stoppen,
                        daher auch der charmante Ausdruck 'chemische Kastration'.
                        Wenn der PSA-Wert unter der Androgendeprivation nicht genügend gesenkt wird
                        oder gar ansteigt, ist es sinnvoll, zu messen, ob das Testosteron im gewünschten
                        Masse verringert sei.
                        Details zu den angestrebten Werten siehe hier:

                        (Sonst brauchen wir die Bestimmung des Testosterons nur in Ausnahmefällen)

                        Nur wenn das 'Kastrationsniveau', also ein ähnlich tiefer Wert wie nach Orchiektomie,
                        nicht erreicht würde, ware ein Wechsel des Medikamentes sinnvoll.
                        Ich gehe mal davon aus, dass nach dem PSA-Nadir das Testosteron gemessen wurde.
                        Im ungünstigen Fall hätte man ein anders wirkendes Medikament zur ADT
                        eingesetzt. Man muss es wohl zur Kenntnis nehmen, dass dein Mann sich im
                        fortgeschrittenen kastrationsresistenten Stadium CRPC befindet und die
                        Therapie bald mal darauf einrichten. Xtandi ist wohl das Medikament der Wahl.
                        Profact wird dabei weitergespritzt.


                        Carpe diem!
                        Konrad
                        Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                        [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                        [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                        [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                        [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                        [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                          #13
                          Lieber Konrad, lieber Georg!

                          Der Testosteronwert wurde zweimal im Sommer 2016 gemessen:

                          Testosteron <0,20- ng/ml / laut Klinik: beginnend kastrationsresistes Karzimon

                          Jetzt, aufgrund der Hilfe von Euch allen hier im Forum verstehe ich langsam, was die Medikamente und Behandlungen bedeuten, verursachen bzw. helfen. Dass der Krebs meines Mannes sehr aggressiv ist, ist leider eine traurige Tatsache.

                          Ich werde jetzt auf die Entscheidung meines Mannes bzw. seines Urologen warten und melde mich wieder, wenn wir nicht weiterkommen bzw. gebe Euch später die weitere Behandlungsmethode bekannt.

                          Danke nochmals an alle und eine schöne Woche!
                          Mia

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