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Ist Gleason-Score 6 überhaupt Krebs?

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    Ist Gleason-Score 6 überhaupt Krebs?

    Über diese interessante Frage ist ein Artikel erschienen. Prof. Martin Schostak hat ihn auf Twitter eingestellt. Da ich keine fremden Beiträge woanders einstelle, kann, wer Interesse hat, auf Twitter nach Martin Schostak suchen.
    Aber vielleicht stellt er ihn auch hier ein?
    R.

    #2
    Danke an Prof. Schostak und Reinhold für den Hinweis!
    Hier der Link zu dem erwähnten Artikel, der frei im Web verfügbar ist.



    Ohne ihn gelesen zu haben, seh ich das so:
    Prostata-Tumoren mit Gleason-Score 3+3=6 pflegen nicht zu metastasieren,
    womit ihnen das wichtigste Merkmal von Krebs fehlt.

    Aber:
    Hinter manchem Gleason-Grad 3 versteckt sich ein kleiner GG4 oder
    gar 5, der wohl im Laufe des Teilungsprozesses durch Mutationen aus dem
    GG 3 hervorgegangen ist. Solche 'Upgrades' gegenüber der Biopsie stellen
    Pathologen öfter mal fest, wenn die resezierte Prostata untersucht wird
    (So auch bei mir, mit einem Upgrade von 7 auf 9).

    Im Gegensatz zu vielen anderen Tumoren, etwa dem Lipom, weiss man
    bei einem GG3 bzw. GS6 eben nicht, ob es sich sicher um einen Tumor
    ohne Metastasierung handle, der somit kein Krebs wäre.

    Jene relativ wenigen Männer, die nach einer Active Surveillance (AS) bei GS6
    an ihrem Krebs (!) sterben, sind Zeugen dieser ambivalenten Stellung von
    GS6-Tumoren zwischen Krebs und Nichtkrebsigen Tumoren.


    Gleason-Score 6 ist kein Freibrief gegen Krebs!
    Konrad



    So, nun hab ich den Artikel gelesen und finde, ich läge nicht soo falsch,
    weswegen ich nun auf [Antworten] tappe.
    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
    [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
    [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
    [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

    Kommentar


      #3
      Ich möchte auf den letzten Satz dieser Studie noch einmal hinweisen:

      "In conclusion, Gleason score 6 is prostate cancer but with low potential to metastasize.
      Invasive cribriform and intraductal carcinoma are aggressive prostate cancer features,
      which might affect therapeutic stratification of Gleason score 7 prostate cancer patients."

      Wenn in der Histologie der Prostatabiopsie eines dieser beiden Typen - kribiform oder intraduktal -
      beschrieben sein sollte, halte ICH eine FRÜHZEITIGE (kein AS oder ähnliches) radikale Prostatektomie
      für 100% erforderlich; unabhängig vom PSA-Wert!
      ----------------------------------------------------------
      Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
      sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
      wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
      vor Ort ersetzen

      Gruss
      fs
      ----------------------------------------------------------

      Kommentar


        #4
        Invasive cribriform und intraductal Karzinom sind aggressive Prostatakrebs-Funktionen . . .

        Wenn in der Histologie der Prostatabiopsie eines dieser beiden Typen - kribiform oder intraduktal -
        beschrieben sein sollte . . .
        Und wer prüft das, oder erkennt es bei uns, oder im 2.Gutachten?
        Je jünger der Betroffene, um so gefährlicher könnte dieser Krebs sein.

        Gruss
        hartmut
        http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

        Kommentar


          #5
          Zitat von Hartmut S Beitrag anzeigen
          Und wer prüft das, oder erkennt es bei uns?

          Das Gleason-Score ist nicht die einzige Information in den
          seitenlangen Berichten der Pathologen. Lesen und Verstehen
          muss das primär der Urologe.
          Es sei denn, der ist einer von der "Die-Nuss-muss-raus"-Fraktion.
          Bleibt zu hoffen, dass diese alten, fortbildungsunwilligen Säcke bald
          je nach Erfolg auf Malle oder Malediven ihre Pensionierung abfeiern.

          In jedem Fall ist es gut, ein Patienten-Forum mit geballtem Wissen
          zu haben wie dieses, wo auch immer wieder Ärzte von der
          verantwortungsbewussten Sorte mit reinschauen.

          Zeit, wieder mal zu sagen:
          Danke FS, MD Weiss, Daniel Schmidt und Martin Schostak.
          (Ich wahre das Inkognito bei mir bekannten Namen)


          Konrad
          Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

          [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
          [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
          [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
          [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
          [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

          Kommentar


            #6
            Moin,
            solange auf die mögliche Fehlerthematik Biopsie Gleason 6 und auf die geringe Wahrscheinlichkeit einer Metastasierung trotz Gleason 6 hingewiesen wird und wie FS schreibt cribriform und intraductal ausgeschlossen ist ist eine AS Therapie soweit die sonstigen Leitlinienkriterien erfüllt sind vertretbar.
            Gruss aus Tornesch
            Guenther
            SHG Prostatakrebs Pinneberg
            Dies ist die Ansicht eines Betroffenen und keine fachärztliche Auskunft
            Serve To Lead

            Kommentar


              #7
              Ist es eine Schande nicht zu wissen, was "cribriform und intraductal" ist?
              Gruß
              R.

              Kommentar


                #8
                Nein, ganz und gar nicht....aber das www liefert innerhalb einer Sekunde die Übersetzung/Erklärung :-)
                http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

                Kommentar


                  #9
                  Zitat von Reinhold2 Beitrag anzeigen
                  Ist es eine Schande nicht zu wissen, was "cribriform und intraductal" ist?
                  Nein, für Patienten und Laien keine Schande.
                  Man muss weder Latein können, noch medizinische Fachausdrücke
                  kennen. Aber es ist hilfreich das zu verstehen, sobald das im
                  eigenen Pathologiebericht steht.

                  Beide Begriffe bezeichnen Verteilungsmuster der Krebszellen,
                  aufgrund derer der Pathologe von GG3 zu GG4 wechselt, denn
                  diese Merkmale erhöhen die Metastasierungsgefahr:

                  Cribiform: netzförmig
                  (es ist einer Zelle eher möglich, sich aus einem lockeren Gewebe
                  zu lösen und auf Reisen zu gehen, als aus einem kompakten Block.)

                  Intraductal: Innerhalb von Gefässen.
                  (Löst sich hier eine Zelle, schwimmt sie bereits in einem Transportweg)
                  Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                  [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                  [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                  [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                  [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                  [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                    #10
                    @ Konrad

                    Danke Dir für die verständliche Erklärung! Ich werde, als Erbauung, am ersten Tag im neuen Jahr meinen Pathologiebericht rauskramen und nachlesen ob da was steht. Mir hat damals, nach der RPE gereicht, dass ich ein "Upgrade" von PT1c, G3 (nach der Biopsie), auf PT3a G3 bekommen habe.
                    Dir einen guten Rutsch und ein möglichst beschwerdefreies 2017.
                    R.

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