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    Neu hier und ängstlich

    Hallo ins Forum, ich bin neu hier und habe tausend und eine Frage. Bei meinem Vater (66) wurde im Nov 16 ein prostatakarzinom festgestellt, Schmerzen beim Wasserlassen..., daraufhin zum Arzt. PSA bei 303, anschließende Stanzen alle pos, Gleason 8. tumorstadium cT4b, ich finde nur leider keinen Hinweis auf Einstufung der Fernmetastasen. Lymphknoten im Beckenbereich sind nicht befallen. Kann mir jmd erklären, was genau der Befund bedeuted. Er bekommt Trenantone. PSA jetzt bei 24. Muss im Befund nicht was von "N" und "M" zufinden sein? Ich hab solch große Angst vor allem, Wissen und Einschätzen könnte ev helfen...! Danke im Voraus, Inga

    #2
    Hallo Inga,

    es ist schön, dass Du als Tochter hier für Deinen Vater recherchierst!
    Um Dir und Deinem Vater helfen zu können wäre gut für uns, etwas mehr zu wissen als das, was Du uns bisher mitgeteilt hast, zum Beispiel das Alter Deines Vaters und welche bildgebende Diagnostik bisher betrieben wurde, CT, MRT, Skelettszintigrafie? Etwas davon muss wohl gemacht worden sein, wenn keine befallenen Lymphknoten gefunden wurden, das wäre also ein Lymphknotenstatus cN0. Leider ist das Fehlen eines Beweises (nämlich für befallene Lymphknoten) kein Beweis für deren Fehlen.
    Ein Tumorstadium T4 besagt, dass der Tumor bereits aus der Prostata heraus- und in benachbarte Organe wie Blase und Enddarm hineingewachsen ist, was natürlich eine sehr unerfreuliche Ssituation ist. Vielleicht soll das "b" darüber nähere Auskunft geben, aber mir ist eine solche Angabe bisher nicht begegnet.
    Ich würde Dir folgendes empfehlen: Sammele alles, was Du an Informationen hast, insbesondere den pathologischen und etwaige Bildgebungsbefunde und rufe bei der Beratungshotline des BPS an. Der Berater wird sich alle erforderliche Zeit nehmen, Deine Fragen zu beantworten und den Befund mit Dir durchzusprechen. So wären Deine Fragen schneller beantwortet, als wenn es hier noch ein paarmal hin- und hergeht.

    Ralf

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      #3


      Hier ist es etwas näher beschrieben.
      Gruß Ludwig
      Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

      https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

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        #4
        Hallo und vielen Dank für Eure Reaktionen.
        Mein Dad ist 66, eigentlich bis zur Diagnose total fit, mehrfach wöchentlich Sport, Sauna pp. Vor 13 Jahren stand er schon mal unter dem Verdacht von PK, das ging aber damals neg. aus und LEIDER hat er sich dann dazu entschlossen, die Sache einfach zu vergessen und zu verdrängen-nun haben wir den Schlamassel. Zunächst war er in einem örtlichen KH, da wurde ein Knochenzintigramm gemacht (o.Befund), ein CT und ein MRT. Dabei kam heraus, dass keine Metas in den Weichteilen vorliegen oder zumindest derzeit nicht feststellbar sind. Allerdings wirkte ein Lymphknoten im Beckenraum als verdächtig. Wir konnten meinen Dad dann dazu überreden eine zweite Meinung in einer Fachklinik in HH einzuholen, wo dann ein neues MRT gemacht wurde sowie ein PET Ct, um eine Frühmetastasierung an den Knochen festzustellen. Dies war ebenfalls negativ und der Tumorstatus cT4b ist in dem Befundbericht aus HH zu lessen. Jetzt haben wir nächste Woche dort ein Gesprächstermin, welche Therapieformen in Frage kommen.
        Ich habe einfach so große Angst ihn schnell und qualvoll zu verlieren und würde gern alles tun, um es möglichst lange bei guter Lebensqualität zu halten, wenn auch es nicht mehr heilbar ist, was ich weiß...
        Für alles dankbar und lieben Gruß hier in das tolle Forum!
        Inga

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          #5
          Hallo Inga,

          dass keine Knochen- und Weichteilmetastasen nachzuweisen sind, ist doch schon mal sehr positiv, von (vielleicht) einem befallenen Lymphknoten geht die Welt nicht unter. Dank Ludwigs Hinweis weiß ich jetzt auch, was T4b bedeutet: "Tumoreinbruch in den Beckenboden und/oder an der Beckenwand fixierter Tumor", also kein nachgewiesener Einbruch in den Blasenhals und/oder den Enddarm.
          Die Ärzte müssten sich doch geäußert haben, wie sie weiter vorgehen wollen. Vermutlich zunächst mit dem Androgenentzug den Tumor verkleinern, und dann? Vorstellen könnte ich mir, dass der Plan ist, die Prostata und das Krebsgewebe im Beckenboden operativ zu entfernen, oder die Prostata zu entfernen und einige Zeit (~sechs Monate) später das befallene Beckenbodengewebe zu bestrahlen. Haben sie sich nicht geäußert?
          Ich bin ziemlich sicher, dass Du Deinen Vater nicht "schnell und qualvoll" verlieren wirst. Die heutige Medizin hat viele Möglichkeiten, die es vor zehn Jahren noch nicht gab.

          Ralf

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            #6
            Hey zurück...,
            in HH haben sie gesagt, sie wollen die neueren Untersuchungsergebnisse abwarten und dann am 23.2.17 besprechen....die Tür zur OP wurde aber vorab verbal nicht gänzlich zugemacht, soll von den MRT / PET CT Ergebnissen abhängen. Ja, er bekommt seit drei Monaten die Depotspritze "Trenantone", laut Tastbefund soll sich der Tumor "verweichlicht" haben, nicht mehr so "hart" sein.
            Ich hoffe und bete, dass noch was geht und bedanke mich sehr herzlich für die mut-machenden Worte!!!

            Inga

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              #7
              Hallo Inga,
              Zitat von Inpart Beitrag anzeigen
              sie wollen die neueren Untersuchungsergebnisse abwarten und dann am 23.2.17 besprechen
              dann werden wir nach dem 23. mehr wissen. Kopf hoch!

              Ralf

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                #8
                Hallo ins Forum.
                Gestern nun der endgültige Gesprächstermin in HH , Martiniklinik, gewesen. Sie empfehlen eine OP, dass das überhaupt in Frage kommt überrascht uns sehr, zumal im Vorwege der ersten Klinik gesagt wurde, es sei aussichtslos. Radikale Prostataentfernung mit Ziel zumindest einseitig Nervenerhaltend zu arbeiten. Tumor ist an die Blasenhinterwand gewachsen, sodass dieser Teil mit entfernt wird in der Hoffnung, dass eine Kontinenz wieder möglich wird. Ein künstlicher Darmausgang ist eher unwahrscheinlich, so der Arzt, da eine "Schicht/Lamelle" zwischen Tumor und Darmwand liegt. Es wurde bislang über die bildgebenden Verfahren (PSMA PET, MRT) keine Frühmetastasierung festgestellt, was genau die Lymphknoten im Beckenraum angeht, können sie erst nach der OP/Auswertung sagen.
                Ich traue mich gar nicht mich zu freuen, aber ein etwas zuversichtlicheres Gefühl schleicht sich ein, eventuell bringt es in jedem Fall viel Zeit, oder? Insgesamt machen die Ärzte dort in HH einen sehr kompetenten Eindruck.
                Gibt es Möglichkeiten sich bestmöglich auf diesen ja doch sehr radikalen und schwerwiegenden Eingriff vorzubereiten und wie sind die Erfahrungen dahingehend? Über jede Antwort glücklich!
                Ich bedanke mich im Voraus,
                eine etwas ruhigere

                Inga

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                  #9
                  Hallo Inga,

                  große Vorbereitungsmöglichkeiten gibt es nicht. Was mir spontan einfällt, ist das Blasenschließmuskeltraining. Es ist durch Studien belegt, dass Männer, die vor dem Eingriff den Blasenschließmuskel trainierten, anschließend schneller wieder kontinent waren. Eine gute Anleitung zu dem Training gibt es im Blauen Ratgeber Nr. 17 der Deutschen Krebshilfe ab Seite 101. Der Ratgeber kann als PDF-Datei hier heruntergeladen werden.

                  Ralf

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                    #10
                    Danke Ralf!

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                      #11
                      Neue Situation=neue Fragen. Ich lese, dass die Rezidivwahrscheinlichkeit bei Hochrisikopatienten innerhalb 1-2 Jahren liegt. Papa: PSA vor HT bei 303!, Gleason 8, Samenblase infiltriert, Harnblasenhinterwand betroffen- Frage: lohnt sich die Quälerei der radikalen Prostatektomie wenn so gut wie sicher ist, dass sehr schnell was wiederkommt? Für JEDE Meinung/Erfahrung und Einschätzung sehr dankbar!
                      Inga

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                        #12
                        Es gibt mehrere Gründe, die Operation durchzuführen. Wenn Dein Vater sie nicht durchführt, wird ihn in der Zukunft die Frage sehr belasten ob er nicht das maximal Mögliche hätte tun sollen um den Tumor zu bekämpfen.

                        Außerdem gibt es mehrere kleinere Studien, die beobachtet haben, dass man auch bei einem fortgeschrittenen Tumor meist die Lebenszeit verlängern kann, wenn man den Krebs in der Prostata operativ entfernt. Diese sind kein endgültiger Beweis. Aber der Patient versteht meist, dass weniger Tumorzellen im Körper einfach besser sind. Schließlich wird ein ungehindert wachsender Tumor oft in einem späten Stadium die Harnröhre zuwachsen so dass ein künstlicher Blasenausgang gelegt werden muss. Dies lässt sich durch die jetzige Operation vermeiden.

                        Mit einem Rezidiv haben viele Mitglieder hier im Forum zu kämpfen, meist bei weniger Risiko als Dein Vater. Deshalb hat man aber nicht auf die Operation verzichtet.

                        Georg

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                          #13
                          Danke Georg! Wir versuchen positiv nach vorne zu schauen und sind zuversichtlich, was die Lebenszeitverlängerung betrifft, wer weiß das schon-auch was ohne op gekommen wäre...
                          lieben Gruss
                          Inga

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                            #14
                            Hallo, ich bin länger nicht hiergewesen, wie es so ist, wenn man voller Hoffnung ist/war. Bei meinem Dad wurde die Rad.prostataektomie erfolgreich durchgeführt, vier lymphknoten entfernt, die befallen waren. Der psa wert ist mittlerweile unter die nachweisgrenze gefallen. Hormontherapie wird weitergeführt. Jetzt nach halbem Jahr neues knochenzinthigramm mit Befund am oberschenkelknochen, aber "metastasenuntypisch". Hat jemand eine Idee, was das sein könnte? Im Februar zeigte psma pet ct nichts dergleichen. Reagiert knochenzinthigramm auch auf Arthrose pp? Onkologe will jetzt mrt ... Danke für jede Antwort! Gruß von Inga

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                              #15
                              "metastasenuntypisch" soll wohl heißen, wahrscheinlich keine Metastase, aber nicht absolut sicher auszuschließen. Daher möchte der Onkologe das mit einem MRT weiter prüfen.
                              Hormontherapie wird weitergeführt.
                              Das ist gut. In diesem Thread habe ich über sehr gute Ergebnisse bei einer Hormontherapie nach Operation berichtet. Nur 2,3% der Teilnehmer in der erwähnten Studie sind innerhalb von 10 Jahren an Prostatakrebs gestorben.

                              Nach zwei Jahren oder auch 18 Monaten kann die Hormontherapie aber beendet werden. Dann sieht man, ob der PSA Wert wieder deutlich ansteigt. Meist ist dies nicht der Fall.

                              Georg

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