Liebe Forumteilnehmer und Interessierte an der n e u angekündigten Nanotherapie.
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Wie bereits im Oktober d.J hier im Forum angekündigt, habe ich am Samstag den.2.12.2006 Prof Wust, leitender Oberarzt der Klinik für Strahlenheilkunde an der Carite und wesentlichen Mitbeteiligten an der Entwicklung der Nanotherapie und Dr. med. Frank Kahmann, aus meiner Sicht d e r Spezialist für permanente Seed-Implantation im duetschsprachigen Raum, in Berlin getroffen, um nähere Auskünfte über die Nanotherapie in möglicher Zusammenwirkung mit einer anderen Therapieart, zB Brachy, zu erhalten.
Es ging u.a. um folgende Fragen:
1) Wenn man Pressemeldungen der letzten Zeit sowie einschlägige Darstellungen auf Internetseiten verfolgt, hier im speziellen jene von health-care und auch mit den dort erreichbaren Auskunftspersonen spricht bekommt man den Eindruck, natürlich aus subjektiver Sicht, dass eine neuartige Therapie sich gerade etabliert , wobei die Neuartigkeit in der Präzision und der kontrollierten und nachvollziehbaren flächendeckenden Erwärmung der Prostata auf zumindest 45 Grad liegt, um gesicherte Apoptose zu erreichen liegt.
Antwort Dr. Wu.: Die Nanotherapie ist noch nicht soweit, dass gesichert, hier sind natürlich keine Langzeitstudien gemeint, davon ausgegangen werden kann, dass einerseits jene Präzision in Form von Flächendeckung in der Prostata und Erwärmung zumindest auf 45 Grad in der Prostata erreicht werden kann, um die Therapie als Monotherapie anzuwenden. Man ist hier intensiv am Arbeiten und es scheint ein Zeitraum von 3 Jahren realistisch um diese Ziele zu erreichen. Derzeit können 42° sicher flächendeckend erzielt werden.
2) Es soll gerade eine Studie im Zusammenhang mit PCA in Vorbereitung sein? Was sind die Aufnahmekriterien, die konkreten Ziele und wie lange wird sie dauern? Ist sie schon durch die Ethikkommission bestätigt und genehmigt?
Antwort Dr. Wu.:Die Studie ist derzeit bei der Ethikkommission, ein Beginn der Patientenrekrutierung ist für das Frühjahr 2007 geplant. Es werden Patienten mit mittlerem Risiko (Gleason entweder 7 oder PSA >10 oder cT2b) mit der Brachytherapie in Kombination mit Nanoteilchen und Hyperthermie behandelt. Ziel ist die Erhöhung der Effektivität der Seedimplentation durch die Hyperthermie mit Nanoteilchen. Wir erwarten keine Probleme mit der Ethikkommssion.
3) Welchen Nutzen könnte die Therapie in Zukunft bei vermuteten Mikrometastasen stiften; insbesondere wenn man nicht genau weiß wo verborgene Zellverbände herumschwirren? (Kernproblem nicht ausreichend vorhandener bildgebender Verfahren)
Antwort Dr. Wu.:Die Nanoteilchen wreden lokal in der Prostata eingesetzt und können nur dort wirken. Ausserhalb der Prostata sind sie nicht effektiv. Ziel ist es ggf. die Strahlendosis bei gleicher Effektivität reduzieren zu können. Dadurch verspricht man sich eine Reduktion der Nebenwirkungen oder aber bei gleicher Dosis eine höhere Effizienz zu erzielen.
4) Welche Vorteile könnten PCa-Patienten sofort lukrieren?
Antwort Dr. Wu.: Der Vorteil liegt darin, dass die Nanotherapie als vorgelagerte Therapie zur Monotherapie zB Brachy zur Anwendung kommen kann und es dadurch bei gleicher Strahlenwirkung zur erhöhten Effizienz kommt ohne dabei einen Pfeil aus dem Köcher zu verschießen.
5) Sind Nanoteilchen per se als gefährlich anzusehen? Hier sind nicht Herzschrittmacher und Sonstiges gemeint die bereits als KO-Kriterien für diese Therapie bekannt sind
Antwort Dr. Wu.: Wir erwarten durch die Implantation der Nanoteilchen keine erhöhte Gefährdung für den Patienten. Die Implantation der Nanoteilchen erfolgt während der Seedimplantation. Es kommt somit zu einer Verlängerung der Narkosedauer um 15 bis 30 Minuten. Das Einbringen von Stoffen in den Körper bringt immer allgemeine Risiken wie Blutung oder Infektion. Diese sind bei sachgerechter Einbringung jedoch als sehr gering ein zu stufen. Die Nanoteilchen bleiben zunächst vor Ort und gefährden den Körper nicht. Langfristig werden sie wieder vom Körper abgebaut und ausgeschieden.
Aus meiner Sicht:
Ergebnis und mittelfristige Aussicht der Nanotherapie mit Schwerpunkt Verhältnis zu etablierten Therapien
Mas muß den derzeitigen Stand der Nanotherapie und deren mittelfristige Aussicht, gemeint sind drei Jahre, sehr vereinfachend wie folgt sehen.
1) Derzeitiger Stand und möglicher Anwendernutzen:
Zur Zeit besteht der Nutzen der Anwendung der Nanotherapie in der Vorschaltung vor eine andere Therapie, wobei hier vor allem die Brachy im Fokus zu stehen scheint; man kann damit rechnen eine Effizienzsteigerung zu erreichen jedoch bei Aufrechterhaltung der Strahlenintensität und somit der Nebenwirkungsproblematik. Bei Metastasen oder gar unentdeckten Tumorzellverbänden dürfte in absehbarer, so wie ich es verstanden habe, mit keinen Vorteilen zu rechnen sein. Man wird aber auch hier intensiv weiterforschen.
2) Mittelfristig könnte sich gerade bei Low-Risk Patienten eine Monotherapie herauskristallisieren, die alle anderen an Effizienz gleichkommt und bei den Nebenwirkungen die Nase um Längen vorne hat oder zumindest die Dosis bei Strahlentherapien bei Aufrechterhaltung der notwendigen Effizienz soweit reduzieren kann, dass mit einer wesentlichen Reduktion von Nebenwirkungen zu rechnen ist.
Ich hoffe einige Infos übermittelt zu haben und grüße alle auf das herzlichste.
Harald
PS Wenn man auch immer wieder hört und liest, dass in der Krebsforschung in den letzten 25 Jahren ein weitgehender Stillstand eingetreten ist, kann man doch in diesem Fall von einem Silberstreifen am Horizont sprechen.
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Wie bereits im Oktober d.J hier im Forum angekündigt, habe ich am Samstag den.2.12.2006 Prof Wust, leitender Oberarzt der Klinik für Strahlenheilkunde an der Carite und wesentlichen Mitbeteiligten an der Entwicklung der Nanotherapie und Dr. med. Frank Kahmann, aus meiner Sicht d e r Spezialist für permanente Seed-Implantation im duetschsprachigen Raum, in Berlin getroffen, um nähere Auskünfte über die Nanotherapie in möglicher Zusammenwirkung mit einer anderen Therapieart, zB Brachy, zu erhalten.
Es ging u.a. um folgende Fragen:
1) Wenn man Pressemeldungen der letzten Zeit sowie einschlägige Darstellungen auf Internetseiten verfolgt, hier im speziellen jene von health-care und auch mit den dort erreichbaren Auskunftspersonen spricht bekommt man den Eindruck, natürlich aus subjektiver Sicht, dass eine neuartige Therapie sich gerade etabliert , wobei die Neuartigkeit in der Präzision und der kontrollierten und nachvollziehbaren flächendeckenden Erwärmung der Prostata auf zumindest 45 Grad liegt, um gesicherte Apoptose zu erreichen liegt.
Antwort Dr. Wu.: Die Nanotherapie ist noch nicht soweit, dass gesichert, hier sind natürlich keine Langzeitstudien gemeint, davon ausgegangen werden kann, dass einerseits jene Präzision in Form von Flächendeckung in der Prostata und Erwärmung zumindest auf 45 Grad in der Prostata erreicht werden kann, um die Therapie als Monotherapie anzuwenden. Man ist hier intensiv am Arbeiten und es scheint ein Zeitraum von 3 Jahren realistisch um diese Ziele zu erreichen. Derzeit können 42° sicher flächendeckend erzielt werden.
2) Es soll gerade eine Studie im Zusammenhang mit PCA in Vorbereitung sein? Was sind die Aufnahmekriterien, die konkreten Ziele und wie lange wird sie dauern? Ist sie schon durch die Ethikkommission bestätigt und genehmigt?
Antwort Dr. Wu.:Die Studie ist derzeit bei der Ethikkommission, ein Beginn der Patientenrekrutierung ist für das Frühjahr 2007 geplant. Es werden Patienten mit mittlerem Risiko (Gleason entweder 7 oder PSA >10 oder cT2b) mit der Brachytherapie in Kombination mit Nanoteilchen und Hyperthermie behandelt. Ziel ist die Erhöhung der Effektivität der Seedimplentation durch die Hyperthermie mit Nanoteilchen. Wir erwarten keine Probleme mit der Ethikkommssion.
3) Welchen Nutzen könnte die Therapie in Zukunft bei vermuteten Mikrometastasen stiften; insbesondere wenn man nicht genau weiß wo verborgene Zellverbände herumschwirren? (Kernproblem nicht ausreichend vorhandener bildgebender Verfahren)
Antwort Dr. Wu.:Die Nanoteilchen wreden lokal in der Prostata eingesetzt und können nur dort wirken. Ausserhalb der Prostata sind sie nicht effektiv. Ziel ist es ggf. die Strahlendosis bei gleicher Effektivität reduzieren zu können. Dadurch verspricht man sich eine Reduktion der Nebenwirkungen oder aber bei gleicher Dosis eine höhere Effizienz zu erzielen.
4) Welche Vorteile könnten PCa-Patienten sofort lukrieren?
Antwort Dr. Wu.: Der Vorteil liegt darin, dass die Nanotherapie als vorgelagerte Therapie zur Monotherapie zB Brachy zur Anwendung kommen kann und es dadurch bei gleicher Strahlenwirkung zur erhöhten Effizienz kommt ohne dabei einen Pfeil aus dem Köcher zu verschießen.
5) Sind Nanoteilchen per se als gefährlich anzusehen? Hier sind nicht Herzschrittmacher und Sonstiges gemeint die bereits als KO-Kriterien für diese Therapie bekannt sind
Antwort Dr. Wu.: Wir erwarten durch die Implantation der Nanoteilchen keine erhöhte Gefährdung für den Patienten. Die Implantation der Nanoteilchen erfolgt während der Seedimplantation. Es kommt somit zu einer Verlängerung der Narkosedauer um 15 bis 30 Minuten. Das Einbringen von Stoffen in den Körper bringt immer allgemeine Risiken wie Blutung oder Infektion. Diese sind bei sachgerechter Einbringung jedoch als sehr gering ein zu stufen. Die Nanoteilchen bleiben zunächst vor Ort und gefährden den Körper nicht. Langfristig werden sie wieder vom Körper abgebaut und ausgeschieden.
Aus meiner Sicht:
Ergebnis und mittelfristige Aussicht der Nanotherapie mit Schwerpunkt Verhältnis zu etablierten Therapien
Mas muß den derzeitigen Stand der Nanotherapie und deren mittelfristige Aussicht, gemeint sind drei Jahre, sehr vereinfachend wie folgt sehen.
1) Derzeitiger Stand und möglicher Anwendernutzen:
Zur Zeit besteht der Nutzen der Anwendung der Nanotherapie in der Vorschaltung vor eine andere Therapie, wobei hier vor allem die Brachy im Fokus zu stehen scheint; man kann damit rechnen eine Effizienzsteigerung zu erreichen jedoch bei Aufrechterhaltung der Strahlenintensität und somit der Nebenwirkungsproblematik. Bei Metastasen oder gar unentdeckten Tumorzellverbänden dürfte in absehbarer, so wie ich es verstanden habe, mit keinen Vorteilen zu rechnen sein. Man wird aber auch hier intensiv weiterforschen.
2) Mittelfristig könnte sich gerade bei Low-Risk Patienten eine Monotherapie herauskristallisieren, die alle anderen an Effizienz gleichkommt und bei den Nebenwirkungen die Nase um Längen vorne hat oder zumindest die Dosis bei Strahlentherapien bei Aufrechterhaltung der notwendigen Effizienz soweit reduzieren kann, dass mit einer wesentlichen Reduktion von Nebenwirkungen zu rechnen ist.
Ich hoffe einige Infos übermittelt zu haben und grüße alle auf das herzlichste.
Harald
PS Wenn man auch immer wieder hört und liest, dass in der Krebsforschung in den letzten 25 Jahren ein weitgehender Stillstand eingetreten ist, kann man doch in diesem Fall von einem Silberstreifen am Horizont sprechen.
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