Liebe Forumsmitglieder,
bei mir wurde in 01/2020 ein PK festgestellt:
cT2a und GS 7a (70 % - 30 %),
PSA-Verlauf: 11,2 (08/19) - 11,7 (10/19) - 11,8 (5/20) - 12,9 (07/20),
Fusionsbiopsie nach mpMRT: 4/14 betroffen ( 2 x 15 % und 2 x 10 % Tumoranteil, ausschließlich rechts).
Die Prostata ist vergrößert und es wurde eine leichte chronische Prostatitis festgestellt.
Nach Aussage der Urolog*innen sind die Heilungsaussichten bei einer Behandlung sehr gut. Die von mir gewünschte AS dagegen sei keine Option. Begründung:
1.) PSA-Wert zu hoch (gefordert ist < 10)
2.) 4 Stanzen betroffen (gefordert sind max. 2)
3.) Ich sei ja noch „jung“ (bin jetzt 60)
Nachdem ich mich inzwischen in das Thema eingelesen habe, bin ich allerdings auf einige Widersprüche gestoßen:
zu 1.) Der PSA-Wert kann zusätzlich durch andere Ursachen erhöht sein, zumal eine vergrößerte Prostata und Prostatitis dazu beitragen. Aussagekräftiger sei der PSA-Verlauf („Leitlinienprogramm Onkologie/Früherkennung von PK“, S. 23). Hier liegen aber erst die oben genannten 4 Werte aus dem letzten Jahr vor.
zu 2.) In zwei Stanzen wurde ein Tumoranteil von 10 % (entsprechend 1,6 und 2 mm) gefunden. Manche Experten halten aber doch Tumoren bis 2 mm für irrelevant.
zu 3.) Dieser Punkt betrifft ja die voraussichtliche Lebenserwartung, die kaum zu schätzen ist. Hier ist zu erwähnen, dass ich vor einigen Jahren bereits eine schwerwiegende anderweitige Tumorerkrankung hatte, von der ich im Moment geheilt bin. In mir schlummern aber die Risiken der Spätfolgen der damaligen Chemos etc. (eine macht sich gerade bemerkbar), so dass ich wohl trotz gesunder Lebensweise davon ausgehen muss, dass ich nicht steinalt werde. Aber wer weiß das schon von sich?
Falls ich jetzt eine Behandlung beginne, würde ich mich für die OP entscheiden, aber da lese ich nun im „Leitlinienprogramm Onkologie, Patientenleitlinie I (Lokal begrenztes PK)“ auf S. 48/49 zum Thema „Nutzen der OP“:
Nach der amerikanischen Studie mit 12 Jahren Nachbeobachtungszeit „hatte die OP keinen Vorteil im Vergleich zur Nichtbehandlung“.
Als Fazit der beiden Studien ist zu lesen: „Es gibt Hinweise aus beiden Studien sowie aus Beobachtungsstudien, dass Männer mit Hoch-Risiko-Tumoren am ehesten von der Operation profitieren.“
Da fragt man sich natürlich, warum überhaupt Männer mit NICHT-Hochrisiko-Tumoren behandelt werden - mit all den massiven und teils irreversiblen Folgen -, wenn sich gar kein Nutzen ergibt.
Hier gibt es einen Widerspruch zwischen den Bedingungen für die AS und wissenschaftlichen Studien. Kann das jemand erklären? Außerdem interessiert mich, ob es noch weitere oder neuere Studien hierzu gibt. Kennt sich da jemand aus?
bei mir wurde in 01/2020 ein PK festgestellt:
cT2a und GS 7a (70 % - 30 %),
PSA-Verlauf: 11,2 (08/19) - 11,7 (10/19) - 11,8 (5/20) - 12,9 (07/20),
Fusionsbiopsie nach mpMRT: 4/14 betroffen ( 2 x 15 % und 2 x 10 % Tumoranteil, ausschließlich rechts).
Die Prostata ist vergrößert und es wurde eine leichte chronische Prostatitis festgestellt.
Nach Aussage der Urolog*innen sind die Heilungsaussichten bei einer Behandlung sehr gut. Die von mir gewünschte AS dagegen sei keine Option. Begründung:
1.) PSA-Wert zu hoch (gefordert ist < 10)
2.) 4 Stanzen betroffen (gefordert sind max. 2)
3.) Ich sei ja noch „jung“ (bin jetzt 60)
Nachdem ich mich inzwischen in das Thema eingelesen habe, bin ich allerdings auf einige Widersprüche gestoßen:
zu 1.) Der PSA-Wert kann zusätzlich durch andere Ursachen erhöht sein, zumal eine vergrößerte Prostata und Prostatitis dazu beitragen. Aussagekräftiger sei der PSA-Verlauf („Leitlinienprogramm Onkologie/Früherkennung von PK“, S. 23). Hier liegen aber erst die oben genannten 4 Werte aus dem letzten Jahr vor.
zu 2.) In zwei Stanzen wurde ein Tumoranteil von 10 % (entsprechend 1,6 und 2 mm) gefunden. Manche Experten halten aber doch Tumoren bis 2 mm für irrelevant.
zu 3.) Dieser Punkt betrifft ja die voraussichtliche Lebenserwartung, die kaum zu schätzen ist. Hier ist zu erwähnen, dass ich vor einigen Jahren bereits eine schwerwiegende anderweitige Tumorerkrankung hatte, von der ich im Moment geheilt bin. In mir schlummern aber die Risiken der Spätfolgen der damaligen Chemos etc. (eine macht sich gerade bemerkbar), so dass ich wohl trotz gesunder Lebensweise davon ausgehen muss, dass ich nicht steinalt werde. Aber wer weiß das schon von sich?
Falls ich jetzt eine Behandlung beginne, würde ich mich für die OP entscheiden, aber da lese ich nun im „Leitlinienprogramm Onkologie, Patientenleitlinie I (Lokal begrenztes PK)“ auf S. 48/49 zum Thema „Nutzen der OP“:
Nach der amerikanischen Studie mit 12 Jahren Nachbeobachtungszeit „hatte die OP keinen Vorteil im Vergleich zur Nichtbehandlung“.
Als Fazit der beiden Studien ist zu lesen: „Es gibt Hinweise aus beiden Studien sowie aus Beobachtungsstudien, dass Männer mit Hoch-Risiko-Tumoren am ehesten von der Operation profitieren.“
Da fragt man sich natürlich, warum überhaupt Männer mit NICHT-Hochrisiko-Tumoren behandelt werden - mit all den massiven und teils irreversiblen Folgen -, wenn sich gar kein Nutzen ergibt.
Hier gibt es einen Widerspruch zwischen den Bedingungen für die AS und wissenschaftlichen Studien. Kann das jemand erklären? Außerdem interessiert mich, ob es noch weitere oder neuere Studien hierzu gibt. Kennt sich da jemand aus?
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