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    Relugolix jetzt auf dem Markt

    Der oral einzunehmende GnRH-Antagonist (also "Verwandter" von Abarelix (Plenaxis®) und Degarelix (Firmagon®)) ist jetzt unter dem seltsamen Handelsnamen "Orgovyx®" im Handel. Eine 30-Stück-Packung, also ein Monatsbedarf, kostet etwa 238,- €, das ist erheblich weniger als einmal angekündigt worden war (~30.000,- €/Jahr!).

    Mehr zu den Vor- und Nachteilen von Relugolix im Ersten Rat, Abschnitt 8.5.

    Ralf

    #2
    Leider ist das Orgovyx nicht besonders kompatibel mit u.a. Apalutamid, siehe hier: https://www.ema.europa.eu/en/documen...rmation_de.pdf. Auf die Zulassung hatte ich gehofft, weil ich die z.T. umständlichen und mit Nebenwirkungen verbundenen Applikationen von Abarelix, Degarelix vermeiden wollte. Jetzt sieht es trotzdem schlecht für mich aus, weil ich momentan Apalutamid mit sehr guter Wirkung und Verträglichkeit einnehme.
    Gruß
    Arnold
    Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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      #3
      Barnold,

      du informierst dich sehr eingehend! Es heißt dort aber auch, dass man in Kombination mit Apalutamid die Orgovyx Dosis verdoppeln kann.

      Ich würde empfehlen, zu Beginn einer ADT Orgovyx statt Bicalutamid einzusetzen. Das verhindert den Testosteron-Flare besser.

      Georg

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        #4
        Hallo Georg,

        Orgovyx® wäre dann statt GnRH-Analogon (Lupron & Co.) + Bicalutamid oder statt Abarelix (Plenaxis®) oder Degarelix (Firmagon®) allein einzusetzen. Orgovyx® ersetzt nicht nur das zur Flare-up-Prophylaxe eingesetzte Bicalutamid. Es ist kein Antiandrogen, sondern ein GnRH-Antagonist, der laut Zulassungsstudie wirksamer ist und weniger potenzielle Nebenwirkungen hat als Leuprorelinacetat.

        Ralf

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          #5
          Hallo Ralf,

          in den USA wird von einigen Ärzten statt Bicalutamid mit einer Degarelix Spritze begonnen und danach mit Leuprorelin weitergemacht um die monatliche Spritze zu vermeiden. Statt Degarelix kann man jetzt auch Orgovyx verwenden.
          Allerdings kann man genauso gut mit Orgovyx weitermachen ohne auf Leuprorelin zu wechseln. Das setzt voraus, dass der Patient trotz der Nebenwirkungen die Tabletten regelmäßig nimmt.

          Georg

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            #6
            Zitat von Barnold Beitrag anzeigen
            Leider ist das Orgovyx nicht besonders kompatibel mit u.a. Apalutamid
            Das Relugolix als Tablette (Orgovyx) habe ich auch immer noch auf dem Schirm. Ist mir deutlich symphatischer als eine 1-Monatsdepot Degarelix Spritze . Und jetzt sogar zum Schnäppchenpreis zu bekommen (hoffe, es ist in der Schweiz auch so).

            Die Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind mir auch nicht entgangen. Etwas überraschend wurden nahezu keine Interaktionen mit Enzalutamid beobachtet. Apa und Enza sind beides starke Cyp3A4 Induktoren, ersteres auch ein P-gp Induktor, Enzalutamid dagegen ein P-gp Inhibitor.

            Zuerst dachte ich, Apaluatmid ist von der chemischen Struktur praktisch identisch wie Enzalutamid, da will eine Firma einfach die Patente umgehen und ändert da ein bisschen an der Struktur. Aber jetzt denke ich das nicht mehr.

            Heinrich
            Meine PCa-Geschichte:
            https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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              #7
              Hi Heinrich,
              Du könntest ja auch erst mal nur mit Relugolix anfangen. Gucken, wie sich das entwickelt. Und evtl. dann erst das Apalutamid dazunehmen.
              Und später könnte man das Relugolix dann auch mal weglassen.
              Es gibt da ganz schön viele Möglichkeiten.
              Gruß
              Lutz
              Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                #8
                Hi Lutz,

                Ich mache mir durchaus auch solche Gedanken. Ich glaube, bei mir ist der Tumor zu aggresiv, als dass ich zu zögerlich vorgehen will.
                Hatte schon vor der OP einen befallenen Lymphknoten. Kurz vor Beginn der Bestrahlung wurde noch eine kleine Knochenmetastase am Kreuzbein gefunden (wenn es denn wirklich eine war).
                Die PSA VZ liegt um die 4 Monate. Ich vermute, mein Urologe wird eine ADT Kombi mit Apaluatmid vorschlagen (warum nicht auch Darolutamid, habe ja momentan keine sichtbaren Metastasen, nicht mal im PSMA PET/CT bei PSA 16).
                Ein Triplet mit Chemo wäre wohl des Guten (des Schlechten) zuviel. Am Freitag habe ich Besprechung.

                Ich habe eine Aussage von Andy (LowRoad) im Hinterkopf gespeichert. Während der hormonsensitiven Phase kann man am meisten an Lebenszeit mit noch akzeptabler Lebensqualität rausholen.
                Dafür braucht es eine möglichst starke Hormonblockade. Eine ADT braucht es anfangs sicher, zusätzlich Abi oder eines der Lutamide machen dann auch nicht mehr so viel zusätzliche NW.
                Das Abirateron scheint mir momentan etwas aus der Mode zu sein. Bei mir ist es auch nicht vorne auf der Liste. Mir schwebt so eine Art Intermittierung vor aus ADT / x-Lutamid vor , wo ich dann bei hoffensichtlich sehr tiefem PSA Wert die ADT weglassen kann und wenn ich ganz (über)utig werde, das x-Lutamid grad auch noch. Träümen und hoffen darf man immer. Solange ich atmen kann, hoffe ich, hat da im Forum mal jemand geschrieben

                Für eine solche Intermittierung bietet sich das Relugolix gerade zu an. Nach weniger wie 1 Woche ist der Wirkstoff weg.

                Heinrich
                Meine PCa-Geschichte:
                https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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                  #9
                  Hi Heinrich,

                  Ja, der Cicero (Dum spiro spero) war schlau. Hatte ich hier ja auch mal geschrieben. Habe offiziell sogar das große Latinum, ist aber leider schon weitgehend im Gehirn gelöscht oder der Zugriff gesperrt

                  Also wäre da Relugolix+Darolutamid+(Docetaxel) ganz gut für Dich. Eine moderne Dreifachbehandlung, zu der es ja auch Studien gibt.
                  Das Darolutamid müsste inzwischen doch auch schon vor Kastationsresistenz erlaubt sein?
                  Aber Docetaxel ist jetzt natürlich immer noch nicht so begehrt. So ein Zytostatikum hat es schon in sich.
                  Das Abi ist schon ein komisches Mittel, weil es ja die gleiche Wirkung hat wie eine ADT, und noch darüber hinaus. Meine Abimonotherapie war jetzt ja auch kein leuchtendes Vorbild für eine gute Wirkung gegen Tumorprogress.

                  Ich bin gespannt, wie Du dich entscheidest.

                  Gruß
                  Lutz
                  Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                    #10
                    Zitat von RalfDm Beitrag anzeigen
                    Mehr zu den Vor- und Nachteilen von Relugolix im Ersten Rat, Abschnitt 8.5.
                    Habe eine kleiner Phase 2 Studie gefunden (103 Teilnehmer, 2 Wochen), wo Regulolix mit Degarelix verglichen wurde.

                    Testosteron wird noch schneller abgesenkt und bleibt nachhaltiger im ganz tiefen Bereich bei vergelichbarem Nebenwirkungsprofil.


                    Heinrich
                    Meine PCa-Geschichte:
                    https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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                      #11
                      Habe eine kleinere Phase 2 Studie gefunden (103 Teilnehmer, 24 Wochen)...... bei vergleichbarem Nebenwirkungsprofil!

                      Ach, so kommt es denn halt. Ohne automatische Rechtschreibekorrektur geht kaum mehr was.
                      Wobei auf meinem Handy die Verbesserung manchmal sich gar etwas zu kreativ liest.
                      Meine PCa-Geschichte:
                      https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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                        #12
                        Intermittieren bei Relugolix-Behandlung

                        In dieser kleinen retrospektiven Studie werden Ergebnisse zur intermittierenden Relugolix-Behandlung vorgestellt. Die mediane Zeit bis zur Erholung des Testosteronspiegels nach Absetzen von Relugolix betrug 1,4 Monate (0,83 - 6,57 Monate).
                        Die mediane Zeit bis zum PSA-Rückfall ≥ 10 ng/dl nach Absetzen v. Relugolix 3,4 Monate (0,9 - 8,23 Monate).
                        Dem Abstract ist nichts über Behandlungen vor Relugolix und über die Dauer der Relugolix-Anwendung vor dem Intermittieren zu entnehmen.
                        Nach Angabe der Autoren bisher die erste Real-World- Studie zu Relugolix u. Intermittieren.

                        https://www.researchgate.net/publication/377887636_Testosterone_suppression_and_recovery_in _patients_with_advanced_prostate_cancer_treated_wi th_intermittent_androgen_deprivation_therapy_iADT_ with_relugolix

                        Franz

                        https://myprostate.eu/?req=user&id=889

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                          #13
                          Ich vermute, da ist in der Publikation ein Druckfehler passiert. Es müsste sicherlich heissen: "mediane Zeit bis zum PSA-Rückfall ≥10 ng/ml.......
                          Meine PCa-Geschichte:
                          https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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                            #14
                            Danke Heinrich für den Hinweis zum PSA-Rückfall. Ist mir nicht aufgefallen.
                            Sollte mir mehr Zeit für meine Beiträge nehmen.

                            Franz
                            https://myprostate.eu/?req=user&id=889

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                              #15
                              Wa sie wirklich gemeint haben, wissen wohl nur die Autoren. Tatsache ist, dass in USA für das PSA die Maßeinheit ng/dl mindestens so häufig verwendet wird wie ng/ml. Dabei ist 100 ng/dl = 1 ng/ml, siehe Basiswissen S. 20. ≥ 10 ng/dl​ hieße dann ​ 0,1 ng/ml.

                              Ralf

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