Firmagon + PCa Remissions
Myers: Firmagon + PCa Remissions
"Das ist ein weiteres Video, in dem ich Wege zur vollständigen Remission aufzeigen möchte. Diesmal sprechen wir über Lupron® (Leuprorelin) und die damit verwandten Medikamente, gegenüber Firmagon. Wenn sie sich noch an meine eingangs gemachte Stellungnahme erinnern, so kann bei vorhandener metastatischer Krebserkrankung z.B. bei Hodgkin-Lymphomas, Kinderleukämie oder bei Hodenkrebs eine vollständige Remission durch eine medikamentöse Turmotherapie hergestellt werden. Ein wichtiger Faktor dabei ist die Zeit bis zur Vollremission, d.h. das Therapieansprechen. Wenn es bei diesen 3 Krankheiten bis zur Vollremission länger als 4 bis 5 Monate dauert, dann kommt man in einen Verlauf, wo sich der Krebs an die Therapieverhältnisse anpassen kann, er sein Verhalten ändert. Die Erfolgsrate nimmt damit ab. Diese Krebse sind genetisch instabiler, ändern sich ständig. Prostatakrebs gibt uns etwas mehr Zeit, trotzdem kenne ich keine Krebserkrankung, wo der Zeitfaktor bis zur Vollremission keine Rolle spielt.
Firmagon hat einen großen Vorteil gegenüber Lupron, Eligard, Trelstar, Zoladex usw. in Bezug auf die Ansprechgeschwindigkeit. Gibt man Lupron oder die entsprechenden Medikamente, steigt das Testosteron in der ersten Woche erstmal an, und fällt dann langsam ab. Somit dauert es 3 bis 5 Wochen, bis man eine vollständige Testosteronunterdrückung erzielt wird. Firmagon dagegen wirkt direkter und schaltet die Testosteronproduktion der Hoden innerhalb von 12 Stunden ab. Schon innerhalb von 24 Stunden kann man einen PSA Rückgang beobachten. Bei den randomisierten Vergleichsstudien dieser beiden Medikamente konnte immer wieder gezeigt werden, dass Firmagon, Degarelix® wäre der Handelsname, viel schnellere Ansprechraten generiert. Weiterhin ist die Ansprechrate deutlich ausgeprägter. Das PSA geht tiefer und die Knochenspezifische Alkalische-Phosphatase [bALP/Ostase], ein Marker für den Knochenbefall, geht schneller auf tiefere Werte runter. Nach einem Jahr befinden sich im Firmagon Behandlungsarm weniger PSA Rezidive und Knochenmetastasen. Somit komme ich zu der Erkenntnis, dass es schon auf die Ansprechgeschwindigkeit ankommt, es sei denn, sie haben einen eher harmlosen Krebs, der sehr einfach zu behandeln ist, aber wir sprechen hier über metastasierten Krebs, mit großer Tumorlast. Bei allem was ich über medikamentöse Tumortherapie weiß, ist die Ansprechgeschwindigkeit wichtig. Firmagon hat dabei einen Riesenvorteil.
Ein weiterer Vorteil ist, dass es kein PSA Flare gibt, weswegen man normalerweise Bicalutamide zwei Wochen vorlaufen lässt - das wäre bei Firmagon unnötig. Ich denke, wenn immer es möglich ist, sollte man Firmagon einsetzen.
Aber Firmagon bringt auch einige Probleme mit sich. Zuerst mal ist es ein monatlich zu verabreichendes Medikament. Wobei die Injektion schmerzhaft sein kann. Die detaillierte Vorgehensweise, wie man Firmagon injiziert macht einen großen Unterschied, wie tolerabel die Injektion wahrgenommen wird. Wichtig ist, dass die Injektion relativ tief in das subkutane Fettgewebe erfolgt. Die Injektionsnadel sollte dort eine Weile verbleiben, damit das Medikament anfängt sich zu verfestigen, bevor man die Nadel wieder rauszieht. Man will ja keine Leckage in den Injektionskanal bis unter die Haut! Der Patient sollte bei Injektion flach liegen, nicht aufrecht stehen. Das ist alles sehr wichtig, es bleibt aber schmerzhaft, was natürlich unterschiedlich wahrgenommen wird. Kein perfektes Medikament, denn wie jedes Medikament gibt es auch bei diesem Probleme. Da Ansprechgeschwindigkeit bei metastasiertem Krebs mit großer Tumorlast wichtig ist, ist es aber das, womit ich beginnen möchte.
Aber auch wenn die Ansprechraten schneller und deutlicher ausfallen, sollte man immer über Kombinationstherapien nachdenken, denn es ergeben sich oft Resistenzen. Kürzlich stellte ich die Überexpression des Androgenrezeptors, intertumorale Umwandlung von Cholesterin in Testosteron sowie die Splice Variaten, bei denen nur noch die DNA Bindungsdomäne vorhanden ist, als ein Grund für eine solche Resistenz vor. Das existiert alles, aber Firmagon bildet eine solide Grundlage um Mechanismen der Androgen Resistenz evt. durch zusätzliche Medikamente zu blockieren.
Also, das ist hier in der Praxis das Standardvorgehen."
Myers: Firmagon + PCa Remissions
"Das ist ein weiteres Video, in dem ich Wege zur vollständigen Remission aufzeigen möchte. Diesmal sprechen wir über Lupron® (Leuprorelin) und die damit verwandten Medikamente, gegenüber Firmagon. Wenn sie sich noch an meine eingangs gemachte Stellungnahme erinnern, so kann bei vorhandener metastatischer Krebserkrankung z.B. bei Hodgkin-Lymphomas, Kinderleukämie oder bei Hodenkrebs eine vollständige Remission durch eine medikamentöse Turmotherapie hergestellt werden. Ein wichtiger Faktor dabei ist die Zeit bis zur Vollremission, d.h. das Therapieansprechen. Wenn es bei diesen 3 Krankheiten bis zur Vollremission länger als 4 bis 5 Monate dauert, dann kommt man in einen Verlauf, wo sich der Krebs an die Therapieverhältnisse anpassen kann, er sein Verhalten ändert. Die Erfolgsrate nimmt damit ab. Diese Krebse sind genetisch instabiler, ändern sich ständig. Prostatakrebs gibt uns etwas mehr Zeit, trotzdem kenne ich keine Krebserkrankung, wo der Zeitfaktor bis zur Vollremission keine Rolle spielt.
Firmagon hat einen großen Vorteil gegenüber Lupron, Eligard, Trelstar, Zoladex usw. in Bezug auf die Ansprechgeschwindigkeit. Gibt man Lupron oder die entsprechenden Medikamente, steigt das Testosteron in der ersten Woche erstmal an, und fällt dann langsam ab. Somit dauert es 3 bis 5 Wochen, bis man eine vollständige Testosteronunterdrückung erzielt wird. Firmagon dagegen wirkt direkter und schaltet die Testosteronproduktion der Hoden innerhalb von 12 Stunden ab. Schon innerhalb von 24 Stunden kann man einen PSA Rückgang beobachten. Bei den randomisierten Vergleichsstudien dieser beiden Medikamente konnte immer wieder gezeigt werden, dass Firmagon, Degarelix® wäre der Handelsname, viel schnellere Ansprechraten generiert. Weiterhin ist die Ansprechrate deutlich ausgeprägter. Das PSA geht tiefer und die Knochenspezifische Alkalische-Phosphatase [bALP/Ostase], ein Marker für den Knochenbefall, geht schneller auf tiefere Werte runter. Nach einem Jahr befinden sich im Firmagon Behandlungsarm weniger PSA Rezidive und Knochenmetastasen. Somit komme ich zu der Erkenntnis, dass es schon auf die Ansprechgeschwindigkeit ankommt, es sei denn, sie haben einen eher harmlosen Krebs, der sehr einfach zu behandeln ist, aber wir sprechen hier über metastasierten Krebs, mit großer Tumorlast. Bei allem was ich über medikamentöse Tumortherapie weiß, ist die Ansprechgeschwindigkeit wichtig. Firmagon hat dabei einen Riesenvorteil.
Ein weiterer Vorteil ist, dass es kein PSA Flare gibt, weswegen man normalerweise Bicalutamide zwei Wochen vorlaufen lässt - das wäre bei Firmagon unnötig. Ich denke, wenn immer es möglich ist, sollte man Firmagon einsetzen.
Aber Firmagon bringt auch einige Probleme mit sich. Zuerst mal ist es ein monatlich zu verabreichendes Medikament. Wobei die Injektion schmerzhaft sein kann. Die detaillierte Vorgehensweise, wie man Firmagon injiziert macht einen großen Unterschied, wie tolerabel die Injektion wahrgenommen wird. Wichtig ist, dass die Injektion relativ tief in das subkutane Fettgewebe erfolgt. Die Injektionsnadel sollte dort eine Weile verbleiben, damit das Medikament anfängt sich zu verfestigen, bevor man die Nadel wieder rauszieht. Man will ja keine Leckage in den Injektionskanal bis unter die Haut! Der Patient sollte bei Injektion flach liegen, nicht aufrecht stehen. Das ist alles sehr wichtig, es bleibt aber schmerzhaft, was natürlich unterschiedlich wahrgenommen wird. Kein perfektes Medikament, denn wie jedes Medikament gibt es auch bei diesem Probleme. Da Ansprechgeschwindigkeit bei metastasiertem Krebs mit großer Tumorlast wichtig ist, ist es aber das, womit ich beginnen möchte.
Aber auch wenn die Ansprechraten schneller und deutlicher ausfallen, sollte man immer über Kombinationstherapien nachdenken, denn es ergeben sich oft Resistenzen. Kürzlich stellte ich die Überexpression des Androgenrezeptors, intertumorale Umwandlung von Cholesterin in Testosteron sowie die Splice Variaten, bei denen nur noch die DNA Bindungsdomäne vorhanden ist, als ein Grund für eine solche Resistenz vor. Das existiert alles, aber Firmagon bildet eine solide Grundlage um Mechanismen der Androgen Resistenz evt. durch zusätzliche Medikamente zu blockieren.
Also, das ist hier in der Praxis das Standardvorgehen."
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