Liebe Briele, ich war gestern etwas kurz. Entschuldige bitte.
Will jede kleine Sache eine Form von Würdigung erfahren, indem ich ihrer bewusst werde, es betrauere, mich verabschiede?
Ja, wahrscheinlich. Alles, alles, alles kann einen runterreißen, und dann versucht man es mit Erklären, Einordnen - die klassischen Reflexe des vom rohen Leben beleidigten Intellekts.
Ich bin kein Trauer-Fachmann, aber meine persönliche Theorie geht ungefähr so:
Direkt nach dem Tod des geliebten Menschen kriecht man auf dem Level Null herum, für Tage, Wochen, Monate. Dann kommt man auf eine sacht ansteigende Ebene, wo es im täglichen Leben etwas besser wird. Simple Tätigkeiten wie Kochen, Abwasch & Co. werden hilfreich. Aber die sacht ansteigende Ebene ist - wie im Karst - von Löchern, Abstürzen auf Level Null durchzogen. Im Laufe der Zeit (der berühmten Heilerin) nimmt die Zahl der Löcher ab, aber wenn man sie erwischt, gehen sie wieder runter auf Level Null, und man hat das Gefühl man ist zurück auf Start. Und dann krabbelt man aus dem Loch und kommt zurück auf die sacht ansteigende Ebene, und mit viel Glück werden die Löcher wirklich weniger, aber sie werden immer da sein.
Und Ja, Ja, Ja - das „man“ und die theoretische Ebene sind auch eine Methode, sich die Gefühle (ein bißchen) vom Leib zu halten. Selbsterhaltungstrieb?
Ach Briele, so lange wir uns selbst so gut beschreiben können, sind wir, hoffe ich jedenfalls, auf einem halbwegs guten Weg.
Will jede kleine Sache eine Form von Würdigung erfahren, indem ich ihrer bewusst werde, es betrauere, mich verabschiede?
Ja, wahrscheinlich. Alles, alles, alles kann einen runterreißen, und dann versucht man es mit Erklären, Einordnen - die klassischen Reflexe des vom rohen Leben beleidigten Intellekts.
Ich bin kein Trauer-Fachmann, aber meine persönliche Theorie geht ungefähr so:
Direkt nach dem Tod des geliebten Menschen kriecht man auf dem Level Null herum, für Tage, Wochen, Monate. Dann kommt man auf eine sacht ansteigende Ebene, wo es im täglichen Leben etwas besser wird. Simple Tätigkeiten wie Kochen, Abwasch & Co. werden hilfreich. Aber die sacht ansteigende Ebene ist - wie im Karst - von Löchern, Abstürzen auf Level Null durchzogen. Im Laufe der Zeit (der berühmten Heilerin) nimmt die Zahl der Löcher ab, aber wenn man sie erwischt, gehen sie wieder runter auf Level Null, und man hat das Gefühl man ist zurück auf Start. Und dann krabbelt man aus dem Loch und kommt zurück auf die sacht ansteigende Ebene, und mit viel Glück werden die Löcher wirklich weniger, aber sie werden immer da sein.
Und Ja, Ja, Ja - das „man“ und die theoretische Ebene sind auch eine Methode, sich die Gefühle (ein bißchen) vom Leib zu halten. Selbsterhaltungstrieb?
Ach Briele, so lange wir uns selbst so gut beschreiben können, sind wir, hoffe ich jedenfalls, auf einem halbwegs guten Weg.
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