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Enzalutamid steigert Effektivität einer Lu177 Therapie

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    Enzalutamid steigert Effektivität einer Lu177 Therapie

    Lieber Victor, liebe Silvia,

    Vielen Dank für Deine sehr gute Recherche über den Einsatz von Enzalutamid bei einer Lu177 Therapie, den ich gerne hier reinkopiere zum besseren Wiederfinden und den Thread von Volker nicht weiter störe:

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    Lieber Heinrich,

    hinsichtlich der Auswirkungen einer Kombination von Enzalutamid zur Lutetium 177-RLT gibt die nachfolgende Piloterfahrung aus Homburg erste Hinweise,
    wonach positive synergistische Effekte naheliegen und über die RLT-bedingten Nebenwirkungen hinausgehende Nebenwirkungen nicht beobachtet werden
    konnten. Basierend auf der kleinen Patientenkohorte von 10 Patienten könne eine Kombination aus Enzalutamid und Lu-PSMA-RLT vorläufig als sicher
    angesehen werden. Dies müsse jedoch auch in weiteren Studien mit größeren Patientenkohorten untersucht werden.



    Gemäß den langjährigen Behandlungsbeobachtungen des Nuklearmediziners in Bonn birgt die weitere Einnahme von „Lutamiden“ (Enzalutamid, Apalutamid,
    Darolutamid) während der Lutetium Behandlung den Vorteil einer Verstärkung der PSMA-Expression. Auch sieht er positive Wechselwirkung, durch welche
    die Ergebnisse vervielfacht würden. Wie bei jeder Kombination lässt sich später allerdings nur schwer auseinanderhalten, welche Ergebnisse welchem
    Behandlungsteil zuzuschreiben sind.

    Nach der Erfahrung von Victor brachte ihm die Kombination von Apalutamid mit dem Lutetium 177 keine weitergehenden toxischen Nebenwirkungen, erst
    recht nicht solche, wie sie bei gleichzeitiger Gabe von Abirateron in Verbindung mit den Kortikosteroiden Prednison oder Prednisolon und Radium-223
    insbesondere mit vermehrten Knochenbrüchen auftraten. Die Ergebnisse der Knochenmessung Victors nach dieser Zeit waren gut.

    Im Unterschied zum Radium 223 (und Actinium 225) handelt es sich beim Lutetium 177 um einen Beta-Strahler, der nach etwa sieben Tagen bereits zur
    Hälfte zerfallen ist. Mit der Halbwertszeit von 6,647 Tagen soll das Lutetium-177 dann für zwei bis drei Wochen mit nachlassender Intensität am Ort der
    Tumorzellen weiterstrahlen, bevor es ausgeschieden ist.



    Hingegen wird angenommen, dass das Radium 223 -ähnlich wie Kalzium- vom Knochen aufgenommen wird und sich verstärkt an Stellen ansammelt, an
    denen der Knochen bereits vorgeschädigt ist (z.B. durch Osteoporose oder Mikrofrakturen), wodurch sich das Risiko einer Knochenfraktur erhöhen kann.

    https://www.bfarm.de/SharedDocs/Risi...-z/xofigo.html

    Welche negative Rolle dabei Abirateron beziehungsweise die jeweils eingesetzten Kortikosteroide spielen, ist uns nicht bekannt.

    Liebe Grüße
    Victor und Silvia

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    Ok, soweit der Beitrag von Victor und Silvia. Nochmals vielen Dank!
    Ich habe zumindest das Abstrakt der kleinen Studie schon mal gelesen und finde die Ergebnisse auch vielversprechend.
    Ich selber habe ja schon mal probieren wollen, ob eine Bicalutamid Einnahme 10 Tage vor meinem PSMA PET die Sensitivität so steigern kann, dass man bei hohem PSA Wert endlich etwas sieht. Habe dann nach 3 Tagen wegen befürchteten Medikamenten Wechselwirkungen wieder abgebrochen.

    Ich sehe da durchaus auch Potential, hatte eben auch die Geschichte von Abirateron und Radium-223 im Hinterkopf.
    Ich denke, dass Experten wie Prof. Ezziddin eine mögliche Kombination von einem Lutamid mit einer Lu-177 RLT auch risikojustiert anwenden können. Ich hoffte, dass Bayer herausfinden kann, warum denn besonders Abirateron/Prednisolon, aber nicht eine ADT alleine für die negativen Folgen verantwortlich sind. Habe aber noch nichts gefunden.

    So ist es mir (noch) nicht ganz klar, ob jetzt wirklich die Radium-223 Einlagerung mehr zu stärkeren Nebenwirkungen beiträgt oder die ziemlich harte Alphastrahlung des Radium-223 in Kombination von starkem Testosteronmangel und schon durch Osteoporose geschädigte Knochen. Inwieweit das Prednisolon eine Rolle spielt kann ich auch nicht beurteilen.

    Lu-177 mag da höchstwahrscheinlich sicherer sein. Bei durch Osteoporose vorgeschädigten Knochen wird man wohl immer vorsichtiger sein müssen bei der Anwendung von systemischen Therapien gegen Knochenmetastasen.

    Bin jedenfalls auch gespannt auf weitere Studien und mag gerne hoffen, dass eine wie auch immer geartete RLT weiter verbessert werden kann zum Wohle der Patienten.

    Lieben Gruss
    Heinrich
    Meine PCa-Geschichte:
    https://myprostate.eu/?req=user&id=864
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